Ich wuensche euch allen und euren Familien und Freunden ein glueck-
liches, erfolgreiches und gesundes neues Jahr des Pferdes.
Bei uns verlaeuft dieses erste Tet-Fest im neuen Zuhause ungewoehnlich
ruhig und entspannt, weil ebenfalls zum ersten Mal seit ich denken
kann die riesen Putzaktion im Haus meiner Schwiegermutter fuer mich
ausfiel (yeeeeeey) :)
Einzig mein Mann Tung ging seiner Mutter gestern und vorgestern ein
wenig zur Hand und ich war sozusagen entschuldigt und durfte mich
hier bei uns Daheim putztechnisch austoben.
Als Fruehjahrsputz koennte man dieses alljaehrliche Ritual kurz vor
Neujahr bezeichnen und auch sonst gibt es viele Gemeinsamkeiten
zwischen Viet Nam und Deutschland. Jedoch eher wenn man das Tet-
sprich das vietnamesische Neujahrsfest mit den deutschen Weihnachts-
feiertagen vergleicht.
So kommen hier wie in Deutschland zu Weihnachten alle Mitglieder
der Kernfamilie zusammen um das Fest gemeinsam zu verbringen.
Man isst gemeinsam und geht gemeinsam in die Pagode, was im
Grunde dem Gang in die Kirche entspricht. In den ersten beiden Tagen
nach Neujahr -sogesehen dem 1.-und 2.Weihnachtstag- werden nahe
Verwandte und enge Freunde besucht wo wiederum weitere Male
miteinander gespeist wird und man sich gegenseitig beschenkt.
In Viet Nam gibt es fuer diesen Anlass bereits vorgefertigte Geschenk-
koerbe die ueberreicht werden koennen. Meist enthalten sie eine
bunte Auswahl an verschiedenen Keksen und Suesswaren, Schmuck-
kartons gefuellt mit Kaffee, Tee, Kakao, teurer Schokolade und/oder
Wein. Mitunter auch einem guten Tropfen edlen Whisky, od.Branntwein.
An die Kindern werden knallrote-, oder mitunter bunte-, aber immer
wunderschoen verzierte Umschlaege mit "Gluecksgeld" -genannt "li xi"-
verteilt. Diese enthielten urspruenglich mal 1-2.000 Dong Noten,
vielleicht sogar 20.-50.000 (wenns mal etwas mehr sein sollte).
Heutzutage sind die in der Mittel bis gehobenen Mittelschicht aber eher
mit 200.-500.000 Dong Noten besteuckt! Von 50 cent bis zu einem Euro
ist der Wert der Umschlaege so auf circa 8-25 oder mehr gestiegen.
Unsere Kurze kriegt auf diese Weise zu Beginn des neuen Jahres
regelmaessig mehrere Hundert Euro zusammen :)
Fuer die friedliche und besinnliche Stimmung sorgt die Tatsache,
dass Tet die einzige Zeit im Jahr ist, wo einmal alle Geschaefte zu
haben. Da wir ansonsten unterm Jahr ja eigentlich auch keine Sonn-
oder Feiertage kennen erzeugt es durchaus dieses sehr einzigartige
Flair -welches man in Deutschland hat, wenn zum Beispiel Nachts
der erste Schnee faellt- wenn die Strassen hier wie leergefegt-und
saemtliche Laeden und Verkaufsraeume geschlossen sind.
Und selbst an den Weihnachtsbaum samt Behang ist sozusagen gedacht,
da wir in Viet Nam zu Neujahr ein kleines Pfirsich- oder Kirschblueten-
baeumchen in unsere Wohnzimmer stellen und diese mit goldenen
Muenzen und Karpfen, rot-goldenen Gluecksbringern und blinkenden
Lichterketten schmuecken. Die lassen das ganze Heim in einer heimeligen
Atmosphaere erstrahlen. :)
Wenn dann noch unser "Weihnachtsgebaeck" der Banh Chung
Klebreiskuchen gereicht wird und im Fernsehen festliche Lieder
erklingen, ist das Weihnachts- eh Neujahrsfest perfekt ;)
Euch allen nochmal ein frohes neues Pferdejahr und wie immer
der Hinweis auf die Mondkalender und Tierkreiszeichen-Seite
des Blogs, wo ihr etwas mehr darueber erfahren koennt, warum
wir Silvester erst jetzt feiern und warum 2014 bei uns als Pferde-
jahr bezeichnet wird. :)
Willkommen auf meinem Blog
Auf dieser Seite findet ihr -in den verschiedenen Rubriken unter dem Titelbild- viele nützliche Infos rund um das Thema Vietnam und zudem jede Menge lustig-bis spannende Anekdoten aus meinem Alltag, als Schwiegertochter einer vietnamesischen Familie..
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Freitag, 31. Januar 2014
Dienstag, 25. Dezember 2012
Frohe Weihnachten
Meine lieben Leserinnen und Leser,
ich wünsche euch allen und euren Familien und Liebsten ein wunderschönes und friedliches, glückliches Weihnachtsfest und ein paar herrliche Tage, die ihr hoffentlich im Kreise eurer Naechsten verbringen könnt.
Leider komme ich gerade nicht so richtig dazu, euch regelmaessig neue Geschichten, Nachrichten oder Erlebnisse zu posten.
Bei uns geht es gerade drunter und drüber. Wir stehen vor einigen weitreichenden Entscheidungen und sind gerade daran unser Haus zu verkaufen und haetten dann die Möglichkeit, eventuell nach Ha Noi zu gehen und dort nochmal ganz von vorne anzufangen.
Das waere eine ziemliche Umstellung und will gut überlegt sein.
Ich hoffe ihr versteht, dass ich deshalb nicht die Zeit und die nötige Ruhe für neue Eintraege finde.
