Willkommen auf meinem Blog

Auf dieser Seite findet ihr -in den verschiedenen Rubriken unter dem Titelbild- viele nützliche Infos rund um das Thema Vietnam und zudem jede Menge lustig-bis spannende Anekdoten aus meinem Alltag, als Schwiegertochter einer vietnamesischen Familie..

Mittwoch, 31. Juli 2013

Warum ich?! Die Geschichte von Quang und Ha

Hallo meine Lieben,

heute bin ich mal wieder für Stars of Vietnam unterwegs und möchte euch 2 Notfaelle vorstellen, die zur Abwechslung aber nichts mit unserem Heim oder den anderen Kindern zu tun haben.

Als wir jeweils die Geschichte dieser beiden Jungen gehört haben, haben wir uns jedoch dazu entschlossen, sie in unser Programm aufzunehmen, da beide zu den Aermsten der Armen gehören und ohne unsere vereinten Kraefte keine Chance im Leben haben werden.

Bitte lest ihr Schicksal und lasst uns anschließend gemeinsam dabei helfen,
diesen beiden unschuldigen und von der Gesellschaft und dem System vergessenen Kindern eine Zukunft zu schenken, -die nicht gepraegt sein wird von Armut, Krankheit, Trauer und Leid....


Trịnh Văn Quang

Der erste Junge den ich euch heute vorstellen möchte und der mir ganz besonders am Herzen liegt, da er aus meiner Heimatstadt Hai Phong kommt heisst Quang und ist 14 Jahre alt.
Er ist das dritte und letzte Kind seiner Eltern und wurde kurz nach der Geburt von seinem Vater mit der Bitte ins Kloster gebracht, die Mönche mögen ihn aufziehen und ernaehren, weil die Familie nicht genug Geld haette um auch Quang noch zu durchzufüttern. 

Ha früh-morgens beim Sammeln der Miesmuscheln
Nachdem der Vater den kleinen Quang im Kloster abgegeben hatte, zog die restliche Familie fort.
Trotzdem wurde die Situation immer schlimmer und der Vater begann nach und nach das gesamte Hab und Gut der Familie zu versetzen und musste erst die Nutztiere und das Land- und schließlich selbst das Haus der Familie verkaufen.

Danach verschwand Quangs Vater, woraufhin die zu dieser Zeit bereits kranke und geschwaechte Mutter den erst 4-jaehrigen und ebenfalls so kraenklichen Quang-, dass er die 1.Klasse abbrechen musste- aus dem Kloster, zurück in die Familie holte.
Ohne die Unterstützung ihres Mannes oder seiner Familie, die ihre Schwiegertochter laengst verstossen hatten und ohne eigenes Dach mehr über dem Kopf, blieb Quangs Mutter nichts anderes mehr übrig als zu ihren Geschwistern zu gehen und dort um einen Unterschlupf zu betteln.
Die eigenen Eltern konnte sie nicht mehr um Untestützung bitten, denn diese waren früh verstorben.

In der ersten Zeit wurde ihr der Unterschlupf durch ihre Geschwister sogar gewaehrt und Quang konnte mit 11 Jahren endlich wieder die Schule besuchen und die 1.Klasse beenden. In den folgenden 2 Jahren die Quang dort verbringen durfte, wurde er sogar beide Male Klassenbester. Doch waehrte das Glück nicht lange und kurz darauf mussten Quang, seine Mutter und seine beiden aelteren Brüder ihren Unterkunft -in der sie ohnehin lediglich geduldet wurden- raeumen und an die ursprünglichen Besitzer zurückgeben.

Seither haust die 4-köpfige Familie nun in einem kleinen, einsamen und abgelegenen Verschlag am Fuße der „Binh“-Brücke hier am Rande Hai Phongs.
Weil es Quangs Mutter zusehends schlechter geht und die Familie ohnehin kaum über die Runden kommt musste Quang -der seine Hausaufgaben über dem Mittagessen erledigte, um Abends nach der Schule Zeit zu haben den Boden zu bestellen und darauf Früchte zu ziehen (die er gegen kleines Geld verkaufen konnte, um damit die Familie ein klein wenig über Wasser zu halten) und der nebenher noch seine kranke Mutter versorgte-, die Schule inzwischen abbrechen.

Doch nichts würde er lieber tun, als diese weiter zu besuchen, auch wenn ihm der Anblick seiner Mitschüler -die in sauberer, neuer Kleidung zur Schule kamen und deren Eltern sie hinbrachten und wieder abholten, waehrend Quang lediglich in notdürftig zusammengeflickten Lumpen dort auftauchte und seinen 12 km weiten Schulweg allein- und zu Fuss bewaeltigen musste-, oftmals die Traenen in die Augen trieb..

Ha u.seine kleine Schwester Giang mit ihrer todkranken Mutter
Trotzdem ging Quang gern zur Schule denn er weiss, dass er ohne sie keine Zukunft haben wird und nur mit einem Abschluss in der Lage sein wird einen Job zu finden, der es ihm ermöglicht seine Familie zu versorgen und vielleicht eines Tages auch das benötigte Geld zusammen zu bekommen, um davon endlich seine schwerkranke Mutter behandeln zu lassen, die immer schwaecher wird.

Doch Quang ist kein Traeumer und so weiss er auch, dass ihm dies wohl ewig verwehrt bleiben wird....



Ein aehnliches Schicksal teilt der 12 jaehrige :

Nguyễn Văn Hà

aus Hai Duong (Juergens Heimatstadt), dessen Worte wie die eines Erwachsenen klingen, als er
den Reportern einer vietnamesischen Zeitung erklaert, dass er so schnell arbeiten will wie möglich, damit er bald genug Geld zusammenbekommt um seine sterbende Mutter ins Krankenhaus bringen- und dort behandeln lassen zu können.

