Willkommen auf meinem Blog

Auf dieser Seite findet ihr -in den verschiedenen Rubriken unter dem Titelbild- viele nützliche Infos rund um das Thema Vietnam und zudem jede Menge lustig-bis spannende Anekdoten aus meinem Alltag, als Schwiegertochter einer vietnamesischen Familie..

Mittwoch, 26. Juni 2013

Buddhismus auf Umwegen ;)

Ein wirklich glaeubiger Buddhist, der seinen Glauben auch zelebriert ist man nicht
einfach, wie auch ein glaeubiger Christ nicht einfach ein glaeubiger Christ ist, der
seinen Glauben auch auslebt, sondern man muss es werden.
Und genauso wie der glaeubige Christ am Kar-Freitag ausschliesslich Fisch isst
und irgendwann beginnt zur Messe zu gehen, sich eine Bibel zuzulegen und zu beten,
gibt es auch im Buddhismus einige grundlegende Glaubensbekenntnisse, die man
auch ausleben kann.

Dazu gehören beispielsweise zum ersten und fünfzehnten des Mondkalenders in
die Pagode zu gehen und dort mit den Mönchen zu beten, oder zumindest zu Hause
die "Standard-Opfergaben", wie Raeucherstaebchen, evtl. eine Zigarette, frisches
Wasser für das Mini-Teeservice, Papier-oder auch Geistergeld genannt, frische
Früchte und eine Schale voll frischer Blütenköpfe auf den Ahnenaltar zu stellen.

Besonders unsere kleine Maus hat vollkommen begeistert mitgemischt :)
Der regelmaessige Gang zur Pagode gehört schon zur etwas höheren Stufe des
Glaubens bzw seiner Praktizierung und ebenso wie dies gehört zur fortgeschrittenen
Lebensweise des Buddhismus auch zum ersten und fünfzehnten des Mondkalenders
auf die Aufnahme von Fleisch zu verzichten, denn die wahren Glaubensmeister
-die Mönche-  leben nicht nur abstinent und enthaltsam,
sondern darüber hinaus auch noch vegetarisch.

Für uns "normalsterbliche" ist die Sache mit der Abstinenz und der Enthaltsamkeit
wohl eher schwieriger zu bewerkstelligen, von daher haben Tung und ich uns für
unseren naechsten Schritt zum glaeubigen Buddhisten erstmal auf den Verzicht von
Fleisch beschraenkt.

Dies allerdings leider noch nicht ganz, denn für Tung ist eine Mahlzeit, die kein
Fleisch enthaelt gar keine richtige Mahlzeit. Von daher bin ich schon wirklich
mehr als stolz auf ihn, dass er sich wenigstens dazu durchringen konnte,
vorlaeufig erstmal zu den beiden wichtigen Feiertagen, den ersten- und
fünfzehnten künftig auf Fleisch zu verzichten! Für mich zwar ein kleiner Schritt,
für ihn aber sicherlich fast vergleichbar mit DEM Schritt für die ganze Menschheit
hehe ;) Nein Quatsch, ich bin wirklich stolz auf ihn und er gibt sich ja auch ehrlich
richtig Mühe das durchzuziehen, auch wenn unser"erstes Mal" ein völliges Desaster
war :D

Unser erster Versuch noch mit Fischsauce aber immerhin.. ;)
Nachdem wir unser erstes fleischloses Mahl vermeintlich pünktlich zum letzten
fünfzehnten des Mondkalenders vollendet hatten und ein Foto dieser Mahlzeit
erhobenen Hauptes auf Facebook gepostet hatten, wies uns eine der Kommentatoren
unseres Bildes darauf hin, dass wir ja doch "Nuoc Mam", die Fischsosse auf dem
Tisch stehen haetten und es somit doch gar keine echte vegetarische Mahlzeit sei, da
diese aus getrocknetem und in eine Salzlacke eingelegten Fischen gefertigt würde...

Da hatte sie selbstverstaendlich recht! Der Sinn hinter der Sache waere ja eigentlich,
gaenzlich auf Lebensmittel zu verzichten, für die ein Lebewesen sein Leben gelassen
hatte..Da macht sich eine Sosse, die aus unzaehligen, getöteten Fischen besteht
natürlich nicht so gut... ;)

Das hatten wir gar nicht bedacht. Wir hatten uns zwar im Vorfeld informiert,
welche Lebensmittel nach Ansicht der Mönche das Praedikat "bedenkenlos"
verifiziert bekommen haben, allerdings haben wir uns da eher mit dem Thema Ei
beschaeftigt. :) Die Fischsosse hatten wir als blosse Beilage völlig ausser Acht
gelassen.

Sieht ja aber auch wirklich zum reinbeissen aus...und war es auch :)
Aber nicht nur das! Denn neben einem Würzmittel gefertigt aus etlichen,
toten Fischen, haben wir uns auch noch bei einer ganz anderen, entscheidenden
Sache vertan...Tags drauf -einem Sonntag- hörte ich naemlich aus Nachbars Haus
den wohlbekannten Klang des "Gock, gock, gock, gock, gock...", dazu Stimmge-
murmel und der vertraute Duft von Raeucherstaebchen stieg mir in die Nase...
"Was soll denn das?" fragte ich mich..

