Willkommen auf meinem Blog

Auf dieser Seite findet ihr -in den verschiedenen Rubriken unter dem Titelbild- viele nützliche Infos rund um das Thema Vietnam und zudem jede Menge lustig-bis spannende Anekdoten aus meinem Alltag, als Schwiegertochter einer vietnamesischen Familie..
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Freitag, 26. Juni 2015

Ankunft in Viet Nam und das Wiedersehen mit Tung

Selbst im Flieger war ich noch kraeftig am weinen, obwohl ich
mich zu diesem Zeitpunkt natuerlich insgeheim schon laengst auf
mein Zuhause in Viet Nam, Tung, unsere Kleine, King Kong u.
die Katzen freute. Ich finde die verwunderten und verstoerten
Blicke der anderen Fluggaeste immer so lustig, wenn man in
einem Flieger der Thai Richtung Bangkok sitz, wo eigentlich
alles in den Urlaub geht und jeder guter Dinge ist und dann sitzt
da so eine und heult fortwaehrend leise vor sich hin... :D
Keine Ahnung, was die sich denken muessen, was mit mir nicht
stimmt. Die meinen sicherlich ich haette einen an der Waffel ;)

Nachdem es die erste laengere Trennung seit Anbeginn unseres
gemeinsamen Lebens war, war ich mega gespannt darauf, wie das
Wiedersehen mit Tung verlaufen wuerde. Sonderlich vermisst
hatte ich ihn die letzten Wochen meines Aufenthaltes ja ueber-
raschenderweise nicht mehr, so heftig die Trennung Anfangs
auch gewesen ist. War nach bald sieben Jahren Ehe vielleicht
einfach die Luft raus und die Beziehung, wie meine damalige
mit Kenny (die fast genauso lang angedauert hat) lediglich
noch gewohnheit, oder wuerden evtl.doch nochmal die Funken
spruehen? Bald wuerde ich es erfahren. Innerlich spielte ich
bereits mit dem Gedanken meine Rueckkehr nach Deutschland
vorzubereiten, sollte da tatsaechlich nichts grossartiges mehr
zwischen uns sein. Ab dem Zwischenstopp am Flughafen in
Thailand, von dem aus es dann direkt nach Ha Noi geht wurde
ich zunehmends nervoes.

Nach der Landung freute ich mich jedenfalls erstmal riesig,
endlich wieder vietnamesischen Boden unter meinen Fuessen
zu spueren und war total ueberrascht und schwer beeindruckt
von dem Wandel, den unser Flughafen Noi Bai vollzogen hatte.
Waehrend meiner Abwesenheit war scheinbar ein komplett
neues Gebaeude fertiggestellt worden, dass in einem hellen,
freundlichen und modernen Glanz erstrahlte. Die Aufmachung
erinnerte mich ein wenig an die Terminals in Muenchen. Kein
Vergleich zum winzigen, alten Ankunftsbereich von frueher! Ich
war richtig erstaunt und somit wenigstens kurzfristig von den
weichen Fuessen abgelenkt, die ich zwischenzeitlich bekommen
hatte. Beim warten auf meine Gepaeckstuecke bewunderte ich
zwar ausgiebig das neue Ausgabeband und die schoene, grosse
neue Halle, merkte aber dennoch dass langsam aber sicher mein
Herz anfing wie wild zu schlagen und das verschlimmerte sich
beim Gang durch den Zoll auch noch. Jedoch nicht aufgrund der
Zollbeamten, sondern weil das der letzte Schritt vor der Tuere war,
hinter der mein Mann mich in Empfang nehmen sollte.

