Willkommen auf meinem Blog

Auf dieser Seite findet ihr -in den verschiedenen Rubriken unter dem Titelbild- viele nützliche Infos rund um das Thema Vietnam und zudem jede Menge lustig-bis spannende Anekdoten aus meinem Alltag, als Schwiegertochter einer vietnamesischen Familie..
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Samstag, 3. August 2013

Kinder, Kinder!

Hallo ihr Lieben,

ich hoffe doch sehr, ich gehe euch nicht zu sehr auf den Keks mit meinen ewigen
Stars of Vietnam Meldungen :)
Aber ich hab mich dieser Sache verschrien und bin -so könnte man fast sagen-
aktuell im totalen Helferrausch, wenn ich sehe was wir innerhalb so kurzer Zeit
bereits alles erreicht haben und was da nun auch noch alles auf uns zukommt.

Denn die Hilfsbereitschaft der Leute ist gerade enorm und jeder macht und tut
wo und wie er kann und traegt so ein Stückchen dazu bei, dass SOV nochmal
ne Ecke grösser und bekannter wird und so wieder weitere Spenden, Güter-
sammlungen, Patenschaften, Infostaende usw,usw. entstehen.

Das ist absolut genial und haetten wir nie im Leben so für möglich gehalten :)
An dieser Stelle möchte ich deshalb auch gleich nochmal die Gelegenheit nutzen
und all denjenigen meinen riesigen Dank aussprechen, die sich so unglaublich für
SOV engagieren. Ihr seid einfach absolute spitzenklasse! :)

Da derzeit fast all unsere Kinder die wir bislang vorgestellt haben bald einen
Paten gefunden haben, bietet sich uns so im Moment etwas Gelegenheit uns
auch mal um die organisatorischen Dinge zu kümmern, um der ganzen Aktion
so etwas mehr Struktur zu geben und für künftige Anstürme besser gewappnet
zu sein.

Waehrend bei SoV gerade alles mehr als rund laeuft und sich eines zum andern
fügt, laeuft privat mal wieder so alles schief, was schieflaufen kann haha und
auch wenn es eine Reihe positiver Meldungen gibt, so hat jede von ihnen am
Ende doch auch wieder einen Haken, den es erstmal zu ent-od.versorgen gilt.

So bin ich beispielsweise auf meinem Weg zur vietnamesischen Staatsbürger-
schaft bereits unverhofft früh ein entscheidendes Stücken weiter gekommen.
Allerdings sind sehr wichtige Dokumente für die ganzen Prozedere die künftig
noch anstehen auf dem Weg von Deutschland nach Vietnam verloren gegangen.

Fast hatte ich sowas ja schon im Vorfeld befürchtet, nachdem ich schon einmal
ebenfalls eine wichtige Sendung von uns draussen vor dem Eingang in unsere
Gasse am Randstein im Abfluss hatte treiben sehen...Was nun die aktuellen
Unterlagen betrifft waere ich zwischenzeitlich sogar froh, würde ich sie
wenigstens dort entdecken können, denn der Verlust dieser zieht nun wirklich
eine ganze Reihe Probleme und Schwierigkeiten nach sich und verkompliziert
alles unnötig. Aber eigentlich müsste ich an solche Kollateralschaeden ja schon
gewöhnt sein nach dem, was wir hier schon alles an Pech hatten und mitmachen
mussten. Da ist das Verschwinden so wichtiger Papiere, die ich nur schwerlich
wiederbeschaffen kann, wie ich heute feststellen musste, fast schon ein Klax. :)

Ach übrigens scheint morgen Früh der Sturm des Jahres auf uns zu treffen,
wie die Nachrichten vermelden und zum ersten Mal sehe ich sogar Teile der
Bevölkerung unserer Stadt Vorkehrungen für dieses kommende Unwetter
Staerke 5 auf der Richterskala treffen. Das ist mir eigentlich neu und das
obwohl wir hier besonders in letzter Zeit ja jede Menge solcher Stürme
mitmachen müssen. Bin gespannt wie schlimms diesmal wirklich wird,

Aber vielleicht hab ich ja zur Abwechslung auch mal Glück und es reisst uns
gleich die gesamte Bude über dem Kopf weg, so dass wir dann tatsaechlich
endlich mal eine neue Behausung bekommen, denn ein Umzug in ein neues
Heim waere -besonders in Voraussicht auf den baldigen Winter- mein aller-
grösster Herzenwunsch. Neben der Versorgung saemtlicher Kinder des
SoV Projektes natürlich, aber was dies anbelangt stehen die Chancen gar
nicht so schlecht, dass sich dieser eines Tages erfüllen wird. :)

Oh, na sieh mal einer an...kaum schreibt man davon, faengt es auch schon
an zu schütten..Naja hoffen wir mal dass es nicht allzu tragisch wird.
Zumindest die Ha Long Bucht wird zur Sicherheit -vermutlich heute, also
Samstag und evtl. auch Sonntag noch- gesperrt sein und auch auf der
Insel Cat Ba wurden die Bewohner des Eilandes dazu aufgerufen, sich ins
Zentrum der Insel zu begeben..warten wir`s mal ab. Drückt uns die Daumen,
dass das nur falscher Alarm ist und es gar nicht so heftig wird.
Jürgen ist ja gerade irgendwo da draussen...

Donnerstag, 1. November 2012

Der Taifun Son Tinh

Ich habe schon seit etwa Mitte letzter Woche gehört, dass er kommen soll, mir allerdings nichts weiter dabei gedacht, denn "grosse Strürme" hatten wir schon so viele, dass ich sie gar nicht mehr zaehlen kann.

Da wir nicht direkt am Meer liegen und auch nicht weit draussen im Hochland oder der totalen Einöde, sondern zentral gelegen, sind die aber bislang für uns nicht sonderlich weltbewegend gewesen.

Klar gab`s schon mal heftige Winde und starke Niederschlaege, aber auf sowas, wie es da am vorangegangenen Wochenende vom Himmel gekommen ist, war ich wirklich nicht vorbereitet.

Sowas hab ich tatsaechlich in den ganzen vier Jahren, die ich hier lebe und auch nicht in dem Jahr davor, in dem ich zwischen Deutschland und Viet Nam gependelt bin, gesehen.


Das war echt krass!

Wahrscheinlich die vietnamesische Variante von "Sandy".

Ich bin wahrhaftig froh, dass das Haus noch steht, obgleich es auch sehr in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Ich hatte schon etwas in der Richtung vermutet, als mir plötzlich mitten auf der Wohnzimmercouch -wo kein Fenster und keine Türe weit und breit ist- dicke Tropfen in den Nacken, auf den Kopf und der Rücken geplaetschert sind.

Ein Blick nach oben lies mich Böses erahnen, denn da ist lediglich die Zimmerdecke zu sehen, über der sich unser ohnehin schon lang verwahrlostes Schlafzimmer befindet - das Wasser stand dort ernsthaft knöcheltief.
Vom Rest des Zwischendaches das heruntergekommen ist ganz zu schweigen, aber das hatten wir einem starken Regenschauer zuvor zu verdanken, bei dem sich soviel Wasser zwischen Hausdach und Zwischendecke gesammelt hatte, dass diese unter dem enormen Gewicht zusammengebrochen ist.


Seitdem sind wir ins Wohnzimmer umgesiedelt mit unserer Matratze.
Nur gut so, denn seit neuesten gibt es in den oberen Stockwerken auch keinen Strom mehr.
Reparaturversue sind bislang erfolglos geblieben.

Ein weiteres "high-light" des Sturmes ist eines von 3 Bilder, die im Treppenhaus an der Wand haengen.
Dieses Bild hat es doch tatsaechlich geschafft, in seinem Rahmen rund einen Meter-fünzig nach unten zu scheppern, dabei völlig kaputtzugehen, -das Glas jedoch heil zu lassen!

Ansonsten gibt es noch etliche Wasserflecken, der Putz kommt bröckelt an diversen Stellen herunter, die Rolllaeden wurden gaenzlich zerfetzt, Tung konnte waehrend des "Monsunregens" vor dem schrecklichen Wind vor unserem Wohnzimmer duschen, auch im Erdgeschoss stand knöcheltief das Wasser und im Leben hab ich noch nicht solchen Laerm verursacht durch Wind gehört.

Wie in einem besseren Gruselfilm so ein richtiges "Uuuuuh..-..Uuuuuh" ist um die Daecher gepfiffen.


Auch draussen auf den Strassen blieb dieser Orkan natürlich nicht ohne Folgen.
Die Abflüsse haben schlapp gemacht und das Wasser hat sich hüfthoch in den Strassen gesammelt.
Zudem sieht die Stadt aus, als haette man sie rasiert. So gut wie kein Baum ist nicht entwurzelt worden oder umgeknickt und auch das widerum blieb nicht ohne Folgen, denn die ausgerissenen oder halbierten Baeume sind in saemtliche Leitungen geflogen.

Nichts blieb verschont..Stromleitungen, Fernsehkabel, Internetanschlüsse...und und und.
Die naechsten 2 Tage wars in unserer Gasse zappenduster..
und zur Krönung des Ganzen, gabs auch kein Wasser und kein Wasser heisst in dem Falle kein Kochen, kein Duschen, kein Zaehneputzen, keine Toilettenspülung, keine Waschmaschine, kein Geschirrspülen (aber das brauchte es ja ohne Essen ohnehin nicht) ;)

Da merkt man erstmal welche Annehmlichkeiten uns diese "Errungenschaften" eigentlich bieten.

Die Flughaefen waren gesperrt worden und einige Tausend Touristen saßen fest.
Auch die Halong Bucht wurde dicht gemacht und in einigen Regionen wie Thanh Hoa mussten mehr als 100 Tausend Menschen evakuiert werden.
Der Taifun erreichte teilweise Spitzengeschwindigkeiten von über 200 km/h und wurde bevor er in Vietnam an Land ging auf Kategorie 3 hochgestuft.

Für uns hatte dieses Unwetter aber wenigstens ein positives, denn das Haus ist nun so im Eimer, dass meine Schwiegermutter einen Verkauf und Umzug in ein Neues unmöglich ablehnen kann und auf diesen Moment warte ich schon lange.