Der 15.te war doch gestern?!? Oder hatten wir uns etwa......riiichtig, wir hatten uns
darüber hinaus auch noch beim Tag vertan! Der 15.te war gar nicht gestern gewesen,
als wir unsere erste rein, -naja sagen wir fast rein- vegetarische Mahlzeit abgehalten
hatten, sondern erst heute...

Na suuuper. Das war ja mal ein voller Erfolg! Wir zwei Backpfeiffen echt! ;)
Dafür haben wir aber vor wenigen Tagen unser zweites Mal richtig mustergültig
abgehalten. Die Hauptsache ist ja, dass wir uns überhaupt dazu entschieden haben,
dass von nun an in unseren Alltag einzubauen auch wenn es fürs erste nur 2 Tage im
Monat sind, sind es doch immerhin 2 Tage -bereits 24 im Jahr, das ist fast ein ganzer
Monat :) - an dem kein Lebewesen allein dafür leiden muss, dass wir unsere Maegen
füllen und darüber freue ich mich wirklich schon sehr und wer weiss...

Sogar Tung dem alten Fleischfresser hat`s ganz offensichtlich geschmeckt :)
Man kann an diesen beiden Tagen auch ins Kloster gehen und dort mit den Mönchen
die vegetarischen Speisen zubereiten oder sich einfach nur mit ihnen niederlassen
um gemeinsam fleischlos zu essen. Oder aber man kann sich unterrichten lassen in
der Kunst des vegetarischen Kochens -und darin sind die Mönche wirklich gut!
Mit einer speziellen Zubereitung von Soja, laesst sich im Grunde jedes Gericht,
für das Fleisch verwendet wird auch ohne dieses fast 1 zu 1 nachkochen. Man muss
also nichtmal auf seine Lieblingsspeisen verzichten und merkt quasi gar nicht,
dass man da gar kein Schnitzel auf dem Teller liegen hat, sondern ein Soja-Steak
dieses ersetzt und das kann ich sogar bezeugen, denn ich habe in etwas jüngeren
Jahren bereits 2 Jahre gaenzlich ohne Fleisch gelebt und da hat meine liebe Mama
-diese Seele von Mensch- mir die genialsten Köstlichkeiten wie Spaghetti-Bolognese,
ungarisches Gulasch, das eben erwaehnte Schnitzel usw usf gezaubert.

Mal kucken, wenn ich das auch hinkriege, dann bleibt Tung vielleicht dabei und
haengt jeden Monat auch noch ein paar Tage mehr mit dran... :)
Bislang ist er jedenfalls völlig begeistert von unserer neuen Lebensweise und meint
man fühlt sich vieeel, vieeel besser, wenn man mit gutem Gewissen gegessen hat.
Und beispielsweise so ein Tofu in Tomatensosse schmeckt ja auch einfach nur
genial :) Solltet ihr unbedingt auch mal probieren, denn neben einem reinen
Gewissen, tut man auch noch was für die Umwelt weil eine Mahlzeit ohne tierische
Zusaetze wesentlich zur Reduktion von Schadstoffen beitraegt!

Sonntag, 16. Juni 2013

Nur die harten kommen in den Garten - der Rest bleibt Zuhause und ...stickt :)

Wir Hai Phonger, besonders die Maenner aus unserer Stadt
sind eigentlich im ganzen Land berühmt, berüchtigt für ihre
Kaltschnaeuzigkeit, ihr Haerte, dafür vor nichts und niemanden
zurückzuschrecken und für ihre haeufig auftretende, aeusserst
ausgepraegte kriminelle Ader.

Sagt man, man stammt aus Hai Phong, geht sofort bei den
Gespraechspartnern ein ehrfürchtiges Raunen durch die
Runde, in etwa wie "wooooh, die Hai Phonger sind die
ganz harten Kaerle..mit euch ist nicht zu Spassen!"

Augen werden aufgerissen und selbst die grössten Klappen
verstummen schnell nach Bekanntgabe der Information,
dass man ein echter Hai Phonger sei.

Anh Tungs Bildersets..eines sogar mit echter, integrierter Uhr!
Rückt einem irgendwer zu sehr auf die Pelle, oder hat man
Schwierigkeiten mit irgendwem, kann einem von Sai Gon
bis nach Ha Noi ein Satz wie:
"Hey, ich kenne ein paar Typen aus Hai Phong", .auch
noch die letzten Störenfriede ganz schnell vom Hals
schaffen. ;)

Nun haben die meisten Hai Phonger Maenner allerdings
einen ganz neuen Trend für sich entdeckt, der so gar nicht
zu ihrem fiesen Ruf und eigentlichen Auftreten zu passen
scheint. Denn das neue Hobby, dem sich bereits eine
Großzahl der Hai Phonger Maenner verschrien hat
würde eher zu einer schwangeren, schwedischen
Hausfrau und Übermutter passen, die an einem kalten
Winterabend vor dem Kamin sitzt-, oder aber zu einem
lieben, verwitterten Großmuttchen, dass irgendwo in
den Südstaaten von Amerika auf ihrer Veranda in einem
Schaukelstuhl lehnt und........stickt!

