Leute, Leute...
Nun musstet ihr ja mal wieder laenger als lang auf einen persönlichen Beitrag von mir warten.
Wer von euch schon seit einiger Zeit mit dabei ist, ist das sicher leider schon gewohnt.
Tut mir auch ehrlich leid, aber es gab mal wieder einen driftigen Grund.
Der war oder ist diesmal auch so driftig, dass ich nicht mal jetzt sonderlich grosse Lust verspüre,
ausgiebig darüber zu schreiben.
Mein Herz diesbezüglich hatte ich mir vor wenigen Tage bereits im zugehörigen Forum ausgeschüttet und von dort (besser von einzelnen Mitgliedern dort) überraschend viel guten Zuspruch und vor allen Dingen teilweise ach echte Hilfsangebote erfahren.
Das gibt mir ein wenig das Gefühl von Rückhalt und die Einsicht, dass wir langjaehrigen Deutschen hier in Vietnam zwar weit verstreut- und rar in der Zahl leben, dass diejenigen die da sind aber dennoch eine kleine eingeschworene Gemeinschaft sind und zusammenhalten- bzw für einander dasein würden, wenns hart auf hart kaeme.
Man weiss man haette jemanden zu dem man gehen kann, selbst wenn man sich noch nie zuvor persönlich kennengelernt hat, einfach aus dem Grund, weil wir alle gemeinsam haben, dass wir Deutsche sind.
Aus Deutschland selber kennt man sowas gar nicht. Um ein bisschen Nationsgefühl zu kriegen muss man erstmal rund weit über 10.000 Kilometer von "Zuhause" weg..
(Dann klappts auch mit dem Nachbarn) ;)
Und waehrend ich eben gerade so nett vor mich hinschreibe, komme bestimmt ein paar von euch um vor Neugierde, was jetzt eigentlich bei uns los ist.
Ich will mich dennoch kurz fassen. Also nur soviel:
Mein Bruder und seine Freundin waren für etwa 2 Wochen hier, wovon sicherlich auch mind.rund ein Tag vermutlich ganz nett war. Dann jedoch ist die Situation eskaliert. Auslöser dafür war zunaechst meine Schwiegermutter.
Ihr wisst ja sicher das die Beziehung zwischen ihr und mir nie zum allerbesten stand.
Teils weil ich keine Vietnamesin bin, teils weil die Exfrau meines Mannes und mein Exfreund (die aus der gleichen Familie stammen) bzw deren gesamte Familie ganze Arbeit geleistet hatten und mich im Vorfeld sowie über den gesamten Zeitraum bis heute fortwaehrend bei meiner Schwiegermutter schlecht gemacht- und Lügengeschichten über mich erzaehlt haben.
Zu der besonders schlimmen Verleumdung ich könne aufgrund meiner Krebserkrankung damals keine Kinder bekommen (in Vietnam ist sowas nach wie vor ein echter Trennungsgrund!) kam vor schaetzungsweise 2 Jahren oder so noch der Unfug ich waere ein Junkie und schwer drogenabhaengig.
Dies wurde so auch an meine eigene Familie herangetragen, die sich deshalb mit der Zeit wegen völlig banaler Dinge (z.B. das ich nicht gerade vor Fett am Körper strotze und sehr dünn bin u.ae.) anfingen echte Sorgen um mich zu machen.
Aber lange Rede..besonders meine Schwiegermutter muss ein aussergewöhnlich bereitwilliger Empfaenger für all diese üblen Nachreden gewesen sein und sah wohl durch den Besuch meines Bruders ihre Chance, mich ein für allemal loszuwerden und dachte scheinbar wenn sie ihm erzaehlen würde, ich waere drogensüchtig, dass dieser mich dann auf alle Faelle sofort einpacken und zurück mit nach Deutschland nehmen würde.
Problem unerwünschte Schwiegertochter gelöst! Nicht ganz, denn der stand eines Abends unverhofft mit einem Drogentest vor mir (ich hab aber auch immer was verdaechtig lang gebraucht bei fertig machen zum ausgehen! ;) ) und der war selbstverstaendlich negativ.
