Willkommen auf meinem Blog

Auf dieser Seite findet ihr -in den verschiedenen Rubriken unter dem Titelbild- viele nützliche Infos rund um das Thema Vietnam und zudem jede Menge lustig-bis spannende Anekdoten aus meinem Alltag, als Schwiegertochter einer vietnamesischen Familie..

Freitag, 27. April 2012

(CATINAT) - Häusliche Gewalt Teil II / Die Fakten


“Wenn der Reis kocht, soll man ihn kleiner stellen” – vietnamesisches Sprichwort , dessen Gehalt vor dem Problem haeuslicher Gewalt im Lande bruechig wird. 

Nottelefon : 0946833380 und 0437280936
“Das Haus der Madame Thuy” 

Die SPIEGEL-Redakteurin Barbara Hardinghaus berichtete vor 4 Jahren ueber Kontakte zur ersten Professorin fuer Frauenfragen in Vietnam , Frau Quy, im Rahmen des Deutsch-Vietnamesischen Journalistenprogramms , www.ijp.org . Ihr Bericht bezieht sich auf die Methodik des Recherchierens in Vietnam : alles laeuft nur persoenlich, nur ueber persoenliche Beziehungen und Bekanntschaften .
Am 16.02.2009 berichtete sie in DER SPIEGEL unter dem Titel “Das Haus der Madame Thuy” .

Dr. Quyet ist Arzt im
Duc-Giang-Krankenhaus in Hanoi, Distrikt Gia Lam . Hier liegen verletzte Frauen. Jeden Tag kommen fuenf oder sechs , schliessen sich langsam durch Gespraeche miteinander auf , um nach einigen Tagen bereit zu sein, zu sprechen. 70 % der Verletzungen ruehren von Faustschlaegen, 30% von anderen “Waffen”. 50 % der Gewalteinwirkungen, in 90 % vom Ehemann zugefuegt, betreffen den Kopfbereich der Frauen, 40% der Frauen sind am ganzen Koerper verletzt. Und nicht zuletzt, ja besonders : die psychischen Verletzungen nach manchmal 10 Jahren Misshandlungen. 
 
Vier Kilometer entfernt steht das erste und einzige Frauenhaus Vietnams , in dem jeden Monat 12 Frauen Schutz suchen. Hier gibt Frau Thuy die Impulse. Sie ist im Vorstand der Frauenunion, einer Organisation der Partei. Sie war, wie eh und je Frauen in der Geschichte Vietnams, als Frau an vorderster Front kaempferisch beteiligt, wenn es um ihr Land und um Bedrohungen des Landes ging. 
 
Diese Aufgabe jetzt gehoert zu den schwierigsten. Einflussreiche Persoenlichkeiten bereit zu machen, das Problem der haeuslichen Gewalt zu akzeptieren und die Hilfe des “Center for Women and Development (CWD)” in Hanoi mit zu unterstuetzen . Im Jahre 2006 wurden das Center und Frau Thuy’s Frauenhaus eroeffnet. Es arbeitete mit drei Sozialarbeiterinnen, einem auslaendischen Berater, zwei Psychologinnen fuer die Telefon-Hotline. 
 
Gemessen an dem persoenlichen Leid der Opfer und Familien sind Statistiken eigentlich Nebensache. Aber erschreckend ist schon : “stirbt in Vietnam jeden zweiten bis dritten Tag ein Mensch durch häusliche Gewalt, geschehen 14 Prozent der Morde als Folge daraus und, zumindest im Süden des Landes, 75 Prozent der Selbstmorde.” (Quelle aller Angaben : http://www.spiegel.de/d-64197243.html ). Der Artikel ist hervorragend geschrieben, weil er Persoenliches direkt und ohne Umschweife aus Gespraechen wiedergibt.