Seine Augen sind die eines unschuldigen, 12-jaehrigen Kindes doch hat er schon früh erkannt, dass es eine riesige Verantwortung ist, die um Leben und Tod seiner geliebten Mutter entscheidet, die da im wahrsten Sinne des Wortes in seinen kleinen Haenden liegt und auf seinen schmaechtigen Schultern lastet.

Waehrend seine Altersgenossen sich noch einmal gemütlich in ihren Betten umdrehen, beginnt der lange Arbeitstag von Ha. Zu Fuß macht er sich Tag für Tag früh-morgens um 5 Uhr auf zu den Flüssen, um dort so schnell er kann mit blossen Haenden Miesmuscheln zu sammeln, um diese rechtzeitig gegen 7, 8 Uhr zum Markt tragen- damit er sie verkaufen kann.

Und erst wenn er auch wirklich alles verkauft hat macht er sich auf den Weg nach Hause, um dort ein paar wenige Mandarinen zu essen und sich dann im Anschluss um die Mittagszeit herum wieder auf den Weg zu machen um bis in die spaeten Abendstunden weiter zu arbeiten.
Es ist schon lang dunkel draussen, wenn sich Ha endlich auf den Heimweg macht.

Ha`s Mutter wird sterben, kann sie sich nicht bald der dringend lebensrettenden OP unterziehen
An guten Tagen bekommen sein Vater und er so bis zu 10 Kg Muscheln zusammen. Umgerechnet knappe 4 Euro kriegen sie dafür. An schlechten Tagen jedoch, reichen die gesammelten Muscheln
gerade einmal um das Essen der Familie für den Tag zu bezahlen. Sparen ist so fast unmöglich, doch das Krankenhaus und die Behandlung, die seine Mutter so dringend benötigt, sind teuer!
Aber der kleine Ha weiss, dass seine Mutter sterben wird, wenn er das Geld nicht irgendwie zusammenkriegt – dann werden ihre Nieren eines Tages einfach versagen..

Denn Ha`s Mutter leidet schon lange unter einer Nierenschwaeche und es ist sicher nurnoch eine Frage der Zeit, bis diese ganz aufhören zu arbeiten.
Trotzdem hat sie an der Seite ihres Mannes alles dafür gegeben Ha und seine kleine Schwester durchzubringen. Selbst unter grössten Anstrengungen und Erschöpfung versuchte sie dem keine Beachtung zu schenken und immer weiter zu machen, -wie heute Ha für sie...
Doch die Lasten wurden immer weniger, die sie zu tragen vermag war und mittlerweile geht es ihr so schlecht, dass sie sich nicht mehr auf den Beinen halten kann und hilflos im Bett liegen- und mitansehen muss, wie ihr noch so junger, unschuldiger Sohn seine Zukunft dafür geben muss, um die ihre vielleicht irgendwie retten zu können...
Und dabei will Ha`s Mutter doch eigentlich niemanden eine Last sein. Selbst die Wege ins Krankenhaus zur Dialyse, die ihr die gesammelten Spenden von Nachbarn zumindest bereits 3-Mal ermöglichen konnten, legte sie allein mit dem Bus zurück.
Doch eines Tages wurde die Anstrengung zuviel und sie brach zusammen und konnte nur durch das Herbeirufen der Ambulanz, durch einen fremden, der zufaellig des Weges kam, in der Notaufnahme mit Mühe gerade noch gerettet werden.

Als Ha`s Mutter diese Geschichte den vietnamesischen Reportern erzaehlt, beschwichtigt sie erst und winkt dann ab: es gehe ihr gut..sie wolle nicht, dass ihre Kinder dies hören, damit diese sich keine Sorgen um sie machen. Dabei bemerkt sie nicht, dass Ha laengst hinter ihr steht und alles mitanhört. Traenen rinnen in Strömen über sein kleines Gesicht und als seine Mutter endet stürzt er auf sie zu und ruft dabei: „Du darfst nicht sterben! Du musst bei mir und Giang (der kleinen Schwester von Ha) bleiben! Ich lasse dich nicht sterben Mama!“ …..


Der Arikel über Ha und seine Familie erschien bereits vor geraumer Zeit. Ich kann mich erinnern, dass ich das damals sogar auf Facebook geteilt hatte. Umso erschütternder war für mich von Jürgen und seiner Frau (die ebenfalls Ha heisst) zu erfahren, dass auf diesen Beitrag keinerlei Reaktionen-, geschweige denn irgendeine Art der Hilfe aus der Bevölkerung kam!

Beide Jungs geben in einem Alter alles- und opfern ihre eigene Zukunft dafür ihre Familien zu unterstützen oder retten, in dem andere Kinder zur Schule gehen, mit ihren Freunden spielen und von ihren Eltern um-und versorgt werden.

Ihnen obligt eine Verantwortung, die keinem Kind bereits in so einem zarten Alter jemals obliegen sollte! Allerdings können sie es sich schlicht nicht leisten, diese Verantwortung nicht zu tragen und sich statt dessen um ihre eigene Zukunft zu sorgen, damit sie eines Tages wenigstens selbst diesen Kreislauf durchbrechen können....

Ihr habt in letzter Zeit hier bereits unglaubliches für die Kinder aus „unserem“ Heim geleistet und ich denke, wenn wir hier alle gemeinsam mit anpacken, werden wir es mit vereinten Kraeften sicherlich schaffen, auch diesen beiden Jungen die Chance auf ein Leben zu geben, in dem nicht beispielsweise der Gedanke um die Rettung des Lebens der eigenen Mutter die Hauptrolle spielt, sondern ganz normale Dinge, wie welche Note man in der letzten Klassenarbeit bekommen hat
und in dem sie die Möglichkeit haben werden, durch die Bildung die ihr ihnen mit euren Spenden oder vielleicht sogar einer Patenschaft für einen der beiden ermöglicht, irgendwann aus diesem Teufelskreis ausbrechen zu können...