Kurze Zeit nach meiner Rueckkehr nach Viet Nam

Mein Versuch ihn irgendwo hinter den Scheiben zu erspaehen
blieb erfolglos und auch als ich schliesslich nach draussen-, in
das Meer Wartender trat, weit und breit noch immer keine Spur
von ihm! Allerdings hatte ich das Gefuehl, dass er mich -im
Gegensatz zu mir-, sehr wohl bereits konnte. Dadurch steigerte
sich meine Aufregung ins unermessliche. Wuerde Tung sich ueber
meine Rueckkehr freuen? Und was wuerde er bei meinem Anblick
empfinden? Ich kam mir die paar Meter, die ich den Waagen mit
meinen Koffern schob ungemein tollpatschig und doof vor. Das ich
vor lauter Ausschau halten meinem Vordermann mehrmals hinten
in die Fersen fuhr, machte die Sache nicht gerade besser...Aber
dann sah ich ihn endlich! Mit einem breiten Grinsen im Gesicht
stand mein Mann da und ich haette ihm eine reinhauen koennen,
dass er es sich nicht hatte nehmen lassen mich ausgiebig zu beobachten
und erst den ganzen Weg langlaufen liess, bevor er auf mich zugetreten ist
um mich von meinen Qualen zu erloesen.

Mir selbst war mittlerweile das Herz vollends in die Hose gerutscht
und in meinem Bauch flogen die Schmetterlinge wie wild umher,
aber am Blick meines Mannes konnte ich erkennen, dass es ihm
genauso ging. Was fuer eine Erleichterung! Wie schoen zu sehen, dass die
Liebe und das Feuer doch noch nicht erloschen sind und unsere Ehe doch
nicht eingeschlafen- und lediglich noch die Macht der Gewohnheit war.
Unser Wiedersehen war alles andere als gewoehnlich und das beruhte zum
Glueck auf Gegenseitigkeit.


Hinterher erzaehlte Tung mir, dass er sich tatsaechlich die Zeit ge-
nommen hatte mich erst einmal in Ruhe zu betrachten und sich ein
Bild von mir zu machen, ehe er mich begruessen kam. Ausserdem
hat er gemerkt wie ich mich gewunden habe und sich diebisch daruber
gefreut. Genau wie ueber die Tatsache, dass ich dem hochgewachsene
 "Tay" vor mir mehrmals hinten reingefahren bin. Er meinte er sah
zuerst mehrere andere Westlerinnen aus dem Zollbereich kommen und
dachte sich wie jung und gutaussehend die seien und wie erstaunt er
dann war als letztlich auch ich herauskam, weil ich mich in den ein-
einhalb Monaten so sehr veraendert hatte. Seine Worte, wieviel juenger
und schoener er mich fand und wie stolz und erfreut er darueber war, so
eine huebsche-, jugendliche- und obendrein noch europaeische Frau zu
haben gingen selbstverstaendlich runter wie Oel! Besonders wo man ihm
so deutlich ansehen konnte, dass er sie wirklich ernst meinte und min-
destens ebenso "frisch verliebt" war, wie ich.

Die gesamte, dreistuendige Fahrtzeit von Ha Noi zurueck nach
Hai Phong hielten wir Haendchen oder lagen aneinander gekuschelt auf
der Rueckbank des Waagens und schliefen. Zuhause angekommen
stuerzte sich mein kleines Scheisserchen King Kong sofort auf mich und
kam dabei schier um vor Freude ueber meine Rueckkehr. Meine Ankunft
haette nicht besser verlaufen koennen. Allerdings waehrte der Zauber nur
kurz, denn schon am naechsten Tag stand das Tet-Fest vor der Tuere und
mit ihm warteten meine Schwiegermutter und  jeeeede Menge Arbeit auf
mich..... :p

Donnerstag, 18. April 2013

(Über)-Lebenszeichen einer Verstossenen

Leute, Leute...
Nun musstet ihr ja mal wieder laenger als lang auf einen persönlichen Beitrag von mir warten.
Wer von euch schon seit einiger Zeit mit dabei ist, ist das sicher leider schon gewohnt.

Tut mir auch ehrlich leid, aber es gab mal wieder einen driftigen Grund.
Der war oder ist diesmal auch so driftig, dass ich nicht mal jetzt sonderlich grosse Lust verspüre,
ausgiebig darüber zu schreiben.