Ich kann es selber kaum fassen, dass ich mich überhaupt dazu herabgelassen habe so einen Test zu machen.
Meinen eigenen Eltern haette ich den wahrscheinlich um die Ohren gescheppert, oder besser gesagt:
Die würde sowas nie bringen, weil bei uns in der Familie noch Werte wie Aufrichtigkeit und gegenseitiges Vertrauen zaehlen..
Mein Mann jedenfalls war danach aber nicht mehr zu halten und hat der "Guten" das Schaelchen für den Test, in dem sich mein "Pipi" befand unter die Nase gehalten und seither ist auch er bei ihr ganz tief unten durch.
Aus ihrer wirklich niedertraechtigen Aktion, mit der sie mich eigentlich loswerden wollte, ist sie am Ende nun -zwar nach wie vor mich- aber nicht auf die von ihr gewünschte Weise- und zudem nicht nur mich alleine- sondern auch ihren eigenen Sohn losgeworden.
Denn der haelt völlig unvietnamesisch zu mir und ist enttaeuscht und verletzt über das Verhalten seiner Mutter. Nach einem ehrlich grausamen Brief, den seine Mutter scheinbar an meinen Bruder schicken wollte (was sie letztlich aus irgendeinem Grund aber doch nicht getan hat), in dem sich seine Mutter in den haesslichsten und gemeinsten Worten über mich und ihren eigenen Sohn ausgelassen hat (so was übles und verletzendes habe ich noch nie in meinem ganzen Leben zu Gesicht bekommen und würde ich vermutlich nicht mal meinem aergsten Feind zumuten!!), den unsere Kleine uns zugespielt hatte und zwei od. drei weiteren argen Zwischenfaellen haben anh Tung und ich nun unsere 7 Sachen zusammengekratzt und sind fürs erste wieder zurück in unsere "Bruchbude", in der wir die letzten Jahre gelebt hatten.
Weil diese Unterkunft aber in einem so dermaßen unbewohnbaren und heruntergekommenen Zustand ist und weil darüber hinaus aufgrund fehlender Papiere (u.a. das "So Do") im Grunde genommen meine Schwiegermutter auch das Sagen über dieses Haus hat wollen wir nun endgültig hier raus und sind gerade auf der Suche nach was nettem, kleinen, zur Miete. Drückt uns bitte die Daumen, dass wir möglichst bald was ordentliches finden, wo wir uns wohlfühlen und endlich richtig heimisch werden können.
Meine Mama ist ein wahrer Engel und unterstützt uns dabei. Ohne sie waere uns das zur Zeit unmöglich.
Hoffentlich können wir ihr dann schon stolz unser neues, niedliches Zuhause praesentieren, wenn sie Ende Mai mit meinem Bruder Nummer 2 und dessen Freundin auf ihren normalerweise 1xjaehrlichen Besuch kommt. Darauf freue ich mich schon unendlich, denn sie fehlt mir höllisch und wir haben ihr so, so viel z verdanken für all die Liebe und tatkraeftige Unterstützung, die sie uns gibt! :)
Puuuh, das ist aber alles ganz schön heftig, denkt ihr euch jetzt sicherlich, aber das ist ja noch gar nicht alles.
Ihr erinnert euch naemlich sicher noch an die Wohnung in My Dinh, Ha Noi, in die wir kurz vor dem vietnamesischen Neujahrsfest so gut wie all unsere Sachen, also unseren kompletten Hausstand, Flachbildschirmfernseher (natürlich den ganz grossen), die brandneue Anlage, die wir aus Deutschland mitgebracht hatten im vorigen Sommer, die Kaffemaschine, den Wasserkocher, einen neuen Herd, neue Töpfe, Pfannen, Tassen, Teller, Besteck, die beste Kleidung, Bücher, Vorraete, eine neue Matratze, neues, edeles Bettzeug...und so weiter und so weiter und leider noch ganz, ganz viel mehr so weiter..
(wirklich Unmengen von guten, teuren, neuen und alten Sachen) - gebracht hatten und in die wir eventuell ja eigentlich einziehen wollten?!