Selbstverstaendlich werde ich euch aber sofort berichten, sobald es etwas neues gibt und versuche euch auch zwischendurch etwas auf dem laufenden zu halten.
Mein inzwischen 5.Fest fern von meinen Eltern und meinen Geschwistern habe ich darum dieses Jahr auch ausfallen lassen. Es kam einfach nicht die richtige Stimmung dazu auf, ein Weihnachtsfest auszurichten und so blieb der Baum dieses Jahr auch oben neben dem Ahnenaltar, wo auch die restliche Weihnachtsdeko liegt und auch die Kerzen auf dem Adventskranz blieben unangezündet.
Bis zur naechsten Adventszeit hat sich aber sicherlich alles wieder eingespielt und wir können unser Weihnachtsfest dann hoffentlich wieder in aller Ruhe und in neuen, schönen vier Waenden geniessen...
oder zur Abewechslung auch mal mit der Familie in Deutschland, was natürlich nach so langer Abewesenheit am allerschönsten waere.
Euch und euren Lieben aber trotzdem eine wunderschöne Zeit mit viel Liebe, vielen Leckereien und tollen Geschenken! Frohe Weihnachten euch allen! Ich melde mich bald zurück!
Viele liebe Grüsse
Eure Keo!
ich wünsche euch allen und euren Familien und Liebsten ein wunderschönes und friedliches, glückliches Weihnachtsfest und ein paar herrliche Tage, die ihr hoffentlich im Kreise eurer Naechsten verbringen könnt.
Leider komme ich gerade nicht so richtig dazu, euch regelmaessig neue Geschichten, Nachrichten oder Erlebnisse zu posten.
Bei uns geht es gerade drunter und drüber. Wir stehen vor einigen weitreichenden Entscheidungen und sind gerade daran unser Haus zu verkaufen und haetten dann die Möglichkeit, eventuell nach Ha Noi zu gehen und dort nochmal ganz von vorne anzufangen.
Das waere eine ziemliche Umstellung und will gut überlegt sein.
Ich hoffe ihr versteht, dass ich deshalb nicht die Zeit und die nötige Ruhe für neue Eintraege finde.
Selbstverstaendlich werde ich euch aber sofort berichten, sobald es etwas neues gibt und versuche euch auch zwischendurch etwas auf dem laufenden zu halten.
Mein inzwischen 5.Fest fern von meinen Eltern und meinen Geschwistern habe ich darum dieses Jahr auch ausfallen lassen. Es kam einfach nicht die richtige Stimmung dazu auf, ein Weihnachtsfest auszurichten und so blieb der Baum dieses Jahr auch oben neben dem Ahnenaltar, wo auch die restliche Weihnachtsdeko liegt und auch die Kerzen auf dem Adventskranz blieben unangezündet.
Bis zur naechsten Adventszeit hat sich aber sicherlich alles wieder eingespielt und wir können unser Weihnachtsfest dann hoffentlich wieder in aller Ruhe und in neuen, schönen vier Waenden geniessen...
oder zur Abewechslung auch mal mit der Familie in Deutschland, was natürlich nach so langer Abewesenheit am allerschönsten waere.
Euch und euren Lieben aber trotzdem eine wunderschöne Zeit mit viel Liebe, vielen Leckereien und tollen Geschenken! Frohe Weihnachten euch allen! Ich melde mich bald zurück!
Viele liebe Grüsse
Eure Keo!
Montag, 3. Dezember 2012
Eine Geschichte aus "Scam City" zum 1.Advent ;)
Damals als ich unterrichtet habe, habe ich eine ganze Reihe anderer Auslaender hier kennengelernt,
von denen einige ebenfalls in Hai Phong geblieben sind und zu denen ich sporadischen Kontakt
(meist lediglich über Facebook) halte.
Die überwiegend "Jungs" beschweren sich allesamt regelmaessig darüber, wie extrem sie hier tagtaeglich abgezockt und ausgenommen werden.
Ich kann ihren Frust gut nachvollziehen - allerdings mangelt es mir entschieden an Mitgefühl diesen hauptsaechlich Amerikanern und Australiern, weil sie sich den Schuh meiner Meinung nach im Grunde leider selber anziehen müssen.
Erfahrungen wie ihre, naemlich im Normalfall zum Beispiel den 2-10-fachen Preis bei saemtlichen Waren zahlen zu müssen, Dienstleistungen, die -obwohl vorher abgemacht- am Ende doch wieder einen enormen und ausserordentlichen Preisanstieg erfahren und sich wiederholende Bittgesuche habe ich persönlich gar nicht, bis max. in meinen ersten Monaten hier gemacht.
Um genau zu sein, wurde ich exakt 2 Mal in meiner über 4-jaehrigen "Laufbahn" in Vietnam übers Ohr gehaun. Schuld war ich da selber, weil ich zum Ersten die Sprache noch nicht richtig konnte und zum Zweiten keine Ahnung von den verschiedenen Kosten und Preisen hatte.
So habe ich einmal in meinem ersten Jahr für eine Baby-Ananas, die den Einheimischen in der Regel lediglich um die 10.000 Dong kostet, 50.000 Tausend gezahlt, worüber ich mich hinterher tödlich aufgeregt habe (ich hab`s ja auch bis heute nicht vergessen) ;) und ein andermal wurde mir ebenfalls beim Einkaufen ein viel zu hoher Preis genannt.
Seither wird es aber nicht mal überhaupt erst versucht. Klappen würde es ohnehin nicht mehr, da ich die echten Preise zwischenzeitlich kenne, oder zumindest jemanden nach diesem Frage wenn was unklar ist, bevor ich mich zum Einkaufen bewege und ausserdem weil etwas für mich ganz wundervolles passiert ist und zwar das die Menschen mich dadurch, dass es mir gelungen ist die Sprache normal verstaendlich und fliessend zu sprechen, als gleichwertig betrachten.
