Willkommen auf meinem Blog

Auf dieser Seite findet ihr -in den verschiedenen Rubriken unter dem Titelbild- viele nützliche Infos rund um das Thema Vietnam und zudem jede Menge lustig-bis spannende Anekdoten aus meinem Alltag, als Schwiegertochter einer vietnamesischen Familie..
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Samstag, 16. März 2013

Häuschen, Häuschen du musst wandern (Nachbarschaftskrieg)

Wenn es was gibt, worin ein echter Löwenanteil an den in Vietnam lebenden Vietnamesen die ich bisweilen kennengelernt habe ehrlich gut ist, dann ist das mit viel Stolz und Selbstüberzeugung zu verkünden, wie toll und sozial die eigenen Landsleute hier doch miteinander umgehen.
Wieviel Respekt man im Umgang miteinander hat und wie Streitigkeiten ja nie-, niemals offen oder lautstark ausgetragen werden...(haha denkste! :p ) wie klasse man seine Kontakte, Beziehungen und die Gemeinschaft innerhalb der Nachbarschaft pflegt und so weiter und sofort... ;)

Und da schieben sie wieder... :)
Was bei diesen Ausführungen, derer die Vietnamesen auch nie müde werden selbstverstaendlich nicht fehlen darf ist, dabei noch zu unterstreichen, wie unfaehig, unsozial und kalt im Gegenzug doch wir "Kartoffeln", sprich die Langnasen auf diesem Feld sind! (das eigentl. niemand der laesternden Personen schon mal im Ausland war, um sich ein Bild davon machen zu können, ob wir Auslaender überhaupt tatsaechlich so sind, oder diese überhaupt auch nur einen einzigen Auslaneder kennen würden, aufgrund dessen Verhalten sie sich dieses Urteil evtl. haetten bilden können, tut aber nix zur Sache und der Überzeugung keinen Abbruch!) :D

Vorangehendes Thema ist in regelmaessigen Abstaenden mitunter Gespraechsstoff für leidenschaftliche Debatten zwischen meinem Mann und mir, da dieser die weitverbreitete Meinung seiner Mitbürger teilt, -ich im hingegen der Auffassung bin, dass sich Vietnamesen im Grunde nicht grossartig von Westlern unterscheiden, weil Mensch nun mal Mensch ist und diverse Gegebenheiten wie Eifersucht, Neid, Cholerik od. Sanftmut, Streben nach Macht oder Nachsicht, Freude, Leid usw. usw einfach in der Natur des Menschen liegen und vom Charakter des einzelnen abhaengig sind und sich von daher schlicht nicht auf div.Nationalitaeten festlegen lassen.

Folgend meiner Einstellung betrachte ich nun seit rund einer Woche also mit völlliger Genugtuung ein -für mich sehr amüsantes- für die Beteiligten wohl eher aeusserst nervenaufreibendes Schauspiel, dass sich direkt vor unserer Haustür abspielt.

Die "Lady in black" ist übrigens Auslöser allen Übels ;)
Was da stattfindet ist eine waschechte Nachbarschafts-Kleinkriegs-Posse. Krieg am Gartenzaun, könnte man sagen. Schauplatz des Geschehens hier allerdings unser ganzer, separat liegender Strassenzug mit allen hier lebenden Parteien und was des Deutschen liebster Streitgrund zu solchen Gelegenheiten -naemlich der Gartenzwerg- ist, ist hier: Unser Pförtner- bzw. Sicherheitsdienst-Haeuschen! :)

Und letzters wandert bereits seit einigen Tagen von einem Ort zum anderen..Aktuell stehts direkt neben unserer Haustüre, weshalb wir gerade vermutlich ein besonders hohes Maß an Sicherheit geniessen :p

 Aber der Reihe nach: Das Haus meiner Schwiegermutter, in das wir vor kurzem ja vorübergehend zurückgekehrt sind, liegt im "Khu Trai Cau". Das ist ein von der Hauptstrasse abgehendes, ruhiges und gehobenes Wohnviertel mit nochmals 3 internen Strassenzügen, in dem schnieke Haueser stehen, deren Besitzer zur besser verdienenden od.zumeist eher einflussreichen Schicht gehören, die sich zwischenzeitlich fast allesamt auch schnieke Autos zu ihren schnieken Haeusern gegönnt haben.

Haeuschen, Haeuschen du musst wandern... :p
 Weil die Strassen hier so schön breit sind und weil das parken der Autos im eigenen Wohnzimmer heutzutage auch total "nha que", also etwas "bauernhaft" und unmodern ist und natürlich auch zur allgemeinen Sicherheit, haben sich die Bewohner des Viertels vor ein od.zwei Jahren dazu entschlossen, gemeinsam ein paar Security Leute anzuheuern, die in verschiedenen Schichten, rund um die Uhr dafür sorgen,
dass nurnoch die Leute Zutritt zu unserem Block erhalten, die hier auch wirklich hingehören.

Da`s bei uns im Winter mitunter allerdings recht frostig werden kann und die Securitys (vietnamesisch "bao ve") ja zudem 7 Tage die Woche 24 Stunden am Tag anwesend sein müssen, haben sie sich ihr eigenes, kleines Blechhaeuschen -viereckig mit kleinem Fenster, einem Dach und einer Türe) mitgebracht und dieses ursprünglich direkt am Eingang des Viertels, da wo die Zufahrt in die Hauptstrasse mündet, aufgestellt.

Das widerum ist eigentlich die naheliegendste Lösung, weil auf diese Weise das komplette Gelaende abgesichert ist, man sofort sieht wann wer rein und rausgeht und darüber hinaus von Aussen gleich ersichtlich ist, dass dieser Bereich überwacht wird, was Langfinger und Randale vermutlich gar nicht erst auf dumme Gedanken kommen laesst.

Gleich parkt es wieder vor unserer Haustür ;)
Bis zum heutigen Tage schien auch jeder zufrieden darüber zu sein, wie das geregelt wurde.
Betonung liegt jedoch auf "schien", denn vorige Woche nun, gab`s Vormittags ein lautes Gedröhne und Geschepper und bei meinem Blick nach draussen sah ich, wie ein ganzer Haufen Halbwüchsiger gerade dabei war, das Pförtner-Haeuschen über die Strasse in Richtung unseres Hauses zu ziehen.

Nicht weit hinter diesem liessen sie es dann auch mitten auf der Strasse stehen.
Binnen Kürze bildete sich eine Traube wutentbrannter Anwohner um die Teenies und die zwei anwesenden Securitys, die ihnen machtlos ob deren Tat gefolgt waren und sofort entbrannte eine laute Diskussion die mich wisssen ließ, dass scheinbar die Eigentümer des ersten Hauses vorne Links nicht mehr gewillt waren, das kleine Blechhaeuschen, etwa auf Höhe ihres Domizieles noch laenger zu akzeptieren.

Schon gegen Mittag des vorigen Tages stand das Haeuschen nicht mehr an seinem angestammten Platz am Strassenrand unmittelbar zur Kreuzung, sondern "mittendrin statt nur dabei" genau IN der Strasse, so das Autos und Motorraeder links und rechts daran vorbeifahren mussten. Das hatte mich zwar ein wenig verwundert, allerdings dachte ich, das waere vielleicht die Idee der Securitys gewesen, evtl. um ein-u.ausfahrende Fahrzeuge besser kontrollieren zu können, oder so aehnlich.. ;)

Das Haus geradeaus hat übrigens einen Geist :)
Aber denkste! Jetzt stand das Teil jedenfalls Mitten in der Mitten wie der Bayer so schön sagt und die vielen dicken Autos unserer Nachbarn konnten nurnoch mit Mühe seitlich daran vorbeimanövrieren.
Mit jedem neuen Vehicel das vorsichtig versuchte vorüberzukommen, wurden die Stimmen des inzwischen grossen Menschenauflaufes lauter und wütender.

Alle schrien wild durcheinander und mittlerweile wirkte das ganze eher wie das anprangern bei einer Hinrichtung auf einem Markplatz im Mittelalter, als unter einer ach so zivilisierten und sozialisierten Nachbarschaftsgemeinde in Vietnam. Haetts Eier und verfaultes Obst gegeben, waer das mit Bestimmtheit auch geflogen und erst als die herbeigerufenen Polizisten und der Vorsteher des Volkskomitees unseres Zustaendigkeitsbereiches eintrafen, kristallisierte sich ein Alphamaennchen unter dem aufgebrachten Mob heraus, der das Sprechen übernahm.

Eine Entscheidung wurde vom Vorsteher und der Polizei gefordert, als die jedoch nicht kam, wurden Stimmen nach einer Unterschriftenliste laut. Dann nach einer Vollversammlung der Bewohner des "Khu Trai Cau" plus sozusagenden "Gemeinderat", was im Anschluss so auch besiegelt wurde.

`09 mit meinem Bruder - noch fast Auto-frei
Die fand auch schon statt aber scheinbar ist man auch dort nicht zu einer von allen Parteien akzeptierten Lösung des Problemes gekommen, denn seither wandelt das kleine Security-Haeuschen taeglich von einer Stelle zur anderen und wird mind. 2-3 Mal am Tag geraeuschvoll durch die Strasse gezogen, was immerzu ein mind. ebenso geraeuschvolles Wortgefecht der Hausbesitzer mit sich bringt.
Das bevorzugteste Plaetzchen ist allerdings schraeg vor unserer Haustüre und das ist eine ganz glückliche Fügung des Schicksales für mich gewesen, hat mir das Haeuschen doch vorgestern Deckung vor meiner Schwiegermutter geboten, als ich mal wieder zu einer meiner mitternaechtlichen Touren mit King Kong aufbrechen wollte.

