Willkommen auf meinem Blog

Auf dieser Seite findet ihr -in den verschiedenen Rubriken unter dem Titelbild- viele nützliche Infos rund um das Thema Vietnam und zudem jede Menge lustig-bis spannende Anekdoten aus meinem Alltag, als Schwiegertochter einer vietnamesischen Familie..

Donnerstag, 16. August 2012

Đảo Cát Bà - Die Insel Cat Ba

Über die Jahre habe ich fast schon vergessen, wie glücklich ich mich schätzen kann, an einem Ort zu leben, von dem manche Menschen nur träumen können, dort einmal im Leben Urlaub zu machen.


Zwar ist Hai Phong selbst nicht unbedingt dieser Platz, dafür haben wir ihn aber quasi direkt vor der Haustür, denn so wie der durchschnitts-Deutsche am Wochenende vielleicht seine sieben Sachen packt und an den See fährt, packen wir die Badesachen und Kleidung zum wechseln ein und fahren nach Cat Ba.

Die Promenade auf Cat Ba
Cat Ba ist die grösste Insel der weltberühmten Ha Long Bucht, die zu den sieben Weltwundern zählt und darüber hinaus seit 1994 ein geschütztes Biosphärenreservat der UNESCO ist.

Cat Ba, ein wunderbares Naturerbe
Neben einer Zahl -für meinen Geschmack- traumhafter Strände, bietet Cat Ba aber auch einen nicht zu verachtenden Nationalpark, der einen Ausflug lohnt.

Ausblick über den Nationalpark
Das Cat Ba ein echter "Geheimtipp" ist, hat sich scheinbar schnell rumgesprochen und somit erfreut sich die Insel schon lange nicht mehr nur einheimischer Besucher.
Trotzdem hat man meist das Glück, so gut wie alleine oder gar tatsächlich alleine an einem der relativ naturbelassenen oder "bewirtschafteten" Stränden zu liegen.

Einer meiner Lieblingsstrände
In den letzten Jahren hat sich auf Cat Ba, wie im Rest des Landes einiges getan und das Eiland erfreut sich nun beispielsweise einer Strandbungalow-Anlage, in der man direkt am Strand übernachten kann.
Dort stehen verteilt auch kleine, hölzerne Pavillions, in denen Hängematten die Besucher zu einem Nickerchen mit Wellenrauschen im Hintergrund einladen.

Strandpavillions
Selbst zur Hochsaison im Juli und August, wo man ohne Vitamin B auf jeden Fall bereits im Vorfeld ein Zimmer reserviert haben sollte und sämtliche Unterkünfte aus allen Nähten platzen, schafft man es nur selten, mit mehr als 10-20 Leuten gleichzeitig am Meer zu liegen, da Vietnamesen in der Regel erst zum frühen Abend hin ans Wasser gehen um den direkten Kontakt mit der Sonne zu vermeiden.

Die kleinen Hüttchen, für eine Nacht direkt am Strand
Aber auch wem das ewige flätzen im Sand oder auf den mit Schirmen geschützten Liegestühlen zu lang wird, kann sich mit einem der unzähligen Freizeitangebote hervorragend die Zeit vertreiben.
Neben Kanufahrten, Schnorcheln, Höhlenbesichtigungen, Klettern, Ausflügen auf dem Fahrrad oder Schlemmertouren z.B. auf den vielen schwimmenden Restaurants vor dem Anlegesteg der Insel, kann man sich auch eine Dschunke für einige Stunden oder -wer das mag- gleich über Nacht mieten und die unzähligen kleinen Felseninseln rings um Cat Ba besichtigen, oder gleich direkt in die Ha Long Bucht fahren.

Schwimmende Restaurants
Ich selber würde so einen Ausflug über Nacht allerdings wohl eher ausschlagen, da es hier in den vorangegangenen Jahren immer wieder zu traurigen Zwischenfällen gekommen ist, in denen Dschunken oder Ausflugsboote sanken und oftmals viele Menschenleben kosteten, weil es mit der Sicherheit nicht unbedingt weit her ist.

Auf dem Ausflugsboot
Da hilft auch der seit diesem Jahr neue, weisse Anstrich -oder besser gesagt die neue "Ansprühung"- nicht viel. Was es damit auf sich hat, könnt ihr in meinem Beitrag vom 16. April dieses Jahres hier nachlesen.

Mit der Familie am Strand
Cat Ba ist auch eines der beliebten Ausflugsziele für uns, wenn meine Mama und mein Bruder uns in Vietnam besuchen kommen, weil wir von unserer Haustür aus nur knapp eine bis eineinhalb Stunden in eines der Hotels auf Cat Ba brauchen und die beiden zumeist auch nur wenig Zeit mitbringen - weshalb eine Reise, beispielsweise in den Süden sich eigentlich nicht lohnt.