Ich weiss, mit vereinten Kraeften werden wir das schaffen! Lasst es uns anpacken.....


(Wer helfen möchte, nimmt bitte Kontakt mit einem von uns, aus dem Stars of Vietnam-Team -auf Facebook Juergen Eichhorn, Peter Kaulfuß, Oliver Rieger oder mir selbst Sabrina Nguyễn auf, oder kontaktiert uns am besten direkt über die Stars of Vietnam Homepage!)


Montag, 29. Juli 2013

Stars of Vietnam - Hurra, die neue Homepage ist da!

Hallo ihr Lieben,

wer in letzter Zeit auf meinen Blog gekuckt hat, wird sicherlich
schon gemerkt haben, dass ich derzeit ziemlich am "rumwurschteln"
für den "guten Zweck" bin, wie man so schön sagt. :)

Da bin ich so reingestolpert (wie der Rest von uns auch) und
mittlerweile gehöre ich aber zum festen Helferteam um Jürgen Eichhorn
bestehend aus "Peter Kaulfuß", "Oliver Rieger" und mir selbst. ;)

Tung ist einer der unglücklichen, die noch keinen Paten gefunden haben
Stars of Vietnam nennt sich die Organisation, zu der wir uns
zusammengeschlossen haben und über die wir, wie die Wilden
allesamt ehrenamtlich daran arbeiten, blinden und behinderten
Kindern in Vietnam ein neues Zuhause zu geben und ihnen
über Patenschaften, Spenden und Hilfsgüteraktionen das Leben
auch ein bisschen Lebenswerter zu machen.

Stars of Vietnam kauft den Kindern zu Essen, besorgt ihnen
Kleidung, stellt ihnen benötigte Medikamente zur Verfügung
und kümmert sich darum, dass die Kinder zum Arzt gebracht
werden oder dringend benötigte Operationen bekommen,
gründet Schul- und Ausbildungsklassen und stellt spezielle
Lehrkraefte an, die die Kinder beispielsweise in Blindenschrift
unterrichten können oder ihnen besondere Förderung zukommen
lassen, verteilt Saatgut an Bauern zur Selbsthilfe, baut oder
renoviert Haeuser für die Aersten der Armen..usw. usw...



Ursprünglich wurde dies alles über Jürgen Eichhorn selbst angeleiert,
seit der Gründung der "Stars of Vietnam"-Gruppe bei Facebook
-die unser "Techniker" Peter Kaulfuß im wahrsten Sinne des Wortes
"über Nacht" organisierte-, wird das alles aber durch EUCH auf
die Beine gestellt, denn eure Spenden, Patenschaften und Hilfsgüter
sind es, die Stars of Vietnam gerade eine neue Dimension geben
und es überhaupt erfoderlich gemacht haben, dass wir drei zu
Jürgen ins Boot gehüpft sind und ihn nach Kraeften unterstützen.

Allein waere die Flut an Hilfsangeboten und Anfragen auch nicht
mehr zu bewaeltigen gewesen! :) Ist das nicht einfach genial?
Und weil sich die Facebook-Gruppe so bombastisch angelassen
hat und sich mit einem Schlag tatsaechlich etwas bewegt (ganze
15(!) Patenschaften wurden binnen dieser vielleicht 2 Wochen
bereits abgeschlossen und weitere warten gerade lediglich
noch auf das "Ok", eines der Bilder von "Thanh" -den ich euch
im vorletzten Beitrag vorgestellt hatte wurde für ganze 300€(!)
erworben und weitere zum Listenpreis verkauft und auch eine
ganze Reihe von Einzelspenden haben uns seitdem erreicht!),
hat unser Tüftler Peter, im Hintergrund mit Hochdurck daran
gearbeitet, Stars of Vietnam eine eigene Plattform zu geben.

Und noch 3 weitere, unserer "Nachzügler" bislang ohne Paten.. :(
 Dies sollte in Form einer eigenen Homepage geschehen, auf
der ihr saemtliche der vorangegangenen, aktuellen und künftigen
Projekte nachlesen könnt, eine Liste der Patenkinder-und schaften
findet, die Möglichkeit habt über einen Chat mit dem Team in
Kontakt zu treten, einen Shop sehen könnt, in dem Thanh`s Bilder
ausgestellt- und zum Kauf angeboten werden, Hintergrundinfos
zu Stars of Vietnam selbst und unserem Team und Aufgaben-
bereichen findet und noch eine ganze Menge mehr los ist und
das tollste überhaupt an der Geschichte:

Unsere neue Homepage ist in der Zwischenzeit bereits
ONLINE GEGANGEN!! :)
Und die ist soooo, soooo klasse geworden Leute, das sag ich
euch. :) Ich hoffe ihr seid neugierig auf Peters unglaubliches Werk
geworden, zu dem wir anderen lediglich ein paar kleinere Texte
beigesteuert haben und die ansonsten komplett auf seine Kappe
geht, aber da hat er echt ganze Arbeit geleistet, dass muss man
ehrlich sagen. Ich würde euch vorschlagen, dass ihr sie euch
am besten gleich mal anseht und durchlest!
Vielleicht entschliesst sich ja dann vielleicht auch der eine oder
andere unter euch uns dabei zu helfen, diesen unschuldigen
Kindern die Chance auf eine gesicherte Zukunft zu geben....

