Willkommen auf meinem Blog

Auf dieser Seite findet ihr -in den verschiedenen Rubriken unter dem Titelbild- viele nützliche Infos rund um das Thema Vietnam und zudem jede Menge lustig-bis spannende Anekdoten aus meinem Alltag, als Schwiegertochter einer vietnamesischen Familie..

Samstag, 31. März 2012

(KEO) - Licht aus - Romantik an :)

Und das auch noch für eine ganze Stunde und zudem: völlig freiwillig.
Nicht wie sonst also, wo bei uns schon mal aus den Sparplänen der Regierung heraus für einen
halben bis zu einem ganzen Tag einfach der Strom abgeschalten wird.

Wir kennen das demnach anders als die Europäer bereits recht gut.
In Deutschland zum Beispiel hat heute jawohl fast niemand mehr einen Vorrat an Kerzen im Schrank stehen für den Fall, dass mal wieder kein Saft aus den Steckdosen kommt.
Maximal ein paar Deko-Kerzen, die irgendwo zur Zierde herumstehen könnten da dann aushelfen.

Aber weil die Stunde in der wir heute auf unseren Strom verzichten ja geplant ist und zudem noch für einen guten Zweck ist, an dem sich hoffentlich die ganze Welt beteiligt, wird das diesmal kein Ärgernis, wenn wir in der Dunkelheit sitzen, sondern Romatik pur.

Wir haben uns für die Zeit von 20:30 - 21-:30, in der die Aktion "Earth Hour" stattfinden soll nämlich überlegt, ein Candle-Light Dinner zu veranstalten. :)
Wir werden also versorgt sein und uns bestimmt bestens amüsieren.

In so einer Atmosphäre kann Energiesparen richtig Spass machen.
Fehlt nurnoch ein Babysitter für King Kông  :p
Trotz grosser Sturmwarnung haben wir übrigens ein klasse Wetter gehabt heute und sitzen nach wie vor auf dem Trockenen.

Freitag, 23. März 2012

(CATINAT) - "Kaffee"-fahrt nach Phú Quốc

Phú Quốc
Und wieder einmal : anstelle der Fortsetzung zur Freizeit “Wohin mit mir und den Kindern in Sài Gòn” schiebt der aktuelle Anlass etwas dazwischen.
Etwas absolut Unspektakulaeres . Voellig “abseits der ausgefahrenen Touristenpfade” – dafuer voellig vietnam-authentisch.

Ausfahrt nach Phú Quốc
Ich bin zu beneiden. Seit dreieinhalb Jahren bin ich einer der ganz wenigen Auslaender (ich kenne zur Zeit nur noch einen), der in der “Altstadt” von Sài Gòn nicht nur wohnt sondern lebt. Dank seiner Frau und dank Moi und dank Xanh Xanh und dank dem Papa und dem verstorbenen Opa von Moi und dank unseres Friseurs um die Ecke, unserer Masseuse, unseres Tante-Emma-“Supermarkets” im Blickfeld und dank … ach allen diesen unbeschreiblichen Nachbarinnen und Nachbarn in der Gassenenge. Wer meine Blogbeitraege hier bei Keo verfolgt hat, weiss, wovon ich schreibe.

Im Boot nach Phú Quốc
Ich begruendete auch die fast Unmoeglichkeit fuer mich, hier in der Nachbarschaft zu fotografieren. Ich bin nicht “abstaendig” , ich bin ein Teil des Ganzen, das sich vietnamesische Altstadtnachbarschaft in Sài Gòn nennen koennte. Ich kann auch die Gesichter der mir Lieben links und rechts und gegenueber nicht fotografieren , allenfalls die Kinder.
Nun ergab sich eine Konstellation . Ein, nein DAS eigentliche alljaehrliche Freizeitvergnuegen unserer Nachbarn. Jedes Jahr ging es gemeinsam in einer Gruppe von ca. 30 Menschen zur Wallfahrt nach Châu Đốc. Davon werde ich spaeter mal berichten. Am 16.02. hatte die Familie unseres Anschreib-“Supermarkets” fuer alle eine Fahrt nach Phú Quốc mit Bus und Schiff organisiert. 
 
Unsere Nachbarin
In einer Beziehung habe ich dann gemerkt, dass ich doch noch nicht 100%ig hier integriert bin. Man hat sich nicht getraut, uns mit in die schlichte Herberge mitzunehmen, in der alle die Nacht in einem grossen Raum auf ausgelegten Decken verbringen. Man schaemte sich ein bisschen vor mir und meinte , meine Ansprueche seien wohl etwas hoeher. Ausserdem koennte es auch schon mal etwas nachbarschaftlichen Streit geben , den man mir nicht zumuten wolle. Meine Frau hat die Unterredungen darueber ohne meine Beteiligung gefuehrt.
Die ruhrigen Geschaeftsleute hatten einen “Sponsor” fuer die Fahrt gewonnen. Denn einige Familien in der Nachbarschaft sind auch bitterarm. Niemand ist reich. SimSơn , die Likoerfirma, hat in Phú Quốc ihre Pforten fuer unsere Gruppe geoeffnet. 
 

Also : eine Promotion-Tour, wenn man so will. Oder : eine KAFFEEFAHRT auf vietnamesisch. (Wolldecken und Heizgeraet wurden allerdings nicht angeboten). Kaffeefahrt – Likoerfahrt ?