Mein Herz diesbezüglich hatte ich mir vor wenigen Tage bereits im zugehörigen Forum ausgeschüttet und von dort (besser von einzelnen Mitgliedern dort) überraschend viel guten Zuspruch und vor allen Dingen teilweise ach echte Hilfsangebote erfahren.

Das gibt mir ein wenig das Gefühl von Rückhalt und die Einsicht, dass wir langjaehrigen Deutschen hier in Vietnam zwar weit verstreut- und rar in der Zahl leben, dass diejenigen die da sind aber dennoch eine kleine eingeschworene Gemeinschaft sind und zusammenhalten- bzw für einander dasein würden, wenns hart auf hart kaeme.

Man weiss man haette jemanden zu dem man gehen kann, selbst wenn man sich noch nie zuvor persönlich kennengelernt hat, einfach aus dem Grund, weil wir alle gemeinsam haben, dass wir Deutsche sind.
Aus Deutschland selber kennt man sowas gar nicht. Um ein bisschen Nationsgefühl zu kriegen muss man erstmal rund weit über 10.000 Kilometer von "Zuhause" weg..
(Dann klappts auch mit dem Nachbarn) ;)

Und waehrend ich eben gerade so nett vor mich hinschreibe, komme bestimmt ein paar von euch um vor Neugierde, was jetzt eigentlich bei uns los ist.

Ich will mich dennoch kurz fassen. Also nur soviel:
Mein Bruder und seine Freundin waren für etwa 2 Wochen hier, wovon sicherlich auch mind.rund ein Tag vermutlich ganz nett war. Dann jedoch ist die Situation eskaliert. Auslöser dafür war zunaechst meine Schwiegermutter.

Ihr wisst ja sicher das die Beziehung zwischen ihr und mir nie zum allerbesten stand.
Teils weil ich keine Vietnamesin bin, teils weil die Exfrau meines Mannes und mein Exfreund (die aus der gleichen Familie stammen) bzw deren gesamte Familie ganze Arbeit geleistet hatten und mich im Vorfeld sowie über den gesamten Zeitraum bis heute fortwaehrend bei meiner Schwiegermutter schlecht gemacht- und Lügengeschichten über mich erzaehlt haben.

Zu der besonders schlimmen Verleumdung ich könne aufgrund meiner Krebserkrankung damals keine Kinder bekommen (in Vietnam ist sowas nach wie vor ein echter Trennungsgrund!) kam vor schaetzungsweise 2 Jahren oder so noch der Unfug ich waere ein Junkie und schwer drogenabhaengig.
Dies wurde so auch an meine eigene Familie herangetragen, die sich deshalb mit der Zeit wegen völlig banaler Dinge (z.B. das ich nicht gerade vor Fett am Körper strotze und sehr dünn bin u.ae.) anfingen echte Sorgen um mich zu machen.

Aber lange Rede..besonders meine Schwiegermutter muss ein aussergewöhnlich bereitwilliger Empfaenger für all diese üblen Nachreden gewesen sein und sah wohl durch den Besuch meines Bruders ihre Chance, mich ein für allemal loszuwerden und dachte scheinbar wenn sie ihm erzaehlen würde, ich waere drogensüchtig, dass dieser mich dann auf alle Faelle sofort einpacken und zurück mit nach Deutschland nehmen würde.

Problem unerwünschte Schwiegertochter gelöst! Nicht ganz, denn der stand eines Abends unverhofft mit einem Drogentest vor mir (ich hab aber auch immer was verdaechtig lang gebraucht bei fertig machen zum ausgehen! ;) ) und der war selbstverstaendlich negativ.
Ich kann es selber kaum fassen, dass ich mich überhaupt dazu herabgelassen habe so einen Test zu machen.
Meinen eigenen Eltern haette ich den wahrscheinlich um die Ohren gescheppert, oder besser gesagt:
Die würde sowas nie bringen, weil bei uns in der Familie noch Werte wie Aufrichtigkeit und gegenseitiges Vertrauen zaehlen..

Mein Mann jedenfalls war danach aber nicht mehr zu halten und hat der "Guten" das Schaelchen für den Test, in dem sich mein "Pipi" befand unter die Nase gehalten und seither ist auch er bei ihr ganz tief unten durch.