Sie sehen in mir nach dem ersten Satz nicht mehr die wohlhabende "Tay" (Westlerin u. Allgemeinbegriff für alle Auslaender hier), die ja sowieso alle stinke-reich sind und die man deshalb ein bisschen ausnehmen kann, sondern jemanden ihres gleichen.
Das freut mich natürlich wenn ich ehrlich bin ungemein, denn wie man an den anderen Auslaendern bei mir in der Stadt sieht, ist das auch nach jahrelangen Aufenthalt hier nicht gleich selbstverstaendlich.
Die sind und bleiben einfach die "Tays", waehrend man mir einraeumt auch nur ein Mensch zu sein, der sich freut wenn er irgendwo vielleicht mal was sparen kann oder der auch nur normal seine Familie umsorgt und wie sie auch mal seine Sorgen und Nöte hat und für den nicht vermeintlich immer nur die Sonne scheint und der sein Geld vom Baum im Garten pflückt. ;)
Das war durchaus nicht von Anbeginn so und ich weiss es druchaus zu schaetzen, dass man mich nun zu schaetzen weiss, weil ich mir als eine der wenigen die Mühe gemacht habe um die Sprache wirklich zu erlernen um einen echten Zugang zu den Leuten in meiner Stadt zu finden.
Waehrend für die anderen, nach eigenen Aussagen jeder Tag aufs Neue wieder wie ein Spiessrutenlauf erscheint und sie sich die ganze Woche über abplagen und herumaergern müssen, weil man sie eins ums andere Mal über den Tisch zieht und abzockt wo`s nur geht, sammle ich in regelmaessigen Abstaenden fortlaufend neue, schöne Erfahrungen, die mir ein Gefühl der Zugehörigkeit und gegenseitigen Anerkennung und Sympathie vermitteln.
Allein von gestern kann ich bereits 2 Beispiele nennen. Die erste Geschichte ereignete sich auf der Post.
Schon vorgestern gabs von der einen Anruf, eines unserer Paeckchen waere da. Mein Mann ist also hin und wollte es abholen, aber es war plötzlich nirgends mehr zu finden und er musste unverrichteter Dinge wieder abziehen. Weil es sowieso ursprünglich hiess, dass wir es gestern gegen 8 Uhr Morgens holen sollten, bin ich dann gestern alleine nochmal hingefahren um zu sehen ob ich es eben jetzt bekomme.
Nach Benennung des Namens und der Anschrift, dem Herkunftsland des Paeckchens und dem zeigen unserer Ausweise ging die Dame hinterm Schalter kurz suchen und kam etwas ratlos zurück, weil da nichts zu finden war. Für alle anderen waere vermutlich an dieser Stelle dann Schluss gewesen.
Bei uns ist "nicht da" eigentlich ein "nicht da" und fertig. Riesige Umstaende oder grossartige Mühe macht man sich hier sonst für gewöhnlich danach eigentlich nicht mehr.
Auf meine Auskunft das es den Tag zuvor allerdings schon hiess es sei da und mein enttaeuschtes und ratloses Gesicht, schien sich jedoch was zu regen in ihr und sie überlegte fieberhaft, was man noch tun könnte. daraufhin schickte sie mich in den "Sicherheitsbereich" im Hinterhof der Post, wo mir zunaechst ein erfreuter Wachmann den Weg wies und ich anschliessend vor diesmal rund 20- und erstaunten Gesichtern stand. :)
Dieser Bereich ist für Kunden wohl eher nicht der übliche Aufenthaltsbereich - schon gar nicht für "Kartoffeln" :) Ich brachte kurz mein Anliegen vor und es wurde sich ebenfalls anfaenglich kurz auf die erneut auf die Suche gemacht. Unterdessen wurde ich mit Frage durchlöchert und meine Haare bestaunt, mein "unglaubliches" Vietnamesisch wurde gelobt und ein kleiner Verkupplungsversuch gestartet, der aber ein jaehes Ende fand, als ich von meinem Mann und meiner Tochter erzaehlte.
Das Paeckchen allerdings, war nach wie vor unauffindbar. Scheinbar wollte man mich aber nicht so geknickt wieder nach Hause schicken und man versuchte gemeinsam herauszufinden, was schief gelaufen sein- und wo das Ding denn nun letztlich stecken könnte.
Ganzes Szenarion übrigens bereits Samstag Mittags, wo eigentlich schon lang Feierabend in dieser Abteilung ist in Sachen Kundenservice.
Zudem erstreckte sich die Suchaktion inzwischen schon über eine gute halbe Stunde.
Wer von euch den vietnamesischen Beamtenverkehr kennt, weiss das so viel Engagement mit Sicherheit nicht die Norm ist - erst recht nicht ohne das im Vorfeld ein paar Scheinchen den Besitzer gewechselt haben.
Der interessante "smalltalk" mit einer echten vietnamesischsprachigen Deutschen war scheins Entlohnung genug.
Und endlich, tatsaechlich: zauberte eine Angestellte das Paeckchen nach einer weiteren Rückversicherung über Namen und Adresse, das von mir heiss ersehnte Paket aus einem Schrank hervor, als sie realisierte, dass sich vielleicht ein Fehler in der Anschrift eingeschlichen haben könnte.
Dem war auch wirklich so. Statt der richtigen Hausnummer 7/101 hatte meine Mama versehentlich nur eine 7/10 geschrieben, was bei einer Strasselaenge wie der unseren jedoch gleich einen Unterschied von einem ganzen Stadtteil ausmacht.
Allein der unüblichen Hilfsbereitschaft des Personals ist es zu verdenken, dass meine Post nicht in den weiten Gefilden des Postamtes auf nimmer Wiedersehen verschütt gegangen ist.