Ich hatte so ein kleines Videogeraet aus Deutschland gestiftet, das von der Familie behalten werden darf.
Dafuer brachte man mir eine grosse Flasche Myrthen-Wein, 39 % Alkohol, mit .
Sim Bäume werden als Jin Tao Niang bekannt (桃金娘) in der chinesischen Rose, Myrthe, Myrte Downy, Isenberg Bush in Englisch, und Myrtle - groseille, Feijoarte - groseille, Feijoa auf Französisch.
Its scientific name: Rodomyrtus Tomentosa Wight. Sein wissenschaftlicher Name: Rodomyrtus Tomentosa Wight. Family: myrtle (Myrtaceae). Familie: Myrte (Myrtaceae). “ klaert die Firma auf : http://sieuthihangchatluong.com/vuontao/


Und : den Videofilm der Fahrt auf CD. Den bekam ich auch zur Verfuegung und zum Gebrauch der Bilder.
Ich gehe vorsichtig mit den Bildern um. Ich frage die Menschen, die dort abgelichtet sind. Ich fand es gut, dass ganz viele Bilder nicht die Zustimmung fanden zur Veroeffentlichung. Auch wenn es lustige Momente darauf gab .
Meine Nachbarn” sind unendlich liebenswert. Niemand entspricht dem gaengigen Bild einer “huebschen” Miss Sài Gòn. Meistens sind es Frauen. Die einen Tag im Leben mehr einmal gluecklich waren. Frauen meistens , keine mit lueckenlosem “Gebiss”. Alle waren einmal wie “Miss Sài Gòn “. Aber das ist lange her. Ihre Gesichter, ihr Lachen beruehrt mein Herz. Sie tragen die Geschichte Vietnams . 
 
Unsere Nachbarn
Ihr Gluecklichsein fuer ein paar Stunden in diesen zwei Reisetagen hat sie fuer genau diese Zeit befreit von den Aengsten , was wird morgen sein ?
Ihre Anmut, ihr Charme - wie ein Myrthenzweig . Nichts daran ist “suess”. Es ist heiter , ein bisschen bitter , dem Augenblick geschenkt . Knorrig wie der Ast des Myrthenbaums. 
 
Unsere Nachbarn
Und nun das fuer mich fast nicht Fassbare. Ich erlebe tausend Fragen und Antworten auslaendischer Besucher und Interessierter von Phú Quốc .
Hier unter meinen Nachbarn sind so viele, die davon gehoert haben und fuer die das ein Traum ist, einmal fuer ein paar Stunden dort an dieser Stelle ihres Heimatlandes zu sein. Und sie werden den Kindern davon berichten und in ihrem “Supermarket” in der Hẻm sich das Video anzusehen. Und wissen : Das ist ihr Land. Ein Teil Ihres Stolzes. Ein Teil ihrer Identitaet. Ein Teil von ihnen. Auch wenn Zehntausende von Auslaendern sich mehrere Tage oder Wochen dort raekeln - und sie selbst in ihrem Leben nur ein einziges mal ein paar Stunden : beides gehoert zusammen ; der Respekt der fremden Besucher vor so viel Schoenheit und das Wissen : das ist MEIN, das ist mein vietnamesisches Heimatland .

Unsere Nachbarn
Kaffeefahrt auf vietnamesisch ? Voellig “abseits der ausgefahrenen Touristenpfade” – dafuer voellig vietnam-authentisch. Phú Quốc wurde an zwei Tagen vom bekannten Sinnbild fuer ein schoenes Land zu etwas Greifbarem mit dem Geschmack der Myrthe , der diese Besucherinnen und Besucher fuehlen und kosten laesst : Das ist MEIN Land. 
 

Unsere Nachbarn:


Mittwoch, 21. März 2012

(KEO) - Ende gut, alles gut (Aber Anschiss gab es trotzdem!) ;)

Gerade eben nach Hause gekommen -dass Essen schon bereit auf dem Tisch-, dachte ich, dieser Abend würde heute ruhig ausklingen. Falsch gedacht!
Besser gesagt, ich habe die Rechnung heute ohne King Kong gemacht.

Denn der hatte für heute scheinbar andere Pläne.
Nachdem er gestern schon fast das Frühstück von drei grossen schwarzen Hunden geworden wäre,
musste er dem heute natürlich noch eins drauflegen.

Unser Haus ist eines der letzten in einer schmalen Gasse und unsere Tür besteht aus zwei grossen, breiten Flügeltüren. Vergleichbar mit einem Garagentor.
Tritt man aus der Haustüre, endet der Gang links nach rund 10 Metern in einer Sackgasse.
Prima geeignet also, um King Kong dort ein bisschen "safe-play" herumspazieren zu lassen.
Nach rechts geht es dann nach etwa 30-50 Metern (ich bin da ganz schlecht im Schätzen) raus auf die Hauptstrasse.

Früher ist King Kong automatisch nur in den gesicherten Bereich links des Hauses gegangen, um dort ein wenig herumzustöbern.
Seit knapp einem Monat, ist aber nun auch die rechte Seite für ihn interessant geworden, weil unsere neuen Nachbarn dort ebenfalls einen Hund haben.
Selbstverständlich ein hübsches Mädchen. Da muss King Kong nun natürlich auch ab und an kucken gehen.

Spräche ja an und für sich auch nichts gegen, ist er doch eigentlich ein wirklich braver Kerl.
Wohlgemerkt: Eigentlich!

Leider(?!) ist King Kong aber ein "voller Mann"..sozusagen noch im Besitz seiner 3 besten Teile -und die  funktionieren auch einwandfrei.
Und WENN die so einwandfrei funktionieren, dann hat so ein kleiner Stoppel nunmal auch gewisse Bedürfnisse.

Diese Bedürfnisse konnte Bubu aber seit einigen Wochen - wenigen Monaten nicht mehr befriedigen.
Das allein wäre an sich noch nicht so die Tragik. Das kommt mitunter schon mal vor.
Da hat er sich noch so ziemlich unter Kontrolle und hört nach wie vor auf das, was man ihm sagt.
Vor allem, weil er wirklich auch versteht, was man sagt.
Er ist ehrlich ein sehr, sehr cleveres Kerlchen. Ich würde mich sogar so weit aus dem Fenster lehnen und behaupten, dass er  mindestens so viel umsetzt vom gehörten, wie ein Kind von ein paar Jahren.

Im Moment ist die Sache aber etwas komplizierter, weil in der Nähe des Marktes, ca 5-10 Minuten Fussmarsch von unserem Zuhause entfernt, die Tochter einer geliebten von King Kong wohl gerade im besten Alter ist, um ihn so richtig schön (ich sags ohne Umschweife!) "fickrig" zu machen.