Ja richtig gelesen! Nein kein Schreibfehler und sie tun es
wirklich! Unsere harten Kerle und Gangster sind derzeit
ganz vernarrt in die Stickerei von Wandbildern!
Kennt ihr diese Dinger, da wo ein Motiv auf einen
Gitterstoff vorgedruckt ist, das man dann mit verschieden-
farbigen Faeden nachsticht... :D

Im Büro meines Mannes beschweren sich haufenweise
die Sekraeterinnen, ihre Maenner würden sich bereits
vor Anbruch des Morgengrauens aus ihren Betten
stehlen, um ihrer Sucht, dem Sticken schon möglichst
früh am Tag nachgehen zu können.

So sieht der Schrecken entpackt aus..
Dieses neue Hobby, "thêu" genannt,dass aus China zu
uns herübergeschwappt ist (weshalb nur zu hoffen bleibt,
dass man keine ernsten Krankheiten damit davontraegt),
kenne ich noch aus meiner Kindheit in Deutschland.
Laut meiner Mutter muss einst sogar mein Vater einmal
süchtig danach gewesen sein, bis sie ihm eines Tages
ein fast fertiges Meisterwerk, an dem er monatelang
gearbeitet hatte, vom Amaturenbrett seines Wagen
gestohlen hatten. Seit diesem verhaengnisvollen Tag muss
mein Papa nie wieder Hand an sein Stickbesteck gelegt haben.
Wir haben nie darüber geredet...

Ich denke aber heute geht es ihm ganz gut damit.
Meine einzige Sorge diesbezüglich ist derzeit nur,
dass dieser Hype von Hai Phong aus letztlich um
die halbe Welt auch wieder zurück ins verschlafene
Bayern gelangen- und dort alte Wunden aufreissen
könnte..Hoffen wir einfach das Beste!

Für einen kommt jede Hilfe allerdings zu spaet.
Einer der Menschen die ich liebe hat sich in der
Arbeit angesteckt und ist bereits infiziert. Ihr habt
richtig geraten, es ist anh Tung. Vor wenigen
Tagen kam er mit seinem ersten Stickbesteck und
Set nach Hause und wollte sich so gleich ans sticken
machen... :( Zwar konnte ich ihn da mit den Worten,
das Motiv sei nicht schön nochmal vom schlimmsten
abhalten, zwischenzeitlich hat er sich aber gleich
2(!) neue Sticksets besorgt (Gott weiss wie er sich
die beschafft hat!) und ich habe die schreckliche
Befürchtung, er wartet nurnoch auf eine passende
Gelegenheit, gleich loszulegen...

Drückt mir die Daumen, dass wir das auch noch
überstehen, jetzt wo wir schon soviel zusammen
durchgemacht haben...Ich werde euch auf dem
laufenden halten. :D :D


Samstag, 15. Juni 2013

Vịnh Hạ Long - Die Ha Long Bucht


Die Halong Bucht  im Norden Vietnams ist ein etwa 1500 km2 grosses Gebiet
im Golf von Tonkin das mit etlichen kleinen Inseln und Felsen besiedelt ist,
Mitunter können diese einige hundert Meter hoch aus dem Meer ragen und
sind teils bewaldet-, teils mit Felsenhöhlen durchzogen.


Seit 1994 ist die Halong Bucht ein von der UNESCO offiziell erklaertes
Weltnaturerbe und wurde 2012 sogar aus einer Liste mit anfaenglich rund
400 eingereichten Vorschlaegen zu einem der 7 Weltwunder gekürt!


Ihr vietnamesischer Name Vịnh Hạ Long heisst soviel wie
"Bucht des untertauchenden Drachen", wobei "Vịnh" die Bucht ist, "Hạ" das
Untertauchen und "Long" der Drache.
Zurückzuführen ist der Name auf eine alte Legende welcher zufolge ein Drache,
der in den nahegelegenen Bergen lebte, einst zur Küste lief und dabei mit seinem
Schwanz tiefe Furchen ins Land schlug.
Am Meer angekommen begab er sich ins Wasser, wodurch das Land überflutet
wurde und letztlich die gezaehlten, exakt 1969 Kalkfels-Inseln entstanden.


Die eigentliche Entstehungsgeschichte der Bucht ist etwas weniger spektakulaer,
denn aus geologischer Sicht entstand sie schlicht aus einem (Achtung, jetzt wird
fachgespimpelt) im Holozän ertrunkenen Kegelkarst (danke Wiki ;) ).
Das klingt zwar erstmal noch schrecklich aufregend, bedeutet aber übersetzt
lediglich soviel wie eine in der aktuellen und somit gleichzeitig auch jüngsten Zeit-
epoche (=Holozän) im Wasser untergegangene "unterirdische und oberirdische
Geländeform in Karbonatgesteinen" (=Kegelkarst) *gääähn*


Etwas spannender dürfte hingegen die Information sein, dass das Kalkstein-
plateau, auf dem sich die Halong Bucht befindet langsam im Meer versinkt
und das viele der Grotten, Höhlen und Strände, die auf einer grossen Zahl der
Inseln und Felsformationen zu finden sind, die sich über die Bucht erstrecken,
teilweise darum nur bei Ebbe betreten werden können.