Aus ihrer wirklich niedertraechtigen Aktion, mit der sie mich eigentlich loswerden wollte, ist sie am Ende nun -zwar nach wie vor mich- aber nicht auf die von ihr gewünschte Weise- und zudem nicht nur mich alleine- sondern auch ihren eigenen Sohn losgeworden.

Denn der haelt völlig unvietnamesisch zu mir und ist enttaeuscht und verletzt über das Verhalten seiner Mutter. Nach einem ehrlich grausamen Brief, den seine Mutter scheinbar an meinen Bruder schicken wollte (was sie letztlich aus irgendeinem Grund aber doch nicht getan hat), in dem sich seine Mutter in den haesslichsten und gemeinsten Worten über mich und ihren eigenen Sohn ausgelassen hat (so was übles und verletzendes habe ich noch nie in meinem ganzen Leben zu Gesicht bekommen und würde ich vermutlich nicht mal meinem aergsten Feind zumuten!!), den unsere Kleine uns zugespielt hatte und zwei od. drei weiteren argen Zwischenfaellen haben anh Tung und ich nun unsere 7 Sachen zusammengekratzt und sind fürs erste wieder zurück in unsere "Bruchbude", in der wir die letzten Jahre gelebt hatten.

Weil diese Unterkunft aber in einem so dermaßen unbewohnbaren und heruntergekommenen Zustand ist und weil darüber hinaus aufgrund fehlender Papiere (u.a. das "So Do") im Grunde genommen meine Schwiegermutter auch das Sagen über dieses Haus hat wollen wir nun endgültig hier raus und sind gerade auf der Suche nach was nettem, kleinen, zur Miete. Drückt uns bitte die Daumen, dass wir möglichst bald was ordentliches finden, wo wir uns wohlfühlen und endlich richtig heimisch werden können.

Meine Mama ist ein wahrer Engel und unterstützt uns dabei. Ohne sie waere uns das zur Zeit unmöglich.
Hoffentlich können wir ihr dann schon stolz unser neues, niedliches Zuhause praesentieren, wenn sie Ende Mai mit meinem Bruder Nummer 2 und dessen Freundin auf ihren normalerweise 1xjaehrlichen Besuch kommt. Darauf freue ich mich schon unendlich, denn sie fehlt mir höllisch und wir haben ihr so, so viel z verdanken für all die Liebe und tatkraeftige Unterstützung, die sie uns gibt! :)

Puuuh, das ist aber alles ganz schön heftig, denkt ihr euch jetzt sicherlich, aber das ist ja noch gar nicht alles.
Ihr erinnert euch naemlich sicher noch an die Wohnung in My Dinh, Ha Noi, in die wir kurz vor dem vietnamesischen Neujahrsfest so gut wie all unsere Sachen, also unseren kompletten Hausstand, Flachbildschirmfernseher (natürlich den ganz grossen), die brandneue Anlage, die wir aus Deutschland mitgebracht hatten im vorigen Sommer, die Kaffemaschine, den Wasserkocher, einen neuen Herd, neue Töpfe, Pfannen, Tassen, Teller, Besteck, die beste Kleidung, Bücher, Vorraete, eine neue Matratze, neues, edeles Bettzeug...und so weiter und so weiter und leider noch ganz, ganz viel mehr so weiter..
(wirklich Unmengen von guten, teuren, neuen und alten Sachen) - gebracht hatten und in die wir eventuell ja eigentlich einziehen wollten?!

-Ja?! ..Ok, denn genau diese Wohnung (als einzigste von vermutlich weit über Hundert Parteien..) und das auch noch im 25. Stock (oder wars der 26.ste?! -is ja wurscht, sehr, sehr weit oben jedenfalls) ist bis an die Knöchel vollends in Pisse und Scheisse geschwommen! (Entschuldigt die Wortwahl, aber nichts anderes war es) Und mittendrin natürlich unser ganzes Zeugs, dass wegen der noch fehlenden Möbel, die wir ja erst noch hochschaffen wollten, zu der Zeit noch auf dem Boden stand.