Hunde haben brilliante Nasen und hinterlassen sich überall spezielle Duftnoten (Markierungen), die Botschaften enthalten und die andere Vierbeiner auch noch nach Tagen aufnehmen können.
Das persönliche Parfüm dieser kleinen Chihuahua-Dame, scheint auf jeden Fall einen unglaublich betörenden Duft zu haben, der unseren Zwerg ganz wuschig macht.
Leider ist die süsse Lady aber noch zu jung, um aus dem bisschen rumgespiele -dass sie mit King Kong derzeit täglich veranstaltet- schon ernst zu machen.

Der Übeltäter
Er darf also ein bisschen auf ihr rumrutschen, mehr jedoch ist nicht drin.
Ist vermutlich vergleichbar, wie wenn ein Typ eine total heisse Braut auf dem Schoss sitzen hat, die ihn so richtig schön antörnt und dann einfach aufsteht und geht - und den angeheizten Typen mit offenem Mund sitzen lässt.
In etwa so muss das wohl für King Kong heute Morgen gewesen sein, als wir auf unserem Spaziergang, gut eine viertel Stunde bei der jungen Hündin vorbeigeschaut haben.

Als ich ihn dann von ihr wegtragen musste (von alleine wäre er nie gegangen), hat er seinen Kopf in den Nacken geschmissen, die Schnautze gen Himmel gestreckt und tiefe, animalische Wolfheuler ausgestossen.

Nun will er verständlicherweise nurnoch eines: so schnell wie möglich wieder dahin!
Zu allem Unglück, konnte ich den Stinker heute zudem nicht mitnehmen, als ich mit dem Motorrad unterwegs war, weil ich sehr zügig fahren musste und mir das dann zu riskant wäre.

Ich habe das vorhin schon im Hinerkopf gehabt, als ich mit den Einkäufen beladen Heim gekommen bin, die Tür offen stehen gelassen hatte und dabei war, die Regenspuren des Motorrades vom Fussboden aufzuwischen.

Mit einem Auge habe ich unterdessen auf Bubu geschielt. Blöderweise, oder naiverweise aber auch nur mit einem!
Und dann kam, was wohl kommen musste: Auf einmal war er weg!!

Ich hab draussen gerufen, drinnen gepfiffen, Tung gefragt und eilig alles abgesucht, aber ich denke es war mir von der ersten Sekunde an klar, dass der Gute seine Beine in die Hand genommen- und sich auf den Weg zu seiner  Holden gemacht hat!

Gott ist mir das Herz in die Hose gerutscht!
Ich wollte ihn zwar damals nicht, aber wies halt so ist, kann ich ihn mir aus meinem Leben jetzt nicht mehr wegdenken. Geschweige denn, es würde ihm etwas zustossen, oder ich wüsste überhaupt nicht, wo er ist oder wie es ihm geht. Der blanke Horror, diese Vorstellung. Einfach nur der pure Alptraum und der wurde vor wenigen Stunden fast bittere Realität.

In Schlappen bin ich raus auf die Haupstrasse gerast, vorbei an meiner Nachbarin, die gerade mit ihrem Freund geplänkelt hatte.
"Habt ihr meinen Hund gesehen?!" rief ich ihnen im vorbeidüsen zu.
"Da haben wir geraade gar nicht drauf geachtet", war die zermürbende Antwort.

Auf der Hauptsrasse angelangt, ein schneller Blick nach Links, einer nach Recht und: keine Spur von ihm, weit und breit!

Ich wusste, zu Fuss habe ich keine Chance, also bin ich zum Haus zurück gerast und hab mir das Motorrad geschnappt, dass Tung gerade startklar gemacht hat.
Wieder auf der Hauptstrasse war es dann da das Gefühl,  dass ich ihn nicht mehr wiedersehen würde.

Das blanke Entsetzen hat mich weitergetrieben.
Nachdem ich die Hälfte der Strasse bereits hinter mir gelassen hatte, war noch immer nichts von ihm zu sehen.
Da war ich mir sicher, dass ihn sich längst irgendwer geschnappt hatte.

In Vietnam muss man bei so kleinen Hunden höllisch, höllisch aufpassen, dass sie einem nicht weggeklaut werden. Zum einem die Hundefänger und zum anderen, bei einem so selten hübschen Tier wie King Kong zusätzlich noch alle anderen.
Bei so einem schönen Tier wie Bubu, haben die Leute sofort Dollarzeichen in den Augen, wenn sie ihn erblicken...und das tat ich dann auch: ihn erblicken!!

Einen vierbeinigen Freund von ihm im Schlepptau, kam er mitten auf mich zugesprungen.
Ich war wohlgemerkt aber ja mit dem Motorrad unterwegs und das auch nicht sonderlich langsam...
Sofort habe ich eine Vollbremsung reingehaun und im Anschluss mich selber.
Den Spiegel hat es als erstes zerissen und dann, etwa eine Ellenlänge weit entfernt, bin ich vor King Kong zum stehen gekommen.
Obwohl..eher zum erliegen.

Das Gefühl unbändiger Erleichterung wich so schnell, wie es gekommen war einem Gefühl unbändiger Wut!
Naja, sagen wir eine Mischung aus beidem.

Der Taxifahrer, der schräg hinter uns stand um ein Päuschen zu machen, sah belustigt zu, wie eine vogelwilde "Tây", mit Schlappen an den Füssen, zerzausten Haar und hochrotem Kopf einen geschockten Chihuahua neben der am Boden liegenden Maschine empor hob und lautstark zu schimpfen anfing.

Die Teilnehmer des kurzen Staus, der sich binnen Sekunden bildete (weiss der Geier wo die plötzlich alle herkamen, vorher war da keine Menschenseele auf der Strasse!) taten es dem Taxler übrigens gleich.

Das war mal wieder eine wirklich selten peinliche Aktion.
Die werden sich auch was gedacht haben, bei dem Anblick...

Aber das wichtigste ist: King Kong ist noch da!!!
Gott sei Dank! (und das als Atheistin)

Dienstag, 20. März 2012

(KEO) - Oh du, mein heiliges Hündchen

Manchmal (aber nur manchmal) strafe ich die Vietnamesen Unwissenheit von einem anderen Stern.