-Ja?! ..Ok, denn genau diese Wohnung (als einzigste von vermutlich weit über Hundert Parteien..) und das auch noch im 25. Stock (oder wars der 26.ste?! -is ja wurscht, sehr, sehr weit oben jedenfalls) ist bis an die Knöchel vollends in Pisse und Scheisse geschwommen! (Entschuldigt die Wortwahl, aber nichts anderes war es) Und mittendrin natürlich unser ganzes Zeugs, dass wegen der noch fehlenden Möbel, die wir ja erst noch hochschaffen wollten, zu der Zeit noch auf dem Boden stand.
Wer sich nun fraegt wie sowas passieren kann...Ich weiss es ehrlich gesagt auch nicht! Ich weiss nur soviel, dass die Toiletten in beiden Badezimmern wohl tagelang aus vollem Rohr übergelaufen sind und so die Vaekalien von was weiss ich wievielen Leuten, wie gesagt bis an die Waden und in wirklich jedes einzelnen Zimmer strömen konnten.
Je nach persönlicher Schmerzgrenze ist natürlich alles hinüber (denn wer möchte noch von einem Tellerchen essen, oder aus einem Becherchen trinken, dass in der Sch.... und in dem Urin von wildfremden Leuten geschwommen ist?!) Die Verwaltung unten im Haus versucht jedenfalls gerade sich irgendwie rauszureden und uns die Schuld in die Schuhe zu schieben, damit kein Schadensersatz gezahlt werden muss...
So, nun dürft ihr das alles aber erstmal etwas sacken lassen und kriegt hoffentlich keine Alptraeume von dieser unschönen "Gute-Nacht-Geschichte"...Ich melde mich sobalds was neues bzgl. nem neuen Domizil gibt..Bis dahin..haltet die Ohren steif und lasst euch nicht unterkriegen. :)
Willkommen auf meinem Blog
Auf dieser Seite findet ihr -in den verschiedenen Rubriken unter dem Titelbild- viele nützliche Infos rund um das Thema Vietnam und zudem jede Menge lustig-bis spannende Anekdoten aus meinem Alltag, als Schwiegertochter einer vietnamesischen Familie..
Donnerstag, 18. April 2013
(Über)-Lebenszeichen einer Verstossenen
Labels:
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Vietnamesisch/Deutsche Ehe,
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Standort:
Lê Chân, Hải Phòng, Vietnam
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Hallo Sabrina,
AntwortenLöschenes ist ja wirklich schlimm bei Dir! Meine (Schwieger)Mutter ist ja ein Engel gewesen dagegen, zwar war sie am Anfang sehr skeptisch, da sie nur dicke deutsche Frauen kennt die Vietnamesen heiraten und dann faul auf dem Sofa sitzen, aber ich kontne sie davon überzeugen, das ich nicht so bin und heute sagen ihre Töchter mir immerwieder: "Wenn du jetzt noch vietnamesisch sprechen könntest, dann wärst Du 100 % eine Vietnamesin!" Das ehrt mich immer sehr und macht mich auch sehr stolz. Ich koche zu gerne VN-Essen und bin überglücklihc, wenn mein Mann sagt"Fast wie bei Me." (Man wird niemals genau die GErichte wie von Muddern schaffen... Ist bei mir genauso)
Nun zurück zum Thema. Meine (Schwieger)Eltern hatten auch am Anfang zum Opa meines Mannes gesagt, das ist doof eine Ausländerin in der Familie, die Werte der Familie sind aber wichtig. Der Opa sagte nur kurz und knapp: "Seht die GEschenke die SIE geschickt hat, alles von Herzen und die Welt wird immer kleiner und die Völker werden sich immer mehr mischen. Gebt ihr doch eine Chance, sie will unbedingt im Ao Dai heiraten und nicht im westlichen Brautkleid. Ich denke das wird schon gutgehen."
Seit dem gab es dann keine Widerworte.
Ich könnte noch viiiiiiele Geshichten schreiben, wie herzlich und beindruckend ich in der Familie in Nam Dinh / Ha Noi aufgenommen wurde, aber damit könnte ich ein Buch schreiben.