In Grotten wie der Hang Trống (Trommelgrotte) und Höhlen wie der "Hang
Đầu Gỗ" (Höhle der hölzernen Pfähle) -die ich letzte Woche mit meiner
Familie besichtigt habe und die absolut genial anmuten!- wimmelt es von
Stalaktiten und Stalagmiten. Das sieht einfach atemberaubend aus und
sollte jedem einen kurzen Land- bzw Inselgang wert sein.
Seit neuesten wird in eingien von ihnen (beispielsweise der eben ge-
nannten "Hang Dau Go" mit bunten Lichtinstellationen und Scheinwerfern
gearbeitet.


Wer also eine Tour auf einer der -inzwischen komplett in weiss gehaltenen-
Dschunken (naeheres dazu erfahrt ihr hier: Ein neuer Anstrich muss her)
durch die Halong Bucht unternimmt, sollte unbedingt darauf
achten, dass so eine Grotten- oder Höhlenbesichtigung mit auf dem
Programm steht. Ihr werdet es ganz sicherlich nicht bereuen! :)


Angeboten werden je nach Geldbeutel und eigener Laune entweder
mehrstündige Tagesausflüge oder Touren in denen man auch eine oder
gar mehrere Naechte auf einer der unzaehligen Dschunken und
Ausflugsschiffe verweilen kann. Diese kann man dann ebenfalls widerum
nach persönlichen Belieben und Geldbeutel mit anderen Touristen
zusammen besteigen oder für sich ganz alleine mieten.


Wir haben auf unseren letzten Besuchen in der Halong Bucht letzteres
immer bevorzugt, auch wenn wir bisher nie aus Ha Long selbst-
sondern von der Insel Cát Bà aus gestartet sind, die die Bucht im
Westen- und Südwesten begrenzt. Im Norden grenzt Vịnh Hạ Long
übrigens an China.


Cát Bà ist mit seinen rund 12.000 Einwohnern die grösste Insel
Halongs und in meinen Augen sogar sehenswerter als das eigentliche
Zentrum der Ha Long Bucht (Ha Long Stadt) selbst.
Allein schon aufgrund seiner zahlreichen und wesentlich schöneren
Straenden. Letztlich ist es aber sicher Geschmackssache.


Zumindest gut essen kann man sowohl auf Cát Bà als auch in
Ha Long City und auch die schwimmenden Staedte, über die ich euch
hier schon einmal eine ausführliche Dokumentation eingestellt hatte:
"Vietnams schwimmende Staedte" die einzelnen Inseln und ihre
Grotten, Straende oder Höhlen kann man auf einer der Dschunken von
beiden Ausgangspunkten aus ansteuern und besichtigen.


Aber egal ob nun nur Cát Bà, nur Hạ Long oder beides zusaemmen,
eine Reise in diese Region Vietnams sollte man auf seinem Urlaub
allemal miteinplanen. Auch wenn die Preise dort mitunter wirklich deftig
sind, der Ausblick und die Eindrücke die man dort gewinnt,
z.B auf die "Hòn Trống Mái" -der Felsinseln-Formation, die aussieht wie
zwei sich küssende Hennen und das der Legende nach auch sind-
sind jedoch absolut einmalig und jeden einzelnen Cent oder
besser gesagt Dong wert! :)


Etliche der vielen Inseln haben ihre ganz eigene kleine Geschichte,
die ihren Ursprung jeweils im Aussehen der Felsen findet, denn
diese sehen haeufig irgendwelchen Körperteilen oder Tieren zum
verwechseln aehnlich.


So gibt es beispielsweise eben diese beiden sich auf ewig küssenden
Hennen, die mitunter zu den berühmtesten Formationen der Bucht
zaehlen, genauso wie die "Hòn Chó Đá" (Steinerner Hund-Insel),
die wie der Name schon sagt aussieht wie ein in den Stein geschlagener
Hund, oder die "Hòn Đẩu Người" (Menschenkopf-Insel), die
ebenfalls wie der Name bereits vermuten laesst dem Kopf eines
Menschen gleicht.


Die Liste der steinernen Abbilder mit ihren zugehörigen Sagen ist lang
und es macht Spass diese zu erraten und dann mit einem guten Reise-
führer abzugleichen oder selbst irgendwelche Interpretationen aufzustellen.


Von der Hauptstadt Hà Nội liegt die Hạ Long Bucht rund 4 Stunden entfernt.
Wir erreichen die Bucht von Hải Phòng aus und über Land in knappen 2-
2 einhalb, könnten allerdings auch mit dem Boot vom Hafen quasi direkt vor
der Haustüre aus ablegen. Die meisten Anbieter für eine Tour ab Hà Nội
fahren mit dem Bus und holen ihre Gaeste auch gleich von deren Hotel aus ab.


Durch die lange Anfahrtszeit, die man in der Regel ja mal 2 rechnen muss, da
man oft erst nochmal in die Stadt zurückkehrt, bevor man eine eventuelle
Rundreise durchs Land fortsetzt, sind Tagesausflüge fast nicht machbar, bzw
schlicht zu schade, weil man dann so gut wie nichts von dem sieht, was
die Hạ Long Bucht u. ggf. Cát Bà zu bieten haben.