Das manchmal trifft derzeit mal wieder ein.

Irgendwie hatte ich es ja bereits im Vorfeld geahnt, dass die Buchung unserer Flugreise nach Deutschland (diesmal das erste Mal mit Hund) nicht so ganz problemlos von statten gehen würde.
Selbstverständlich hatte ich recht.

Wir waren also nun etwa das vierte Mal in 3 verschiedenen Reisebüros und konnten uns mindestens ebenso viele unterschiedliche Versionen darüber anhören, ob oder wie der Vierbeiner zu befördern ist.

Der Hund ist ja als Chihuahua recht klein, was uns normalerweise die Option einräumt, ihn (quasi als Handgepäck - klingt hart, ist es sicher auch) in einer passenden Transportbox zu unseren Füssen abzustellen.
Klingt so eigentlich recht simpel und ist es für gewöhnliuch auch.
Die meisten Airlines (um nicht zu behaupten alle) haben hier klare Regelungen, was die Unterbringung und Vergütung von Tieren (egal ob gross oder klein) in ihren Fliegern anbelangt.

Bis zu einer gewissen Grösse (man könnte es Taschenratten-size nennen) steht es den Besitzern frei, ihren Schatz mit zu sich zu nehmen und alles was darüber geht, kommt in einen seperaten Bereich (nicht etwa zwischen das Gepäck, wie viele sicher vermuten) in der "Schaltzentrale" des Flugzeuges.

Was die schonendere Prozedur ist, darüber lässt sich sicherlich streiten.
Ich würde sagen, es ist von Fall zu Fall unterschiedlich und kommt auf den Charakter und die Gewohnheiten des Tieres an.

Bei King Kong würde ich ganz klar sagen, dass er nen totalen Herzkaschper bekommen würde, wenn er auf einmal ohne "Mutti" in seinem Cannel irgendwo rumstehen würde.
Der Gute sitzt ja sogar auf meinem Schoß, wenn ich mein Geschäft verrichte.
Sein neuester Sport ist, mich nicht mal noch alleine zum Einkaufen fahren zu lassen.

Noch bevor ich meine Schuhe anhab, sitzt er freudig-ungeduldig oben auf dem Fahrersitz und kuckt mich an mit seinem Blick, der so viel sagt wie: "Na, gehts endlich los?!"
Da bleibt mir im Grunde gar nichts anderes mehr übrig, als ihn vorne in meine Jacke zu setzten und mitzunehmen. Ich weiss nur noch nicht genau, wie ich das im Sommer machen werde, wenn es für eine Jacke definitiv zu heiss wird.
Tung fährt ihn ja liebend gerne auf der Schulter spazieren, aber da habe ich dann doch etwas Angst, dass etwas passieren könnte.

Aber zurück zu unserem aktuellen Problem.
In Deutschland wäre das Buchen eines Tickets und die Anmeldung für den Hund selbstverständlich wieder einmal kein Umstand. Da geht man ins Reisebüro, lässt sich einen Platz in der vordersten Reihe geben (für die Beinfreiheit) und meldet den Hund an. Fertig.
In Vietnam sieht das natürlich wieder gaaaaan anders aus.

Hier geht man ins erste Reisebüro, reserviert sein Ticket, sagt dann, dass man mit Hund reist und wird bereits ohne erwähnt zu haben, dass der Hund bei einem sitzen soll, angekuckt wie ein Pferd wenns blitzt.
"Hund? Ja, Nein,...Hund geht nicht" "Hunde werden nicht befördert".
"Ach werden sie? Im Internet steht, sie werden. Können sie mal in Hanoi bei ihrem Haupsitz anrufen und nachfragen?"
....
Kurze Zeit später: "Hund geht, aber nur im Frachtraum."
"Ah ja, tatsächlich? Im Internet steht allerdings, dass kleine Hunde auch in der Kabine fliegen können. Können sie vielleicht nochmal anrufen und das klären? Dafür muss ich den Hund nämlich im Vorfeld bei ihnen anmelden, da nur max. 2-3 Tiere pro Flug in der Passagierkabine mitgenommen werden und wer zuerst kommt, malt zuerst." (Am besten in Vietnam immer vorab über alle verfügbaren Informationen verfügen!)

Also ruft die Dame zum dritten Mal in Hanoi an.
Hanoi ändert nun auch seine Meinung und die Mitnahme in der Passagierkabine ist nun doch möglich, allerdings muss für den Hund ein seperates Ticket erworben werden, dass zudem den gleichen(!) Preis hat, wie das Ticket für meinen Mann und mich!! (Sitz wird aber deswegen trotzdem nicht für den Hund reserviert!)

Daraufhin erkläre ich der jungen Frau, dass viele Airlines Rassen minderer Grösse als Handgepäck bewerten und bis zu einer max. Kilozahl sogar unentgeldlich reisen lassen.
Alle anderen schlagen eine Pauschale von mehreren Zehn Euro auf und dass das von den Beförderungskosten von 1500€(!), die sie mir hier vorschlägt Welten entfernt liegt.

Ich spiele ihr Spiel trotzdem kurzfristig mit und trage ihr nun auf, einen Sitzplatz in einer der vordersten Reihen für mich zu buchen, damit der Cannel abgestellt werden kann und ich meine Füsse aber dadurch nicht auf meinen Schoß packen muss.
Das meint sie, sei trotz seperaten Ticket, Ticketpreis von 1500€ und einem Silber-Status beim Royal Orchid Plus (Vielflieger-bonusprogramm der Thai Air und ihren Partnern) nicht möglich, da diese Sitze für alte Menschen und Leute mit Kindern reserviert seien.

Da muss ich aber auf den letzten Flügen tierisches Glück gehabt haben, dass ich ohne meine nicht vorhandenen Kinder und meines wenig hohen Alters solche Sitze bekommen habe, meine ich zu ihr.
Sie lächelt mich ein bisschen doof-naiv-verstört an.

Ich spiele weiter:
Ob sie nun nicht die Angaben des Hundes wie Chipnummer, Impfpassnummer, Rasse und Gewicht des Tieres plus Transportbox für die Anmeldung von mir verlangen müsste?!
Wieder das Lächeln...
Sie notiert sich das ein bisschen hilflos auf einem Schmierblatt.
Was sie wohl hinterher damit tun wird?