LIBE SABRINA,
Kopf hoch!!! Leider gibt es in Deutschland auch solche Mütter, die denken das Gute fürs Kind zu machen, aber nur das Gegenteil zu verursachen.
Ihr seit so eine starke Familie und ich sage immer, wenn die Ahnen auf deiner Seite sind, ist alles im Lot, es muß nur der richtige Zeitpunkt gefunden werden.
Schöne Grüße aus dem Norden Deutschlands!
Su-Tra
Hallo Su-Tra,
Löschenklingt wie der Traum meiner schlaflosen Naechte, dass ich einfach akzeptiert werde so wie ich bin: naemlich eine Deutsche.
Ich habe mir all die Jahre über so, so viel Mühe gegeben, um etwas wie eine Beziehung zu ihr aufzubauen und von ihr anerkannt zu werden. :(
Alle ringsum sind stolz auf mich und beeindruckt, wie sehr ich mich angepasst habe.
Wie fliessend ich Vietnamesisch spreche, wie sehr ich mich mit den hießigen Gepflogenheiten und Sitten auskenne, mit der vietnamesischen Lebensweise...
Nur sie hat mir seit Anbeginn auch nur den Hauch einer Chance verwehrt..
Haette sie mir eine klitzekleine gegeben und ich haette es verbockt, könnte ich es irgendwo nachvollziehen, aber ich habe es versucht und alles gegeben obwohl ich im Grunde wusste das es mich nicht weiterbringen würde auch wenn es hin und wieder so aussah, als waere das Eis ein wenig gebrochen und ich zumindest ein kleines Stückchen in ihrer Anerkennung gestiegen..das war wohl ne Fehlanzeige.
Ich wünschte es mir so von ganzen Herzen meinem Mann zuliebe weil ich weiss, wie wichtig ihm eigentlich die Beziehung zu seiner Mutter und eine glückliche Beziehung zwischen dieser und seiner Frau waere.
Schade das ihr das scheinbar so gleich ist.
Ich habe aber die böse Vermutung, dass sie es nicht ertraegt Liebe und ein glückliches Ehepaar um sich herum zu haben, da sie selbst ihr eigenes Liebesglück verspielt hat. Kein Mann hat es an ihrer Seite ausgehalten weil sie so maechtig, stark und erfolgreich ist. Besonders in einem Land wie Vietnam wo die Rollenverteilung noch so klar ist, kam sich da sicher jeder Mann in ihrer Naehe "entmannt" vor und am Ende zaehlte für sie nurnoch Karriere und Erfolg.
Das erwartet sie nun so auch von ihrem Sohn. Das für ihn aber die Liebe und das Glück an erster Stelle stehen und die Karriere lediglich an zweiter, dass kann und will sie nicht so hinnehmen.
Vermutlich ist es zwar das beste was uns passieren konnte, dass wir uns nun notgedrungen von ihr abnabeln müssen, auf der anderen Seite tut es mir unendlich leid für meinen Mann und die Kleine die wohl am meisten unter der Situation zu leiden hat. :(
Ich hoffe das wir sie bald da rausholen und ihr wenigstens einigermaßen das Gefühl einer "normalen", "intakten" Familie geben können.
Ganz liebe Grüsse zurück nach Nordeutschland,
Sabrina
Ich bin gerade, gelinde gesagt, schockiert und Entsetzt über die Zustände und über das was Dir wiederfahren ist und wiederfährt!! Ich wünsche Euch auf jedenfall viel Kraft, Mut und Durchhaltewillen!! Mehr kann ich gar nicht schreiben, denn das muss ich in der Tat erst mal sacken lassen.
AntwortenLöschenGruss aus der Schweiz Manuela
Ich danke dir vielmals für dein Mitgefühl Manuela!
LöschenIrgendwie schaffen wir das schon.
Wir haben schon so viel überstanden um zusammensein zu können. Da kriegen wir das jetzt auch noch.
Wenn eines schönen Tages mal alles überstanden ist und endlich, endlich einmal Ruhe einkehrt, dann wirds wahrscheinlich richtig langweilig für uns ;)
Viele liebe Grüsse zurück in die Schweiz,
Sabrina