Wer sich nun fraegt wie sowas passieren kann...Ich weiss es ehrlich gesagt auch nicht! Ich weiss nur soviel, dass die Toiletten in beiden Badezimmern wohl tagelang aus vollem Rohr übergelaufen sind und so die Vaekalien von was weiss ich wievielen Leuten, wie gesagt bis an die Waden und in wirklich jedes einzelnen Zimmer strömen konnten.

Je nach persönlicher Schmerzgrenze ist natürlich alles hinüber (denn wer möchte noch von einem Tellerchen essen, oder aus einem Becherchen trinken, dass in der Sch.... und in dem Urin von wildfremden Leuten geschwommen ist?!) Die Verwaltung unten im Haus versucht jedenfalls gerade sich irgendwie rauszureden und uns die Schuld in die Schuhe zu schieben, damit kein Schadensersatz gezahlt werden muss...

So, nun dürft ihr das alles aber erstmal etwas sacken lassen und kriegt hoffentlich keine Alptraeume von dieser unschönen "Gute-Nacht-Geschichte"...Ich melde mich sobalds was neues bzgl. nem neuen Domizil gibt..Bis dahin..haltet die Ohren steif und lasst euch nicht unterkriegen. :)

Mittwoch, 14. November 2012

Überraschung

Gestern habe ich euch ja von unserem Besucher Kenny aus Deutschland berichtet.
Ihr wisst, ich stehe dem mit etwas gemischten Gefühlen gegenüber und das was ich heute
von ihm erfahren habe, tut dem nicht umbedingt einen Abbruch:

Er wird fast ein halbes Jahr lang bei uns bleiben!

Das zu hören war wirklich eine Überraschung mit der ich im Leben nicht gerechnet haette,
denn laenger als 3 Wochen haelt er es hier normalerweise nicht aus.

Kenny war erst ein paar Jahre alt, als seine Mutter seinem Vater mit den Kindern
nach Deutschland nachgereist ist. Seither lebt er dort und ist -so vietnamesisch er sich
auch gerne gibt- im Grunde bereits ziemlich eingedeutscht.

Ohne zünftiges deutsches Essen kommt er bei uns in Vietnam nicht einmal diese üblichen
3 Wochen aus. Vor seinem Urlaub deckt er sich darum für gewöhnlich mit reichlich
Fertigfutter von drüben ein.
Fertigfutter für die Zeit bis Anfang April einzupacken dürfte allerdings ein wenig
kompliziert gewesen sein und deshalb ging sein erster Gang heute auch gleich ins
Big C Center (unser grösstes Einkaufszentrum mit Supermarkt in Hai Phong), wo er sich
schon mal umgesehen hat, von was er sich die naechsten Monate über ernaehren kann.

Freiwillig hat er so eine wahnwitzige Entscheidung meiner Meinung nach sicher nicht
getroffen. Ich nehme schwer an, dass er von seiner Familie sozusagen hierher
"abkommandiert" worden ist.
Mögliche Gründe dafür gaebe es jedenfalls jede Menge. Da bin ich ja wirklich mehr
als gespannt, wie er sich nun schlagen wird. Langweilig war ihm auf alle Faelleschon
heute..

Ich selbst habe vorhin übrigens eine klitze-kleine Glanzleistung vollbracht:
Mein erstes, selbstgeschriebenes vietnamesisches Gedicht, dass sich sogar noch reimt,
wenn man es richtig betont. :)
Mein lieber Mann hat mich zwar kraeftig ausgelacht dafür, weil es zugegebenermaßen
so klingt, als haette ein etwas minderbemittelter Erstklaessler es geschrieben, aber
immerhin...
Entscheidend ist für mich, dass es von Herzen kam. Ich habe es naemlich meiner
geliebten Mama gewidmet. Für einen Facebook-post ist das Niveau gar nicht so übel,
wie ich finde ;)
Hier ist zumindest das Ergebnis für euch:

Con nhớ hết những lúc tốt đẹp bên mẹ..
Con nhớ hết từng ngày còn từng phút giây..
Con luôn sẽ nhớ và con muốn nói: Con sẽ yêu mẹ, cả hết cuộc đời!