Warum zur Hölle, habe ich nur wieder das dumme Gefühl, dass die überhaupt keine Ahnung von dem haben, was sie mir da erzählen?? :)

Ich rufe mal lieber meine Mama in Deutschland an und sage ihr, sie soll das für mich regeln.

(KEO) - Das Blubber-Wabber-Wetter

Derzeit ist bei uns wieder Blubber-Wabber-Wetter angesagt.
Was das ist?

Schwer zu beschreiben, wenn man es nicht kennt.
Nass auf jeden Fall...sehr nass sogar und das ganz ohne Regen!
Regnen tut es zwar trotzdem schon seit Monaten jeden Tag, aber das Blubber-Wabber-Wetter hat damit nichts zu tun. Das gibt es zustäzlich. Eine Gratiszugabe an Scheiss-ekel-Wetter sozusagen.. :)

Bei diesem Wetter ist alles klamm. Teilweise klatschnass.
Kleidung, Möbel, Wände, Decken, Böden....einfach alles ist pitsche-patsche nass.
Der vietnamesischen Name dieses Wunderwerks der Natur ist: Nồm.
Ich weiss ehrlich gesagt gar nicht, ob es dafür auch eine deutsche Bezeichnung gibt, aber sollte es sie geben, bedeutet das sicherlich so viel wie "Mistwetter" oder "Drecksnässe" ;)

Die Feuchtigkeit ist dermaßen unangenehm und wenn man nicht aufpasst und nen Tick zu schnell dran ist, dann legt es einen auf den Rutschbahnen, die sich durchs ganze Haus ziehen auch mal schnell auf den Boden.
Tische, Spiegel und Fensterscheiben sind bis zur völligen undurchsichtigkeit beschlagen und die Wäsche, die zum trocknen hängt, wird trotz Trockenzeit von mehreren Tagen dann im selben nass-Zustand in den Schrank geräumt, in dem sie auch aus der Waschmaschine kam.

Wer Mittags seinen Reis nicht brav aufgegessen hat und das Abends vielleicht noch nachholen möchte, wird sich unter Umständen mit einer leckeren (oder eher weniger leckeren) Chảo (Reisschleimsuppe) begnügen müssen.
Die Leckerlies, die hier eigentlich immer überall für King Kông verstreut liegen, sind bei diesem Wetter spätestens nach 2 bis 3 Tagen völlig verschimmelt, oder zerfliessen irgendwo auf der Couch oder dem Bett.

Selbst verpackte Lebensmittel wie Tees, Müsli oder dergleichen schimmelt mit rasender Geschwindigkeit vor sich hin..

Kurzum: Ich haaaaassssssee es!!! :)
Ich hasse es wirklich so richtig! Bei dem Scheisswetter muss man sogar darauf achten, dass der Wischer staubtrocken ist, mit dem man das Haus wischt, damit er genügend Feuchtigkeit aufnehmen kann, dass man wengistens den Dreck nicht nur weiter verschmiert, sondern wenigstens für die nächsten 5 Minuten wegkriegt.

Ein kleiner Trost ist, dass dieser "Zustand" meist nicht länger als etwa 2 Tage am Stück geht und nur wenige Male im Jahr eintritt.
Aber weil die ganze Zeit schon alles anders ist, als es das für gewöhnlich wäre, haben wir dieses stinkige Blubber-Wabber-Wetter nun auch bereits seit knappen vierzehn Tagen.
Gott sei Dank wollen wir ja bald Urlaub in Deutschland machen.
Auf den freue ich mich übrigens schon wie das Schnitzel auf Weihnachten. Der letzte liegt nämlich bald ganze 3 Jahre zurück...

Hoffentlich vertrage ich diesmal die Heimische Küche besser als beim unserem letzten Schlandbesuch.
Vorgenommen habe ich es mir jedenfalls.
Ob mein Magen das auch so sieht?! :)

Montag, 19. März 2012

(KEO) - Die Ausländer kommen

Unsere Gasse ist nicht sonderlich gross. Die Breite beträgt vielleicht gerade mal eineinhalb Meter oder so und umfasst in etwa 11 Häuser. -Darunter natürlich unser eigenes.

Bislang haben hier -abgesehen von mir- ausschliesslich Vietnamesen gelebt.
In 2 der Häusern ist ständig ein reges "kommen und gehen".
Kaum ist dort eine neue Familie eingezogen, zieht sie auch schon wieder aus und macht platz für neue Gesichter.
So haben wir in den letzten 2 Jahren sicherlich an die 12-13 neuen Nachbarn gekriegt.

Gestern war ich dann nicht schlecht erstaunt, als auf einmal chinesisches Gebrabbel zu hören war.
Neugierig wie ich bin, hab ich mich gleich mit King Kong auf dem Arm zur Haustüre aufgemacht um zu kucken, was da vor sich geht.

Gesehen habe ich einen strammen Chinesen mit scheinbar vietnamesischer Übersetzerin, die ihm gerade die Immobilie schräg gegenüber gezeigt hat.
Mehr konnte ich bislang zwar nicht in Erfahrung bringen, aber ich denke der Chinese von gestern hat bei einem Mietpreis von 3. Millionen Dong im Monat für ein 2 1/2 stöckiges Einfamilienhaus mit kleinem Vorgarten zugeschlagen, denn heute war schon früh morgens ziemlich viel "Renovierungslärm" zu vernehmen.

Das finde ich ganz klasse - wäre ich somit doch immerhin nicht mehr die einzige Ausländerin in der Gasse.
Ich spreche zwar kein Wort Chinesisch, aber meine Nachbarn ja auch nicht :)

Sonntag, 18. März 2012

Blog Info: Leserbild der Woche

Hallo meine Lieben,
sicherlich sind euch nicht die wunderschönen Leserbilder der Woche entgangen, die ihr auf meinem Blog relativ weit unten, rechts in der Menüleiste finden könnt.