Eines der Hotels am Strand
Bei ihrem Besuch im vorletzten Jahr, haben wir uns dann auch endlich mal aufgerafft und sind den Weg ins innere der Insel angetreten, um den Nationalpark zu besichtigen und das hat sich gelohnt.
Zwar war der Aufstieg durch den Dschungel -trotz Wahl der "gemütlichen Wanderroute und nicht des "Adventure-Pfades"- recht abenteuerlich und teils sogar etwas beschwerlich, dafür wurde man dann oben auf dem Gipfel des Urwaldberges mit einem wirklich atemberaubenden Anblick belohnt - auch wenn man sich nicht auch noch die letzten Meter hinauf auf ein wackeliges Metallgerüst zum Aussichtsplateau getraut hat. :)

Aufstieg im Dschungel
Cat Ba hat einige inzwischen äusserst seltene und teils geschützte Pflanzen- und Tierarten, die hoffentlich noch lange erhalten bleiben.
Meine grosse Angst, im Dickicht auf eine Schlange zu treffen, hat sich gottseidank nicht bestätigt.
Dafür ist mir aber mal eine direkt am Strand über den Weg geschlängelt.
Das war meine erste Begegnung mit so einem Tier in freier Wildbahn und ich war nicht sonderlich erquickt über dieses Treffen aber dass Angestellte des Resorts an diesem Strandabschnitt sie zu unserer Sicherheit getötet haben -da angeblich giftig und ein Biss sogar tödlich- fand ich trotzdem nicht besonders schön.

Wer entdeckt den kleinen Krebs?
Zumal sich nach einiger Recherche im Internet im Nachhinein herausgestellt hat, dass es eine völlig harmlose "Flying Snake", eine Schmuckbaumnatter war.

Die Schmuckbaumnatter hat sich auf eine Palme geflüchtet
Was ich dafür allerdings noch nie zu Gesicht bekommen habe, sind die Affen auf der nahegelegenen "Monkey Insel".

Monkey Island - Die Affeninsel
Alles in allem ist und bleibt Cat Ba einer meiner absoluten Lieblingsplätze hier und aus einem geplanten Wochenendausflug wird bei uns immer schnell mal eine Woche.
Wir springen dann nach einigem Hin-u.Her in letzter Minute doch noch schnell von dem Schnellboot, auf dem wir schon sitzen um die Heimfahrt anzutreten.

"Stadttor" am Anlegesteg
Das wäre vor 2 Jahren übrigens auch ratsam gewesen, als wir mit meiner Familie dort waren, denn an diesem Tag ging ein schrecklicher Sturm und die Wellen waren haushoch.
Nie zuvor im Leben war ich mir so sicher, dass unser aller letztes Stündlein geschlagen hätte, wessen wir meiner Einschätzung nach tatsächlich auch nur knapp entgangen sind.

Das Schnellboot zw. Cat Ba und Hai Phong
Das Schnellboot war ein absoluter Spielball der Wellen, die Einheimischen, die sich mit der See auskennen waren mucksmäuschenstill und haben nervös aus dem Fenster geblickt und selbst die wenigen Touristen, die den Anblick der rauhen See und das extreme Auf und Ab des schon alten Bootes anfäglich noch total spannend fanden, sind nach und nach verstummt.

Auch bei schlechtem Wetter ein traumhafter Anblick
Ich danke sämtlichen höheren Mächten, Geistern und Göttern, die uns an diesem Tag heil haben ankommen lassen. Hinterher haben mir auch meine Mama, mein Bruder und sogar mein Mann, den sonst normalerweise wirklich aber auch gar nichts aus der Ruhe oder Fassung bringen kann gestanden, dass sie sich mindestens ebenso sicher waren wie ich, dass wir kentern und untergehen würden.

Schwimmende Stadt vor den Toren Cat Ba`s
Die -glaube ich- 3 kleinen Türen, die jeweils nach aussen aufgehen, hätte im Falle dass wir tatsächlich untergegangen wären kein Mensch mehr aufgebracht und niemand hätte die "Hoang Yen" lebendig verlassen.


Seither achte ich besonders aufmerksam auf das Wetter und würde bei schlechtem Wetter die Überfahrt eher verschieben, denn das ein vietnamesischer Kapitän rund um die Ha Long Bucht eine Fahrt aufgrund von
Sorge über eventuelle Risiken und Gefahren ausfallen lassen würde, wird bis dato wohl eher nicht vorkommen. Die Reedereien und Bootsbesitzer hier sind echte Seelenverkäufer. Deswegen empfehle ich auch jedem, der sich in Vietnam auf einen Dampfer, eine Fähre, eine Dschunke, ein Boot oder ein normales Schiff begibt, vor dem Ablegen selber noch kurz einen Blick gen Himmel zu werfen und im Zweifelsfalle lieber auch abzuwarten, bis das Wetter einigermaßen steht.