 

Ich erinnere mich an all die schönen Momente mit meiner Mama..
Erinnere mich an jeden einzel
nen Tag, jeden einzelnen Augenblick..
Ich werde mich immer daran erinnern und ich möchte dir sagen:
Ich werde dich ein ganzes Leben lang lieben!

Con yêu Mẹ!
Ich liebe dich! ♥ ♥ ♥



Freitag, 1. Juni 2012

Familien in Vietnam


Gewiss : Die meisten Paare leben miteinander oder im Alter nebeneinander , so aehnlich wie in Deutschland auch . Uns ist neben dem, was gut oder zufriedenstellend “laeuft” , nur auch aufgefallen (und Alkohol und Spielleidenschaft ist oft eine Quelle haeuslicher Unzufriedenheit) :
  1. Die Nachbarin in unserer Hẻm: nachdem wir alle begeistert waren von dem kleinen Wuermchen, das als Drittes in die Familie nebenan hineingeboren wurde , machte die Mama Schulden. Im Spiel. So viel, dass sie sie nie wieder im Leben zurueckzahlen kann. Sie nahm , wohl fuer immer, Abschied von uns und von ihrer Familie und zog sich zurueck ins Mekongdelta zu ihren Eltern. Die drei Kinder besuchen sie dort gelegentlich. Wir versuchen zu helfen, wo immer es geht. Voraus ging im vorigen Jahr : heftigstes Geschrei, auch mitten in der Nacht, aus dem Haus der Betroffenen. Dann war sie eines Morgens weg. 

  2. Vor zwei Monaten heirateten unsere aelteste Enkelin mit unserer Unterstuetzung einen lieben, netten jungen Mann. Nach drei Wochen hiess es : sie giften sich an, auch lautstark in und vor ihrer Wohnung im Haus der Eltern des jungen Mannes. Eifersucht und Geld spielten eine Rolle. Beide schaemen sich vor uns und kontaktieren uns nicht mehr. Die Telefonnummern haben sie geaendert.

  3. Nach 40 Jahren Ehe laesst sich eine Verwandte von uns von ihrem mir lieben Ehemann scheiden. Viel Getoese ging dem voraus. Er trinkt viel Alkoholisches. Kinder haben sie nicht. Der einzige Sohn hat sich vor Jahren umgebracht. In unserer Furcht vor Suizid des Mannes verfolgten wir ihn eine ganze Nacht in der Stadt. Jetzt lebt er – mittellos - in der Naehe seiner Herkunftsfamilie im Sueden. 

  4. Letzte Woche : der Schwiegersohn kam bei uns vorbei. Mit auffaelligen drei langgezogenen Schnittwunden verdaechtig nebeneinander im Gesicht. “Beim Rasieren”. Die Ehefrau, unsere Tochter, ist eine allseits bekannte “Kratzbuerste”.

  5. … die vielbeschworene heilige Familie in Vietnam ist auch nicht mehr das, was sie mal war – ich habe meine Zweifel : war sie das jemals ? oder ein Wunschtraum ? 

CATINAT

Freitag, 4. Mai 2012

Familien in Vietnam

Gewiss : Die meisten Paare leben miteinander oder im Alter nebeneinander , so aehnlich wie in Deutschland auch . Uns ist neben dem, was gut oder zufriedenstellend “laeuft” , nur auch aufgefallen (und Alkohol ist oft eine Quelle haeuslicher Unzufriedenheit) :

1.Die Nachbarin in unserer Hẻm: nachdem wir alle begeistert waren von dem kleinen Wuermchen, das als Drittes in die Familie nebenan hineingeboren wurde , machte die Mama Schulden. Im Spiel. So viel, dass sie sie nie wieder im Leben zurueckzahlen kann. Sie nahm , wohl fuer immer, Abschied von uns und von ihrer Familie und zog sich zurueck ins Mekongdelta zu ihren Eltern. Die drei Kinder besuchen sie dort gelegentlich. Wir versuchen zu helfen, wo immer es geht. Voraus ging im vorigen Jahr : heftigstes Geschrei, auch mitten in der Nacht, aus dem Haus der Betroffenen. Dann war sie eines Morgens weg.