Wie der Name ja schon verrät, wähle ich hier unter den Einsendungen meiner Leser -die entweder wie ich eine vietnamesische Familie haben, oder einfach nur Vietnam als ihr Urlaubsland entdeckt haben, ect-
regelmässig das schönste Bild aus, dass dann für rund eine Woche auf dem Blog ausgestellt wird.

Nun ist mir wieder neuer Schabernack eingefallen und ihr könnt somit ab das aktuelle Foto mit Punkten von 1-10 bewerten.
Je nachdem, wie euch die zu sehende Aufnahme zusagt.
Am Ende jedes Monates werde ich euch nun künftig das Foto, dass euch am besten gefallen hat in einem Blogbeitrag vorstellen und euch erzählen, wie es zu der Aufnahme kam oder welche Geschichte sich hinter der Aufnahme oder den Personen die darauf abgebildet sind, verbirgt.


Wer von euch also Lust hat, seine eigene Geschichte auf dem Blog zu erzählen oder einfach auch nur seinen lieblings-Schnappschuss mit den Bloglesern teilen möchte, der kann jederzeit mitmachen und mir über das Kontaktformular in den Rubriken, rechts unter dem Titelbild, einfach eine kurze Nachricht zukommen lassen.
Ich werde mich dann so bald wie möglich bei euch melden.

Ich hoffe ihr verzeiht mir die etwas längere Pause, die ich auf dem Blog eingelegt hatte und habt weiterhin viel Spass beim Lesen oder findet alle Informationen, nach denen ihr sucht.

Weitere nützliche Seiten, wie konkrete Angaben zu den Lebensbedingungen-, Vorraussetzungen- und -Umständen in Vietnam und über den Ablauf und die Bestimmungen für eine Einreise mit dem Vierbeiner sinde gerade in der Entstehungsphase.

Sollten euch noch andere Themen einfallen, über die ihr gerne näher bescheid wissen möchtet könnt ihr mir die gerne mitteilen und ich werde dann versuchen, euch möglichst viele Infos über das, was euch interessiert zusammenzustellen.

Eure Keo

Samstag, 17. März 2012

(CATINAT) - Wohin mit mir und den Kindern in Sài Gòn?

Wohin mit mir und den Kindern in Sài Gòn …. ? Vorschlag 2 – Spiel(un)moeglichkeiten
Kinder, Kinder … wohin zum Spielen in der Stadt ?
Von einer Szenerie in Sài Gòn habe ich keine Ahnung : das sind die Hochhaustrabanten an der Peripherie. In den Districten 2 und 7. Ich bin immer froh, wenn ich District 7 bei der Rausfahrt aus der Stadt hinter mir habe. Aber : vielleicht gibt es dort ja die Spielplaetze fuer die Grossstadtkinder, nach denen ich suche. Auch den bekannten Đầm Sen-Park als Familien - “Vergnuegungspark” lasse ich im District 11 links liegen. Ich war ein einziges mal da und das Disneyartige dort hat mir gereicht. Viele moegen’s.
Wie und wo spielen Sài Gòn’s Kinder ?
Die Internet/Game-Seuche grassiert. Unter den Kindern. Gut fuer die Brillenoptiker. Die weissen Gestelle sind zur Zeit der Teeny-Renner. Halt : gerade erfahren, jetzt ist pink angesagt.


Enkelin Anh Thư vor dem Laptop erkennt mich beim kurzen Aufschauen noch gerade.
Und in den “guten Stuben” des Mittelstandes machen Lego und Nachmacher gute Umsaetze.
Es piekst unter den Fuessen. Und im Alter von 68 Jahren im Schneidersitz Piratenboote zu Robotermeeting-Plaetzen umzufummeln stoesst vom Ergebnis her nicht immer auf Enkels Zustimmung. 

 
Unter dem Nachwuchs im Vor- und Grundschulalter haben die munteren kleinen Dicken sich einen festen Platz erobert. Verschnupft und hustend unter Air-Condition and neben Fan (r.u.).
Auch junge HNO – Aerzte , Tai, mũi và cổ họng bác sĩ , haben beste Berufsaussichten.
Thuật cắt hạch –Mandeloperationen – werden angeboten wie frische Mandeln.
Ploetzlich wird mir das gesamte Legoschlachtfeld – zum Aufraeumen ? Mit dem Besen ? – grosszuegig ueberlassen. Alles stuermt auf den neuen Kampfplatz. Vor der Tuer. Die “Gegner” werden erwartet, angefuehrt von Xanh Xanh , die im Blog schon vorgestellt wurde . In der Enge der Gasse. Die gelegentlichen Motobikefahrer dazwischen wie Dinosaurier. Fast fuehle ich mich schon “ausgestossen” – ist das “Integration” ?


Friedensverhandlungen” - Kem sầu riêng , Eiscreme, wartet im Kuehlschrank auf die Verhandlungsfuehrer.
Na, und wenn die Bande wieder , Eis schleckenddd, friedlich heimkehren und sich vor TV und Video hinhocken, was ist da mehrheitlich angesagt bei den 5 bis 9Jaehrigen und den ab 68 Jahren aufwaerts ?


Doraemon. Grosszuegigerweise darf ich dann wenigstens Nobita sein.
Das Spielen zuhause und in den Hẻms, den meist engen Gassen der dichtbesiedelten staedtischen Wohnbezirke , in denen Reiche oder Halbreiche nicht leben moegen, hat seine Ursache . Es ist kein Platz fuer Gaerten. Nicht einmal fuer Vorgaerten . Geschweige denn fuer Spielplaetze mit Geraeten. Spielpaedagogen sehen darin uebrigens keinen Nachteil. Die Sozialisation in den verschiedenen, altersungleichen Gruppierungen der Gasse bietet ungeahnt viele Lernerfahrungen.
Die Enkel kommen jedenfalls sehr gerne hierher zu uns, wo in der Nachbarschaft die Freunde sind. Sie wohnen naemlich anders. In einem “feineren Viertel” des Districts Phú Nhuận. So sieht von aussen der Eingang zu ihrem Haus aus :


Abgecircelt , sauber, gepflegt und fuer Kinderfreundschaftsbildung wenig geeignet.
Die Lebenswirklichkeit – am Samstag , es regnet. Ein Teil der Hẻm steht unter Wasser. Kem sầu riêng und unwichtigere Sachen wie Obst, Moehren, Oel … sind ausgegangen. “Wellcome – City-Market” in der Nguyễn Trãi-Strasse bietet sich an, das zu ersetzen.
Uebrigens (eins meiner Hobbies, zu wissen , wer die Strassennamengeber waren : Nguyễn Trãi (1380 – 1442 , konfuzianischer Gelehrter , der Le Loi bei der Befreiung von den Chinesen half; leider immer verstrickt in vietnamesische Hofintrigen ) Aber das brauchen die Kids (noch) nicht zu wissen.
Darueber (drinnen “Wellcome”) und was es an “Spielplatz” fuer draussen gibt : das naechste Mal.

