Willkommen auf meinem Blog

Auf dieser Seite findet ihr -in den verschiedenen Rubriken unter dem Titelbild- viele nützliche Infos rund um das Thema Vietnam und zudem jede Menge lustig-bis spannende Anekdoten aus meinem Alltag, als Schwiegertochter einer vietnamesischen Familie..
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Dienstag, 23. Juni 2015

Das traurige Schicksal von Bi

Einer der Gruende fuer den so langen stillstand des Blogs,
der mich in ein tiefes Loch hat fallen lassen, aus dem ich
auch nach mehreren Monaten nur schwerlich wieder heraus-
gefunden habe, ist das spurlose Verschwinden unseres kleinen,
dicken "Ungluecksraben" Bi.

Bi war der rot-weiss-gemusterte Kater, der etwa eine Viertel-
stunde vor seiner juengeren Schwester Na, als eines von 
lediglich zwei Kindern im Dezember des vorletzten Jahres
von unserer Katze Miu zur Welt gebracht worden war.


Damals war Miu (die wir mit einer kaputten Pfote, voellig
unterernaehrt, todkrank und geschwaecht), von unserem
direkten Nachbarn "uebernommen" hatten selbst noch fast
ein Kind und zum Zeitpunkt ihrer Schwangerschaft
geschaetzt wohl erst knapp ueber einem halben Jahr alt.

Geschaetzt deshalb, weil wir das genau Alter nie bestimmen
konnten, da wir den Geburtstermin nicht kennen. Allerdings
konnte uns meine Mama anhand einiger Merkmale zumindest
ein ungefaehres Alter nennen.


Tung und ich waren zwar nie sonderlich grosse Katzenfans,
aber Miu tat uns so leid und war zudem in einer so dermaßen
schlechten Verfassung, dass wir wussten wir haetten ihr
Todesurteil unterschrieben, haetten wir sie nicht zu uns ge-
nommen.

Es war ein langer und harter Kampf, aber letztlich haben wir
ihn gewonnen und Miu bis auf den irreparablen Schaden an der
rechten Vorderpfote gaenzlich wieder hinbekommen und kaum
dass die kleine Rotznase gesund war, hat sie uns auch schon mit
ihrer voellig ueberfruehten Schwangerschaft ueberrascht.


Die haben wir dann auch noch hinter uns gebracht und in der
Nacht vom 5.ten- auf den 6.Dezember, hat Miu uns die beiden
Zwerge in die Struempfe am Kaminsims (oder vielleicht auch in
eine normale "Wurfkiste", dass weiss ich nicht mehr so genau)
gelegt. ;) Ich weiss nurnoch, dass wir sie am Ende so lieb-
gewonnen haben, dass wir es nicht uebers Herz gebracht haben,
sie in Fremde Haende abzugeben. Die drei hatten ein so enges
Band, dass uns Miu das vermutlich auch nicht verziehen haette,
wenn wir ihr die beiden weggenommen haetten.

Nur leider hat es Bi's trauriges Schicksal nicht so gut gemeint
mit ihnen wie wir und so sind heute nurnoch Miu und Na bei
uns. Zwar ist unser Garten gesichert, Bi hat es aber dennoch
eines Nachts geschafft irgendwie daraus zu entwischen und
ist seither spurlos verschwunden :(


Noch in selbiger haben wir eine grossangelegte Suchaktion
gestartet, -jedoch ohne Erfolg. Auch in den darauffolgenden
Tagen: nichts, keine Spur von ihm. Danach haben wir fast
zwei Monate mit geoeffneter Haustuere geschlafen. Einer
eingesperrt im Schlafzimmer mit King Kong, Miu und Na
und der andere mit Messer und Schlagstock bewaffnet
(falls ein Einbrecher versucht sich die offene Tuere zu Nutzen
zu machen) unten im Wohnzimmer fuer den Fall, dass Bi
nach Hause gekommen waere. Aber er blieb wie vom
Erdboden verschluckt und ist es bis heute...

Acht Monate ist sein Verschwinden jetzt her. Die Flyer, mit
einer ungewoehnlich hohen Summe Finderlohn, die wir fast
ueberall aufgehaengt hatten sind verwaschen und vergilbt,
oder wurden laengst abgerissen oder mit neuen Anzeigen
ueberklebt. Das einzige was noch aktuell ist sind die Bilder
der zu Tode veraengstigten Katzen in meinem Kopf, die ich
auf der Suche nach Bi in den Katzenrestaurants in ihren
Kaefigen habe kauern sehen. Die werden mich sicher bis
an den Rest meines eigenen Lebens verfolgen. :(


Die Haustuere ist der verbliebenen 2 Maedels und King -
Kong zu liebe wieder zu. Nur den Garten wage ich auch
nach bald einem Jahr nicht zu schliessen. Das Tor steht
Nacht fuer Nacht einen Spalt breit offen und jeden Abend,
bevor wir die Lichter loeschen stelle ich ein Schaelchen
mit Wasser und einen kleinen Teller Futter fuer Bi bereit,
auch wenn unser geliebter "Bi Beo" (der dicke Bi) wohl
nie wieder heimkommen wird........