Hier geht es zu unserem neuen Schmuckstück:

Stars of Vietnam

Viel Spass beim stöbern Leute :)

Freitag, 19. Juli 2013

Stars of Vietnam - Einblick in das "Zuhause" von 60 unschuldigen Kinderseelen

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Einem Engel sei Dank kann ich euch heute gleich noch ein aktuelles Video
über die derzeitige Situation innerhalb des Heimes und seiner kleinen,
wundervollen Bewohner zeigen:





Wer helfen möchte kann sich mit Juergen Eichhorn (auf Facebook),
dem "Stars of Vietnam" - Team (ebenfalls auf Facebook)oder mir
selbst über das Kontaktformular oder die Kommentarfunktion in
Verbindung setzen, oder direkt die im vorherigen Beitrag ange-
gebenen Kontodaten und Spenden-oder Patenschaftinfos nutzen.

Auf geht`s Leute!! Gemeinsam können wir etwas bewegen! :)
Jeder einzelne Euro hilft uns dabei, die Kinder möglichst
schnell in ein sicheres, neues Zuhause zu bringen und
dadurch vielleicht ihr Leben zu retten!

Stars of Vietnam - Was kostet ein Menschenleben?

Dadurch das die Familie meines Mannes recht wohlhabend ist und
sich allein deshalb schon in meinem persönlichen Umfeld sehr viele
"besser Situierte" befinden, gibt es auf meinem Blog natürlich auch
sehr viel vom Leben auf der Sonnenseite Vietnams zu lesen.

In den grossen Staedten wie Sai Gon, Ha Noi und unter anderem
auch Hai Phong gibt es zwischenzeitlich eine nicht zu verachtende
Mittel- und Oberschicht unter den Vietnamesen, denen es wirklich
aeusserst gut geht und die ein sehr angenehmes Leben führen.

Truc 15 Jahre alt ist eines von "Jürgens Kindern"
Selbstverstaendlich betrifft das aber nicht ganz Vietnam und es
gibt somit nach wie vor auch eine ganze Reihe Menschen hier,
denen es ganz und gar nicht gut geht und die von einem Leben
wie dem der Mittelschichtler so weit entfernt sind, wie der Mond
zur Erde! Diese Leute leben in bitterer Armut und müssen jeden
Tag auf``s neue ihren Kampf ums nackte Überleben bestreiten,
weil es eine soziale Absicherung -wie beispielsweise in Deutschland-
in Vietnam schlicht bisweilen nicht gibt.

Besonders hart trifft es die jenigen unter ihnen, die auch körperlich
in Mitleidenschaft gezogen sind, wie die Erben von Agent-Orange.
Einem der wohl schlimmsten Kriegsverbrechen an der Zivil-
Bevölkerung!

Nicht einmal ein fast vollkommen ersteifter Körper kann Thanh von seiner Leidenschaft, dem Malen abhalten..
Agent Orange haben sicher so gut wie alle von euch schon einmal
gehört, aber was genau das eigentlich ist, wissen sicher eher nur
einige unter euch und das noch heute viele Menschen in Vietnam
-besonders unschuldige Kinder- an seinen Folgen leiden
vermutlich so gut wie niemand.

Vor etwas über 10 Jahren, genauer gesagt 2002 waren es jedoch
-nach Schaetzungen des "Roten Kreuzes"- noch rund 1 Millionen(!)
Vietnamesen, deren Gesundheit durch die Spaetfolgen des chem.
Entlaubungsmittels, dass die Amerikaner erstmalig 1965 zur
Entlaubung des Jungels und zur Vernichtung der Lebenmittelversorgung
einsetzten, um so die Vietcong aus der Reserve zu locken.

Die derzeitige Küche für 60(!) blinde und teilweise erblindete Kinder!!
Von dieser hohen Zahl Menschen, die 2002 noch immer unter
den Auswirkungen des Giftstoffes TCDD betroffen waren, befanden
sich zudem noch an die 100 Tausend(!) Neugeborene, die mit
Fehlbildungen auf die Welt kamen...und dies haelt bis in die
Gegenwart an! Auch heute werden noch unzaehlige Kinder mit
Missbildungen geboren, für die die USA jedoch keinerlei
Verwantwortung -oder gar finanzielle Entschaedigung- übernehmen.

Die vietnamesische Gesellschaft selbst, versucht dieses Leid
grösstenteils auszublenden. Teils weil die Mittel fehlen überhaupt
etwas zu tun, teils weil sie das neue schicke Bild Vietnams
zerstören könnten. So ist man froh, wenn man diese so stark
beeintraechtigten Kinder möglichst wegschliessen kann.
Aus den Augen, aus dem Sinn sozusagen. Nur wenige
Vietnamesen können diesen deformierten Kindern gerade in
die Augen sehen, oder sich gar taeglich mit ihnen in Form von
Versorgung und Förderung befassen.

Die Übergabe des Schecks mit dem Team aus Bozen, den Angestellten des Ristorantes und Jürgen (re im weissen Hemd) mit seiner Frau Ha (im schwarzen Kleid)
Es gilt ein enormes Defizit aufzuarbeiten und einer der sich dies
und vor allen Dingen die aktive Hilfe der Kinder, die
unschuldig Opfer eines Krieges geworden sind, der lange vor
ihrer Zeit stattgefunden hat aufs Banner geschrieben hat, ist
Jürgen Eichhorn, der dies mit tatkraeftiger Unterstützung seiner
Frau Ha tut. Die beiden, die gemeinsam mit ihrer kleinen Tochter
Maya in Hai Duong leben und dort ein italienisches Restaurant
und die Firma "Aea-Travels" leiten, geben alles dafür, diesen
Kindern möglichst viel Unterstützung zukommen zu lassen und
ihnen die Chance auf ein weitestgehend normales Leben
geben zu können...