Wem es zu langweilig ist lediglich mit einer Dschunke durchs Meer zu
schippern und sich die atemberaubende Natur anzusehen und wer sich
statt dessen lieber etwas sportlich betaetigen möchte, der naemlich wenn
er genug Zeit mitbringt auch die Gegend mit dem Kajak ein wenig
erkunden, zum Klettern, Schnorcheln oder Tauchen gehen und einige
der Höhlen auch auf diese Weise entdecken.


Ihr solltet euch jedenfalls am besten schon mal vorab übers Internet
informieren und euch bereits dort einen passenden und seriösen
Anbieter für eurer Wunschprogramm heraussuchen, denn die Flut
an Guides, Agenturen und Büros die Touren für die Bucht anbieten
ist sowohl vor Ort, als auch im Netz riesengroß. Mindesten genauso
groß aber leider von daher auch die Gefahr, an einen unseriösen
Anbieter zu gelangen der euch lediglich abzockt.


Wer möchte kann sich auch bei uns im Forum (den Link dazu findet
ihr wie immer in der Menüleiste oder einfach unter:
vietnam-board von unseren Reiseprofis und Expats Tipps geben
lassen oder dort Kontakt mit Jürgen aus Hai Duong aufnehmen,
der mit seiner Firma "AEA Trading Private Enterprises"
individuelle Touren in Vietnam anbietet, worunter auch
maßgeschneiderte Angebote -auf höchstem Niveau und vor
allem mit Augenmerk auf hohe Sicherheitsstandards- für die
Ha Long Bucht zu finden sind.


Ausführliche Infos darüber findet ihr auch auf seiner Seite:
http://www.aea.vn/german/index.php?module=duandetail&id=14
Ich wünsch euch viel Spass beim reinschaun und eventuell
auf eurer zukünftigen Ha Long Reise und ich geh jetzt erstmal
das "Ok" von Jürgen für meine kleine Schleichwerbung hier
einholen ;)

Sonntag, 9. Juni 2013

Abschied nehmen für den Rest des Lebens

Dazu bin ich wohl durch die Entscheidung, mit meinem Mann
in seiner Heimat zu leben nun verdammt.
Jede Ankunft meiner Familie hier in Vietnam ist gleichzeitig auch
die Vorbereitung auf einen erneuten Abschied - und die werden
langsam immer schwerer und schwerer, weil einem immer mehr
bewusst wird, dass unsere Zeit mit jedem Jahr das vergeht
knapper wird und wieviel Zeit miteinander und füreinander,
wir eigentlich schon verloren haben.

Mama, grosser Bruder, meine Wenigkeit und meine Schwaegerin in Spe
Jetzt war es jedenfalls wieder soweit und ich musste meine geliebte
Mama und meinen wundervollen Bruder mit seiner lieben Freundin
wieder einmal zum Flughafen nach Ha Noi fahren, um sie nach 2
viel zu kurzen Wochen zurück in ihr eigenes Leben zu entlassen.

Unser kleines Multi-Kulti-Pack in der Dau Go Höhle in Ha Long
Dieser Punkt ist sicherlich der schwerste, in jeder binationalen
Partnerschaft, denn mindestens eine der Parteien muss seine
Liebe und sein Leben aufgeben um künftig ein gemeinsames zu
haben. Jeder unter euch, der vielleicht eine vietnamesische Frau
Zuhause hat oder dergleichen, sollte das bedenken und darauf
Rücksicht nehmen. Denn einzig diese Rücksicht meines Mannes
hat uns ermöglicht zusammen überhaupt erst so weit zu kommen,
wie wir heute sind.

Tung und ich zusammen mit unserem Fels in der Brandung, unserer geliebten Mama!
Aber schieben wir dieses ernste Thema vorlaeufig nochmal zur
Seite, damit ich euch von diesen wunderschönen und glücklichen
2 Wochen berichten kann, in denen wir -wie ich euch ja bereits
verraten hatte- auch ein Geburtstagskind unter uns verbuchen
konnten. Das gabs bei all den Besuchen bisher noch nie und hat
mich von daher besonders gefreut, besonders weils auch noch
meine Mama war und für die hatte ich ja seit jeher eigentlich stets
ein festes Geburtstagsritual, dass ich nun lange Jahre nicht mehr
ausführen konnte.

Geburtstagsritual die Erste, made in Viet Nam ;)
Ganze vier Geburtstage musste ich bislang verpassen, bevor ich an
diesem 28.05. endlich wieder einen Geburtstagstisch für meine
süsse Mami arrangieren konnte, wobei ich tatkraeftige Unterstützung
von anh Tung hatte, der das -bedenkt man dass er sowas zum
allerersten Mal tat- richtig gut gemacht hat und durch den unser
Überraschungsfrühstück ein voller Erfolg geworden ist.