Zum Gedenken an Bi hier noch ein paar weitere Aufnahmen:


Montag, 22. Juni 2015

Về đi Vàng ơi! (Komm zurueck Vàng!) - Die Kampagne gegen den Handel von Hundefleisch

Um bei den positiven Neuerungen und Fortschritten zu
bleiben die das Land die juengste Zeit so durchlebt,
befasse ich mich heute mit den Veraenderungen eines Bereiches,
der mir ganz besonders am Herzen liegt: Dem Tierschutz!
Insbesondere dem Handel von Hunde- und Katzenfleisch
zum Verzehr.

Als Halterin beider Rassen, beruehrt mich dieses Thema
natuerlich immens und umso gluecklicher macht es mich,
dass sich auch hier endlich etwas regt!


Vor kurzem erst veroeffentlichten vietnamesische Stars und
Sternchen (darunter Kuenstler, Schauspieler und Saenger) in
Zusammenarbeit mit der vietn.Tierschutzorganisation ACPA
ein Video ueber Youtube, in dem "der beste Freund des
Menschen" kurz vor-, oder waehrend seiner Schlachtung gezeigt
wurde. Mit diesen -bewusst grausam gehaltenen- Aufnahmen,
haben sich die Idole explizit gegen die grauenvolle Tortour
ausgesprochen, die die Hunde hierbei durchleiden und die
Bevoelkerung zum Boykott vomVerzehr ihres Fleisches
aufgerufen.

Gleichzeitig war dem ganzen eine -ich denke fuer Viet Nam
bislang einmalige- Petition angeschlossen, mit der die
Allianz sich Gehoer in der Nationalversammlung von Anfang
Mai verschaffen wollte. In letzterer wurde in diesem Jahr
naemlich erstmalig der Entwurf fuer ein neues Veterinaergesetz
diskutiert, in dem es unter anderen nun endlich auch um den
Schutz der Tiere geht!
Dieser neuartige Gesetzesentwurf beinhaltet nicht nur die
artgerechte Haltung und Versorgung der Tiere sowie deren
"artgerechten" Transport, sondern auch dass ihr Leid im Falle
einer Schlachtung moeglichst gering zu halten ist.


Das liest sich auf dem Papier zwar ganz toll, ist in der Praxis
aber leider nur schwer zu realisieren, wie man an Laendern wie
Deutschland, den Niederlanden, Frankreich und so weiter
sehen kann. Die haetten allesamt bereits Gesetze zum
Tierschutz und trotzdem jagt ein Skandal den naechsten..
 
Zudem war das urspruengliche Ziel von einer Millionen(!)
Unterschriften, die erreicht werden wollten oder sollten
ziemlich hoch gesteckt, wie ich finde. Als alter Online-
Petitionshase weiss ich, dass es bei anderen Petitionen dieser Art
eher bei maximal ein paar hundert-Tausend liegt.
Erschwerend kam hinzu, dass die gesamte Aktion selbst erst
gegen Mitte April so richtig anlief und erst ab da auch
ausserhalb des Netzes, in den staatlichen Medien zu sehen war.
Das hat natuerlich dazu beigetragen, dass am Ende lediglich
etwas ueber 450.000 Unterschriften vor Ablauf der Frist
zusammengekommen sind.

Fuer ein Land, in dem Hundefleisch bislang noch als
Delikatesse gilt und der Hund an sich vor nicht allzu langer
Zeit noch mehr Nutz-als Haustier war, ist das jedoch
trotzdem eine beachtliche Zahl! Sie steht zwar noch
in keiner Relation zu den geschaetzten 5 Millionen Tieren,
die laut Tierschutzorganisationen pro Jahr hier verspeist werden,
aber sie zeigt, dass gerade ein Umdenken stattfindet und
sich schon jetzt eine nicht zu verachtende Menge an
Hundefleischgegnern unter den Buergern befindet.


Fuer mich nicht weiter verwunderlich. Ich beobachte schon
laenger, wie die Vierbeiner in ihrem noch recht jungen Status als
Haustiere in einem stetig wachsendem Tempo die Zuneigung und
Wertschaetzung ihrer Besitzer gewinnen und mehr und mehr
von ihnen als festes Mitglied der Familie oder treuer Freund
wahrgenommen werden.
Besonders die naechste Generation waechst mit diesem Bild
auf und hat schon heute einen ganz anderen Bezug und eine
ganz andere Bindung zu den Hunden und Katzen in ihrem
Haushalt, als dass noch bei meiner oder der meines Mannes
der Fall war.