An diesem Tag war die unterwegs zu einer Tanzveranstaltung und wollte erst gegen 0 Uhr 30 wieder Zuhause sein. Um ihr nicht in die Arme zu laufen, machte ich mich deshalb um kurz nach 12 auf den Weg (die sieht das naemlich gar nicht gerne, wenn ich so spaet noch unterwegs bin, um nicht zu sagen, eigentlich darf ich es nicht solange wir wieder bei ihr im Haus sind).

Aber wie das Leben so spielt, kam der schwarze Jeep der sie abliefern sollte just in dem Moment in die Einfahrt gebogen, als ich mich gerade zur Tür herausgeschlichen- und leise das Schloss zugemacht hatte.
Mit einem Satz packte ich mir King Kong auf den Arm und hechtete fast gleichzeitig hinter das angrenzende Blechhaeuschen, dass mir Sichtschutz bot.
Knapp ist gar kein Ausdruck, aber ich bin unentdeckt davongekommen :D

Blick vom Balkon Richtung Einfahrt des Trai-Cau-Viertels
Mein abschliessendes Fazit ist jedenfalls, dass so richtig schöne, ordentliche Nachbarschaftspossen kein inner-deutsches Phaenomen- und die Vietnamesen uns Deutschen in der Beziehung gar nicht so unaehnlich sind (auch wenn sie das niemals freiwillig zugeben würden) :p
Ich bin schon gespannt, wo das Haeuschen heute wieder stehen wird :D

Freitag, 23. November 2012

Beerdigungen in Vietnam

Im Grunde genommen dem dritten Teil der Ahnenverehrungsreihe geht es heute um Beerdigungen in Vietnam.
Die unterscheiden sich dahingehend grundlegend von Beerdigungen in Laendern wie Deutschland, dass sie alles andere als leise, dunkel, traurig und unscheinbar sind.

Selbstverstaendlich ist eine Beerdigung auch in Vietnam keine lustige Sache, denn auch für Vietnamesen ist es ja immerhin der Verlust eines geliebten Menschen (meistens zumindest) ;)

Tag und Nacht wird bei dem Verstorbenen Wache gehalten
Schon im ersten Teil den ich in dieser Reihe geschrieben habe, in dem es um die Ahnenverehrung an sich ging, konnte man denke ich sehr schön herauslesen, dass mit dem Tod in Vietnam wesentlich natürlicher umgegangen wird und Angehörige auch nach ihrem Ableben weiterhin Teil der Familie bleiben,
indem man ihnen regelmaessig Opfergaben bringt, zu ihnen betet und ihnen von aktuellen Ereignissen oder Sorgen innerhalb des familiaeren Alltages erzaehlt.

Die Menschen werden nach dem Dahinscheiden zudem nicht sofort weggekarrt und prepariert, sondern verbleiben erst einmal in ihrem Hause und Kreise ihrer Naechsten.

Der Leichnam wird dann in der Regel in einem der vodersten Raeume des Erdgeschosses aufgebahrt.
Die Türen weit geöffnet und vor dem Haus wird ein Zeltdach oder eine Plane gespannt, wie sie auch zu Hochzeiten üblich sind, um dort Tische und Stühle aufzustellen, um die meist sehr zahlreichen Kondolenzgaeste zu bewirten.
Der nach aussen hin einzigen optischen Unterschied dürften die Blumenkraenze und schwarz-weissen Faehnchen sein, die die Trauerfeier kennzeichnen.

Der Kondolenzkranz einer Schulklasse
Ebenfalls anders als beispielsweise in Deutschland nehmen hier für gewöhnlich nicht nur die direkten Verwandten und nahen Bekannten und enge Freunde teil, sondern auch Nachbarn, Freunde von Freunden, sehr weitlaeufige Bekannte und Menschen die der Verstorbene oder seine Angehörigen eventuell von früher gekannt hat. Haeufig finden sich waehrend der Trauerfeier mehrere hundert Gaeste ein.

Die zahlreichen Gaeste einer Trauerfeier
Es ist ein reges Kommen und Gehen waehrend die Kernfamilie des Verblichenen in weisse Trauertücher gehüllt -die von einem weissen Band begleitet werden, dass man sich um den Kopf bindet- vor dem Altar, der eigens für den Verschiedenen aufgestellt wurde und dessen sterblicher Hülle unmittelbar dahinter, platz nimmt und dort ein fortlaufendes Wehklagen und Trauergesaenge anstimmt.

Buddhistische Mönche beim vollziehen der Trauerzeremonie
In der Regel holt man sich hierfür die Unterstützung von speziellen Trauersaengern und Mönchen, die ununterbrochen beten. Begleitet wird dieser Sprechgesang mit spezieller Musik, die durch Trommeln, Zither, Geige und Holzblasinstrumenten erzeugt wird.
Das ganze ist unglaublich laut und wird durch Boxen zusaetzlich noch so verstaerkt, dass die Totenfeier mehrere Strassenzüge weit zu hören ist.



Die Instrumente erklingen ab dem Morgengrauen und gehen teils bis in die Nacht hinein.
Diese Prozedur wiederholt sich üblicherweise drei volle Tage lang.
Die Vietnamesen glauben, dass die Seele erst nach dieser Zeit den Körper des Verstrobenen verlaesst.
Um bis dahin die Verbindung zur Seele des Toten aufrecht zu erhalten, werden ohne Pause Raeucherstaebchen abgebrannt, deren Rauch den Kontakt herstellt.



(Die beiden Tonaufnahmen habe ich übrigens bei mir Zuhause im Wohnzimmer aufgenommen. Die Totenfeier vom erwachsenen Sohn eines Nachbarn von der sie stammen fand einen ganzen Strassenzug weiter statt!
Das gibt euch evtl. ein klein wenig ein Gefühl für die Lautstaerke, in der das Ganze stattfindet) 

Neben diesen Raeucherstaebchen, die sich auf dem persönlichen Altar befinden, steht dort ausserdem noch ein grosses Portrait des Verblichenen und einige Opfergabe wie eine grosse Schale mit frischen Früchten.

Die unzaehligen Gaeste die kommen um an der Trauerfeier teilzunehmen, erscheinen für gewöhnlich nur kurz um ihr Beileid auszusprechen.
Über Lautsprecher wird den Anwesenden dann mitgeteilt: "Familie so und so ist gekommen, um ihr Beileid zu bekunden".
Man geht an den Sarg um sich zu verabschieden, zündet ein Raeucherstaebchen an, spricht zum Verstorbenen, verneigt sich wie schon bei der "Ahnenverehrung" ausführlich erklaert 3 Mal leicht,  überreicht den Hinterbliebenen einen kleinen Geldumschlag "phong bì", um diese zu unterstützen und sich an den Kosten der Trauerfeier zu beteiligen. Manche bringen auch einen Trauerkranz oder Früchte- und man nimmt kurz Platz um sich zu unterhalten und einen Tee zu trinken.

Beim platzieren der Raeucherstaebchen
Ein Wahrsager wird gerufen um dann den genauen Zeitpunkt für die Beisetzung festzulegen.
Auch den Zeitpunkt an dem der Tote in seinen Sarg gelegt wird, wurde vorher von einem Wahrsager, den sogenannten "Thầy bói" (achtung: kein "Thai Boy" sondern ausgesprochen eher wie "thai boaii") bestimmt.

Wie in Deutschland traegt der Verstorbene seine beste Kleidung.
Allerdings befinden sich noch weitere seiner Kleidungsstücke, die er zu Lebzeiten trug im Sarg und zudem noch einige andere persönliche Gegenstaende, die ihm spaeter im Totenreich nützlich sein sollen.

Trauerzug auf dem Weg zum Friedhof
Am Tag an dem letztlich der Sarg beigesetzt wird, führt ebenfalls die Kernfamilie mit dem Portrait ihres verstorbenen Familienmitgliedes in Haenden einen Trauerzug über die Strassen zum Friedhof.
Ihnen folgen die weitlaeufigen Verwandten und Bekannten, die den Sarg und die Trauerkraenze tragen und Papierschnipsel vom Haus des Toten bis zum Friedhof streuen, damit dieser spaeter den Weg zurück findet.

Ich war bereits auf einigen Trauerfeiern von Nachbarn, Bekannten oder Familienmitgliedern und finde die Art und Weise wie hier in Vietnam erstens mit dem Tod selbst und zweitens mit der Bestattung der Verstorbenen umgegangen wird wesentlich schöner, als in Deutschland wo ich geboren bin.

Es ist nicht so beklemmend und bedrückend und durch das staendige Kommen und Gehen, dem regen Betrieb der dadurch entsteht und der Lautstaerke in der alles abgehalten wird, fühlt man sich als Hinterbliebener denke ich auch nicht so einsam und verlassen.

Durch die Folgeprozeduren, die ich euch im naechsten Beitrag zu dieser Reihe beschreiben werde,
ist der Tote auch nicht umgehend vergessen und verdraengt, sondern bleibt ein Teil von uns und
wird in Ehren gehalten und bedacht, aber das erfahrt ihr wie gesagt im folgenden Eintrag der
Ahnenverehrungsreihe.

Freitag, 19. Oktober 2012

Sonntag, 9. September 2012

Ein schwarzer Tag

Heute ist ein mehr als schwarzer Tag.
Gestern Nacht verschwand  King Kongs Freundin -die liebe Hündin unsere unmittelbaren Nachbarn.

Da es inzwischen bereits halb 4 Nachmittags ist, habe ich wenig Hoffnung, dass sie zurückkehren wird,
oder überhaupt noch am Leben ist, denn in der Regel wird ein Hund, der sich ohne Herrchen auf der Strasse befindet innerhalb weniger Stunden von den Hundefängern -die Frischfleisch-Nachschub für die etlichen Hunderestaurants besorgen- aufgegriffen und mit einer dünnen Metallschlinge, die an einem Stock befestigt ist, eingefangen.