Ich weiss gar nicht, wer von uns sich mehr gefreut hat :)
Glücklicherweise hatte ich am Abend zuvor, als ich mit meiner Mama
im Big-C Einkaufszentrum war, dort so richtiges deutsches Gebaeck
entdeckt. Sowas laesst sich hier normalerweise schwer- bis
überhaupt nicht auftreiben. Umso mehr hab ich mich gefreut, als ich
meine Mama überreden konnte eine Pommes und eine Cola im
"Lotteria"-Fastfood Restaurant im Erdgeschoss des Big-C Centers
zu verdrücken, waehrenddessen ich mich zurück zum Gebaeck-
Verkaufsstand schleichen konnte, um für den Frühstückstisch am
kommenden Morgen Schokocroissants, eine Quarktasche,
Rosinenschnecken und Zuckerkringel besorgen konnte, die wir Zuhause
dann mit unzaehligen Kerzen bestückt haben. Dazu gabs leckeren
Cappuchino mit Milch, Saft und Früchte und Tung hatte ein rieeeesen-
grosses Blumengesteck mit Rosen, Orchideen, und vielen weiteren
Sorten besorgt in das wir eine Mega-Silberfontaene steckten, die wir
gemeinsam mit den Kerzen entfachten als wir meine Mama an ihrem
Geburtstag nach unten riefen.

Unsere "Special-Effects", Silberkanone u.Kerzen in Aktion
Das Geschenk hatten wir schon im Vorfeld besorgt und in wunder-
schönes Glitzerpapier, mit einer riesengrossen Schleife oben drauf
verpackt. Dazu gab es noch an die 3 Geburtstagskarten und einen
Umschlag in dem sich eine Auswahl der schönsten Bilder der
vergangenen Urlaube meiner Mama bei uns befand. Als meine
Mama das Wohnzimmer betrat stimmten wir ein "Happy Birthday"
an. Meine Mama ist leidenschaftliche Katzenmama und so waren
die beiden vergoldeten Katzenfiguren mit Glitzersteinen versetzt,
wie`s aussah auch goldrichtig. Die Freude sah zumindest nicht
sonderlich gespielt aus ;) und nachdem meine Mama den von
mir für diesen Tag geplanten Besuch beim Masseur ausschlug,
fuhr ich gegen Nachmittag noch gemeinsam mit ihr zum Đồ Sơn
Strand, der ca. eine Dreiviertelstunde Motorradfahrt ausserhalb
Hai Phongs liegt. Dort konnten wir noch ein bisschen Sonne
tanken, Lesen, Kokoswasser direkt aus der Frucht schlürfen,
ein lecker Baguette verdrücken und etwas im Meer planschen.

Mutter und Tochter beim Geburtstagsausflug in Đồ Sơn
Als wir spaet am Abend nach Hause zurückkamen hatte Tung
mein Engel bereits das Essen vorbereitet und zu Dritt stießen wir
dann bei köstlichen "Bun Tom" (eine Schrimpssuppe) auf den
herrlichen Tag an.

Wir hoffen einfach mal, dass ihr die beiden Katzen genauso gut gefallen haben wie uns ;)
Das "Anstossen" gab es in diesem Urlaub übrigens öfter und wir
haben viele wirklich schöne und feuchtfröhliche Abende Daheim,
oder in den diversen Restaurants der Stadt miteinander verbracht.
Alles in allem war es eine total gelungene Zeit in der wir uns alle
endlich besser kennenlernen konnten und in der viel gelacht wurde,
meine Family gelernt hat "laaaaaangsaaaam" zu essen, sich
todesmutig zur Rush-Hour über die Strasse zu hangeln (was so
genial anzusehen war, dass ich dem nochmal einen separaten
Beitrag mit einigen Clips und Fotos widmen werde), jeder einzelne
von ihnen eine Fahrstunde auf meiner Honda bekommen hat,
Eva (seit 8 Jahren die Freundin meines Bruders) ihre Vorliebe
für scharfe "Tuong Ot"-Sossen- und alle miteinander ihre Vorliebe
für "Bun Cha" (Reisnudeln mit Frühlings"rollen"-bzw Ecken mit
frischen Kraeutern und einer gemixten Fischsosse) entdeckt haben,
alle beim probieren der ausgefallensten Gerichte (wie frittierten
Mini-Krabben) über sich selbst hinausgewachsen sind, Eva und
Markus ihre ersten Vietnamesisch-Brocken- und meine Mama ein
paar weitere gelernt haben, meine Familie saemtliche Früchte die
Vietnam zu dieser Jahreszeit zu bieten hat kennenlernen durfte und
sie völlig begeistert dabei zusehen konnten, wie wir unsere Ahnen-
verehrung vollziehen, dazu wie es in den hießigen Klostern zugeht
und und und...

Meine süsse, kleine Easy-Rider Mama <3
Ich denke besonders Markus und Eva sind mit sehr vielen neuen
und für sie sehr beeindruckenden Eindrücken- und einem völlig
neuen Bild, als dem das sie sich im Vorfeld sicher in ihren Köpfen
gemacht hatten- nach Deutschland zurückgekehrt.