Freitag, 16. März 2012

(KEO) - Von Elefantenbabys und Elfen

Gestern Abend, habe ich mich seit geraumer Zeit wieder einmal in die Unterwäscheabteilung in unserem Big-C Einkaufszentrum in Hải Phòng gewagt.
Für gewöhnlich lasse ich derartig deprimierende Ausflüge lieber sein, aber weil ich ziemlich an Gewicht verloren habe, wollte ich einen weiteren Versuch wagen und sehen, ob ich eventuell doch etwas passendes für mich finde.

Die europäischen Standards S, M, L, XL..ect werden zwar auch hier eifrig angewandt, haben aber im Grunde genommen nichts mit ihren westlichen Vorbildern gemein.
Zumindest bei Unterwäsche würde die Grösse S, was in Asien untertriebenerweise für "small" steht, einem besseren Hamsterunterhöschen gleichkommen.
M, nähert sich dann langsam und vorsichtig in etwa Kleinkinderwäsche an, L (was eigentlich ja schon "large" bedeutet) könnte in Deutschland, Frankreich oder der Schweiz vermutlich jedes magersüchtige Model auftragen und bei XL -dem "extra large"-, welches unserem Verstehen nach bereits für sehr füllige Menschen gemacht ist nähert man sich in Vietnam hingegen erst den Körperfüllungen- und Umfängen eines "normalen" Frauenhinterns an.

Ich bin nun derzeit wirklich nicht dick (rund 48 Kilo auf eine Körpergrösse von 1,67) und mache deshalb immer wieder den Fehler, hartnäckig nach Kleidungsstücken mit "S" Aufdruck zu greifen, wo ich jedes Mal betrübt feststellen muss, dass ich das Ding schätzungsweise nicht einmal über die Knöchel bringen würde, weil sicherlich nicht mehr Stoff dafür verarbeitet wurde, als Papier für ein Taschentuch verwendet wird.
Unbeirrt greife ich dann wenigstens nach dem "M" und rede mir dabei ein, dass das noch nichts heisst und nicht weiter schlimm ist. Manchmal sind die Dinger ja auch wirklich blöd geschnitten und dann kann es mir auch "drüben" mitunter passieren, dass ich diese Grösse kaufe.
Aber alles drehen, langziehen und wenden hilft nichts und ich weiss, dass diese gewöhnliche Unterhose an meinem Hintern nicht mehr verpacken würde, als ein String.
Also enttäuscht weiter zum "large", wo ich mich zunächst beschämt umsehe und mich vergewissere, dass keine der anderen Damen in der Abteilung beobachtet, nach was ich da gerade greife.
Ist die Bahn frei, wandert das -sicherlich nach wie vor- viel zu winzige Wäschestück ohne weitere Prüfung für gewöhnlich in meinen Einkaufswagen.
Das wird später an der Kasse schon peinlich genug.
Selbst eine Frau mit Traummaßen von 90-60-90 muss sich auf diese Weise vorkommen, wie ein Elefantenbaby, dass vieeel zu gross geraten, in einem Kreis von kleinen, zarten Elfen tanzt.

Bei den BH`s sieht es auch nicht sonderlich besser aus.
Wer Brüste hat, die etwas über die Umfänge einer elf- oder zwölfjährigen hinausgehen und für den somit ein A-Cup beim besten Willen keine Option ist, der muss sich mit den Sonderposten begnügen.
Das ist in etwa vergleichbar mit der Ecke in Deutschland, in der ein paar hässliche aber reduzierte Teile in übergrösse wie XL hängen, weil diese aufgrund ihrer ungewöhnlichen Grösse nicht an den Mann, -besser die Frau- gebracht werden konnten.
Die gängigen "Objekte" sind für den deutschen Frauengeschmack sowieso ein wenig zu arg gepusht.
Hier bekommt das Wort "Push up" eine völlig neue Definition.
Da kommt bei mir der Verdacht auf, dass die Dinger eine "2 in 1" (eine Zwei in Einem)-Funktion haben.
Tagsüber werden sie als Brustprothese getragen und Abends kann man sie dann abnehmen um darauf zu schlafen.
Das ist eigentlich doch ganz praktisch weil man so, wenn man über Nacht mal wonaderst schläft, sein Gästekissen immer gleich dabei hat..

Dienstag, 13. März 2012

(KEO) - Das Ende einer Aera?!

Gerade waren wir noch unser nächtliche Runde mit King Kông.
Schon beim ersten Schritt aus unserer Gasse viel mir auf, dass das junge Ehepaar, die für einige Monate im Haus direkt neben uns gewohnt hatten, heute nicht wie üblich nachts ihre Phở-bò (eine kräftige Rinderbrühe mit Nudeln) auf dem Gehsteig gegenüber verkauft.

Wunderbar zu erkennen, die gelbe "Trennlinie"
Das ist äusserst untypisch, denn die beiden verkaufen sonst tatsächlich 365 Tage im Jahr und selbst zu Anlässen wie Tết (dem vietnamesischen Neujahrsfest) -wo eigentlich das ganze Land still steht-, oder gar einem Todesfall in der Familie stehen die Eltern einer kleinen Tochter jede Nacht -bei Wind und Wetter- auf offener Strasse -bei schlechtem Wetter lediglich geschützt durch eine gespannte Plastikplane- und köcheln ihre Suppe.