Am spaeten Nachmittag bin ich an diesem Tag noch einen Film kaufen gegangen.
Eine einzelne DVD kostet bei uns 10.000 Dong. bezahlt habe ich vermeintlich mit einem 50.000 Tausend Dong Schein. Ich war schon wieder auf der Strasse und wollte gerade aufs Motorrad steigen, als mir der noch recht junge winkend nachgelaufen kam und mir meinen 50.000er Schein zurückgab.
Als ich ihn etwas verdutzt angesehen habe, da er mir bereits zuvor ja schon das passende Rückgeld von 40.000 Dong gegeben hatte, zeigte er mir einen zweiten 50ig Tausender Schein und meinte dann, dass da zwei Scheine von mir zusammengeklebt waren.
Ich bedankte mich überschwaenglich für seine Ehrlichkeit und fuhr ein weiters Mal mit einem Laecheln auf dem Gesicht nach Hause. Haette er nichts gesagt, waere mir das im Leben nicht aufgefallen und er haette sich ein dickes "Trinkgeld" dazu verdient.
Die Menschen hier sind also bei weitem nicht diese gierigen, skurpellosen Abzocker, die einem auch noch das letzte Hemd ausziehen würden, so wie fast all meine "Mitstreiter" sie bezeichnen.
Wenn man bereit ist sich wirklich auf die Leute hier einzulassen und sich die Mühe macht, ihre Sprache zu lernen und die Flinte eben nicht nach ein paar gescheiterten Versuchen, der zugegeben für westliche Zungen doch sehr schweren Sprache zu erlernen, bekommt man mit der Zeit unglaublich- oder besser unbezahlbar viel von den Menschen Vietnams zurück!
Morgen will ich übrigens etwas verspaetet einen neuen Adventskalender für meine kleine Prinzessin basteln,
nachdem ich eine recht schöne Bastelidee gesehen habe und der, den ich Bi vor einigen Jahren gemacht hab, ist wenn ich ehrlich bin kein wahrhaft künstlerisches Meisterwerk geworden :)
Obwohl er -wenn man bedenkt, dass es mein erster Versuch war- gar nicht sooooo übel geworden ist,
dafür das er aus rosa Mülltüten zusammengeschnibbelt wurde ;)
Drückt mir die Daumen, dass der Neue diesmal was ordentliches wird.
Sollte er das, dann gibts für euch zur Belohnung fürs Daumen drücken auch ein paar Fotos des fertigen Kalenders mit der passenden Bastelanleitung von mir dazu, damit ihr ihn naechstes Jahr nachbasteln könnt, falls er euch gefaellt. :)
In dem Sinne..Alles Liebe von mir für euch und eure Familien an diesem frostigen 1.Advent.
P.s.: Hier findet ihr übrigens eine kurze Mitteilung über die Problematik mit der Verschleppung junger Maedchen und Frauen als Braeute nach China, über das ihr hier ausführlich lesen konntet. Die Nachricht darüber findet ihr unter hier.
von denen einige ebenfalls in Hai Phong geblieben sind und zu denen ich sporadischen Kontakt
(meist lediglich über Facebook) halte.
Die überwiegend "Jungs" beschweren sich allesamt regelmaessig darüber, wie extrem sie hier tagtaeglich abgezockt und ausgenommen werden.
Ich kann ihren Frust gut nachvollziehen - allerdings mangelt es mir entschieden an Mitgefühl diesen hauptsaechlich Amerikanern und Australiern, weil sie sich den Schuh meiner Meinung nach im Grunde leider selber anziehen müssen.
Erfahrungen wie ihre, naemlich im Normalfall zum Beispiel den 2-10-fachen Preis bei saemtlichen Waren zahlen zu müssen, Dienstleistungen, die -obwohl vorher abgemacht- am Ende doch wieder einen enormen und ausserordentlichen Preisanstieg erfahren und sich wiederholende Bittgesuche habe ich persönlich gar nicht, bis max. in meinen ersten Monaten hier gemacht.
Um genau zu sein, wurde ich exakt 2 Mal in meiner über 4-jaehrigen "Laufbahn" in Vietnam übers Ohr gehaun. Schuld war ich da selber, weil ich zum Ersten die Sprache noch nicht richtig konnte und zum Zweiten keine Ahnung von den verschiedenen Kosten und Preisen hatte.
So habe ich einmal in meinem ersten Jahr für eine Baby-Ananas, die den Einheimischen in der Regel lediglich um die 10.000 Dong kostet, 50.000 Tausend gezahlt, worüber ich mich hinterher tödlich aufgeregt habe (ich hab`s ja auch bis heute nicht vergessen) ;) und ein andermal wurde mir ebenfalls beim Einkaufen ein viel zu hoher Preis genannt.
Seither wird es aber nicht mal überhaupt erst versucht. Klappen würde es ohnehin nicht mehr, da ich die echten Preise zwischenzeitlich kenne, oder zumindest jemanden nach diesem Frage wenn was unklar ist, bevor ich mich zum Einkaufen bewege und ausserdem weil etwas für mich ganz wundervolles passiert ist und zwar das die Menschen mich dadurch, dass es mir gelungen ist die Sprache normal verstaendlich und fliessend zu sprechen, als gleichwertig betrachten.
Sie sehen in mir nach dem ersten Satz nicht mehr die wohlhabende "Tay" (Westlerin u. Allgemeinbegriff für alle Auslaender hier), die ja sowieso alle stinke-reich sind und die man deshalb ein bisschen ausnehmen kann, sondern jemanden ihres gleichen.
Das freut mich natürlich wenn ich ehrlich bin ungemein, denn wie man an den anderen Auslaendern bei mir in der Stadt sieht, ist das auch nach jahrelangen Aufenthalt hier nicht gleich selbstverstaendlich.