Diese Schlaufe wird blitzschnell so eng um den Hals des Hundes gezurrt, dass dieser nichtmal einen Laut von sich geben kann.
Danach steckt man die Tiere in kleine, geflochtene Körbe hinten auf dem Motorrad und karrt sie in eines der Hunderestaurants, wo sie totgeschlagen werden. :(

Diese Hundefänger machen Nacht für Nacht ihre Streifzüge durch die Strassen und sind bei der Bevölkerung verhasst ohne Ende.
Schon zu viele haben ihren treuen Freund auf diese Weise verloren.
Auch ich kenne inzwischen etliche Beispiele.
Es wird nicht einmal davor halt gemacht, einem die Hunde direkt vor der Haustüre wegzustehlen.

Die liebe, hübsche Mika :(
Da jeder weiss, was die Tiere erwartet, wenn sie in die Fänge der Hundediebe geraten sind und weil es soooo viele dieser Vorfälle gibt, sind die Leute entsprechend erzürnt, wenn sie so einen mal auf frischer Tat ertappen und in die Finger kriegen.
In so einem Moment wird nicht lange gefackelt und es sind schnell ein paar Nachbarn zusammen, die allesamt ausser sich vor Wut auf den Dieb losgehen.

Die Täter kommen nicht selten nicht mehr mit dem Leben davon.
Gleiches wird hier mit gleichem vergolten könnte man sagen und diese Form der Selbstjustiz findet breite Zustimmung innerhalb der Bevölkerung.
Auch die Polizei gibt sich in der Regel keine sonderlich grosse Mühe, solche Fälle aufzuklären.
Zum einen weil es sicher kein leichtes Unterfangen ist, in einem Mob Beteiligter den letztlich Schuldigen auszumachen, zum anderen vermutlich aber auch, weil diese Taten selbst unter den Beamten einen gewissen Zuspruch finden.

Erst kürzlich kam es in einem kleinen Dorf in der Nähe von Ha Noi zu so einem Zwischenfall, bei dem gleich 2 Hundediebe, von einer Horde Dorfbewohner zu Tode geprügelt wurden.
 
Ich kann das nicht wirklich verurteilen, denn ich kann die Aufgebrachtheit der Menschen verstehen und die Diebe wissen mehr als genau, was ihnen unter Umständen blüht, wenn sie sich für den Fleischbedarf der Hunderestaurants an den Tieren der Leute vergreifen.

Das unglückliche an der Geschichte von gestern Abend ist, dass ich "Mika" -so heisst die Hündin meines Nachbarn- gesehen habe, als ich von meiner nächtlichen Runde mit King Kong gekommen bin, sie allerdings nicht erkannt habe und in dem Moment auch noch nicht wusste, dass sie vermisst wurde.
Ihr eigenes Herrchen hat sie tragischerweise knapp verpasst.

(Danke an Lothar, für das Bild)
Aber fangen wir von vorne an:
Die letzten Tage hatte es fast durchgehend geregnet.
So auch gestern Abend. Deshalb konnte ich nicht mit King Kong gehen und bin früh schlafen gegangen.
Gegen 1 Uhr Nachts hat mich der Stinker aber aufgeweckt, als er mitbekam, dass es aufgehört hatte zu regnen.
Gutmütig wie ich bei ihm bin, bin ich also aufgestanden und habe mich fertig gemacht zum Gassi gehen.
Unterdessen bekam ich mit, dass mein Nachbar mit einigen Freunden nach Hause kam.
Es gab einigen Tumult, in dem wohl vergessen wurde die Türe zu schliessen und Mika unbemerkt nach draussen lief.
Die Aufmerksamkeit war anscheinend auf einen der Jungs gerichtet, weil der betrunken war.

Kurze Zeit später brach dann Hektik aus, als man merkte dass der Hund verschwunden war.
Das habe ich aber leider nicht mitbekommen und mich auf den Weg mit King Kong gemacht.

Unterwegs traf ich dann einen bekannten mit dem ich mich einige Zeit unterhielt, während King Kong mit dessen Chihuahua spielte. Ein weiterer Typ kam hinzu, den ich nicht kannte, der aber wie mein Bekannter auch in einem der Häuser an den Zuggleisen zu wohnen schien.
In diesem Viertel lebt der etwas ärmere Teil der Einwohner von Hai Phong und viele dort verdienen sich ihr Geld durch krumme Geschäfte. So fand ich es auch etwas beunruhigend, dass der Kerl der hinzugekommen war so grosses Interesse an King Kong zeigte und sich darüber informierte, wo ich wohne.

Später als ich weiter ging, vielen mir einige Jungs auf, die die Strasse auf und ab fuhren und einer von ihnen hatte sich in einer kleinen Gasse an der ich vorüberkam postiert.
Als ich ihn ein gutes Dutzend Strassenzüge weiter hinten dann erneut in einer Gasse stehend sah, war für mich die Sache klar, dass der Typ aus dem Schienen-Viertel sicherlich ein paar Leute zusammengetrommelt hatte, die mich bei günstiger Gelegenheit abpassen- und sich King Kong schnappen sollten..

Ich verzichtete von daher bei diesem Ausflug auf die Wege, von denen ich wusste dass sie um diese Zeit verlassen sein würden.
Die jungen Männer schienen unterdessen ihre Streifzüge fortzusetzen.
Einer fuhr an mir vorüber, drehte um und fuhr ein weiteres Mal an mir vorbei, wobei er am Telefon fragte, "welche -es- sei".
Ich hatte noch nie zuvor ein ungutes oder unsicheres Gefühl, wenn ich so spät noch mit King Kong draussen unterwegs bin, aber da machte ich mir wirklich Sorgen und strafte mich selbst leichtsinnig, zu so später Stunde noch alleine mit dem Hund auf der Strasse zu sein.
Völlig zu unrecht, wie sich am nächsten Morgen herausstellen sollte, da gar nicht nach King Kong und mir, sondern nach Mika ausschau gehalten worden war, was ich ja aber leider nicht wusste und deshalb falsch interpretierte.

Von daher hielt ich auch die 2 Motorräder, die mit 4 Leuten besetzt waren und aus dem Gang zu unserem Haus kamen für Leute, die King Kong schnappen sollten, als ich einen von ihnen: "voll die Leiden und das alles wegen einem Hund!" fluchen hörte.

Ich vergewisserte mich, dass sie weg waren und ging erleichtert in unsere Gasse.
Vor der Haustür drehte ich gerade an unserem Zahlenschloss, als ich am Eingang des Ganges einen grossen dunklen Hund sah.
Traurigerweise erkannte ich nicht, dass es sich um Mika handelte, sonst hätte ich sie anlocken können.
Aus Angst eventuell angefallen zu werden, konzentrierte ich mich auf die richtige Zahlenkombination und bis das Schloss offen war und ich mich dazu durchgerungen hatte nachzusehen, welcher Hund das war, war sie jedoch verschwunden.

Jetzt weiss ich, dass die Kerle, die vermeintlich nach uns gesucht hatten, in Wahrheit nach dem Nachbarshund suchten und dass die Jungs auf den Motorrädern, die aus dem schmalen Weg zu unserem Haus kamen, die Freunde meines Nachbarn waren.
Sie haben Mika vielleicht um gerade mal 1-2 Minuten verpasst.

Gerade hat anh Tung unserem Nachbarn ein paar Adressen genannt, die dieser abklappern sollte, an denen die eingefangenen und geklauten Hunde abgeliefert würden.
Da sie aber inzwischen noch nicht zurück ist, gibt es wohl keine Hoffnung mehr für sie.


KEO


Sonntag, 12. August 2012

Erste Gay-Parade in Viet Nam

In Ha Noi hat Anfang dieses Monats die erste Gay-Parade in Viet Nam stattgefunden.
Knapp 100 Teilnehmer radelten klingelnd und singend mit Regenbogenfähnchen "bewaffnet" durch die
Haupstadt und machten mit ihrer Aktion auf die Stellung Schwuler und Lesben in Viet Nam aufmerksam und obwohl der Umzug nicht offiziell genehmigt war, schritt die Polizei nicht ein.

Das freut mich persönlich sehr, denn das Thema Homosexualität war oder ist in Viet Nam bislang eher ein grosses Tabu, obgleich es hier selbstverständlich genauso viele Schwule und Lesben gibt, wie überall sonst auf der Welt.

Einigermaßen zu ihrer Sexulität stehen, können diese aber nur in den grossen Städten, allen voran Sai Gon.
Dort gibt es beispielsweise bereits Cafes, deren Bedienungen komplett aus Transvestiten bestehen usw.
In den kleineren Städten wie unserer oder gar auf dem Land, wäre sowas im Grunde unvorstellbar.

Viele Vietnamesinnen und Vietnamesen würden sich wegen der Intolleranz der Leute niemals trauen, sich zu outen. Ein schwuler Sohn, oder eine lesbische Tochter ist bislang nach wie vor für die meisten Eltern ein Gesichtsverlust.

Erste Gay-Parade in Vietnam (Bildquelle: http://spiegel.de)
Das sich nun scheinbar endlich etwas tut in der Gesellschaft freut mich deshalb persönlich so sehr, weil viele meiner Freundinnen und Freunde in Deutschland homosexuell sind und ich der Meinung bin, dass man jedem eben das seine lassen sollte.
Die eigene Sexulität kann man sich nunmal nicht aussuchen und sollte von daher auch von anderen toleriert werden.
Da ist doch nichts weiter schlimmes dabei und man tut doch auch keinem damit weh, wenn man nun als Mann auch einen Mann liebt oder als Frau eben eine Frau.
Das gab es schon immer und wird es auch immer geben, warum also sollte man versuchen, so zu tun als gäbe es das nicht?!