Meist wird die Arbeit unter den Familienmitgliedern aufgeteilt
So wie diese Zwei, verkaufen bei uns in Hải Phòng und allen anderen Städten des Landes, rund alle 50 Meter geschäftstüchtige Vietnamesen ab dem frühen Abend bis etwa 2 Uhr, teilweise aber sogar bis in die Morgenstunden hinein, ihre Gerichte an Nachtschwärmer, Schlaflose, Partygänger, Pendler, Spätschichtler oder Frühaufsteher.
Für viele Vietnamesen ist das die einzige Möglichkeit ihren Lebensunterhalt zu bestreiten und nicht weniger viele von ihnen Leben derzeit auch davon.

Die obligatorischen Platstikstühlchen
Diese kleinen "Betriebe" sind meist Familienunternehmen, in denen jeder mitanpackt und alles sozusagen noch echte Handarbeit ist.
Die Grossmutter erhitzt die Kohle des kleinen Ofens, auf dem später die Suppen und Speisen stundenlang warmgehalten werden, wäscht und sortiert die Kräuter und Beilagen während die Schwiegertochter und ihr Mann beispielsweise die grossen Knochen für den Sud in handliche Stücke hacken, Geschirr, Sossen und Getränke herrichten um dann alles auf einem Wägelchen zu verstauen, dass zu Fuß an eine Strassenecke in der Umgebung gekarrt wird.
Dort wird Abend für Abend die fahrbare "Küche" aufgebaut, winzige Plastikstühlchen und Tischchen werden aufgestellt, Stäbchen, Servietten, Zahnstocher, Zitronenstückchen, Salate und Würzmittel verteilt, der riesen Kochtopf drapiert und dann können die ersten -von nicht wenigen Gästen- kommen.
Und so wie alles Abend für Abend wieder neu aufgebaut werden muss, wird es natürlich auch jede Nacht wieder abgebaut und kleinsäuberlichst auf den Handkarren geräumt, um wieder nach Hause gezogen zu werden.

Phở bò
Diese Strassenimbisse gehören zu jedem Stadtbild Vietnams und sind im Grunde auch so etwas wie eine Lebenseinstellung für die Leute hier.

Selbst der Abwasch wird bei den typischen Garküchen vor Ort erledigt
Und nun verkündet Tùng mir -die mal wieder gar nichts mitbekommen hat- gerade auf meine verdutzte Feststellung, dass unsere ehemaligen Nachbarn heute gar nicht verkaufen, dass eben ein neues Gesetz erlassen wurde, dass das Aufstellen dieser Garküchen und Verkaufsstände nurnoch an Plätzen gestattet ist, die gewisse Kriterien erfüllen, die zumindest bei uns in der Stadt so gut wie nicht zu finden sind.
Zwar war das Ganze zuvor auch schon nicht so ganz legal, allerdings hat da die Polizei bei einem kleinen "Trinkgeld" im Normalfall noch weggeschaut und die Verkäufer weitestgehend in Ruhe gelassen.

Perfekt organisiert
Als ich meinte, das neue Gesetz sei vielleicht nur eine Art, dass derzeitige "Trinkgeld" etwas zu erhöhen, sagte mein Mann, dass es diesmal einer dieser Beschlüsse wäre, bei denen die Hüter des Gesetztes Anordnung haben, die Augen nicht zuzudrücken.

Das Fleisch für ein Phở gà wird vorbereitet
Finde ich richtig schade und bin in Gedanken bei den vielen, vielen Familien, die nun von einem Tag auf den anderen ohne Einkommensquelle dastehen. Wie sollen die sich und ihre Lieben denn nun ernähren?!
Ausserdem geht so gleich auch noch eine ganze Ecke von dem Gefühl der Sicherheit zu später Stunde draussen auf den Strassen verloren.
Es war doch irgendwie beruhigend, alle paar Meter eine Lichtquelle mit den vertrauten Leuten zu wissen..

Montag, 12. März 2012

Ngày quốc tế phụ nữ - Der Weltfrauentag

Heute war mal wieder einer dieser gefühlten 50 Feiertage wie Valtentinstag, Kinderneujahr, Weltfrauentag, Tag der Lehrerin, Weihnachten usw, usw...

Diese Tage werden in Vietnam nicht mit minderen Enthusiasmus zelebriert, als bei den Amerikanern das Halloweenfest.

Zu solchen "Feierlichkeiten" legen die Vietnamesen auch wieder ihren ganzen Geschäftssinn- und Fleiss an den Tag und alle 10 Meter wird ein Blumenstand aus dem Bodengestampft.

Einzig der Einfallsreichtum lässt hier etwas zu wünschen übrig und die Spruchbänder und Glückwunschkärtchen, die auf Pralinenschachteln oder in Blumensträusse gesteckt werden sehen eigentlich genauso aus, wie die zum vorherigen Anlass, einzig dass beispielsweise die Lehrerin oder der Schatz, heute durch eine gewöhnliche Frau ersetzt wurden. :)

Zu der Zeit, als ich hier noch im Büro, zusammen mit Vietnamesen gearbeitet habe, haben wir weiblichen Angestellten von unseren männlichen Kollegen jeweils eine rote Rose erhalten.
Das fand ich eigentlich ganz schön, auch wenn ich ansonsten solche Tage für ziemlich unsinnig halte.

Ich meine Mittags kommt der liebe Ehemann eilig aus seiner Arbeit nach Hause geeilt um einem in der Mittagspause einen völlig überteuerten und ausladenden Strauss Blattwerk in die Hand zu drücken oder einem ein paar nett verpackte Dickmacher zu überreichen und ein kleines: "Fröhlichen Weltfrauentag" hervorzubringen und am späten Nachmittag steht man dann bereits -natürlich trotz dem "fröhlichen Weltfrauentag"- wieder in Küche und kümmert sich um das Essen, den Abwasch, die Wäsche und die Schularbeiten der lieben Kleinen... :)

Vielleicht geht einem das ja aber am "08/03" -wie er hier auch kurz genannt wird- leichter von der Hand... :)