Seit diesem Urlaub das neue Dream-Team in unserem Chaos-Verein ;)
Was meine Mama anbelangt, die ist ja nun fast schon ein alter Hase
nachdem sie diesmal bereits das 3.Mal hier bei uns war. Mit jedem
weiteren Besuch waechst sie ein Stückchen weiter über sich hinaus
und erstaunt Tung und mich von Mal zu Mal mehr, wie gut sie sich
auf die Gegebenheiten und die Lebensweise hier einlassen kann u.
wie hervorragend sie sich in das Leben in Vietnam einfügt. Sie erfüllt
unser Haus mit Leben, Liebe und Freude und es wird auch von
Mal zu Mal schwerer für uns, sie hinterher wieder ziehen zu lassen.
Am liebsten würden wir sie hier bei uns behalten und auch meinen
Papa zu uns holen. Das Angebot unsererseits steht jedenfalls und
wir hoffen instaendig, dass die beiden eines Tages darauf eingehen
werden, auch wenn es schwierig sein wird meinen Papa, der unter
unsagbarer Flugangst leidet und nie einen Flieger besteigen wird,
überhaupt erst hierher zu kriegen. Aber es gibt ja noch den Orient-
express, der`s bereits in knappen 2 Wochen überland zu uns
schafft. Das waere also zumindest schon mal eine Möglichkeit. :)

Geschickt eingefaedelt, genau zur Früchte-Hochsaison zu uns zu kommen :)
Bis dahin müssen einfach die etwas spaerlich gesaeten Urlaube
ausreichen, die stets viel zu kurz sind. Entscheidend ist aber,
dass die einzelnen Mitglieder meiner Familie überhaupt die
nicht geringen Kosten und die langwierige, anstrengende Reise
auf sich nehmen, um uns in Vietnam besuchen zu kommen.
Denn ganz so selbstverstaendlich ist es nun auch wieder nicht,
dass sie regelmaessig ihre Jahresurlaube opfern, nur um uns
sehen zu können. Aber so schön dieser Besuch auch war,
so sehr bedauere ich den so extrem unglücklichen Verlauf des
ersten Urlaubes meines anderen Bruders und dessen Freundin
einige Wochen zuvor. Zu meinem tiefen bedauern hat sich
diese Sache auch nach wie vor noch nicht geklaert. Sowas
gab es bislang noch nie innerhalb meiner Familie.

Auch Bi hat sich gefreut ohne Ende, endlich ihren anderen Onkel+Tante kennenzulernen
Jetzt wo der kleine Besuchermarathon für dieses Jahr vorüber
ist und langsam aber sicher wieder Ruhe einkehrt werden wir
uns darauf konzentrieren wieder Ordnung in das Chaos zu
bringen, dass vor einiger Zeit ausgebrochen war. Ich selbst
werde mich in erster Linie darum bemühen die vietnamesische
Staatsbürgerschaft zu erhalten und mit ihr die für mich alles-
entscheidende Arbeitsgenehmigung und die Möglichkeit den
erfoderlichen Abschluss zu erhalten um als staatl.vereidigte
Übersetzerin und Dolmetscherin taetig sein zu können und
bis dem soweit ist, werde ich mich sicherlich grösstenteils
dem Projekt widmen, dass mir derzeit mitunter am meisten
am Herzen liegt: dem niederschreiben meiner Geschichte um
das Gesamtwerk als Buch veröffentlichen zu können.

Allseits Freude über den mehr als gelungenen Familienurlaub
Ich wünsche euch allen einen wunderschönen Sonntag und
an all diejenigen unter euch, die das Glück haben ihre Lieben
ihn ihrer Naehe zu wissen: vergesst nie welch riesiges
Geschenk das ist und versucht euch so haeufig zu sehen wie
möglich, denn oftmals sehen sich Verwandte, die nur wenige
Autostunden voneinander entfernt leben seltener als solche,
die eine Entfernung von 13.000 Kilometern zwischen sich
haben.

P.s.: Sollte ich die freundliche Erlaubnis erhalten, werde ich euch demnaechst einen Beitrag mit den 
teilweise wirklich atemberaubend schönen Bildern meines Bruders und Eva aus ihrer Woche in  Hội An posten. Ist für euch sicherlich auch interessant, mal Bilder aus Viet Nam zu sehen, die zur Abwechslung nicht nur von der Familie oder aus Hải Phòng stammen.. ;)

Samstag, 8. Juni 2013

Eine weiß(s)e Entscheidung

Wer mich so auf der Strasse sehen würde, würde sicherlich nie und nimmer
glauben, dass ich in einem Land in Asien, fast unmittelbar am Meer- und
mit einer Durchschnittstemperatur von 35° aufwaerts, in den Sommermonaten
lebe.

Schuld daran ist meine Hautfarbe, die eher der eines Sahnetörtchens-,
als der eines Snickers oder Twix gleicht. :)

Interessanterweise stehe ich mit dieser Faerbung allerdings nicht allein da,
sondern ein ganzer Haufen meiner Mitbewohner hier in Vietnam traegt
diesen Teint und das auch noch mit voller Absicht.

Man könnte meinen das Bild sei im Winter entstanden..
Ja sogar mit purer Leidenschaft und sehr viel Engagement, denn wer möchte,
findet hier Produkte die angeblich die Haut weiß machen sollen wie Sandkörner
an einem unserer nahegelegenen Straende.

Mindestens genauso vernarrt wie wir Europaeer in ein schönes Braun auf unseren
Armen, Beinen und dem Dekoltee sind, sind die Asiaten naemlich in ein
Weiß, dass am Besten das von Schnee oder Wolken noch übertrifft.