Das in Viet Nam aber scheinbar tatsächlich ein Umbruch ansteht, zeigt auch dass aktuell wohl über eine Änderung des Gesetzes nachgedacht wird, welches eine Homo-Ehe derzeit noch verbietet.

Nachdem sich aber zwischenzeitlich immer mehr von den jungen Leuten trauen, sich trotz des Verbotes wenigstens zeremoniell trauen zu lassen -und das obwohl ihnen in der Regel danch eine Strafe droht- und auch immer öfter einige der Stars und Sternchen, aber auch der "normalen Bevölkerungsschicht" in Viet Nam mehr oder weniger offen dazu stehen, das gleiche Geschlecht zu lieben, kann das Thema wohl nicht mehr länger totgeschwiegen werden.. :)

Ich wünsche allen, die das Thema selbst betrifft, dass Viet Nam den Weg, den es gerade erst beginnt zu gehen zielstrebig, nicht zu langsam und erfolgreich bis zum Ende geht. :)

KEO

Freitag, 1. Juni 2012

Familien in Vietnam


Gewiss : Die meisten Paare leben miteinander oder im Alter nebeneinander , so aehnlich wie in Deutschland auch . Uns ist neben dem, was gut oder zufriedenstellend “laeuft” , nur auch aufgefallen (und Alkohol und Spielleidenschaft ist oft eine Quelle haeuslicher Unzufriedenheit) :
  1. Die Nachbarin in unserer Hẻm: nachdem wir alle begeistert waren von dem kleinen Wuermchen, das als Drittes in die Familie nebenan hineingeboren wurde , machte die Mama Schulden. Im Spiel. So viel, dass sie sie nie wieder im Leben zurueckzahlen kann. Sie nahm , wohl fuer immer, Abschied von uns und von ihrer Familie und zog sich zurueck ins Mekongdelta zu ihren Eltern. Die drei Kinder besuchen sie dort gelegentlich. Wir versuchen zu helfen, wo immer es geht. Voraus ging im vorigen Jahr : heftigstes Geschrei, auch mitten in der Nacht, aus dem Haus der Betroffenen. Dann war sie eines Morgens weg. 

  2. Vor zwei Monaten heirateten unsere aelteste Enkelin mit unserer Unterstuetzung einen lieben, netten jungen Mann. Nach drei Wochen hiess es : sie giften sich an, auch lautstark in und vor ihrer Wohnung im Haus der Eltern des jungen Mannes. Eifersucht und Geld spielten eine Rolle. Beide schaemen sich vor uns und kontaktieren uns nicht mehr. Die Telefonnummern haben sie geaendert.

  3. Nach 40 Jahren Ehe laesst sich eine Verwandte von uns von ihrem mir lieben Ehemann scheiden. Viel Getoese ging dem voraus. Er trinkt viel Alkoholisches. Kinder haben sie nicht. Der einzige Sohn hat sich vor Jahren umgebracht. In unserer Furcht vor Suizid des Mannes verfolgten wir ihn eine ganze Nacht in der Stadt. Jetzt lebt er – mittellos - in der Naehe seiner Herkunftsfamilie im Sueden. 

  4. Letzte Woche : der Schwiegersohn kam bei uns vorbei. Mit auffaelligen drei langgezogenen Schnittwunden verdaechtig nebeneinander im Gesicht. “Beim Rasieren”. Die Ehefrau, unsere Tochter, ist eine allseits bekannte “Kratzbuerste”.

  5. … die vielbeschworene heilige Familie in Vietnam ist auch nicht mehr das, was sie mal war – ich habe meine Zweifel : war sie das jemals ? oder ein Wunschtraum ? 

CATINAT

Mittwoch, 23. Mai 2012

Jungfrauen

“Es gibt auch eine Jungfraeulichkeit der Seele.” 


Es war meine zweite vietnamesische Hochzeit in Vietnam .


Nein, nicht die eigene, sondern die einer nahen Verwandten . Die aelteste Enkelin, “nicht blutsverwandt” (!) mit meiner Frau, wurde , stark gegen den Willen ihrer Eltern, mit ihrem Freund ehelich verbunden. Schon bis hierhin ergeben sich kulturelle vietnamesische Gegebenheiten, deren Darstellung einige Kapitel in einem Buch fuellen koennen. Meine Frau und ich waren schon foerdernde treibende Kraft zu dieser hoffentlich in der Zukunft sich positiv weiter entwickelnden ehelichen Verbindung. Dem Zustandekommen ging ein fuer uns alle dramatisches, nervenaufreibendes Jahr voraus, mit zweimaligem “Ausbruch” des Maedchens aus der elterlichen Familie, der der Braeutigem als “zu arm” erschien. Wir beteiligten uns an der Organisation der Hochzeit selbst , mit Fotografen, Zeremonienmeister etc. und kommen fuer die Kosten auf. O-Ton : “Dann sind wir die wenigstens los.” 


Diesmal hatte ich , was mein Outfit angeht, auch fuer das Wichtigste bei solch einem Anlass in Vietnam fuer den Mann gesorgt : ein Paar sehr gut aussehende schwarze Schuhe von Deichman , Sonderangebot 45 Euro . Anzug mit Weste vom vietnamesischen Schneider von vor 12 Jahren war vorhanden. Der Feststellhaken vorne an der Hose musste nur unwesentlich erweitert werden. Die liebe Schwaegerin , Lehrerin, naeht auch , auf der uralten Singer sincere. Die Krawatte vom Nachbarn ausgeliehen. Und alles das fuer 2 ½ Stunden. Das war die “offizielle” Feier fuers Fussvolk. Gleicher Ablauf wie im Forum wohl schon von anderen beschrieben. Nicht in einer/m der Hochzeits”fabriken”/-tempel , sondern in einem Hotelrestaurant an der 131, Cách Mạng Tháng Tám, District 3, Sài Gòn mit 20 Tischen a 10 Personen.
In der Woche darauf gab es noch die festliche Uebergabe der Braut an das Elternhaus des Braeutigams, eine Feier hauptsaechlich fuer die Nachbarn.


Dabei stiess ich bei den Frauen der Familie im Zuge der Vorbereitungen immer wieder auf deren mehr amuesant untereinander behandeltes Tuschel-Thema. Das wurde mir dann schliesslich auch von meiner Frau genauer erklaert : ist das Maedchen noch jungfraeulich oder nicht ? Kann man das in der Familie untersuchen , ohne auf ganz alte Traditionen zurueckzugreifen wie : am zweiten Tage von der Familie des frischen Ehemannes einen Schweinskopf dargebracht zu bekommen, der noch die Ohren dran hat, wenn das Maedchen Jungfrau war, und diese abgeschnitten, wenn nicht … Das Thema wurde also mit Lachen behandelt, die beiden wurden dabei eher etwas wie Mittelpunkt fuer leichten Spott. Ich hatte das Glueck, dabei von alten, sicherlich nicht mehr praktizierten Sitten zu erfahren. Aber auch vietnamesische Frauen haben ihr Witze-Arsenal der untersten Schublade, aus der im Geiste das blut- (oder Kakaopulver mit rotem Farbstoff oder Schweineblut ) - beschmierte weisse Tuechlein der Vergangenheit gezogen wird. 

Danach machte ich mich auf der Ebene der obersten Schublade kundig. 

An einer 45 – Seiten langen Studie zum Master des Fakultaetbereichs “Menschliche Sexualitaet” aus dem Jahre 2005 an der Staatlichen Universitaet San Francisco ueber das Verhalten junger Vietnamesinnen und Vietnamesen gegenueber der “Jungfraeulichkeit” einer Braut. Und die Bedeutung fuer das Ansehen des Mannes und seiner Familie. Die Probanden fuer das Interview stammten alle aus der intellektuellen “Oberschicht” (Studentinnen und Studenten aus 6 Hanoier Universitaeten) in Hanoi und im Umfeld aus Hanoi , und damit scheint die Repraesentativitaet ohnehin eingeschraenkt. 

Ausloeser fuer das Interesse an der Problematik des Aspiranten war ein Vorfall in der Verwandtschaft sowie die Tatsache, dass jaehrlich fast 1 Million Abtreibungen in Vietnam vorgenommen werden, davon 300.000 bei unverheirateten jungen Frauen und Maedchen. 

Historisch war Jungfraeulichkeit vor Eintritt in die Ehe ein “Muss” fuer die Reputation der Frau und ihre Eltern . Noch heute ist “saving woman’s life” , S. 5, ebenso eine diesen Zustand umschreibende vietnamesische Redensart wie “weise in drei Jahren, dumm in einer Stunde”.


Am zweiten Tag nach der Eheschliessung war es in einem bestimmten Teil Vietnams ueblich, dass die Familien zusammenkamen und die Braeutigamsfamilie mit einem Schweinskopf zum Schmaus aufwartete. Hatte sich in der Hochzeitsnacht herausgestellt, dass die Braut noch Jungfrau gewesen war, war der Schweinskopf vollstaendig, wenn nicht, wurde der “moralische Makel” durch abgeschnittene Schweinsohren oeffentlich gemacht. 

Die Studie stuetzt sich im historischen Teil oft auf Nguyễn Du’s konfuzianisch mitgepraegte Ansichten in seinem gewaltigen Werk der “Truyện Kiều” . Die opfert ihre Jungfraeulichkeit in dramatischem Konflikt in Abwaegung zur Treue zur Familie. Vers 3115: “Xưa nay trong đạo đan ba, Chữ trinh kia cũng co ba bảy đường,” , frei : “Es gibt mehrere Wege,eine Jungfrau zu sein; unter aussergewoehnlichen Umstaenden kann sich das aendern.”