Das Sunrise Hotel direkt am Strand
So eilig kann man es eigentlich gar nicht haben. Lieber etwas später ankommen, als gar nicht.


Der vorläufig schlimmste Unfall in der Ha Long Bucht, seit meiner Zeit in Vietnam war soweit ich mich erinnere Anfang letzten Jahres, als eine der Ausflugsdschunken, auf der die Touristen meist gleich über ein oder zwei Nächte bleiben unterging und 12 blutjunge Menschen mit in den Tod riss.
Wenn ich mich richtig erinnere, waren die Urlauber bis auf Ausnahme einer Frau aus Russland erst zwischen Anfang 20 und Anfang 30.
Hier war allerdings nicht das Wetter der Auslöser, sondern scheinbar der schlechte Zustand der Dschunke, die in den frühen Morgenstunden einfach in 2 Teile zerbrach.

Sonnenuntergang vor den Toren Cat Ba`s
Genaueres zu diesem schrecklichen Zwischenfall könnt ihr hier nachlesen.

Keine Menschenseele weit und breit
Da bin ich jedesmal heilfroh, wenn wir die An-oder Abreise nach Cat Ba oder Hai Phong hinter uns- und wieder festen Boden unter den Füssen haben.
-Und diesen festen Boden kann man auf der Insel übrigens auch super ausnutzen, wenn man einen der herrlichen Wanderwege entlang der Klippen zwischen den einzelnen "Cat Co"-Stränden benutzt.

Erster Ausflug nach Cat Ba im Frühsommer 08
Hier hat man eine atemberaubende Aussicht aufs offene Meer- und bereits vereinzelten Felseninseln hinaus.

Entlang der Wanderwege, die die einzelnen Strände verbinden
Meine erste Reise innerhalb Vietnams ging übrigens auch nach Cat Ba. Damals habe ich aber aufgrund der noch nicht so prächtig ausgeprägten Vietnamesisch-Kenntnisse nicht so richtig verstanden, wo`s hingeht und hatte von daher weder Sachen zum Baden, noch Kleidung zum wechseln, geschweige denn eine Zahn-od. Haarbürste dabei.

Mit BH und Tungs Unterhose am Meer ;)
Glücklicherweise ist anh Tung aber ja nicht der Grösste und ich hab mir dann einfach mit seinen Klamotten ausgeholfen und mir ein paar Pflegeprodukte in einem der Shops gekauft.
Das war der bislang einzigste "romantische Pärchenausflug", den ich im Leben gemacht habe und es war bestimmt eine der schönsten Wochen in meinem Leben. Geplant waren ursrpünglich eigentlich auch nur 2 Tage. :)

Mit Tungs T-Shirt über Cat Ba
Mein Mann -zur damaligen Zeit erst noch mein Freund- hatte uns in dieser Woche eine Dschunke für uns ganz allein gemietet und bei einem der vielen schwimmenden Fischhändler etwas für ein romantisches Überraschungs-Dinner auf einer einsamen Insel mit verlassenem Sandstrand eingekauft.
Um dorthin zu gelangen, mussten wir aber erstmal von unserem Boot aus die letzten Meter zur Insel durchs Wasser warten, denn für das Schiff wäre das Meerwasser hier zu seicht gewesen.

Auf einer ähnlichen Insel hatten wir unser Strand-Dinner
Abends sind wir dann meist über die Promenade geschlendert und haben ein wenig gebummelt.
Entlang der Hauptstrasse befindet sich eine Vielzahl kleiner Stände, die Souveniers, Schmuck, Spielsachen und vor allem Gegenstände, die mit Perlmutt aus der Region verziert sind, verkaufen.

Die Promenade bei Nacht
Dort gibt es auch eine Reihe von Cocktailbars und Restaurants und etwas weiter oben, in den Strassen in denen die Hotels liegen befindet sich auch eine Discothek.
Ich habe aber noch längst nicht alles gesehen und Cat Ba hat mit Sicherheit noch einige versteckte Schätze mehr zu bieten, als die die ich bislang kennengelernt habe.

Anh Tung und ich mit Fotografin im Schlepptau ;)
Wer in den Norden Vietnams reist, sollte sich das Eiland, dass zu einem Kalksteinplateau gehört, dass nach und nach immer weiter ins Meer abrutscht und das ich gerne das Nha Trang des Nordens nennen, jedenfalls nicht entgehen lassen.

Hier nun noch ein paar Bilder für euch:

Ausblick von einem der Wanderwege
Die Schmuckbaumnatter
Hotelstrasse
Ein Strand ganz für einen allein
Unser erster Liebesurlaub

Auf der Ausflugsdschunke mit Tung
Mutter und Tochter
Der Pool des Sunrise Resort

Einzigartige Natur
Tung, Bi und ich an Deck der Ausflugsdschunke
Unsere kleine Maus

Unsere Multi-Kulti-Familie

KEO

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen