Willkommen auf meinem Blog

Auf dieser Seite findet ihr -in den verschiedenen Rubriken unter dem Titelbild- viele nützliche Infos rund um das Thema Vietnam und zudem jede Menge lustig-bis spannende Anekdoten aus meinem Alltag, als Schwiegertochter einer vietnamesischen Familie..

Freitag, 17. Februar 2012

(CATINAT) - Auch Kulturbanausen müssen über Bier posten dürfen ;)

Bier ? Ho Ho - aus Dortmund natuerlich, oder ?

Wenn ich, abweichend von meinem damit aber nicht beendeten Thema “Freizeit in Sài Gòn” Keo beim Biertrinken oder Bierbrauen ergaenzen darf ?
Die meiner Jugend- und Studienzeit naechstgelegene Stadt war Dortmund. Also : neben Stahl- die Bierbraustadt schlechthin. Ich will die Marken nicht alle aufzaehlen, aber auf einen Trend in der Gegend heute hinweisen : 
 
Es spriessen und florieren die kleinen Brauereien , die auch nur fuer den Tag produzieren. Vor einigen Monaten konnte ich im Sauerland in einer Gaststaette mit eigener Brauerei einige Fotos machen :


In Saigon trinke ich das recht billige Sài Gòn Xanh , links.


Mein vietnamesischer Schwager zieht mich lieber dahin, wo es das “Bitburger” gibt , auch etwas teurer.


Und zum Oktoberfest laedt sogar der Ông địa ein, wie schon mal in diesem Blog aehnlich gepostet.


Mein Bekannter , Heiko, aus Sài Gòn ist hier “Hobby Brewer Beer Scout” und im Internet kann man ihn unter www.hobbybrewer-vietnam.de.tl finden. 
 
Ich bin trotz Dortmunder Vergangenheit kein Bier - Experte geworden. 
 
Und abweichend von vielen Fans proste ich offen meinem Verein Schalke zu , und verdeckt genauso dem BVB.

Donnerstag, 16. Februar 2012

Bia Hơi

Der Bayer würde es vermutlich als DAS Kulturgut schlechthin einstufen.
Ich glaube fast ausnahslos jede vietnamesische Stadt dürfte es haben.
Besser: es brauen!


Das Bia Hơi, oder auch Bia Tươi.
Frisches, bzw frisch gezapftes Bier aus der Region.
Richtiges Bier Hơi muss auch aus der Umgebung sein, weil es wirklich erst in dem Moment gezapt wird, in dem es auch getrunken werden soll.


Fast schäme ich mich es zuzugeben, aber obwohl ursprünglich echtes Münchener Kindl, quasi mit der Bavaria und dem Oktoberfest im Blut aufgewachsen, bin ich keine Biertrinkerin.


Ausser einmal jährlich zur Wiesn, wo es einer Nestbeschmutzung gleichkäme, würde man nicht mindestens eine Maß` stemmen, kann man mich mit Bier nicht sonderlich locken.


Ein wenig anderst sieht es da mit dem vietnamesischen Bia Hơi aus. Das ist ein Geschmackserlebnis, dass man nicht missen sollte. Das leckere Gebräu gibt es bei und in Hài Phòng -genauso wie sicherlich in jeder anderen Stadt Vietnams-, an jeder Ecke.
Die Gehwege sind im Sommer, wenn es draussen Abends noch schön warm ist gepflastert mit den obligatorischen "Wintz-höckerchen" und "Wintz-Tischchen", auf denen das schmackhafte Bier, nebst Knabbersnacks (alle möglichen Nuss-u.Kernsorten), zumeist aus irgendwelchen Plastikbehältern serviert wird.


Einmal bestellt, wird es in der Regel -natürlich frisch gebraut- auch ganz frisch, in höchster Kulturbanauserie in grosse Plastikflaschen oder Saftkannen abgezapt.
Und weil Hài Phòng leider sonst nicht sehr viel für die tägliche Freizeitgestaltung zu bieten hat, sind die Bia Hơi Stände auch Abend für Abend gerappelt voll und kehren erst zu später Stunde (die hier allerdings gegen Mitternacht bis ein Uhr bereits eintritt), die letzten Nussschalen und Kerne vom Boden, um hinterher die Utensilien allesamt auf ein Fahrrad zu schnüren und sich auf den Heimweg zu machen.


Morgen früh will immerhin frisch gebraut werden..

Dienstag, 14. Februar 2012

(CATINAT) - Freizeitangebote in Sài Gòn / Der Zoo

Wohin mit mir und den Kindern in Sài Gòn …. ? Vorschlag 1 - Der Zoo


Bekannt geworden – bescheidenermassen bei sehr kleiner Beobachtungsgruppe – bin ich eigentlich als sogenannter Gutmensch und Kinderfreund. So etwas los zu werden ist nahezu unmoeglich. Uebertragen wurde dieses kostspielige Image auf dreieinhalb vietnamesische Enkelkinder.
Im deutschen Alltag halte ich mich meistens strikt an die Regel, beim Autofahren keine brennenden Kinder auf die Strasse zu werfen. Aber in Sài Gòn fahre ich kein Auto. Nur Fahrrad. Sogar unchic mit Helm. Aber ohne Kinder.
Wohin also mit mir ? Wenn es Freizeit, Wochenende wird in Sài Gòn ? Wohin schicken die Enkel ihren Opa in Sài Gòn ? Wie stellen sie ihn ruhig ? Er will schliesslich unterhalten werden , meinen Chích (20 J.) , Ánh thu (12 J.) , Tân Thiên (8 J.)und Tân Thiên Phúc (5 J.).
Vom Zoo in Saigon habe ich beilaeufig tigermaessig (mit Foto) schon berichtet. Er ist ueber 130 Jahre alt ; Neider sagen, so sei auch sein Zustand , wobei der alte Baumbestand und der botanische Garten dazu vom Alter profitieren.


Die Elefanten , wahrscheinlich “indische” wegen der Ohren , aber das konnte ich nie von den afrikanischen unterscheiden, sind schon imposant. Ausser dem einen, der gerade hinkt. Aber den schliessen wir besonders in unsere Herzen, den armen Con Voi.
Es soll noch 76 – 94 vietnamesischen Wildelefanten (2008) (halb so viele wie die gezaehmten) , ueber deren Dschungel-Erhaltungs- Wert bei staendiger Populationsabnahme sich die Vietnamesische Regierung durchaus im Klaren ist, geben . (Der nationale Elefanten Aktionsplan der Walderhaltungs/-schutz – Abteilung ) . Der Enkelin Ánh thu habe ich versprochen, noch einmal mit ihr auf einem gezaehmten vietnamesischen Elefanten in Dak Lak zu reiten. Was vom oekologischen Aspekt her nicht sehr sinnvoll ist . Aber …
Vor ein oder zwei Jahren wurde ein Junge von einem wilden Elefanten angegriffen und getoetet. Wahrscheinlich, weil er ein Fahrrad dabei hatte, bei dem die Speichen in der Sonne glitzerten.
Man trauerte auch ueber das “letzte” Waldnashorn in Vietnam , das vor kurzem von Wilderern getoetet wurde. Vielleicht gibt es noch sechs bis sieben davon in Vietnam.
Bei den Krokodilen vorbeikommend bestaetigen die Enkel ernsthaft meine eher als Sprachuebungen gedachten intelligenten Saetze : Cá sấu không ăn cơm - Das Krokodil frisst keinen Reis. Cá sấu ăn người đàn ông - Das Krokodil frisst Maenner .
Der weisse Tiger : ein Prachtexemplar. In der charakterlichen und wuerdevollen Ausstrahlung verteufelt aehnlich meiner Frau, der “Oma”. So hat der Tiger im Zoo seinen Namen bei der Familie weg , Bà. Und Oma ist jetzt “hổ” , Tiger. Ein Prachtexemplar .


Geschaetzter Bestand der Tiger in Freiheit in Vietnam : weniger als 50. Schwer auszumachen, da sie “Grenzgaenger” im Raum zwischen Vietnam, Laos und Kambodscha sind.
Der Zoo ist der einzige in der Welt, der Argusfasane bzw. –pfauen hat. Der Hirschartenbestand ist gross.
Der Haupteingang liegt an der Nguyễn Bỉnh Khiêm Street an der Ecke der Lê Duẩn Street.
Nun, Affen, Fasane, Eles, Krokos, Tiger – fuer Ánh thu , Tân Thiên und Tân Thiên Phúc einen Spaziergang unter den schoenen alten Baeumen wert , und dann : schnell abhaken.
Interessanter noch : das Picknick mit den von Tiger - Oma im Korb gesundheitsbewusst zusammengestellten kulinarischen Ueberfluessigkeiten.
Schon zweimal ist es mir unter diesem Baum gelungen, im Anblick der Eichhoernchenfamilie ueber mir fuer jeweils eine halbe Stunde einzuschlafen.


Picknick im SaiGoner Zoo auf Omas Tigerdecke
Wovon traeumte ich ? Vom nicht mal 300 Meter entfernten Historischen Museum an einer Ecke des Zoos mit seinen Schaetzen. Aber heute kann selbst die dort ausgestellte weibliche Mumie oder das Riesenposter mit den Abbildungen der 56 Ethnien Vietnams Ánh thu , Tân Thiên und Tân Thiên Phúc mehr locken . Denn die eigentliche Attraktion fuer sie liegt eindeutig im Eingangsbereich des Zoos.
(Darum beschreibe ich das Museum mal spaeter hier im Blog, wenn die Kinder mehr Ruhe geben …).
Also , heute gestaerkt auf zu den “eigentlichen Attraktionen” :



Innerhalb des Zoos direkt im Eingangsbereich

Blog Info: Sandmännchen

Weils jetzt doch schon so spät ist, gibt es meinen "Schockerbeitrag" nun leider erst morgen.
Ich gehe derweil ein bisschen Konversation mit dem vietnamesischen Sandmännchen machen, dass statt
Sandkörnern Banh Bao und Grünen Tee verteilt und sowieso -ganz anderst als sein Deutscher Mitstreiter- immer zu einem netten, kleinen Pläuschchen aufgelegt ist...

In diesem Sinne:

Keo chúc mọi người ngủ ngon!
Hẹn mai lại gặp nhau nhé!



Blog Info: Allgemeines

Nach dem -für manchen Leser, scheinbar missverständlichen- Beitrag "Leben wie die Könige", will ich heute den Aufschrei perfektionieren, in dem ich eines der heikelsten Themen überhaupt anschneide, was Vietnam hergibt.

Zunächst möchte ich aber noch kurz etwas zu "Leben wie die Könige", bzw. dem Blog an sich im Grunde, -da "Leben wie die Könige" ja auch nur ein kleiner Ausschnitt des Gesamten ist- sagen.

Fälschlicherweise wurde hier von einer oder mehreren Personen -die scheinbar lediglich diesen einen Artikel von mir gelesen haben- angenommen, ich würde hier die Gesamtsituation Vietnams darstellen.

Hierzu möchte ich anmerken, dass der Blog nicht in einem einzelnen post das Augenmerk auf alle Seiten richtet, sondern sich pro Beitrag auf eine Richtung beschränkt. In der Regel zumindest. Heute richtet sich der Focus auf die Armen, morgen auf die Reichen, heute auf Köstlichkeiten der vietnamesischen Küche, morgen auf Lebensmittel, die einem als Ausländer schon mal den Magen umdrehen können.

Ein Schlagabtausch von Pro und Contra sozusagen, je nach Stimmung oder Einfluss von Aussen.
Das Ganze zudem meist in einer von mir bewusst gewählten Stilrichtung, wie der Übertreibung, Ironie, Metaphern, Auslassungen ect. Zumindest für meine Einträge, setzte ich eigentlich schon vorraus, dass die Leser meiner Beiträge dies wissen und vor allen Dingen erkennen. Dahinterblicken können, was tatsächlich die Aussage, teils lapidar gewählter Worte sein soll.
Was wirklich mit dem Geschriebenen gemeint ist. Der Rest ist Stil. Mein persönlicher Stil, der die Kernaussage in eine spritzige, für den Leser hoffentlich ansprechende Form verpackt.

Mehr nicht. Man sollte Geschriebenes, keinesfalls auf die Goldwaage legen.
Ich schreibe keine informationslastigen Tatsachenberichte oder verfasse Gesamtbilder, sondern in erster Linie unterhaltsame, kleine Geschichten, die erst im Ganzen ein Bild der realten Umstände hier wiederspiegeln.

Erst über eine längere Strecke ist erkennbar, welche negativen Punkte den positiven gegenüberstehen oder umgekehrt. Für einen Kommentar, sollte man sich also zumindest schon mal mit dem grossteil des Blogs auseinandergesetzt haben.

Damit möchte ich allerdings nicht sagen, dass die Inhalte von posts wie "Leben wie die Könige" an den Haaren herbeigezogen sind, sie jedoch lediglich nur auf eine Perspektive gerichtet sind.
So wird beispielsweise genau diesem Beitrag von mir in einigen Tagen, nach vorheriger Ansage meines Co-Autors Catinat, ein exakt gegenstätzlicher Artikel veröffentlicht werden, der den genauen Gegensatz darstellt. Der Leser muss sich also selbstständig, nur mithilfe der vielen, einzelnen Ausschnitte, sein eigenes Gesamtbild über Vietnam zusammensetzen. Sich seine eigene Meinung bilden. Ich, oder wir geben da keine vor.

Richtige "Fakten" zusammengefasst in einem Eintrag enthält der Blog natürlich aber auch.
Die sind aber schon allein durch die anders gewählte Stilrichtung gut zu erkennen.
Die Reihe in der ich über die Inflationsrate in Vietnam berichte, ist zum Beispiel eine davon.

Für den Rest gilt, Sätze wie: "Heimchen am Herd ist im Vietnam von Heute nämlich weit gefehlt!", oder "Die Strohhütte ist nämlich weit gefehlt.", bedeuten nicht, dass Vietnam somit überhaupt keine Hausfrauen oder Strohhütten mehr hat, sondern unterstreichen in einer gewählten Übertreibung als Stilmittel, schlicht und ergreifend den enormen Fortschritt auf diesem Gebiet.

Die dazugehörende, gegensätzliche Seite wird hier ausgelassen - und sich erst an anderer Stelle, in anderer Form mit ihr befasst. Dies geschieht allerdings der Reihe nach.
Blogeinträge von mir beziehen sich zusätzlich oftmals nur auf meine eigene Stadt, was von Catinat im Süden und Wolzoff in Zentralvietnam erst ausgeweitet wird um dann einen Einblick zu erhalten, wie es sich in wieder anderen Teilen Vietnams verhält.

Wir liefern lediglich Puzzleteile, die ihr euch selbst zusammenfügen müsst um ein vollständiges Bild zu erhalten, von einem Land das inzwischen so widersprüchlich und facettenreif ist, dass es sowieso nicht mehr in eine gewisse Schublade eingeteilt werden kann.

Ist das Vietnam von Heute arm oder reich? Sind die Menschen dort nun gut oder hinterhältig? Stehen die Männer nun an der Macht oder regieren insgeheim doch die Frauen das Land und die Familie?

Diese Fragen muss jeder für sich selbst beantworten. Jeder macht hier ganz unterschiedliche Erfahrungen.
Meine eigenen und die meiner Co-Autoren sind persönliche, teils private Alltagsgeschehnisse, die von anderen wiederum gänzlich anders erlebt oder wahrgenommen werden.

Wir für unseren Teil lassen euch somit nur einen Blick auf unsere Sicht der Dinge -die mal so, mal so von uns zum Ausdruck gebracht werden- werfen und als solche man sie auch verstehen sollte.
Mal mehr, mal weniger ;)

Montag, 13. Februar 2012

Blog Info: Meine Geschichte, die so und sovielste..

Weil ich gerade schon so schön drin war im Schreiben gestern,
habe ich heute gleich angeknöpft um zumindestens das erste Drittel der Geschichte dem Ende entgegen zu bringen.

Jetzt liegt zwar nach wie vor noch jede Menge Arbeit vor mir und der "Clou" der Story steht auch noch immer aus, aber wenigstens ist nun der Teil um unser Kennenlernen rund, wackelt und hat Luft und hat so eine einigermaßen vertretbare Form, damit man als Aussenstehender immerhin schon mal ein grobes Bild davon hat, wie Tung und ich überhaupt zueinander gefunden haben.

Das Mafiosen-Trio
Natrülich auch diesmal wieder in Farbe -und bunt, aber seht am besten selbst den neuen Teil meiner Geschichte:

Liebe mit Hindernisse - Die ersten Probleme treten auf

Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie vorläufig noch behalten, weil ich noch keine Lust hatte das Ganze im Anschluss auch noch Korrektur zu lesen..

Sonntag, 12. Februar 2012

(CATINAT) - Wie der Tiger zu seinen Streifen kam



Der weisse Tiger im Zoo von Sài Gòn
Eigentlich wollte ich meine Beitraege zur “Freizeitgestaltung in Sài Gòn” ausdehnen auf die Erweiterung : “Kinder, Kinder … wohin in der Freizeit in Sài Gòn ?” Kommt noch. Denn dazwischen schob sich der schoene Sài Gòner Tiger bei einem Besuch am Wochenende mit den Enkelkindern im Zoo. Und da griff natuerlich die weise vietnamesische Sage Wie der Tiger zu seinen Streifen kam“ – also doch nicht themenfremd.
Es war einmal in einer Zeit, da die Tiere noch sprechen konnten, ein junger Bauer mit seinem Wasserbüffel. Es war Mittagszeit und der Bauer beendete das Pflügen seines Reisfeldes. Er nahm Platz am Rand des Feldes im Schatten eines Bananenstrauchs um zu essen. Nicht weit davon entfernt kaute der Büffel im Liegen das Gras auf einem Deich, der sich um die Felder zog . Hin und wieder scheuchte er mit einer Wendung seines grossen Kopfes die lästigen Fliegen weg. Plötzlich aber merkte er auf. Der Wind trug ihm den Geruch eines gefährlichen Tieres zu. Er erhob sich in Erwartung eines Feindes.
Wie ein Blitz sprang ein Tiger auf die Lichtung. „Ich bin nicht als Feind gekommen“, sprach er. „Ich möchte nur eine Erklärung von dir haben. Schon lange beobacte ich dich. Und den Menschen. Der ist klein, läuft aufrecht, hat weder große Kraft noch ein gutes Auge oder eine gute Nase. Du bist zehnmal stärker als er. Er hält dich angebunden, unter dem Joch und du arbeitest zu seinem Vorteil. Er beherrscht dich. Was ist die Ursache für seine magische Fähigkeit ?“
Im Ernst,“ erwiderte der Büffel,“ von all dem verstehe ich nichts. Ich weiß nur, ich werde nie frei sein, denn er hat einen geheimnisvollen Schatz, den er Weisheit nennt.“
Ich muss ihn selber fragen,“ sagte der Tiger, „damit ich noch mehr Macht über die Tiere bekomme .“


Der Tiger näherte sich dem Bauern und brachte ihm gegenüber sein Begehr vor, auch an dem Schatz des Menschen teil zu haben, um es bei der Nahrungssuche leichter zu haben.
Schade,“ meinte der Bauer, „ich habe den Schatz der Weisheit gerade nicht dabei. Er ist zu kostbar, um ihn hier bei der Arbeit bei zu haben. Aber wenn du willst, kann ich gehen und ihn von zu Hause holen.“ „Kann ich dich begleiten?“ fragte der Tiger hocherfreut. „Lieber nicht. Bleib so lange hier. Wenn die Dorfbewohner dich sehen, könnten sie sich zusammentun und dich zu Tode prügeln.“
Er wandte sich zum Gehen, als er sich noch einmal umdrehte und den Tiger mit erhobenen Augenbrauen anblickte : „ Aber ich kann mir nicht sicher sein, dass du während meiner Abwesenheit Hunger bekommst und meinen Büffel auffrisst. Und ich bin bei der täglichen Arbeit dringend auf ihn angewiesen.“ Der Tiger äußerte sich nicht dazu. Der Bauer fuhr fort : „Wenn du einverstanden bist, lass mich dich an einen Baum binden, dann kann ich ohne Befürchtung gehen und den Schatz holen.“
Der Tiger knurrte ein Einverständnis, weil er nur den Schatz im Kopf hatte. Er erlaubte dem Bauern, um seinen Körper Leinen zu spannen und fest zu zurren und an einen Baumstamm zu binden.
Der Bauer ging nach Hause und sammelte ein großes Bündel Stroh. Er kehrte zurück, breitete das Stroh unter dem Tiger aus und zündete es zum Feuer an. „Sieh da. Das ist meine Weisheit,“ rief der Bauer dem ungücklichen, schon versengten Tiger zu. Der wandt sich und brüllte und musste doch warten, bis die Flammen durch die verbrennenden Seile durchglühten und ihn freigaben. Vor Schmerz heulend jagte er zurück in den Wald.
Die Wunden heilten. Aber der Tiger konnte nie mehr die dunklen Streifen der Seile los werden, welche die Flammen in sein Fell und Fleisch eingebrannt hatten.


(KEO) - Meine Geschichte...

..geht endlich weiter!

Nach viel Axel Schweiss und einem uuuuhnbändigen Unwillen, den es zu überwinden galt, geht`s heute auf "meiner Geschichte" so richtig heiss zur Sache und ich habe es geschafft, die unendliche Geschichte zumindest mal bis zu Tungs und meinem ersten Kuss voranzutreiben.

Leider ist damit aber immernoch nicht viel getan, denn wie ich erfreulicher Weise für euch und bedauerlicher Weise für mich feststellen musste, zieht sich das Wiedergeben der Ereignisse von damals ganz schön in die Länge.


Nach dem ersten Kuss, also der Stelle, an denen die meisten Storys dann mit einem "und sie lebten glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende"..oder einem "und wenn sie nicht gestorben sind, dann küssen sie sich noch heute" enden würden, ist unsere erst richtig los gegangen und richtig spektakulär wurde es erst hinterher..

Wenigstens küssen Tung und ich uns also jetzt erstmal bis es dann in einigen Tagen -wenn ich den inneren Schweinehund erneut überwunden hab- weitergeht..

Zu unserem überaus filmreifen- und wenn er denn verfilmt wäre, übrigens auch oskarreifen Kuss bitte einmal recht freundlich hier klicken:

True Love Story

Morgen gibts dann ne spannende Sage von Catinat.

Samstag, 11. Februar 2012

(KEO) - Mein Importschlager

Ich finds so schrecklich süß und hab so köstlich gelacht, dass ich es einfach posten muss.
Den Aufkleber einer Firma, die Packungsangaben auf importierten Waren aus dem Ausland, in die vietnamesische Sprache übersetzt.
Die erfinden nämlich auch hin und wieder einfach was mit dazu, wenn sie es für nötig halten.
So wie diese "Bedienungsanleitung" für die Verwendung von belgischer Schokolade:


Nach den Inhaltsstoffen und der Produktionsfirma, steht in der vietnamesischen Variante (und ausschliesslich in der), dann die:

Gebrauchsanweisung:
Öffnen sie die Schachtel und geniessen sie eines der kühlen Schokoladenstücke indem sie es auf dem Mund zergehen lassen.. [...] 

Damit der moderne Vietnamese auch weiss, was man mit so einem Ding überhaupt macht und wie man so eine Schokolade zu verbrauchen hat.

(KEO) - Leben wie die Könige

Nachdem mich vor meiner Umsiedlung nach Vietnam häufig die absurde Meinung überrascht hat,
Vietnamesen würden sicherlich allesamt noch in Holzhütten im Dschungel, in Stelzenhütten im Fluss oder sogar in Baumhäusern hinter ihren Bananenplantagen leben, will ich den "Zurückgebliebenen" hier mal einen kleinen Eindruck vermitteln, was für Unterkünfte eine nicht gerade kleine Zahl an Vietnamesen inzwischen so ihr eigen nennt.

Die Immobilie, die meine Schwiegermutter uns angeboten hatte
Die "Hütten" sind im Vietnam von Heute nämlich weit gefehlt und nach der Reise zu unseren Verwandten in einem der Dörfer in der Region Bắc Giang vor ein paar Wochen, auf der ich erstaunt festgestellt habe, dass nun bereits auch die ländlichen Gegenden nicht mehr kleckern, sonder klotzen finde ich, dass jetzt wirklich der passende Zeitpunkt für diesen Bericht ist.

Auch mit "altbackener" Küche, kann es sich sehen lasse
Dem werde ich ein einigen Tagen auch noch einen Artikel über die brandneue Designerküche meiner Schwiegermutter, mit Raumschiff-Doppeldecker-Kühlschrank hinterher schieben.

Eines von vielen, die in den Mehrstöckigen Häusern zu finden sind
Aber erstmal gibts für euch die Fotostrecke über "Buden", die noch nicht mal die echte Oberklasse repräsentieren, sondern im Stadtbild von Hải Phòng derzeit bereits Gang und Gebe sind.
Im Moment wird hier nämlich wieder gebaut, gebaut und zwischendrin auch noch etwas gebaut..

Kein deutsches Mehrfamilien- sondern ein vietnamesisches Einfamilienhaus
Heute sieht in der Stadt schon nichts mehr so aus wie gestern und übermorgen erkannt man den Strassenzug von morgen nicht mehr wieder, weil stetig noch neuere und noch moderner Bauten aus dem Boden gestampft werden. Natürlich lässt man sich dabei auch nicht lumpen und jedes neue Projekt ist von Stararchitekten und Stardesigner penibelst ausgearbeitet worden.

Wohnbereich meiner Schwiegermutter
In den grossen Städten wie Hà Nội und Sài Gòn entstehen sogar ganze kleine Städte, die wie eigene kleine Welten funktionieren. Die sind der Superlative Vietnams und ausländischen Investoren vorenthalten und auch hermetisch gegen alles- und alle anderen, mit hohen Mauern, Stacheldraht, Wachhäusern, Wachmännern und manchmal auch Wachhunden abgeriegelt.

Kann Fernsehen denn auf diese Weise Sünde sein?!
Und damit die "Schickeria", in die man als Aussenstehender gar nicht erst reinkommt, auch wirklich unter sich bleiben kann, haben diese "Themeparks" gleich ihre eigenen, seperaten Schulen, Kindergärten, Kliniken und Supermärkte.
Fehlt eigentlich nurnoch ein eigener Gerichtssaal - und natürlich: ein König!
Schlösser gebe es dort auf jeden Fall zur genüge...:

Wie für griechische Götter gemacht
So sieht der Zugang zum Himmel aus
So sauber und steril, dass man auf offener Strasse operieren könnte
So bleibt man unter sich..Die internationale Schule des Viertels, äh von Hanoi
So leer sind die Strassen Vietnams eher "selten" ;)
Aber verlassen wir Disneyland...
..und kehren zurück in die normale Welt. Aber selbst in der zieren wahre architektonische Schmuckstücke die Strassenzüge, von denen sich jede bessere Villa in Grünwald oder dem berlinerischen Gegenstück Grunewald, gut und gerne noch eine ganze Scheibe abschneiden kann..:

Eigentlich schon Standard in Hải Phòng

Modern, stil-u.geschmackvoll
Sogar unser Armenviertel, dass normalerweise immer direkt an den Bahnsträngen durch die Städte und Dörfer liegt, kann sich bei uns im Grunde sehen lassen..

Fast schon proudly presented: Das "Armenviertel"
Fast schon altmodisch, erscheinen da im Vergleich die noch nicht renovierten Gebäude in der Nachbarschaft, die allerdings mit Sicherheit nicht mehr lange in diesem Zustand bleiben werden, da bereits knapp die Hälfte des Viertels schon mit dem Umbauen begonnen hat und Nachahmer hier nie sonderlich lang auf sich warten lassen:

Unsere Nachbarhäuser
Blöd nur, dass dieser post somit Morgen schon nicht mehr akutell sein wird... ;)
(Mit besten Dank an Hanoigirl für die Bilder aus "Disneyland")

Freitag, 10. Februar 2012

Blog Info: Neuer Autor

Hallo meine Lieben,
heute gibts leider keinen Blogeintrag von mir, weil ich zur Abwechslung mal wieder ein bisschen mit der Gestaltung des Blogs und der einzelnen Seiten beschäftigt bin.

So hat sich seit gestern zumindest mal ein klein wenig was auf der Rezepteseite getan und ein, zwei neue Projekte entstehen gerade. Die sind alleridings noch nicht reif für die Veröffentlichung.
Als Trost gibts aber etwas viel, viel besseres für euch:

Wolzoff!

Wolzoff ist ein weiteres Mitglied aus "meinem" Forum und hat sich überraschenderweise als absolutes Schreibertalent entpuppt!
-Und weil Catinat und ich mit Wolzoff zusammen dann auch noch perfekt die seperaten Landesteile Nord, Mitte und Süd abdecken würden, habe ich ihn mit an Bord geholt.

In Zukunft könnt ihr somit neben meinen Berichten aus Hải Phòng in Nordvietnam, Catinats Artikeln aus der südlichen Hauptstadt Sài Gòn, nun also auch Wolzoffs Beobachtungen aus Huế in Zentralvietnam auf dem Blog lesen.

Wolzoffs kleine Serie findet ihr in der Menüleiste, gleich nach der Suchmaschine des Blogs.
Ich habe euch gleich schon mal den ersten Beitrag von ihm mit dazu gepostet, in dem er so seine Beobachtungen an einem Abend in einem vietnamesischen Krankenhaus in Hue beschreibt.
Ich hoffe, ihr seid mindestens genauso begeistert davon wie ich und wünsche euch viel Spass beim lesen.

Morgen geht es dann wieder ganz normal mit einem post von mir oder Catinat weiter..

Mittwoch, 8. Februar 2012

(CATINAT) - Meine Freizeit in Sài Gòn (3.Teil)

Ich darf das alles in der Gegenwartsform beschreiben, obwohl ich „umgezogen“ bin. Allerdings nicht alleine : der Waiter aus dem Sài Gòn - Cafe ist in die Bùi Viện ins „La Vang“ gezogen , und ich zum Teil mit ihm.


Zum anderen Teil wanderte ich in die Dependance von Cappuccino gleichen Namens in der Bùi Viện . Auch dort stosse ich auf „alte Bekannte“ unter den netten maennlichen und weiblichen Bediensteten . Geschichte eben ....
13 Jahre verbinden uns. Auf dem Bild traegt er das Sofateil , auf dem er naechtigt, zum Reinigen auf die andere Strassenseite des Doppelbistros mir der einen Kueche im Hintergrund.


Meine Frau hat verstaendlicherweise einen Horror vor Alkohol : im Augenblick wieder kuemmern wir uns fast verzweifelnd um den uns so lieben Schwager, der „es nicht lassen kann“. Ich habe es versucht, ihn allabendlich zum Bier einzuladen, um den Konsum etwas zu kontrollieren. Da fand seine Frau, die Schwester meiner Frau, in ihrer Wohnung schlecht versteckt, viele Wasserflaschen mit Hochprozentigem. Die Wohnung, die sie bewohnen, durfte ich nach Jahren fotografieren – demnaechst werde ich sie hier vorstellen. Wie einfache Saigoner Staedter wohnen.



Mein Spezialgedeck im La Vang

Ich trinke abends , meistens im La Vang, ein oder zwei Pinnchen vietnamesischen Rhum zum Kaffee. Die Waiter wissen : sie bringen es mir in der weissen Tasse abgefuellt , die ich unter die weisse Muetze tue, falls meine Frau vorbeikommt. Es geht also nach so langer Zeit „familiaer“ zu.
Mehr und mehr habe ich den Geschmack daran verloren, mich anderen Gaesten dort zu widmen. Ich hoere manchmal zu. Nur wenn die Gaeste, woher auch immer, sehr, sehr nett sind und mich etwas fragen, wende ich mich ihnen zu. Meine Freunde, sagt auch meine Frau : sind die Buecher, die ich dort lese. Eigentlich alles , vom Thriller ueber Gedichte bis zu Astronomischem. Und ich schreibe. Mein drittes privates Buch jetzt. Alles dies immer in der Zeit zwischen 21 und 24 Uhr. Es ist fuer die Enkel , wenn ich nicht mehr da bin.

Inspirieren lasse ich mich dabei vom ersten Stock aus von dem Blick auf die Einmuendung der Đỗ Quang Đẩu . Ein Holzrahmen auf dem Gelaender vor mir koennte den Fernseher noch voll ersetzen. Das Programm : Sex and Crime. Drei Handtaschenueberfaelle, eine Messerstecherei, ein recht blutiger Unfall mit Motobikes. In drei Monaten. Ein Bekannter, ein netter Landsmann, ca. 35 Jahre, oft Gast im La Vang, kam dagegen vor ein paar Wochen eher unspektakulaer aber geheimnisvoll auf der Toilette seines Hotels ums Leben. 
 

                                                So kann es schon mal aussehen

Buecher kann ich schraeg gegenueber tauschen. Um Mitternacht will auch mein Waiter seine wohlverdiente Ruhe haben. Was er mit seinen Angestellten leistet, ist Schwerstarbeit . Auch wegen der Strassenueberquerungen und den Etagenstiegen.

Dann kommt auch meine Frau vorbei, und wir haben den Abend gerne beendet mit einem naechtlichen Rundgang durch die Boulevards, die nun unter die Herrschaft der Ratten fallen. Ein weiteres interessantes Thema , an dem ich arbeite.

Wir schliessen unseren Rundgang noch gerne mit einem kleinen Saftumtrunk am Rande des Boulevards Cư Trinh ab, auch mit kleiner Gruppe.


Leider, leider , auch hier Geschichte : gegenueber dem ehrwuerdigen Hotel Metropole. Das ist jetzt abgerissen. Aber hinter dem Abriss habe ich noch eine reizvolle alte Nestle-Reklame gefunden.


Das Wesen einer organischen Metropole besteht darin, dass hier etwas altes vergeht, nicht weit davon aber etwas Neues entsteht. So brauche ich mir um die Zukunft meiner Freizeit in Sài Gòn also keine Sorgen zu machen.