Jürgen, der an einem Nachmittag vor 6 Jahren eigentlich gerade
auf dem Weg ins Zentrum von Hai Duong war, wurde von einem
Platzregen überrascht und suchte -noch nichts ahnend- Unterschlupf,
unter einem Vordach.
Als er da so stand..endlich im Trockenen, stürmten sie an ihm vorbei.
"Sie" das waren die Kinder...Blind, auf Krücken und in Rollstühlen,
flüchteten sie vor seinen Augen -ebenfalls überrascht vom Regen-
an ihm vorüber ins innere des Hauses. Die Neugierde hatte Jürgen
gepackt und er folgte ihnen durch ihr Heim, dem "Social Center in
Hai Duong" direkt in den Speisesaal. Doch was er da sah, berührte
ihn zutiefst: Ohne Tische, ohne Stühle, ja sogar ohne Essgeschirr
fanden sie sich dort ein, um ihr Mittagsessen in Empfang zu nehmen.

Eine der von Jürgen ins Leben gerufenen Klassen
An die Tausend Kinder müssen es gewesen sein, die dort so ohne
alles in dem bereits heruntergekommenen Speisesaal des Heimes
auf dem Boden kauerten um mit ihren blossen Fingern -und
ohne jegliche Hilfe- zu essen. Dieser Anblick war so herzzerreissend,
das er Jürgen nicht mehr losließ und er beschloß, dass etwas
geschehen musste. Er musste etwas tun um diesen Kindern zu helfen!

Und das tat er! Seit diesem setzt sich Jürgen mit all seinem Geld und
Herzblut dafür ein, dass es diesen Kindern besser geht. Für einige
von ihnen schaffte er ein neues Zuhause, er eröffnete 32(!)
Ausbildungsklassen in denen die Kinder unterrichtet werden und
errichtete Werkstaetten in denen es ihnen möglich ist zu erlernen,
eines Tages eventuell für sich selbst sorgen zu können..Er kauft ihnen
die notwendigen Medikamente und bringt sie zum Arzt, er kauft ihnen
Essen und Kleidung und unterstützt die angrenzenden Bauern mit Saatgut.

Die Auflage der Decke betraegt lediglich 3cm, Baustahl ist nicht vorhanden und der Riss geht komplett durch..
Aber das wohl wichtigste: Er gibt ihnen Liebe und das Gefühl
ebenso wertvoll und liebenswert zu sein, wie jeder andere Mensch
auch und: Er laesst diese Kinder, die erblindet oder vom Agent
Orange und dem Leben so schwer gezeichnet sind vor allen Dingen
nicht im Stich!

Jahr für Jahr leiert Jürgen Spenden über ein Projekt aus Bozen über
20 Tausend Euro für die Kinder an, die unschuldig Opfer von Agent
Orange geworden sind. Doch obgleich so eine riesige Summe, reichen
diese Gelder natürlich bei weitem nicht aus, um so viele geschundene
Kinderkörper zu versorgen und so hat Jürgen jüngst -mit Hilfe von
ein paar guten Seelen- "Stars of Vietnam" ins Leben gerufen, für das
auch ich mich zwischenzeitlich einsetzte. Über Stars of Vietnam
sucht Jürgen nun Menschen, die bereit dazu waeren eine Patenschaft
für eines "seiner" Kinder zu übernehmen, oder -wem das aus
welchem Grunde auch immer- nicht möglich ist, vielleicht wenigstens
ein paar Euro für die Versorgung und Ausbildung der Kinder zu
spenden.

Die neueste Patin auf Besuch bei ihrem Patenkind in Hai Duong
Letzteres ist aktuell auch dringend erforderlich, da 60(!) der blinden
oder fast blinden Kinder von Jürgen derzeit in einem Haus leben,
dass sowohl aufs schlimmste verschimmelt-, aber zu allem
Überfluss zudem wirklich akut einsturzgefaehrdet ist! Das Haus in
dem also 60 Kinder Zuhause sind, kann jeder Zeit(!) über deren
Köpfen in sich zusammenstürzen. Die Gesundheit und im aergsten
Falle auch das Leben dieser Kids ist somit bedroht und sie
müssen schnellstens da raus! Bis Jürgen das Geld zusammen hat
um den Kindern eine neues Zuhause zu schenken, kümmert er
sich unter Hochdruck darum, dass diese "Ruine", die das Leben
und die Gesundheit von 60 unschuldigen Kinderseelen bedroht
zumindest gestützt und abgesichert wird, aber auch das kostet
Geld und hiervon nicht zu wenig.

Von daher waere ich jedem von euch unendlich dankbar, wenn
ihr das ganze was ihr eben hier gelesen habt kurz sacken lasst
und euch vielleicht dazu entschliesst Jürgen darin zu unterstützen,
dass Leben der Kinder zu retten und ihnen die Chance auf eine
echte Zukunft gebt!

Die 13 jaehrige Huong und ihre Freundin Ha, die als Baby von ihren Eltern einfach weggeworfen wurde..
Die Patenschaft für eines von "Jürgens Kindern" betraegt lediglich
laeppische 20 Euro im Monat...20 Euro Leute, das ist nicht mal 
1 € pro Tag ! Aber auch wenn ihr nicht soviel Verantwortung
übernehmen wollt oder tatsaechlich keine 20 Euro im Monat
aufzubringen vermagt, könnt ihr helfen. Jede Spende -und sei sie
noch so klein- ist willkommen, denn wenn jeder von euch sich
einen Ruck gibt und ein bisschen was dazulegt, wird das mit
Sicherheit genug werden, damit wir gemeinsam diesen Kindern
ein neues Zuhause schenken können! :)