Das Problem liegt besonders darin, dass bei den Strukturen der vietnamesischen Gesellschaft, bestimmt durch “Familie”, der Ansatz zur Hilfe ein anderer sein muss als in Europa mit den mehr individualistisch gepraegten Mustern. Hilfe fuer eine bedrohte vietnamesische Frau kann nur von familienaehnlichen Ausweichstrukturen kommen, die muehsam aufgebaut werden muessen. Das ist das Anliegen der Gruppe um Frau Thuy. Sie ist Professorin an der Universität für Sozialwissenschaften in Hanoi . Sie hat sich immerhin fuer ihre Arbeit - auch durch ihre verdienstvolle Partisanenvergangenheit in den Kriegen - viel Gehoer verschafft, und ihre Vorstellungen werden von den entscheidenden politischen Gremien ernsthaft , bis in die Gestzgebung hinein, beachtet.

Im Club des CSAGA treffen sich Frauen zwischen 20 und 70 Jahren, die geschlagen werden . Eine unabhängige Organisation für Frauen- und Kinderrechte. 
 
Das Peace-House , Englisch und Vietnamesisch , gibt Rat und steht offen fuer von haeuslicher Gewalt
irgendwie betroffene Kinder . Aus dem Link http://www.peacehousevietnam.com/ 
teile ich die wichtigen Telefonnummern mit : “ Một số địa chỉ tin cây cho em tham vấn gián tiếp hoặc trực tiếp:
  1. Phòng tham vấn và Đường dây nóng của Ngôi nhà bình yên với các số điện thoai: 0437280936 và 0946833380, 0946833382
  2. Đường dây tư vấn và hỗ trợ trẻ em miễn phí: 18001567
  3. Cảnh sát 113 hoặc trụ sở công an nơi gần nhất
  4. Hội Bảo vệ quyền trẻ em Việt Nam:0437478796
  5. Chính quyền địa phương(tổ trưởng dân phố,Trưởng ấp, trưởng xóm, trưởng thôn, trưởng bản, Ủy ban nhân dân các cấp…)
  6. Cha me, thầy cô giáo, anh chị phụ trách Đoàn thanh niên, Đội Thiếu niên tiền phong
  7. Hội Phụ nữ, Đoàn thanh niên, Hội nông dân Hội cựu chiến binhvà các tổ chức, đoàn thể nơi em sống”
    Ein weiteres Projekt wird unter 
http://www.deza.admin.ch/Haeusliche_Gewalt_in_Vietnam
vorgestellt. “Weniger Schlaege dank Gruppenarbeit”. Alle drei Tage stirbt in Vietnam eine Frau an den Folgen haeuslicher Gewalt. Als Ursache macht die DEZA aus : “
Als Ursachen für die Gewalt gelten unter anderem Armut und Alkoholismus, aber auch mangelnde Bildung und die traditionelle Vormachtstellung des Mannes als unangefochtenes Oberhaupt der Familie.” 

Die DEZA ist eine Schweizer Organisation, die weltweit Armut und die Folgeerscheinungen bekaempft. 

Eine Quelle der gegenseitigen und wechselseitigen Verstaendnisbereitschaft kann auch das Deutsch-Vietnamesische Journalistenprogramm sein,


Durch den Artikel von Barbara Hardinghaus , “Als Journalistin in Vietnam” stiess ich auf die von mir gewuenschten Angaben ueber das Problem “hausliche Gewalt” in Vietnam. In www.ijp.org wird das Verstaendigungsprogramm so dargestellt : “Deutsch-Vietnamesisches Journalistenprogramm
Seit 2008 können deutsche und vietnamesische Journalisten mit dem Austauschprogramm der
Internationalen Journalisten Programme (IJP) e.V. und der Stiftung Mercator zwei Monate in einer
Gastredaktion des jeweils anderen Landes arbeiten. Ziel der Stiftung ist, die Verständigung
und Toleranz zwischen Deutschland und Asien zu fördern. Denn Medien spielen eine entscheidende
Rolle bei der Vermittlung des Asienbildes in Deutschland und andersherum.”