2.Vor zwei Monaten heirateten unsere aelteste Enkelin mit unserer Unterstuetzung einen lieben, netten jungen Mann. Nach drei Wochen hiess es : sie giften sich an, auch lautstark in und vor ihrer Wohnung im Haus der Eltern des jungen Mannes. Eifersucht und Geld spielten eine Rolle. Beide schaemen sich vor uns und kontaktieren uns nicht mehr. Die Telefonnummern haben sie geaendert.

3.Nach 40 Jahren Ehe laesst sich eine Verwandte von uns von ihrem mir lieben Ehemann scheiden. Viel Getoese ging dem voraus. Er trinkt viel Alkoholisches. Kinder haben sie nicht. Der einzige Sohn hat sich vor Jahren umgebracht. In unserer Furcht vor Suizid des Mannes verfolgten wir ihn eine ganze Nacht in der Stadt. Jetzt lebt er – mittellos - in der Naehe seiner Herkunftsfamilie im Sueden.

4.Letzte Woche : der Schwiegersohn kam bei uns vorbei. Mit auffaelligen drei langgezogenen Schnittwunden verdaechtig nebeneinander im Gesicht. “Beim Rasieren”. Die Ehefrau, unsere Tochter, ist eine allseits bekannte “Kratzbuerste”.

CATINAT

Dienstag, 24. April 2012

(KEO) - "Fensterln"..Die Sache mit der Liebe

Einst im schönen Bayernland hoch droben auf den Bergen:
Da Michl schleicht si` im Mondschein mit oana Leita untam Oam vieri zum benachbart`n Hof
vom Baua`n Hurnoggl.
Warum a des mocht?
A weil fria ois mia olle no gonz kloa woan dora in Deitschlond des mit dea Liab au` a gar a neda so oanfach
woa.
Do muasst da Michl schaug`n dos eam da Baua Hurnoggl ned dawischt, an Michl z`amma mit am Mad`l vom Baua Huanoggl, da Zenzi.
D`Zenzi und da Michl di` zwoa hom si` nämi` heimli` gliabt g`hobt.
Un` dos des (des is wia des spanische 1,2,3 un, dos, tres göi?!) koana sig`t is da Michi hoit imma auf`d Nocht etza, mit derana Loata do nunta gonga zum Hof vom Hurnogg`l und hot di` do unta`s Fensta vo` da Zenzi g`stöit un` is do auffi krax`lt zu` soam Haser`l zum schmusen..

Das "Fensterl`n" hier demonstriert von Bubu
Heisst übersetzt soviel wie:
Der Michael schleicht sich im Mondschein mit einer Leiter unter Arm vor zum benachbarten Hof des Bauern Hurnagel.
Warum er das tut?
Ja, weil es dort früher -als wir alle noch ganz klein waren- es mit der Liebe auch noch gar nicht so einfach war in Deutschland.
Da musste der Michael zusehen, dass ihn der Bauer Hurnagel nicht erwischt, den Michael zusammen mit der Zenzi, der Tochter vom Bauern Hurnagel.
Die Zenzi und der Michael waren nämlich heimlich ineinander verliebt gewesen.
Und das das (das klingt wie das spanische 1,2,3: un, dos, tres, nicht wahr?!) keiner sieht, ist der Michael jetzt eben immer heimlich in der Nacht mit dieser Leiter runter gegangen, zum Hof vom Hurnagel und hat dieser dort unters Fenster von der Zenzi gestellt um dort hinauf zu klettern, um mit seiner Süssen zu schmusen.

Fensterl`n wurde das genannt.