So verwunderlich das Ganze für das westliche Ohr auch klingen mag,
so einfach und nachvollziehbar ist es erklaert, denn abgesehen davon,
dass sich die Farbe Weiß schlicht als Schönheitsideal etabliert hat,
hat der Hang zur Blaesse in Asien im Grunde genommen den selben
Hintergrund wie der Hang zur Braeune ins westlicheren Gefilden:

Sie symbolisiert einen gewissen Wohlstand.
Eine dunkle Hautfarbe... - Das haben doch nur die Bauern und Arbeiter,
die den ganzen Tag in sengender Hitze draussen-, dem Sonnenlicht
ausgesetzt das Feld bestellen- oder ihre Bauarbeiten verrichten müssen.
"Xe om"- sprich die Motorradtaxifahrer, die taeglich auf ihren Motorraedern
an jeder Ecke stehen und von Früh bis Spaet auf Kundschaft warten,
die zahllosen Strassenverkaeufer/innen der Imbiss-und Verkaufsstaende,
genauso wie die Flaschensammlerinnen, die fliegenden Haendler, oder
Marktfrauen.

....und nicht bei 40 Grad im Schatten :)
Allesamt Beschaeftigungen, in denen man sich viel im freien bewegt und
einen sehr niedrigen Umsatz hat, was widerum bedeutet dass dies die
eher aermliche bis bettelarme Bevölkerungsschicht Vietnams oder
Asiens allgemein ist.

Die jenigen, die zum besser verdienenden Teil der Menschen hier
gehören, haben hingegen zumeist Berufe, die sie in geschlossenen
Raeumen wie Büros und Banken ausführen können, in denen sie
sicher sind vor Dingen wie beissender Sonneneinstrahlung und
den Folgen die diese mit sich bringen, wie eben intensiver Braeune
oder vorzeitiger Hautalterung.

Bei letzterem Punkt ist man hier naemlich um einiges intelligenter
als drüben, wo man sich auch noch im Winter mehrmals die
Woche ins Solarium begibt, um mit künstlicher Farbe möglichst
das ganze Jahr wie "frisch aus dem Urlaub" aussieht, dafür aber
auch in Kauf nimmt mit 15 schon so auszusehen wie 35, weil
die Haut da nicht mitspielt und man rasend schnell altert.

Nicht umsonst sehen die meisten Asiatinnen auch mit über 30
eher noch aus wie 12, denn der Schutz vor zuviel Braeune
schützt immerhin auch vor zuvielen Falten, die viel zu früh
das Gesicht verunzieren. Die im Normalfall gesunde und
ausgewogene Ernaehrung und der Verzicht auf Tabak und
Alkohol unterstützen dies selbstverstaendlich noch,
aber einen Löwenteil kann man mit Sicherheit der fast schon
extremen und hartnaeckigen UV-Abstinenz zuschreiben.

Man versucht auch nicht einfach nur den Gang selbst in die
Sonne zu meiden, sondern zieht darüber hinaus auch noch
alle Register, muss man doch mal zu unbeliebter Stunde
nach draussen.

Sonnenschutz ist das A und O
So sehen vietnamesische Motorradfahrer/innen selbst
in der Mittagshitze, bei strahlendem Sonnenschein um die
35-40 Grad von der Aufmachung her eher aus als würden
sie zu einem Eishockey-Spiel unterwegs sein, ob zu einem
Strandausflug. :)

Helm oder Hut, Gesichtsmaske (die sich optisch mit einem
über die Nase gezogenen Tuch für einen Banküberfall
vergleichen laesst), ein langes Beinkleid und ein
langaermliges Hemd gehören sozusagen bereits zur
Grundausstattung eines jeden Motorradfahrers in Vietnam.
Bei einigen kommen dann noch Sonnenbrille und
"Prinzessinnen-Handschuhe" hinzu.
Das sind Handschuhe, die fast bis unter den Oberarm
reichen. Das der Nackenkragen ebenfalls aufgestellt wird,
um nur ja keinen Zentimeter freie Haut übrig zu lassen,
versteht sich vermutlich von selbst. ;)

Ja und wir "Tây"`s, wie sie uns hier rufen und was übersetzt
schlicht soviel heisst wie "Westler"?!
Uns halten sie mit Bestimmtheit für völlig übergeschnappt,
wenn sie uns so in Flip-Flops, Mini-Rock oder knapper
Short, mit kurzaermligen Oberteil mitten in der knallenden
Sonne an den Strand rennen sehen.
Das tut man hier übrigens naemlich auch nur nach
Sonnenuntergang - also an den Strand gehen meine ich.

Wenn die wüssten, dass bei uns die Regale in den Super-
maerkten statt mit Weißmachern mit halben
"Brandbeschleunigern" und Cremes gefüllt sind, die die
Haut angeblich um einige Nuancen verdunkeln- oder
die Braeune aus dem letzten Urlaub noch etwas in die
Laenge ziehen sollen und wir uns zudem auch noch
einen Frevel wie Solarien gönnen, dann würden sie mit
Sicherheit die Welt nicht mehr verstehen...und erst
recht nicht UNS :D :D