Die sind und bleiben einfach die "Tays", waehrend man mir einraeumt auch nur ein Mensch zu sein, der sich freut wenn er irgendwo vielleicht mal was sparen kann oder der auch nur normal seine Familie umsorgt und wie sie auch mal seine Sorgen und Nöte hat und für den nicht vermeintlich immer nur die Sonne scheint und der sein Geld vom Baum im Garten pflückt. ;)
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Unser selbstgemachter Adventskranz |
Das war durchaus nicht von Anbeginn so und ich weiss es druchaus zu schaetzen, dass man mich nun zu schaetzen weiss, weil ich mir als eine der wenigen die Mühe gemacht habe um die Sprache wirklich zu erlernen um einen echten Zugang zu den Leuten in meiner Stadt zu finden.
Waehrend für die anderen, nach eigenen Aussagen jeder Tag aufs Neue wieder wie ein Spiessrutenlauf erscheint und sie sich die ganze Woche über abplagen und herumaergern müssen, weil man sie eins ums andere Mal über den Tisch zieht und abzockt wo`s nur geht, sammle ich in regelmaessigen Abstaenden fortlaufend neue, schöne Erfahrungen, die mir ein Gefühl der Zugehörigkeit und gegenseitigen Anerkennung und Sympathie vermitteln.
Allein von gestern kann ich bereits 2 Beispiele nennen. Die erste Geschichte ereignete sich auf der Post.
Schon vorgestern gabs von der einen Anruf, eines unserer Paeckchen waere da. Mein Mann ist also hin und wollte es abholen, aber es war plötzlich nirgends mehr zu finden und er musste unverrichteter Dinge wieder abziehen. Weil es sowieso ursprünglich hiess, dass wir es gestern gegen 8 Uhr Morgens holen sollten, bin ich dann gestern alleine nochmal hingefahren um zu sehen ob ich es eben jetzt bekomme.
Nach Benennung des Namens und der Anschrift, dem Herkunftsland des Paeckchens und dem zeigen unserer Ausweise ging die Dame hinterm Schalter kurz suchen und kam etwas ratlos zurück, weil da nichts zu finden war. Für alle anderen waere vermutlich an dieser Stelle dann Schluss gewesen.
Bei uns ist "nicht da" eigentlich ein "nicht da" und fertig. Riesige Umstaende oder grossartige Mühe macht man sich hier sonst für gewöhnlich danach eigentlich nicht mehr.
Auf meine Auskunft das es den Tag zuvor allerdings schon hiess es sei da und mein enttaeuschtes und ratloses Gesicht, schien sich jedoch was zu regen in ihr und sie überlegte fieberhaft, was man noch tun könnte. daraufhin schickte sie mich in den "Sicherheitsbereich" im Hinterhof der Post, wo mir zunaechst ein erfreuter Wachmann den Weg wies und ich anschliessend vor diesmal rund 20- und erstaunten Gesichtern stand. :)
Dieser Bereich ist für Kunden wohl eher nicht der übliche Aufenthaltsbereich - schon gar nicht für "Kartoffeln" :) Ich brachte kurz mein Anliegen vor und es wurde sich ebenfalls anfaenglich kurz auf die erneut auf die Suche gemacht. Unterdessen wurde ich mit Frage durchlöchert und meine Haare bestaunt, mein "unglaubliches" Vietnamesisch wurde gelobt und ein kleiner Verkupplungsversuch gestartet, der aber ein jaehes Ende fand, als ich von meinem Mann und meiner Tochter erzaehlte.
Das Paeckchen allerdings, war nach wie vor unauffindbar. Scheinbar wollte man mich aber nicht so geknickt wieder nach Hause schicken und man versuchte gemeinsam herauszufinden, was schief gelaufen sein- und wo das Ding denn nun letztlich stecken könnte.
Ganzes Szenarion übrigens bereits Samstag Mittags, wo eigentlich schon lang Feierabend in dieser Abteilung ist in Sachen Kundenservice.
Zudem erstreckte sich die Suchaktion inzwischen schon über eine gute halbe Stunde.
Wer von euch den vietnamesischen Beamtenverkehr kennt, weiss das so viel Engagement mit Sicherheit nicht die Norm ist - erst recht nicht ohne das im Vorfeld ein paar Scheinchen den Besitzer gewechselt haben.
Der interessante "smalltalk" mit einer echten vietnamesischsprachigen Deutschen war scheins Entlohnung genug.
Und endlich, tatsaechlich: zauberte eine Angestellte das Paeckchen nach einer weiteren Rückversicherung über Namen und Adresse, das von mir heiss ersehnte Paket aus einem Schrank hervor, als sie realisierte, dass sich vielleicht ein Fehler in der Anschrift eingeschlichen haben könnte.
Dem war auch wirklich so. Statt der richtigen Hausnummer 7/101 hatte meine Mama versehentlich nur eine 7/10 geschrieben, was bei einer Strasselaenge wie der unseren jedoch gleich einen Unterschied von einem ganzen Stadtteil ausmacht.
Allein der unüblichen Hilfsbereitschaft des Personals ist es zu verdenken, dass meine Post nicht in den weiten Gefilden des Postamtes auf nimmer Wiedersehen verschütt gegangen ist.
Am spaeten Nachmittag bin ich an diesem Tag noch einen Film kaufen gegangen.
Eine einzelne DVD kostet bei uns 10.000 Dong. bezahlt habe ich vermeintlich mit einem 50.000 Tausend Dong Schein. Ich war schon wieder auf der Strasse und wollte gerade aufs Motorrad steigen, als mir der noch recht junge winkend nachgelaufen kam und mir meinen 50.000er Schein zurückgab.