Selbst für diejenigen unter euch, die für ihr Geld auch etwas
(materielles) in der Hand haben möchten gibt es eine Lösung,
denn unter den vom Agent Orange gezeichneten Kindern und
Jugendlichen befindet sich ein Junge namens Thanh, der
-obgleich sein kompletter Körper so versteift ist, dass ihm selbst
das gehen oder aufrecht stehen schwer faellt- sich als wahrer
Künstler entpuppt hat! Er zeichnet wirklich wahnsinns Bilder,
die so sicher selbst eine ganze Reihe Künstler ohne steifen Körper
nicht hinbekommen würden! Diese Kunstwerke sind ehrlich
einzigartig und jeder von euch, der eines von ihnen erwirbt, tut
nicht nur gutes für die Seele des jungen Künstlers, in dem er ihm
die Hochachtung zollt, die seine Gemaelde auch verdienen,
sondern traegt mit diesem Geld auch noch dazu bei, dass diese
Opfer eines Krieges, der nicht der ihre war sich selbst versorgen
können. Hilfe zur Selbsthilfe sozusagen und eines kann ich euch
sagen, diese Bilder sind jeden Cent ihres Preises auch wirklich
wert, aber seht sie euch am besten einfach an und urteilt selbst. :)

Die völlig verschimmelte Decke das Hauses in dem 60(!) Kinder leben.. :(
Alle unter euch, deren Interesse nun geweckt ist und die mehr
über die Kinder aus Hai Duong und Jürgen Eichhorn erfahren
möchten, bitte ich euch vorlaeufig auf der "Stars of Vietnam"-
Seite auf Facebook umzusehen und diese bestenfalls auch gleich
unter euren Freunden und Bekannten weitlaeufig zu teilen!
Die Stars of Vietnam Seite auf Facebook findet ihr unter:
https://www.facebook.com/StarsOfVietnam?fref=ts
Eine separate Homepage unter Wordpress befindet sich im
Moment bereits im Aufbau. Sobald diese fertig ist, werde ich
euch das aber umgehend hier mitteilen und euch die neue Seite
selbstverstaendlich auch verlinken.

Und für all diejenigen unter euch, die gar nicht erst lang
überlegen müssen, sondern am liebsten gleich loslegen und helfen
wollen schicke ich euch jetzt an dieser Stelle auch noch Jürgens
Kontodaten, wobei ich euch bitte vertrauensvoll damit umzugehen!
Um die Überweisungsgebühren, die für Sendungen in Laender wie
Vietnam teils immens hoch sind, müsst ihr euch dank Jürgen keine
Sorgen machen, denn er hat euch die Möglichkeit eingeraeumt,
die eure Spende innerhalb Deutschlands zu taetigen. Jürgens selbst
wird diese dann widerum ebenfalls als Spende über seine Firma
nach Vietnam überweisen, wodurch euch keinerlei Gebühren
entstehen, denn auf diese Weise enfallen die hohen Überweisungs-
kosten und kein einziger Euro eures Geldes wird verschwendet.

Erstaunlich wozu blinde und fast erblindete Kinder faehig sind, wenn man sie nur etwas fördert..
Ihr habt mein Wort darauf und verbürge mich persönlich für Jürgen
und dafür, dass jeder einzelne Cent von euch zu 100% direkt und
vollstaendig einzig und allein für die Kinder verwendet wird und
ihnen in irgendeiner Form, sei es als Medikament, benötigte
Behandlung, Kleidung, Essen oder Bildung (ect, ect) zukommen
und helfen wird! Es werden weder irgendwelche "Verwaltungskosten"
-wie leider bei eig.allen, der grossen Hilfsorganisationen-, noch
Personal- oder "Sonstwas"kosten abgezogen oder verschwinden
irgendwo im undurchsichtigen Dickicht der Bürokratie..
Jeder Euro den ihr gebt und sei es auch nur ein einziger, den ihr
überweist, wird das Leben, die Gesundheit und die Zukunft dieser
liebenswerten, aber vom Leben und der Gesellschaft verstossenen
Kinder zu retten!

Hier ist die Bankverbindung für euch (wie gesagt mit der Bitte,
zumindest keinen Unfug damit zu treiben, solltet ihr euch gegen
eine Hilfe entscheiden - was ich aber mal nicht hoffen will) :)

Eichhorn Juergen
VR-Bank Rottal-Inn eG,
Kontonummer: 4209249
Blz: 740 618 13
Danke

Ein unschuldiges Kinderherz, dass ein Recht auf ein anstaendiges Leben hat, findet ihr nicht auch?!
Allein 200 Kinder sind es, die Jürgen aktuell zur Schule schicken
kann, etwas mehr als 200 weitere, die jeden Monat von ihm zum
Arzt gebracht- und mit Medikamenten versorgt werden. 60 von
ihnen brauchen dringend ein neues Heim...lasst uns gemeinsam
dazu beitragen, dass sie es kriegen und das Jürgen, der sich
stellvertretend für so viele von uns für diese armen Seelen einsetzt
und ihnen ein Leben schenkt dass auch lebenswert ist, all unsere
Hilfe und Unterstützung zu spüren bekommt und wir ihm so die
Mittel und die Kraft geben weiterzumachen und diese
Kinderherzen nicht im Stich zu lassen, wie so viele von uns es
leider tun.......

Leute, ich danke euch für eure Aufmerksamkeit und hoffe, ich
konnte zumindest im einen oder anderen von euch etwas
bewegen, so dass wir alle vereint etwas bewegen können,
denn es ist teilweise tatsaechlich nur diese eine Frage:

Geschundene Kinderseelen, die dank Jürgens -und hoffentlich auch bald eurer Hilfe wieder lachen können! :)

"Was KOSTET ein Menschenleben"?!

-...Es sind 20 Euro im Monat.....