Die Sache mit der Liebe
Man sieht, damals war es in Deutschland mit der Liebe gar nicht so anders als in Vietnam.
Auch dort musste zunächst einmal offiziell beim Vater der Angebeteten um deren Hand angehalten werden, bevor es ans "Eingemachte" gehen konnte, wenn ihr versteht, was ich meine ;)

Während sich das in Deutschland bis heute aber ziemlich gelockert hat, ist die offene und freizügige Liebe junger Leute vor der Ehe in Vietnam im Grunde genommen nach wie vor nicht schicklich.
Das man auf seine Geliebte mitunter auch mal an die 3 Jahre warten muss, bevor man sie vor den Traualtar und somit auch in die Kiste kriegt, ist immernoch keine Seltenheit.

Einen Blick auf die Angebetete erhaschen
Allzu lange wird es allerdings sicher nicht mehr so sein, denn auch hier gehört die Zukunft der Jugend und die spielt nach ihren eigenen Regeln.
So hat sich mit der Zeit auch eine gewisse Doppelmoral entwickelt was die Sexualität in Vietnam anbelangt.

Die Teenies "klauen" sich schon die nötigen Stunden für ein bisschen Händchenhalten und Kuscheln, ohne das die Eltern Wind davon kriegen.
Was einst für die Amerikaner das "Autokino" war -nämlich ein Ort für erste zaghafte Annäherungsversuche oder ein bisschen Fummelei mit seiner Liebsten- ist in Hải Phòng z.B. der Park.

Selbst bis tief in die Nacht wird geduldig ausgeharrt
Wenn man hier am frühen Abend vorbeikommt, stehen sie dort -engumschlungen-, oder sitzen reihenweise auf ihren Motorrädern blicken auf den See und tauschen verliebte Blicke aus.

Selbstverständlich geht es aber auch hier anders.
Über diese Mädels, die hier mit 16 schon ihren 2ten od. 3ten, 4ten od. 5ten Freund absegen, in die Disko rennen, vielleicht sogar rauchen und sich ordentlich Schminken - und das alles zudem noch ganz ungeniert, schüttelt man allerdings hierzulande nur ratlos den Kopf oder rümpft empört die Nase.
Das muss dann mit Sicherheit "so eine" sein. Kurzum: eine Schlampe.

Wie schon einst, beim Mich`l und seiner Zenzi
Gibt jedoch -besonders in den grossen Städten wie Saigon und Hanoi- von Jahr zu Jahr mehr von "solchen".
Ein ganz beliebter Trend scheint es zu sein, derzeit Videos auf Youtube hochzuladen, auf denen sich "diese" dann in High-heels und gefälschten Fingernägeln um einen Typen prügeln.
Auf diesen Clips geht es nicht schlecht zur Sache. Ich stelle euch in ein paar Tagen mal einen solchen ein.
Ich hatte da aber einen speziellen im Auge, den ich im Moment nur leider nicht wiederfinden kann.

Blöd nur, wenn sie nicht kommt..
Wer von der Geschichte mit der Liebe natürlich nicht ausgeschlossen bleibt, ist mein kleiner Racker:
- Na klar: King Kông!

Dem hat es aktuell seine unmittelbare Nachbarin angetan.
Das die ein bisschen grösser als er ist, stört ihn dabei überhaupt nicht.
Da dem kleenen Scheisserchen zudem durch mich zur Hälfte irgendwie deutsches Blut durch die Adern zu fliessen scheint, macht er seiner Hübschen auch nach guter alt-deutschen Manier den Hof:

Für so einen kurzen Blick auf seine Holde, lohnt es sich dann aber doch..
Er "fensterlt" mit ihr. :)
Dadurch, dass ihr Garten genau an unser Wohnzimmerfenster grenzt, klappt das auch recht gut.

Einzig die Leiter, musste durch einen Hocker ersetzt werden, den wir dem Stincker unter sein "Guckloch" getellt haben, - ansonsten gibt`s im Vietnam von Heute nicht den geringsten Unterschied einst in Deutschland, als der Michi mit der Leiter unterm Arm zum Hof von seinr Zenzi geschlichen ist.