Als ich ihn etwas verdutzt angesehen habe, da er mir bereits zuvor ja schon das passende Rückgeld von 40.000 Dong gegeben hatte, zeigte er mir einen zweiten 50ig Tausender Schein und meinte dann, dass da zwei Scheine von mir zusammengeklebt waren.
Ich bedankte mich überschwaenglich für seine Ehrlichkeit und fuhr ein weiters Mal mit einem Laecheln auf dem Gesicht nach Hause. Haette er nichts gesagt, waere mir das im Leben nicht aufgefallen und er haette sich ein dickes "Trinkgeld" dazu verdient.
Die Menschen hier sind also bei weitem nicht diese gierigen, skurpellosen Abzocker, die einem auch noch das letzte Hemd ausziehen würden, so wie fast all meine "Mitstreiter" sie bezeichnen.
Wenn man bereit ist sich wirklich auf die Leute hier einzulassen und sich die Mühe macht, ihre Sprache zu lernen und die Flinte eben nicht nach ein paar gescheiterten Versuchen, der zugegeben für westliche Zungen doch sehr schweren Sprache zu erlernen, bekommt man mit der Zeit unglaublich- oder besser unbezahlbar viel von den Menschen Vietnams zurück!
Morgen will ich übrigens etwas verspaetet einen neuen Adventskalender für meine kleine Prinzessin basteln,
nachdem ich eine recht schöne Bastelidee gesehen habe und der, den ich Bi vor einigen Jahren gemacht hab, ist wenn ich ehrlich bin kein wahrhaft künstlerisches Meisterwerk geworden :)
Obwohl er -wenn man bedenkt, dass es mein erster Versuch war- gar nicht sooooo übel geworden ist,
dafür das er aus rosa Mülltüten zusammengeschnibbelt wurde ;)
Drückt mir die Daumen, dass der Neue diesmal was ordentliches wird.
Sollte er das, dann gibts für euch zur Belohnung fürs Daumen drücken auch ein paar Fotos des fertigen Kalenders mit der passenden Bastelanleitung von mir dazu, damit ihr ihn naechstes Jahr nachbasteln könnt, falls er euch gefaellt. :)
In dem Sinne..Alles Liebe von mir für euch und eure Familien an diesem frostigen 1.Advent.
P.s.: Hier findet ihr übrigens eine kurze Mitteilung über die Problematik mit der Verschleppung junger Maedchen und Frauen als Braeute nach China, über das ihr hier ausführlich lesen konntet. Die Nachricht darüber findet ihr unter hier.
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Weihnachten
Mittwoch, 14. Dezember 2011
Advent, Advent..(ach du heilige Scheisse)
So, nachdem wir es nun vor ein paar Tagen endlich geschafft haben, auch noch den grossen Untertopf (und damit meine ich wirklich gross!) unseres vietnamesischen Neujahrsbaumes zu entfernen -den eigentlichen Baum hatte Tung bereits vor etlichen Wochen abgesägt und nachts heimlich auf die Strasse gelegt-,
können wir ihn aber eigentlich auch schon bald wieder reinholen, da das neue Jahr ja inzwischen schon wieder vor der Tür steht..!
Stellt sich für viele von euch da draussen, sicherlich die Frage, wie das eigentlich so zur Weihnachtszeit und zum Jahreswechsel ist, am anderen Ende der Welt, in Vietnam?!
Kennen die Vietnamesen Weihnachten -und vor allem: feiern sie es auch?!
Und wenn ja, -wie feiern sie es dann?!
Und wie ist das dann mit Silvester und dem vietnamesischen Neujahrsfest, "Tết" genannt?!
Ich will versuchen, für euch ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen.
Im Allgemeinen kündigt sich die Vorweihnachts- und Vorvietnamesischesneujahrsfestzeit, in der Regel mit einem gaaaanz, gaaaanz grausamen Ritual an, dass alle Jahre wieder kehrt und uns dann für mindestens 4-5 Monate verfolgt...:
Der unvergessliche Dauerbrenner in Vietnam: Abba`s "Happy New Year" Song.
Mein ganz persönlicher Alptraum dieses Hits, beginnt bei dem oben geposteten Link, in etwa bei Minute 00:55. Diese eine, kleine, fiese Stelle "happy neeeheeew year, happy neehhheeew year..." trällert hier rauf und runter und rauf und runter und rauf....und natürlich auch wieder runter... :/
Das Lied wird überall und zu jeder nur erdenklichen Gelegenheit gespielt.
In Supermärkten und Läden, in voller Lautstärke -bei letzterem über deren Mega-High-End-Boxen- auch noch auf offener Strasse, in jedem Haushalt, bei jedem Besuch, bei jeder Veranstaltung, bei jeder Party...
Ja, sogar das Fernsehen ist nicht davor sicher und die Werbung bedient sich hier auch ganz eifrig, in rund einem Dutzend Werbespots, dieses Samplers.
Ein "entkommen" ist also schier unmöglich, Flucht zwecklos.
Dabei ist es eigentlich nicht unbedingt so, dass die Vietnamesen einen besonderen Bezug zu Weihnachten hätten.
Nur ein kleiner Teil der Bevölkerung ist christlich und kann daher auch etwas mit Begriffen wie "Josef und Maria", "die Geburt Jesu" und dem "heiligen Abend", anfangen.
Der flächendeckende Rest, feiert einfach mal -vermutlich weil es die grossen Industriestaaten halt tun- mit, ohne dabei wirklich zu wissen wie oder warum..
Das erklärt dann vielleicht auch, dass Weihnachten in Vietnam ein bunter Mix aus irgendwie allem ist, was in vietnamesischer Vorstellung wohl Weihnachten sein könnte:
Viel Kitsch, Bling-bling, Licherketten, Kunstschnee, Rentiere - und eben eine handvoll ausgewählter Weihnachtssongs!