S. 22 : Es gibt eine Jungfraeulichkeit der Seele.

Ich lege Interessierten als Quelle ans Herz :


Meine Sorge : in neun Monaten in den Spiegel zu schauen und mich “Uropa” murmeln zu hoeren. Dann sind wir “die ueberhaupt gar nicht los. Von wegen !”
(Und in 19 Jahren “Ururopa” … und in … in memoriam)

CATINAT

Dienstag, 24. April 2012

(KEO) - "Fensterln"..Die Sache mit der Liebe

Einst im schönen Bayernland hoch droben auf den Bergen:
Da Michl schleicht si` im Mondschein mit oana Leita untam Oam vieri zum benachbart`n Hof
vom Baua`n Hurnoggl.
Warum a des mocht?
A weil fria ois mia olle no gonz kloa woan dora in Deitschlond des mit dea Liab au` a gar a neda so oanfach
woa.
Do muasst da Michl schaug`n dos eam da Baua Hurnoggl ned dawischt, an Michl z`amma mit am Mad`l vom Baua Huanoggl, da Zenzi.
D`Zenzi und da Michl di` zwoa hom si` nämi` heimli` gliabt g`hobt.
Un` dos des (des is wia des spanische 1,2,3 un, dos, tres göi?!) koana sig`t is da Michi hoit imma auf`d Nocht etza, mit derana Loata do nunta gonga zum Hof vom Hurnogg`l und hot di` do unta`s Fensta vo` da Zenzi g`stöit un` is do auffi krax`lt zu` soam Haser`l zum schmusen..

Das "Fensterl`n" hier demonstriert von Bubu
Heisst übersetzt soviel wie:
Der Michael schleicht sich im Mondschein mit einer Leiter unter Arm vor zum benachbarten Hof des Bauern Hurnagel.
Warum er das tut?
Ja, weil es dort früher -als wir alle noch ganz klein waren- es mit der Liebe auch noch gar nicht so einfach war in Deutschland.
Da musste der Michael zusehen, dass ihn der Bauer Hurnagel nicht erwischt, den Michael zusammen mit der Zenzi, der Tochter vom Bauern Hurnagel.
Die Zenzi und der Michael waren nämlich heimlich ineinander verliebt gewesen.
Und das das (das klingt wie das spanische 1,2,3: un, dos, tres, nicht wahr?!) keiner sieht, ist der Michael jetzt eben immer heimlich in der Nacht mit dieser Leiter runter gegangen, zum Hof vom Hurnagel und hat dieser dort unters Fenster von der Zenzi gestellt um dort hinauf zu klettern, um mit seiner Süssen zu schmusen.

Fensterl`n wurde das genannt.

Die Sache mit der Liebe
Man sieht, damals war es in Deutschland mit der Liebe gar nicht so anders als in Vietnam.
Auch dort musste zunächst einmal offiziell beim Vater der Angebeteten um deren Hand angehalten werden, bevor es ans "Eingemachte" gehen konnte, wenn ihr versteht, was ich meine ;)

Während sich das in Deutschland bis heute aber ziemlich gelockert hat, ist die offene und freizügige Liebe junger Leute vor der Ehe in Vietnam im Grunde genommen nach wie vor nicht schicklich.
Das man auf seine Geliebte mitunter auch mal an die 3 Jahre warten muss, bevor man sie vor den Traualtar und somit auch in die Kiste kriegt, ist immernoch keine Seltenheit.

Einen Blick auf die Angebetete erhaschen
Allzu lange wird es allerdings sicher nicht mehr so sein, denn auch hier gehört die Zukunft der Jugend und die spielt nach ihren eigenen Regeln.
So hat sich mit der Zeit auch eine gewisse Doppelmoral entwickelt was die Sexualität in Vietnam anbelangt.

Die Teenies "klauen" sich schon die nötigen Stunden für ein bisschen Händchenhalten und Kuscheln, ohne das die Eltern Wind davon kriegen.
Was einst für die Amerikaner das "Autokino" war -nämlich ein Ort für erste zaghafte Annäherungsversuche oder ein bisschen Fummelei mit seiner Liebsten- ist in Hải Phòng z.B. der Park.

Selbst bis tief in die Nacht wird geduldig ausgeharrt
Wenn man hier am frühen Abend vorbeikommt, stehen sie dort -engumschlungen-, oder sitzen reihenweise auf ihren Motorrädern blicken auf den See und tauschen verliebte Blicke aus.

Selbstverständlich geht es aber auch hier anders.
Über diese Mädels, die hier mit 16 schon ihren 2ten od. 3ten, 4ten od. 5ten Freund absegen, in die Disko rennen, vielleicht sogar rauchen und sich ordentlich Schminken - und das alles zudem noch ganz ungeniert, schüttelt man allerdings hierzulande nur ratlos den Kopf oder rümpft empört die Nase.
Das muss dann mit Sicherheit "so eine" sein. Kurzum: eine Schlampe.

Wie schon einst, beim Mich`l und seiner Zenzi
Gibt jedoch -besonders in den grossen Städten wie Saigon und Hanoi- von Jahr zu Jahr mehr von "solchen".
Ein ganz beliebter Trend scheint es zu sein, derzeit Videos auf Youtube hochzuladen, auf denen sich "diese" dann in High-heels und gefälschten Fingernägeln um einen Typen prügeln.
Auf diesen Clips geht es nicht schlecht zur Sache. Ich stelle euch in ein paar Tagen mal einen solchen ein.
Ich hatte da aber einen speziellen im Auge, den ich im Moment nur leider nicht wiederfinden kann.

Blöd nur, wenn sie nicht kommt..
Wer von der Geschichte mit der Liebe natürlich nicht ausgeschlossen bleibt, ist mein kleiner Racker:
- Na klar: King Kông!

Dem hat es aktuell seine unmittelbare Nachbarin angetan.
Das die ein bisschen grösser als er ist, stört ihn dabei überhaupt nicht.
Da dem kleenen Scheisserchen zudem durch mich zur Hälfte irgendwie deutsches Blut durch die Adern zu fliessen scheint, macht er seiner Hübschen auch nach guter alt-deutschen Manier den Hof:

Für so einen kurzen Blick auf seine Holde, lohnt es sich dann aber doch..
Er "fensterlt" mit ihr. :)
Dadurch, dass ihr Garten genau an unser Wohnzimmerfenster grenzt, klappt das auch recht gut.

Einzig die Leiter, musste durch einen Hocker ersetzt werden, den wir dem Stincker unter sein "Guckloch" getellt haben, - ansonsten gibt`s im Vietnam von Heute nicht den geringsten Unterschied einst in Deutschland, als der Michi mit der Leiter unterm Arm zum Hof von seinr Zenzi geschlichen ist.

Dienstag, 17. April 2012

Modernes, weltoffenes Vietnam

Aktuell sitzen in der Haupstadt Hanoi 3 Blogger -allesamt Mitglieder des verbotenen Clubs freier Journalisten- auf der Anklagebank, denen in 421 Fällen Widersetzung gegen den Staat und die Verbreitung regierungsfeindlicher Propaganda vorgeworfen wird und denen im Falle einer Verurteilung Höchststrafen von bis zu 20 Jahren drohen.

Anlässlich dieser Meldung der (selbstverständlich staatlichen) Zeitung "Ho Chi Minh City Law", haben mein Mann und ich uns nicht schlecht gewundert, als unser Stepcke neulich von der Schule kam und berichtete, die Lehrerin hätte ihren Schützlingen aufgetragen, als Hausarbeit jeweils einen eigenen, ganz persönlichen Blog anzufertigen.

Ein Blog? Für eine zehn-jährige?!

Und das auch noch in einem Land, in dem die freie Meinungsäusserung ausdrücklich nicht erwünscht ist?!

Das bloggen war immerhin im "Nahen Osten" mitunter Auslöser für den arabischen Frühling.
In Ländern wie China oder bislang auch in Birma, verschwinden immer wieder aktive und politisch-engagierte Blogger von der Bildfläche, werden unter Hausarrest gestellt oder für viele, viele Jahre und Jahrzehnte hinter "schwedische Gardinen" gebracht.
Vietnam steht seinen "grossen Brüdern" in dieser Angelegenheit eigentlich nicht in sonderlich viel nach.
Was (zur Hölle) veranlasst somit diese Lehrein einer vierten Grundschulklasse, den Kindern aufzutragen, eben das zu tun? Zu schreiben, was sie denkt?

Mal ganz abgesehen davon, dass wir es für völlig unangebracht halten, unser Kind mit einer Medie herumspielen zu lassen, mit der- und mit deren  Auswirkungen sie in diesem Alter überhaupt noch nicht umzugehen vermag.
Zum Bloggen gehört meiner Meinung nach dann doch mindestens bereits ein Gefühl dafür, was man der Öffentlichkeit (immerhin der ganzen Welt!) für Informationen aus seinem Privatleben zur Verfügung stellen kann und sollte- welche man im Gegenzug besser das lassen sollte, was sie sind: nämlich privat und was für Konsequenzen die verkehrten Äusserungen unter Umständen mit sich bringen.
Von Internetmobbing, Verleumdungen und Attacken auf die eigene Person in dieser Altersklasse ganz zu schweigen.

Vielmehr beschäftigt uns aber die Frage, was für ein Sinn, bzw welche Motive hinter dieser Aufgabe stecken.

Eine befreundete Bloggerin, ebenfalls eines deutschprachigen Blogs aus und über Vietnam, hielt es neulich sogar für angebracht einen Kommentar zu einem ihrer Beiträge zu zensieren bevor er in die Veröffentlichung ging. Der Anlass war ihre Sorge einer allzu kritischen Meinungsäusserung von mir über unseren vietnamesischen Stammvater.
Wie legitim ist das? Steht es uns überhaupt zu, als Ausländer in diesem Land das System zu kritisieren oder anzuprangern und wie weit lehen wir uns dabei im Endeffekt wirklich aus dem Fenster?
Ich liebe mein Gastland. Vietnam hat wie jedes andere Land auf der Welt seine guten, aber leider nunmal auch seine schlechten Seiten.
Meiner Meinung nach hat Vietnam keinen Grund sich vor Kritik zu fürchten.
Ein Wandel weg von der Vetternwirtschaft wird sich auch so nicht aufhalten lassen.
Schon allein daher nicht, weil es bereits zum gewaltigen Sprung nach vorne angesetzt hat und sich somit der Welt öffnet - und wenn das Tor zur Welt offen steht, lässt sich auch ein Umschwung nicht mehr abwenden.

Das mein eigener Blog -wenn man das so sagen mag- politisch ebenfalls nicht immer ganz so korrekt ist, hat mir bisweilen trotzdem noch keinen Anlass zur Sorge gegeben, da er sich hauptsächlich mit privaten Dingen und Alltagserlebnissen auseinandersetzt.
Ist es insgeheim aber ein Spiel mit dem Feuer?
Und was ist mit anderen? Wieviel "Immunität" geniessen wir als Ausländer? Wie "unantastbar" sind wir?
Riskiere ich vielleicht-ohne es zu wissen- die Verlängerung meines Visums oder gefährde den geplanten Antrag auf die vietnamesische Staatsbürgerschaft?
Mir bleibt einzig zu hoffen, dass dem nicht so ist denn darauf zu verzichten, die Dinge beim Namen zu nennen, würde sich vermutlich nicht mit meinem Charakter vereinbaren lassen.

Was unsere Kleine anbelangt, haben wir die gewagte These aufgestellt, dass genau diese unschuldige und unbedachte freie Meinungsäusserung eines Kindes das Ziel sein könnte.
Frei nach dem Motto: Vertrauen ist gut - Kontrolle ist besser!
Ich meine was wird so ein Mädchen von 10 Jahren denn schon schreiben?

"Gestern bin ich mit meiner besten Freundin Thi Fahrrad gefahren. Sie hat von ihren Eltern ein brand-neuse Bike bekommen. Ganz in rosa und mit Fähnchen am Lenker. So eines will ich auch! Meine Eltern haben aber gesagt, dass wir uns das im Moment nicht leisten können und dann wieder auf die hohen Preise geschimpft. Daran sind nur "die da oben" verantwortlich, sagen sie. Wen sie wohl damit gemeint haben?! 
Ist mir auch schnuppe. Jedenfalls kriege ich deswegen mein Fahrrad nicht." :(

Sicher würde sie einfach sagen was sie denkt. Frei jeglicher "Zensur" oder "Berrechnung".
"Meine Eltern, Tante, Onkel, Nachbarin oder grosse Schwester hat dies oder jenes gesagt oder getan.."
Der perfekte kleine Spion sozusagen und so ein "Online-Tagebuch" zudem die perfekte "Akte" über Gedankengut und Aktivitäten des Umfeldes des betreffenden Kindes.

Gerissen wäre es - ohne Frage.
Allerdings fast schon zu ungeheurlich, um wahr zu sein. Oder etwa nicht?!

Wir schliessen aber auch nicht aus, dass die Kleine lediglich mal wieder was in den falschen Hals gekriegt hat, oder die Geschichte sogar nur von ihr ausgedacht sein könnte, damit wir ihr das Anlegen solch eines Blogs gestatten, weil vielleicht Klassenkammeradinnen oder Freunde bereits so was haben.
Bleibt abzuwarten, was daraus wird. Sollte das Ganze nämlich tatsächlich der Wahrheit entsprechen, denke ich, dass sich sicherlich nicht wenig Eltern gegen sowas quer stellen würden.
Denn gänzlich ohne Mitspracherecht und Entscheidungsfreiheit ist Vietnam in diesen Tagen nicht mehr.

Dienstag, 24. Januar 2012

(KEO) - Xông Nhà / Der erste Besucher

Bimmel, bammel...Es ist eingeläutet.
In der Nacht von Sonntag auf Montag haben nun auch endlich die Asiaten die Jahreswende hinter sich gebracht und das Jahr des Drachen "willkommen" geheissen.


Ausser Stress, Stress, viel Stres, zwischendurch etwas Arbeit und dann wieder: Stress,
bedeutet der Jahreswechsel allerdings noch so manches mehr, denn der mächtige Drache verheisst auch Erfolg und einen reichen Kindersegen.

Der Kindersegen kann zwar meinetwegen ein wenig warten, aber der Erfolg wäre für dieses Jahr schon mal ein ganz guter Anfang, da wir uns für 2012 beruflich ganz schön was vorgenommen haben.

Auf dem Plan steht eine komplette neu-Orientierung, mit Schritt in die Selbstständigkeit.
Das nötige Startkapital hat die Schwiegermutter bereits bewilligt und auch die Nachrichten lassen auf einen wirtschaftlichen Aufschwung- und Rückgang der Inflationsrate hoffen.

Der Drache könnte also tatsächlich den lang ersehnten Erfolg bringen, wenn wir uns nicht allzu dumm anstellen..

Bevor es nun Richtung Zukunft geht, aber nochmal kurz ein Rückblick auf die vorangegangenen Tage:

Ihr habt es ja sicherlich schon an der Ebbe im Blog gemerkt: es ging drunter und drüber.
Nachdem wir die Vorbereitungen zum Tết-Fest mit ein paar Gaben für Ông Táo -unseren Küchengott- eingeleitet hatten, ging es im Eilschritt munter weiter mit einem Grossputz unseres Hauses, dem Haus meiner Schwiegermutter (7 Stockwerke klein!), dem Zubereiten von Speisen für den Hausaltar, dem Empfangen und Bewirten von Gästen (wiedermal schön Geschenke gemacht) und im Gegenzug einem Besuch unserer Seits, bei Freunden und Bekannten.


Alles prima soweit. Bis zu dem Punkt, an dem Tungs Mutter mich in die Küche rief, wo hinter der Glastür zum Garten ein verängstigtes Huhn mit Schreckens geweiteten Augen um sich blickte.
Das Problem hierbei: Das Huhn sollte später als Opfergabe auf dem Hausaltar landen - und ich meiner Schwiegermutter dabei behilflich sein, es dorthin zu verfrachten. Kurzum:
Ich sollte ihr helfen, es zu killen!

Das war dann der Moment, in dem Bi und ich uns ansahen und "Fersengeld" gaben.
Im "davonflitzen" kam Gott sei Dank gerade Tungs Sekretärin zur Tür herein, die ich umgehend zur Küche dirigierte.
Für die schien das aber auch nicht weiter schlimm zu sein, denn die krempelte auch gleich fleissig die Ärmel hoch und meinte: "Joar, dass bring ma mal gleich hinter uns. Das ham wa gleich! Wo ist den das Messer?!"
Dann hat sie sich das arme Huhn an den Beinen gepackt und reingetragen, wo sie kurz darauf ganz eifrig ein Küchenmesser geschliffen hat...

Bi und ich haben versucht uns unterdessen auf irgendwelche niedlichen Ponys auf ihrem Notebook zu konzentrieren. Als das erbärmliche Gekrächtze jedoch unerträglich für meine zart besaitete Seele wurde, habe ich mich mit den Worten: "Ich geh mal eben die Schlafzimmer wischen", nach oben verdrückt.


Gestern haben wir dann auf unseren Xông Nhà, den ersten Besucher im Haus nach dem Jahreswechsel gewartet. In Vietnam spielt es nämlich eine grosse Rolle, wer das ist und mitunter auch in welchem Jahr dieser oder diese geboren sind.

Je nachdem kann das dann Glück oder eben Unglück für die Familie im neuen Jahr bedeuten.
Weil unsere Kleine sich gerade auf ihr eigenes Tierkreiszeichen, dass Jahr der Schlange vorbereitet,
war sie für uns der passende Kandidat.
Wollen wir mal sehen, obs was bringt.

Heute sind wir bereits früh morgens nach Bac Giang, in der Nähe von Ha Noi aufgebrochen um die üppige Verwandtschaft auf dem Lande zu besuchen.
Letztes Jahr musste ich wegen Krankheit aussetzen und habe somit nicht schlecht gestaunt, was sich inzwischen dort getan hat.
Sowohl die Strasse dorthin, glänzt mit neuem Aspahlt, sowie sämtliche Häuser und ganze Strassenzüge, die allesamt neu aus dem Boden gestampft worden sind.

Selbst in der totalen Pampa glänzt also nun eine schicke Villa nach amerikanischen oder chinesischen Vorbild, nach der anderen. Vietnam hat sich in den letzten paar Jahren rasant verändert und macht einen wirklich gewaltigen Sprung nach vorne!

Mittwoch, 18. Januar 2012

Typisch Vietnamesisch!

Dieser Artikel ist zwar schrecklich lang, aber ein absolutes "muss" für jeden jungen Vietnamesen, der in Deutschland grossgeworden ist. Ihr werdet euch mit Sicherheit wiedererkennen und hinterher bestimmt die eine oder andere Träne vor Lachen, aus dem Augenwinkel wischen müssen.. Smilie  Smilie  Smilie


Du bist ein Viet, wenn... 
-deine Mutter für längere Autofahrten immer Xoi Vo und Cha Lua mit nimmt 
-du Sojasoße oder Maggi Würze nimmst, wenn dir etwas zu fad ist 
-deine Mutter mindestens fünf Ao Dais hat 
-deine Mama die Pizza mit der Schere zerteilt 
-deine Eltern sofort bei Ankunft der Gäste die Hausschuhpalette in allen Formen und Größen ausfahren 
-du im Vietnamurlaub von Händlern radikal über den Tisch gezogen wirst und dabei denkst, du hättest ein Schnäppchen gemacht 
-deine Eltern die ganze Paris by Night-Reihe zu Hause haben 
-deine Eltern chinesische Filme gucken, die über mind. 20 Videokassetten gehen und die Synchronisation aus einer einzigen weiblichen Stimme besteht. 
-deine Eltern dich immer mit Kindern von Bekannten vergleichen und nur deren guten Seiten aufzählen 
-dich deine Eltern jedes Jahr zwei Mal nach Hannover (Chua) oder Aschaffenburg (Dai Hoi Cong Giao) mitschleppen 
-dein Vater auf einem normalen Flug gleich einen Anzug trägt 
-dein Name nie richtig ausgesprochen wird 
-deine Eltern jeweils 10 Geschwister oder mehr haben 
-du nicht ohne "com", "pho", "bun" kannst 
-deine Verwandten in Vietnam 3 Tage am Stück in der Hocke sitzen können 
-in eurem Wohnzimmer ein Ahnenaltar und ein christlicher/budhistischer Altar aufgebaut sind 
-du im Vietnamurlaub vergeblich nach dem Klopapier suchst und neben der Toilette nur eine Popodusche auffindest 
-du mit deiner Familie in die USA reist und mindestens einen Abstecher nach Little Saigon, Cali machst, um Pho zu essen 
-deine weiblichen Landsleute in Vietnam auf Sonnenlicht reagieren wie Graf Dracula (Hut, Gesichtsschutz, Handschuhe bei 35°C im Schatten) 
-es auf deiner Hochzeit ein 10-Gänge-Menü gibt, darunter Goi, Sup Mang Cua, Xoi, Heo/Vit Quay, Tom, Cocktail/Suong Xa 
-deine Eltern bei Familienessen mit deinen Verwandten um die Rechnung kämpfen 
-deine Mutter sofort all ihre Freundinnen anruft, sobald es irgendwo Angebote und Schnäppchen gibt 
-du mindestens fünf Mal in Holland campen warst und das nur für "bac cua" 
-du zum sechsten Mal nach Holland willst und vom Campingplatz abgelehnt wirst, da Vietnamesen dort Hausverbot haben 
-deine Familie nur dort Urlaub macht, wo sie Freunde/Verwandte hat, um Hotelkosten zu sparen 
-deine Mutter zu jedem Scheiß Nuoc Mam beilegt 
-du nicht mehr ohne Nuoc Mam kannst 
-deine Eltern über Schärfegrad "F" lachen 
-du schon mal als Mitglied der Marlboro-Mafia bezeichnet wurdest 
-deine Hochzeit mindestens 10.000€ kostet und 90% der Gäste von deinen Eltern ausgesucht und eingeladen werden 
-du als jüngstes Kind die Klamotten deiner älteren Geschwister trägst/ -du als ältestes Kind deine Klamotten an deine jüngeren Geschwister "vererbst" 
-deine Mutter dir für jedes Wehwehchen gleich eine ganze Flasche "Dau Xanh" (Minzöl) draufschmiert 
-du erkältet bist und vorgibst gesund zu sein, da du befürchtest, von deiner Mutter zu "song", "cao gio" oder "chao" gezwungen zu werden 
-du wurdest schon mal mit einem Holzkochlöffel/Gürtel/Bambusstock verprügelt, musstest dich danach kniend in eine Ecke verziehen und 2 Tage lang mit ausgestreckten Armen zwei Wasserflaschen halten 
-du von Europäern als Chinese/Koraner/Japaner o.ä. bezeichnet wirst, nur nicht als Vietnamese 
-du als Kind einen Pony geschnitten bekommen hast, der millimetergenau gerade ist 
-du dir auf einer Autofahrt mit deinen Eltern Huong Lan und Tuan Vu geben musst 
-du Nguyen oder Tran mit Nachnamen heißt 
-du mindestens zwei Vornamen hast 
-diese kitschig sind (Minh=hell, klug/Duc=Tugend/Tuyet=Schnee/Huong=Duft/Ngoc=Edelstein etc.) 
-deine Eltern regelmäßig Geld an die Verwandtschaft in Vietnam schicken 
-deine Verwandten in Vietnam dich nicht mehr kennen, wenn du es nicht tust 
-alle auf dem Wohnzimmerboden schlafen, wenn es mal etwas mehr Gäste werden 
-du als Kind gezwungen wurdest, die Freunde deiner Eltern mit "A!", einer Verbeugung und verschränkten Armen zu begrüßen 
-wenn deine Mutter dir vebietet, sich zu dritt ablichten zu lassen, weil sonst einer davon stirbt 
-du markengeil bist 
-du als Kind die Augen schließen musstest, sobald sich zwei Menschen im Fernsehen küssten 
-deine Mutter in der Familie die Hosen anhat 
-deine Vorfahren besser französisch sprechen können als du je in der Schule gelernt hast 
-dich nach einem Vietnamurlaub selbst die fettesten Kakerlaken, tote Hunde am Haken, Froschschenkel etc. nicht anekeln 
-du Baguettes kennst, die man auf Faltpapiergröße zusammendrücken kann 
-deine Eltern Firmenangestellte sind oder ein Restaurant besitzen 
-dein Vater keinen Alkohol verträgt, aber auf jeder vietn. Veranstaltung bei den trinkenden Zockern aufzufinden ist 
-du süchtig nach Co Tuong oder Tien Len bist 
-jeder das Thema Vietnamkrieg anspricht, sobald er weiß, woher du kommst 
-du deinen Freunden als erstes "du ma, dit me, cho de, con cac etc." beibringst 
-deine Eltern bei jeder Kleinigkeit "dit me/du ma" sagen 
-du Verwandte in den USA, Deutschland und Kanada hast 
-dich die Bravo und Biologielehrer aufgeklärt haben und nicht deine Eltern 
-du bei der Ausreise am Flughafen vom Zoll angehalten wirst und immer etwas gefunden wird 
-dein heute gedämpfter Reis morgen der gebratene Reis sein wird 
-du denkst, Frühlingsrollen, Banh Bao, Banh Cam, Ca Ry seien urvietnamesisch 
-du jemanden in der Verwandtschaft hast, der von Chinesen abstammt 
-dich Leute mindestens fünf Jahre jünger schätzen 
-du dich jedes Mal wegpissen musst, wenn ein vietn. Erwachsener eine Rede auf deutsch hält aufgrund der Intonation 
-deine Eltern Sau Rieng (Durian-Frucht) mögen
-für dich als Jugendlicher nur Vietnamesen als Ehepartner in Frage kommen, du älter wirst und mit einem Nichtvietnamesen den Rest deines Lebens verbringst 
-eure Reissäcke zu Hause nicht weniger als 20kg umfassen 
-ihr eine Karaokemaschine daheim habt 
-du dich über deine Karaoke singenden Eltern beschwerst 
-du dabei heimlich mitsingst Smilie 
-du nur in Vietnam jemals das Gefühl haben wirst, Millionär zu sein (zumindest Dong-Millionär Sehr glücklich
-es für dich nichts Neues ist, verstorbene Verwandte direkt vor der Haustür zu begraben 
-du dich darüber aufregst, was für Tratschtanten vietn. Eltern sein können 
-du dich mit deinen berühmten Landsleuten freust (Johnny Nguyen, Schauspieler/Scotty Nguyen, Pokerstar/Tila Nguyen, Pornostar/Dat Nguyen, NFL-Player)
-du am Flughafen grundsätzlich mindestens zehn Kilogramm Übergepäck hast 
-du es normal findest, "verdorbene" Garnelen- und Fischreste als Soße zu essen (Mam Tom) 
-in eurer Küche mindestens ein Karton mit Mi Goi (Instantnudeln) von MaMa oder YumYum steht 
-du zum Knutschen mit Deinem Partner auf dem Moped sitzend an einem Park stehst, neben all den anderen knutschenden Paaren 
-"Ausgehen mit Freunden" immer bedeutet: Cafe (Tang 1), Seafood (Tang 2), Karaoke (Tang 3). Und zwar IMMER! 
-du als Kerl NIE NIE NIE ein "gutes vietnamesisches Mädchen" zu dir nach Hause einladen kannst, weil sie dann sofort denkt du willst sie heiraten oder nur Sex, oder sogar beides 
-ein "gutes vietnamesisches Mädchen" dich zu sich nach Hause einlädt und all ihren Verwandten vorstellt, obwohl du sie gar nicht heiraten willst, und auch keinen Sex, oder beides 
-du beim Essen die Knochen auf den Fussboden schmeißt 
-du nach dem Essen IMMER Zahnstocher brauchst und Dir dabei die Hand vor den Mund hälst 
-du bereits zum FRÜHSTUECK eine heiße, fettige Nudelsuppe isst (Pho, Bun Bo ect...) 
-du "Xa Xi" magst, welches wie Nagellackentferner schmeckt 
-du "Rau Ma" magst, welches wie Spülmittel schmeckt 
-das was du gerade isst, immer gut und gesund fuer das ist, was Du eben gerade isst. (Iss Leber, ist gut fuer die Leber) 
-dein eigenes Kleinkind sich zum pinkeln immer direkt an den Strassenrand stellen oder hocken muss 
-dir deine Mutter immer erzählt "Der (wildfremde) Onkel am Nachbartisch schimpft gleich mit Dir, wenn Du nicht schnell aufisst 
-du Sojasoße oder Maggi Würze nimmst, wenn dir etwas zu fad ist 
-wenn Deine Eltern mit Maggi gewürztes Spaghetti Bolognese mit Stäbchen essen 
-deine Eltern abends immer vor dem Fernseher sitzen, um sich auf VTV Phim Truyen anzusehen, die meistens aus 25 Folgen bestehen 
-du stundenlang im Schneidersitz pokern od. "tien len" zocken kannst 
-deine Eltern dir ständig sagen, dass du deine Haare schneiden sollst 
-du in einer Wohnung voller Elektronikgeräte wohnst 
-du von deinen Eltern Ärger kriegst, wenn du eine 2 geschrieben hast 
-du für deine Eltern immer ein Kind sein wirst, auch wenn du schon 20 bist 
-du größer bist als deine Eltern (und deine Schuhgröße 40+ ist, während Mama 36 trägt) 
-deine Eltern später bei dir wohnen, wenn sie alt sind 
-deine Eltern in eurem Garten trai bau züchten 
-du zu Hause mindestens zwei Reiskocher hast 
-eure Fernbedienungen daheim in Folie verpackt sind 
-es bei euch zu Hause mehr Stäbchen und Schälchen vorhanden sind als Teller und Messer, Gabel 
-dein Vater sein Handy am Gürtel trägt 
-irgendein/e Bekannte/r von euch "Nails=Neil/Neo" lernt, macht oder betreibt 
-in der Wohnung mindestens 1 anh nghe thuat (professionelles Foto aus VN) hängt, damit alle Gäste fragen: "Bist du das?" (egal zu wem) 
-du schon über 20 bist und immer noch Bescheid sagen musst, wo du hingehst, bist, mit wem und wann du wieder kommst 
-andere Leute dich alles über Vietnam ausfragen und du klarstellen musst, dass du nicht Vietnamistik studierst 
-fremde Leute alles über dich wissen weil die dein "Gesicht gelesen" haben 
-es für Sachen, die du machst, immer vietnamesische Sprichwörter gibt 
-deine Eltern bei Asialand shoppen gehen 
-zu Anlässen (Geburtstag, 1Monatsjubiläum, Hochzeit) nirgends Geschenke siehst, aber haufenweise weiße phong bi (Briefumschläge) 
-bei euch mindestens 1 gratis Kalender von einem Asiamarkt (Einzel- oder Großhandel egal) mit irgendwelchen Frauen in Ao Dai hängt 
-egal was ansteht, das Essen das wichtigste Thema ist und immer im Übermaß 
-in eurer Küche niemals Nuoc Mam, Mi Chinh und Tuong Ot fehlen 
-dein späterer Lebenspartner mindestens studiert haben musst (am besten: Arzt, Anwalt, Big Boss, Politiker o.ä.) oder wohlhabende mächtige Eltern hat 
-du Männer kennst, die sich mindestens einen suuuperlangen Nagel wachsen lassen (Daumen, Kleinfinger, beides...), aber total ungepflegt gelb-braun ausschaun (zum Popeln!) 
-du älter wirst und checkst, dass Vietnamesen doch vor der Ehe Sex haben und nicht den/die allererste/n Freund/in heiraten 
-ihr immer einen vollen Kühlschrank und vor allem Kühltruhe habt. Eure Mütter denken, alles Gefrorene hält sich für die Ewigkeit 
-es bei euch Hühnchen (oder auch anderes Geflügel) mit voller Montur gibt (Kopf,Hals, Füße, Darm...) - alles wird verwertet 
-ihr euch nie traut, Freunde zum Essen einzuladen wegen der vielen genannten Dingen vorher 
-du keine gescheiten Doppelvokale (wie z.B. "Google") schreiben kannst, weil Vietkey aktiviert ist 
-deine Eltern "Sprite" bestellen und es kommt ein "se be rai" raus 
-deine Verwandten in Vietnam mit Jeans ins Meer steigen 
-dein Opa seine langgewachsenen Haare auf einem Muttermal zwirbelt 
-50 Leute auf ein Familienfoto passen 
-dein Papa mit der Videocam Sachen aufnimmt, die er sich nie angucken wird 
-deine Mama die Kartons der Cornflakespackung als Spritzschutz beim Frittieren benutzt 
-dein Vater bei neuen Elektrogeräten die Anleitung wegwirft und lieber solange an den Tasten herumfummelt bis sie funktionieren 
-deine Eltern mit Birkenstocks zum Supermarkt gehen 
-deine Mutter das schönste Geschirr in der Vitrine aufbewahrt, es bei Besuch (, am besten bei Verwandten aus Vietnam,) nur für die Gäste benutzt wird und ansonsten tabu ist 
-deine Eltern schimpfen, dass du schlafen musst, obwohl Wochenende ist 
-deine Mutter losheulen muss, wenn sie cai luong schaut 
-deine Mutter einen Brief liest, flucht und dich dann fragt, ob du es übersetzen kannst 
-deine mutter sagt, du sollst schlafen gehn, weil es schon zu spät ist, obwohl es erst 20.00 Uhr ist 
-deine Mutter dich total blamiert, z.B. ihr "gutes" deutsch 
-deine Mutter Bekannte trifft und sie nur über Probleme von Vietnam oder ähnliches sprechen 
-deine Mutter dir immer alle deine Pickel ausdrücken will 
-30 Minuten Verspätung noch ziemlich pünktlich sind 
-du mal etwas von Allem sein kannst...verpeilt/verärgert/verspielt/verdummt etc. 
-du ein EGOshooter bist und dich sobald es geht,so oft wie möglich fotografierst 
-du gut in der Schule bist 
-deine Mutter dir als kleines Kind, dir immer deine Nase mit dem Fingerchen gesäubert hat 
-du am Strand immer Hot Pot essen musst 
-du in der Wohnung keinen Hut oder ähnliches aufhaben sollst, da du sonst nicht mehr wächst 
-du bei KFC deine Pommes mit Chilisoße essen musst 
-du deinen Freunden keine Schals und keine Scheren schenken darfst, weil du sie sonst nie wieder siehst 
-wenn dich ein Mädchen beim ersten Kennenlernen immer sofort nach deinem chinesischen Sternzeichen fragt 
-du beim Lachen immer die Hand vor den Mund nimmst 
-du im Restaurant die Tüte mit den feuchten Tüchern immer mit einem lauten Knall aufmachen musst 
-du für deine Mutter nicht nur beim Arzt anrufen, sondern auch als Übersetzer beim Termin mitgehen musst 
-deine Eltern dich ihr Postwesen übersetzen und erklären lassen 
-deine Eltern am Wochenende zum Flohmarkt fahren, um irgendwelche nutzlosen Sachen zu kaufen und behaupten, es sei ganz neu 
-deine Mutter und ihre Freundinnen zusammen Sammelbestellungen beim Großhändller machen, um Rabatt gewährt zu bekommen
-du schon mal mit deinen Eltern auf dem Tschechien-Markt warst 
-deine Mutter beim Flug in die Heimat die Koffer mit Süßigkeiten vollstopft 
-du dein Zimmer mit deinen Geschwistern bis zum Erwachsenenalter teilen musstet 
-du als kleiner Junge nie im Verein Fußball spielen durftest, weil die Gefahr der Verletzung zu groß war 
-deine Mutter draußen auf dem Balkon kocht, weil es folglich in der Wohnung weniger riecht 
-deine Eltern beim Essen schmatzen und rülpsen und es für selbstverständlich halten 
-deine Eltern eine Satschüssel mit vietnamessischen Programmen besitzen 
-dein Vater ein Pokal beim Botcha "bun" gewonnen hat 
-deiner Mutter beim Einkaufen kurz vorm Bezahlen einfällt, dass sie noch was braucht und dich ohne Geld beim Kassieren stehen lässt -du gerade lachst, weil das hier alles wahr ist =)
-du jeden Sommer mit mind.20 Verwandten zum Grillen an den See musst

-in eurer Wohnung ein 4-teiliges Muschelbilderset hängt
-deine Mutter einen grünen Jadeanhänger (Phat Ba/Buddah) an einer Goldkette trägt
-in eurer Vitrine eine Flasche Reisschnaps, mit irgendwelchen ekligen, eingelegten, toten Tieren steht 
-deine Mutter so laut spricht, wenn sie mit Vietnam telefoniert, als müsse man je weiter man voneinander entfernt ist, umso lauter schreien.. 
-deine Mutter regelmässig teure Kosmetik- und Duschartikel nach Vietnam schickt
-ihr ein riesen Hackbeil in der Küche habt
-deine Mutter in der Hocke sitzend, Hühnchen unter Zeitungspapier auf dem Fussboden zerhackt
-in eurer Wohnzimmervitrine mind. eine spektakuläre Flasche teurer Marken-Whiskey-oder Cognac steht
(X.O. ; Hennesey ; Johnny Walker ; Jack Daniels ; Chivas Regal..)
-auf eurem Wohnzimmerschrank ein mind. 4-teiliges Miniatur-Buddahfigürchen-Set steht
-die Wäsche minimum bis in eure Jugend auf einem Wäscheständer irgendwo in der Wohnung getrocknet wurde und nicht in einem Trockner
-früher bei euch immer "Banana-Cards" (zum billig-telefonieren ins Ausland) rumlagen
-es in eurer Wohnung nach Räucherstäbchen riecht
-in eurem Auto zum Schutz der Insassen ein Jadeanhänger vom Innenspiegel baumelt
-deine Mutter die Wohnung so sauber hält, dass man vom Fussboden essen könnte
-dein Vater jede peinliche Schulaufführung von dir mit der Kamera aufgezeichnet hat
-ihr hin und wieder mind.10-20 Gäste habt und diese auf Bastmatten, Tischdecken oder Betttüchern auf dem Boden mit euch essen
-deine Mutter sich bei Kopfschmerzen Tigerbalsam oder Dau Xanh auf die Schläfen reibt
-du deine Eltern regelmässig zu Arzt- oder Behördengängen begleiten musst um für sie zu übersetzen
-deine Mutter beim kochen jedes Gericht mit "Glutamat/bot ngot" würzt

Na, wer hat bis zum Schluss durchgehalten und kann nicht behaupten, dass alle Punkte haargenau so sind?! Lachen

Freu mich auf eure Kommentare Smilie