Hier noch einige der Gemaelde von Thanh, dem Künstler der unter
den Folgen des Agent-Orange Giftes zu leiden hat und sich trotz
grosser Schmerzen und Schwierigkeiten nicht vom Zeichnen abhalten laesst.
(Die Bilder können auf Anfrage alle erworben werden):





Mittwoch, 3. Juli 2013

Vietnamesische Anredeformen

In vielen asiatischen Ländern -so auch Vietnam- ist es Tradition, sein Gegenüber
nicht einfach nur mit dem blossen Namen anzusprechen, sondern diesem jeweils
einen gewissen Titel voranzustellen.

Für diese vorn angestellten Titel gibt es ein -für "Laien"- scheinbar unerschöpfliches
Repertoire an Anredefloskeln, die sich nach der Beziehung zum Gegenüber, dessen
Alter-,  Rang- und teilweise auch dem Geschlecht richten.

Das hört sich zwar schlimm an, ist es aber in Wahrheit nur halb so wild!

Mit ein klitze-klein, wenig auswendig lernen ist das schnell drin und ein paar Mal
angewandt praegt es sich dann auch so ein, dass man es innerhalb der benötigten
Zeitfrist abrufen kann. ;) -Schliesslich kann man seine Gäste oder Gastgeber ja nicht
erst nach einer Stunde begrüssen ;)

Wie versprochen werde ich euch heute eine ausführliche Erläuterung zum Thema
geben und beginne mit den Anredeformen der Familienmitglieder, da sich von denen
eigentlich auch die Prädikate für sämtliche, andere Betitelungen ableiten.

Um die ganze Sache ein bisschen übersichtlicher und einfacher für euch zu gestalten,
habe ich euch die Bezeichnungen für die verschiedenen Konstellationen in einer
vietnamesischen Familie in einer selbstgebastelten Grafik zusammengefasst ;) :



Um weiterhin möglichst leicht nachvollziehbar für euch zu veranschaulichen, gehen
wir nun mal davon aus, dass das nette Geschwister-Pärchen in der Mitte der
Zeichnung wir sind. Also ihr meine lieben Leser und ich. Erstmal herrzlichen
Glückwunsch zu unserer grossen Familie und dem reichlichen Kindersegen,
den unsere Eltern erfahren haben ;)

Überhaupt ist die Familie ja recht Mitgliedes-reich, was jeden Vietnamesen
bereits ziemlich erfreulich wäre, denn einen grossen Clan um sich zu scharen,
ist der Lebensinhalt vieler.

Aber bleiben wir bei den, dem Vornamen vorn-angestellten Titeln.

Wie ihr im --ich glaube es war der- vorletzten Eintrag ja schon feststellen konntet,
gibt es in Vietnam nur eine recht begrenzte Auswahl an Nach-bzw. Familiennamen.

Da nun z.B. rund die Hälfte der Vietnamesen "Nguyễn" als Nachname trägt,
ist es relativ sinnlos, sich mit diesem Namen vorzustellen.

Wenn man mit 10 anderen Leuten im Wartezimmer einer Arztpraxis sitzt und 5
Leute der wartenden den selben Namen tragen wie man selbst, würde es ein
beträchtliches Durcheinander geben, wenn als nächster Patient einfach nur Herr
oder Frau "Nguyễn" aufgerufen würde.

Beispielsweise in Deutschland wo Familiennamen so abwechslungsreich und
vielfältig sind, wie Sand am Meer, kommt es nur in den seltensten Fällen vor,
dass mal jemand den gleichen Namen hat. Es gibt zwar auch hier welche,
die öfter vorkommen, so wie Meier oder Müller, aber in der Masse wiegt das
bei weitem nicht so schwer wie in Vietnam. Um eventuellen Verwechslungen
vorzubeugen musste man sich hier darum etwas einfallen lassen.

Die Menschen mit ihrem Vornamen statt dem Nachnamen anzureden, ist ein
Teil davon. Allerdings kommt es auch mit dieser Hilfe noch zu Verwechslungen.
In Vietnam sind zwar im Grunde genommen so gut wie alle Namenswünsche
und Konstellationen erlaubt, verwendet werden für die Namensgebung jedoch
trotzdem meist nur die "üblichen 10 Verdächtigen", wenn man so will ;)

Um das Ganze demnach wirklich so gut wie Eindeutig zu machen und Irrtümer
auszuschliessen, wird dem Vornamen dann noch der Rang der Person angehängt.
Diese Ränge haben in Asien eine lange Tradition und beruhen auf dem seit jeher
bestehenden Hirarchiestrukturen der Asiaten.

Zudem spielt das Individuum keine sonderlich grosse Rolle in Laendern wie
Vietam und wer sich mit jemanden unterhaelt, setzt sich stets in eine Beziehung
zum anderen. In der vietnamesischen Sprache handelt es sich hierbei um den
Ausdruck familiärer Beziehung zueinander, weshalb ich auch den Stammbaum
oben vorweggeschickt habe.

Das im westlichen Sprachgebrauch stets verwendete -jedoch auch sehr
unpersönliche- "ich"  und "du" gibt es so im Vietnamesischen eigentlich nicht,
bzw es ist sehr unhöflich und findet normalerweise keinerlei Verwendung.
Für "ich" gibt es das Wort "tôi" (oder "mình" wenn man über sich selbst spricht)
und auch für "du" gaebe es das Wort "mày". Letzteres ist allerdings so salopp
und frech, dass es anstandshalber für gewöhnlich durch "bạn"
(Freund/Bekannter) ersetzt wird. Ich "tôi" und du "bạn" sagt man aber in Vietnam
nur dann, wenn die Person mit der man es zu tun hat, nicht klar eingeordnet werden
kann...Heisst wenn z.B.unklar ist, ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelt,
oder sich das Alter nicht wirklich einschaetzen laesst.

In allen anderen Faellen spricht man sein Gegenüber dann üblicherweise mit
"grosser Bruder", "Tante" oder "Onkel", usw an. -sprich man setzt sich zumindest
verbal in eine familiaere Beziehung. Woran sich festmachen laesst, ob der
Gesprächspartner aber nun als grosse Bruder, als Tante oder als Onkel bezeichnet
wird, dass erkläre ich euch jetzt:

Kommen wir deshalb erstmal zurück zu unserer Grafik und "uns" (ihr erinnert euch,
"wir" sind das niedliche Geschwisterpaerchen in der Mitte der Abbildung). Sprich
wir sind "Em". Ihr (die Leser) meinetwegen der Junge, ich das Maedchen.

Unsere grosse Schwester sprechen wir mit "Chị" an, was übersetzt wörtlich
"grosse Schwester" bedeutet und unser aelterer Bruder ist "Anh". Also
"grosser Bruder". Dem fügen wir dann noch den Vor- oder Rufnamen des
jeweiligen Geschwisterteiles hinzu. Heisst unsere grosse Schwester "Mai" mit
Vornamen, wird sie somit "Chị Mai" (grosse/aeltere Schwester Mai) von uns
gerufen.

Das eigene Geschlecht spielt für die Wahl der Anrede unseres Gegenübers keine
Rolle, wenn wir jünger sind. Entscheidend ist lediglich das Geschlecht der Person,
die wir ansprechen wollen. Von daher ist es auch egal, ob ihr meine Leser
(die ihr ja maennlich seid) oder ich selbst (die das Maedchen darstellt) unseren
grossen Bruder, oder unsere grosse Schwester rufen. Es sind immer "Anh" oder
"Chị" - unser grosser Bruder oder unsere grosse Schwester und wir sind im
Gegenzug (völlig gleich ob ihr oder ich, also ob maennlich oder weiblich) immer
"Em" (der jüngere Geschwisterteil - demnach kleiner Bruder UND 
kleine Schwester).

Wir haben nun bereits "Anh" -den grossen Bruder, "Chị" -die grosse Schwester
und "Em" -uns selbst wobei gleich ist ob wir maennlich oder weiblich sind.
Das mag auf den ersten Blick vielleicht etwas viel erscheinen, ist aber dafür im
Grunde genommen auch schon die halbe Miete der Anredeformen, denn diese
3 Pronomen verwenden wir auch, wenn wir auf weiter entfernte Verwandte wie
Cousins oder Cousinen, Arbeitskollegen und Freunde, oder uns völlig fremde
Menschen treffen, bei denen bereits ersichtlich ist, dass sie in etwa max. den
Altersunterschied zu uns haben, den ein grosser Bruder oder eine grosse
Schwester eben für gewöhnlich haetten. Diese sind in der Regel ja höchstens an
die 15 Jahre aelter als wir (selbstverstaendlich gibt es auch den einen oder
anderen, dessen od.deren Eltern auch in sehr hohem Alter noch fleissig waren u.
der od.die deshalb einen Geschwisterteil hat, zu dem der altersmaessige Abstand
vielleicht sogar 20 Jahre oder mehr betraegt, allerdings ist das alles andere als
die Norm und wird deshalb nicht in unsere Veranschauung miteinbezogen) :)

Ich hoffe das ist einigermaßen verstaendlich bis hierher.
Treffen wir also jetzt auf jemanden, von dem wir wissen -oder bei dem
offensichtlich ist, dass sein Altersabstand zu uns max. an die 15 Jahre betraegt,
dann sprechen wir auch diese Person je nach seinem Geschlecht entweder mit
grosser Bruder, oder kleiner Schwester an und betiteln uns selbst dabei als "Em".

In umgekehrter Reihenfolge, sprich wenn wir die Person sind, die etwa um
höchstens 15 Jahre aelter ist als unser Gespraechspartner, dann bezeichnen wir
uns als "Anh" (als grossen Bruder, wenn wir maennlich sind) oder als "Chị"
(grosse Schwester, wenn wir weiblich sind) und nennen den oder die anderen
geschlechterunabhaengig "Em".

Wie es sich bei Menschen verhaelt, die nochmal etwas- bis hin zu wesentlich
aelter sind und wie diese im Gegensatz widerum uns ansprechen, werde ich euch
dann im naechsten Eintrag, dem zweiten Teil der vietnamesischen Anredeformen
erlaeutern und euch eine Tabelle erstellen, in der alles dann nochmal schön
ordentlich und übersichtlich zusammengefasst ist, damit ihr am Ende jede der
im Gespraech benötigten Pronomen auf einen Blick nachschlagen könnt.

Montag, 1. Juli 2013

Impressionen aus Hội An

Eigentlich wollte ich lediglich für einen Beitrag die schönsten
Schnappschüsse aus Hoi An von meinem Bruder und seiner
Freundin für euch heraussuchen, aber am Ende habe ich
beim durchgehen so viele eindrucksvolle und atemberaubende
Bilder entdeckt, dass ich mich nicht entscheiden konnte und
das Ganze aufgrund der Menge wohl über 3-5 Beitraege
werde aufsplitten müssen...

Ich nehme aber mal schwer an die Bilder werden euch mindestens
genauso gut gefallen wie mir und es wird euch von daher nichts
ausmachen, demnaechst mehrere dieser Eintraege hier vorzufinden.

Aber ich will euch gar nicht allzu lange auf die Folter spannen und
lege nun einfach mal mit den ersten Aufnahmen los.
Ich wünsche euch viel Spass beim betrachten! :)
(Übrigens bei Klick auf das erste Bild gibts die Grossansicht)