Die grossen Städte erleiden somit zur Adventszeit eine riesen Reizüberflutung an Dekomaterialien, um dann, wenn der Tag der Tage gekommen ist, mit einem grossen Fragezeichen, was nun eigentlich getan werden soll, zu enden.
Denn wie Weihnachten aussehen soll, dafür gibt es reichlich Vorlagen im TV und über das Internet, nur warum das ganze und vor allem, wie das eigentliche Fest, der heilige Abend zelebriert werden soll, ist den Vietnamesen anscheinend noch nicht so ganz klar.
In Schulen gibt es beispielsweise deshalb am 24.igsten, oft einfach irgendwelche Tanz- u. Gesangsaufführungen und
wer auf gemütliche, intime Familienabende- oder Feste, Bescherung, Plätzchen oder Adventskranz hofft, den muss ich leider enttäuschen, denn "die Alten" tun in der Regel an diesem Tag gar nichts und die jungen Leute tun das, was sie immer tun - sie gehen es mit ordentlich viel Lärm und Alkohol im Karaoke oder der Disko feiern.
Haben die Vietnamesen dann endlich den fragwürdigen Teil an Weihnachten hinter sich gebracht, steht auch schon das nächste "Importmysterium" an: Das westliche Neujahr!
Dieses würden Vietnamesen im Normalfall gar nicht "begehen", da die meisten asiatischen Länder ihr "eigenes" Silvester haben, dass sich nach dem Mondkalender richtet, welches sich von Jahr zu Jahr um einige Tage oder Wochen verschiebt und dass rund 1-2 Monate nach dem uns eigentlich bekannten Jahresneustart anstehen würde..
Ja, würde..aber die Vietnamesen wären nicht die Vietnamesen, wenn sie sich dafür nicht auch was hübsches hätten einfallen lassen und so wird dann eben auch der 31.12, mal eben schnell zu einem Nationalfeiertag -ohne wirklichen Sinn und Funktion- umfunktioniert.
Und auf welche Weise das neue Jahr, dass in Asien eigentlich ja noch gar nicht das neue Jahr ist, dann gefeiert wird, könnt ihr euch sicherlich bereits denken..:
Richtig! Mit viel Lärm, Alkohol und im Karaoke oder der Disko, zu harten Bum-Bum beats.
Wenn dann (Gott sei Dank) dieser ganze, verwirrende "Mitläufer-Marke Eigenbau-Stress" vorüber ist, beginnt man sich langsam auf das vorzubereiten, wovon man auch wirklich was versteht: Das Tết-Fest, nämlich das wirkliche Neujahrsfest der Vietnamesen und vieler anderer asiatischer Länder.
Wie dieses dann von statten geht, beschreibe ich euch jedoch beim nächsten Mal und wünsche an dieser Stelle schon mal vorsorglich, frohe Weihnachten und einen guten Rutsch, ins "neue Jahr", bevor ich euch noch kurz ein paar Bilder vom letzten Jahr, bei uns zu Hause zeige.
Wir, oder besser gesagt ich, hatte letzten Dezember nämlich beschlossen, unserer "Kurzen", ihr erstes richtiges Weihnachtsfest+Adventszeit, nach "deutscher Manier" auszurichten, um ihr einen kleinen Einblick in meine Kultur zu geben und zudem, weil ich mich daran erinnere, wie schön Weihnachten als Kind für mich selbst war.
Im Erwachsenenalter hat sich das dann zwar etwas gewandelt und ich empfand den ganzen Weihnachtstrummel, das rennen nach Geschenken und den allgemein, viel zu weit überzogenen Kommerz-u. Konsumwahn zu dieser Zeit einfach nur nervig und unschön.
Insgeheim lief bei mir das Fest der Christen, unter "Fest der Scheinheiligkeit".
Seltsamerweise hat sich das aber wieder geändert, seit ich es in den letzten Jahren nicht mehr so richtig feiern konnte und deswegen möchte ich Bi (s.bald unter "Über mich" od. der Tag-Cloud) nun ein Stück von diesem Zauber, den Weihnachten auf die Kinder hat, näherbringen.
Hier also die Fotostrecke vom Winter 2010:
können wir ihn aber eigentlich auch schon bald wieder reinholen, da das neue Jahr ja inzwischen schon wieder vor der Tür steht..!
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Josef und Maria winken bei einer Schulveranstaltung an Weihnachten ihren treuen Fans |
Stellt sich für viele von euch da draussen, sicherlich die Frage, wie das eigentlich so zur Weihnachtszeit und zum Jahreswechsel ist, am anderen Ende der Welt, in Vietnam?!
Kennen die Vietnamesen Weihnachten -und vor allem: feiern sie es auch?!
Und wenn ja, -wie feiern sie es dann?!
Und wie ist das dann mit Silvester und dem vietnamesischen Neujahrsfest, "Tết" genannt?!
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101 Bärchen-Baum in einem Hotel |
Ich will versuchen, für euch ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen.
Im Allgemeinen kündigt sich die Vorweihnachts- und Vorvietnamesischesneujahrsfestzeit, in der Regel mit einem gaaaanz, gaaaanz grausamen Ritual an, dass alle Jahre wieder kehrt und uns dann für mindestens 4-5 Monate verfolgt...:
Der unvergessliche Dauerbrenner in Vietnam: Abba`s "Happy New Year" Song.
Mein ganz persönlicher Alptraum dieses Hits, beginnt bei dem oben geposteten Link, in etwa bei Minute 00:55. Diese eine, kleine, fiese Stelle "happy neeeheeew year, happy neehhheeew year..." trällert hier rauf und runter und rauf und runter und rauf....und natürlich auch wieder runter... :/
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In Vietnam ist es kein Problem, wenn Santa aus Ghana kommt |
Das Lied wird überall und zu jeder nur erdenklichen Gelegenheit gespielt.
In Supermärkten und Läden, in voller Lautstärke -bei letzterem über deren Mega-High-End-Boxen- auch noch auf offener Strasse, in jedem Haushalt, bei jedem Besuch, bei jeder Veranstaltung, bei jeder Party...
Ja, sogar das Fernsehen ist nicht davor sicher und die Werbung bedient sich hier auch ganz eifrig, in rund einem Dutzend Werbespots, dieses Samplers.
Ein "entkommen" ist also schier unmöglich, Flucht zwecklos.
Dabei ist es eigentlich nicht unbedingt so, dass die Vietnamesen einen besonderen Bezug zu Weihnachten hätten.
Nur ein kleiner Teil der Bevölkerung ist christlich und kann daher auch etwas mit Begriffen wie "Josef und Maria", "die Geburt Jesu" und dem "heiligen Abend", anfangen.
Der flächendeckende Rest, feiert einfach mal -vermutlich weil es die grossen Industriestaaten halt tun- mit, ohne dabei wirklich zu wissen wie oder warum..
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In der Arbeit musste für den Baum der deutsche "Profi" ran |
Das erklärt dann vielleicht auch, dass Weihnachten in Vietnam ein bunter Mix aus irgendwie allem ist, was in vietnamesischer Vorstellung wohl Weihnachten sein könnte:
Viel Kitsch, Bling-bling, Licherketten, Kunstschnee, Rentiere - und eben eine handvoll ausgewählter Weihnachtssongs!
Die grossen Städte erleiden somit zur Adventszeit eine riesen Reizüberflutung an Dekomaterialien, um dann, wenn der Tag der Tage gekommen ist, mit einem grossen Fragezeichen, was nun eigentlich getan werden soll, zu enden.
Denn wie Weihnachten aussehen soll, dafür gibt es reichlich Vorlagen im TV und über das Internet, nur warum das ganze und vor allem, wie das eigentliche Fest, der heilige Abend zelebriert werden soll, ist den Vietnamesen anscheinend noch nicht so ganz klar.
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Zwischen Palmen und Topfpflanzen |
In Schulen gibt es beispielsweise deshalb am 24.igsten, oft einfach irgendwelche Tanz- u. Gesangsaufführungen und
wer auf gemütliche, intime Familienabende- oder Feste, Bescherung, Plätzchen oder Adventskranz hofft, den muss ich leider enttäuschen, denn "die Alten" tun in der Regel an diesem Tag gar nichts und die jungen Leute tun das, was sie immer tun - sie gehen es mit ordentlich viel Lärm und Alkohol im Karaoke oder der Disko feiern.
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In der "vietnamesischen Variante" checkt Maria ihre E-mails |
Dieses würden Vietnamesen im Normalfall gar nicht "begehen", da die meisten asiatischen Länder ihr "eigenes" Silvester haben, dass sich nach dem Mondkalender richtet, welches sich von Jahr zu Jahr um einige Tage oder Wochen verschiebt und dass rund 1-2 Monate nach dem uns eigentlich bekannten Jahresneustart anstehen würde..
Ja, würde..aber die Vietnamesen wären nicht die Vietnamesen, wenn sie sich dafür nicht auch was hübsches hätten einfallen lassen und so wird dann eben auch der 31.12, mal eben schnell zu einem Nationalfeiertag -ohne wirklichen Sinn und Funktion- umfunktioniert.
Und auf welche Weise das neue Jahr, dass in Asien eigentlich ja noch gar nicht das neue Jahr ist, dann gefeiert wird, könnt ihr euch sicherlich bereits denken..:
Richtig! Mit viel Lärm, Alkohol und im Karaoke oder der Disko, zu harten Bum-Bum beats.
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Eins der wenigen Weihnachtsgeschenke, die ich in Vietnam bekommen habe |
Wie dieses dann von statten geht, beschreibe ich euch jedoch beim nächsten Mal und wünsche an dieser Stelle schon mal vorsorglich, frohe Weihnachten und einen guten Rutsch, ins "neue Jahr", bevor ich euch noch kurz ein paar Bilder vom letzten Jahr, bei uns zu Hause zeige.
Wir, oder besser gesagt ich, hatte letzten Dezember nämlich beschlossen, unserer "Kurzen", ihr erstes richtiges Weihnachtsfest+Adventszeit, nach "deutscher Manier" auszurichten, um ihr einen kleinen Einblick in meine Kultur zu geben und zudem, weil ich mich daran erinnere, wie schön Weihnachten als Kind für mich selbst war.
Im Erwachsenenalter hat sich das dann zwar etwas gewandelt und ich empfand den ganzen Weihnachtstrummel, das rennen nach Geschenken und den allgemein, viel zu weit überzogenen Kommerz-u. Konsumwahn zu dieser Zeit einfach nur nervig und unschön.
Insgeheim lief bei mir das Fest der Christen, unter "Fest der Scheinheiligkeit".
Seltsamerweise hat sich das aber wieder geändert, seit ich es in den letzten Jahren nicht mehr so richtig feiern konnte und deswegen möchte ich Bi (s.bald unter "Über mich" od. der Tag-Cloud) nun ein Stück von diesem Zauber, den Weihnachten auf die Kinder hat, näherbringen.
Hier also die Fotostrecke vom Winter 2010:
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Han, King Kong und ich an Bi`s 1.Weichnatsfest |
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Mein selbstgebastelter Adventskranz |
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Natürlich gabs auch eine Bescherung |
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Han mit einer Freundin, beim öffnen der Geschenke |
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Neugierig kuckt Han, was in Papas Weihnachtskarte steht |
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..und freut sich über das anscheinend gelungene Geschenk |
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unser Wohnzimmer mit Girlande und Plastikbaum ein bisschen auf Weihnachten getrimmt |
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