Dieser Wandel ist schoen mit anzusehen und mir kann er
gar nicht schnell genug von statten gehen. Wird aber genau
wie die Sache mit der Polizei, nicht mehr allzu lange dauern.

Vielerorts werden Tierkliniken, Kleintier-Hotels (in denen
die lieben Kleinen bei Abwesenheit oder Zeitmangel ihrer
Halter versorgt werden), sowie "Pflegestudios" und Hunde-
schulen eroeffnet und auch der Bedarf an Tierprodukten
wie Futter, Bettchen, Leinen, Halsbaender, Naepfen,
Maentelchen, Leckerlies und so weiter und so weiter ist
mittlerweile fast genauso umfangreich gedeckt wie andernorts
auch. Meine fuer Hai Phong damals schon fast pionierhaften
Gassigaenge, sind zwischenzeitlich gar nicht mehr so
pionierhaft und ich treffe immer haeufiger auf andere Leute,
die ihren Vierbeinern Auslauf verschaffen.


Bei ihrem letzten Besuch vor wenigen Wochen haben meine
Mama und ich sogar eine Hundewiese entdeckt. Eine riesen
Gruenflaeche im Park auf der sich massenweise Hundebesitzer
einzig und allein zu dem Zwecke versammeln, um ihre
Koeterchen zu sozialisieren und mit Artgenossen spielen zu
lassen. Der allerneueste Schrei ist jedoch, seinem Pudel, Spitz
Cockerspaniel und Co die Rute (vorzugsweise pink) einzufaerben.
Da muss sogar ich den Kopf schuetteln und mir denken, dass
man es auch uebertreiben kann mit seiner Tier"liebe".

Aber um beim eigentlichen ernst des Themas zu bleiben:
Die Unterschriftenaktion scheint bisweilen noch nicht gestoppt zu
sein, daher moechte ich euch allen ans Herz legen, auf folgende
Seite zu gehen:  http://baovecho.org/
und die Petition ebenfalls zu unterzeichnen. Wer weiss, vielleicht
bringt es ja noch was, auch wenn die Nationalversammlung bereits
Anfang Mai einberufen worden war.

Wer es sich zutraut, kann sich ausserdem das Video mit dem die
Stars gegen den Handel von Hundefleisch aufrufen hier ansehen
(ich wuerde das allerdings wirklich nur den ganz hartgesottenen
raten, weil der Clip bewusst sehr schockierende und brutale Auf-
nahmen zeigt, um die Menschen hier wachzuruetteln, da diese
zumindest den eigentlichen Verzehr von Hunden nach wie vor
noch gewoehnt sind):


Freitag, 14. März 2014

Engel fliegen tief

Traurigerweise werden unsere Vierbeiner offensichtlich genauso vom
Unglueck verfolgt wie wir. Das Gute daran ist jedoch, dass sie am Ende
dann genau wie wir auch trotzdem immer irgendwie die Kurve kratzen
und mit einem blauen Auge davonkommen.

So hat King Kong wie ihr sicherlich noch alle wisst, den mit Sicherheit
leicht haette toedlich endenden Angriff eines Riesenkoeters aus der
unmittelbaren Nachbarschaft, wie Wunder und bis auf ein paar bleibende
Narben, gaenzlich unbeschadet ueberstanden.

Die Angst sitzt noch ganz schoen tief, allerdings werde ich mich davor
hueten, es kuenftig noch einmal zu solch einer Gelegenheit kommen zu
lassen. Was King Kong anbelangt kann ich zwar leider nicht unbedingt
behaupten, dass er nun zum frommen Laemmchen mutiert ist, aber zu-
mindest gewinnt er seither recht zuegig Land, sobald ein etwas
groesserkalibriger Koeter auf der Mattscheibe zu sehen ist.

Bi mit seiner kleinen Schwester Nga kurz nach dem schlimmen Unfall
Einen neuen sehr ungluecklichen Zwischenfall gab es seither aber
dennoch. Der betraf aber nicht King Kong sondern unseren kleinen,
knapp 3-monatigen Kater "Bi", der eines der 2 ungeplanten Katzen-
kinder unserer damals von uns geretteten "Miu" ist. Ich sags euch
Leute das war auch wieder was, was ich meinen Lebtag nicht mehr
vergessen werde. Diese Hilflosigkeit und das Bangen um das Leben
des kleinen Mannes...buaar da laeufts mir schon wieder eiskalt den
Ruecken runter, wenn ich nur dran denke..Aber von vorne:

Ich war oben im 3.Stock um die Waesche aufzuhaengen. Tung hat
es doch tatsaechlich geschafft das neue Gartentor zu zerstoeren, so
dass ich unsere Sachen zum trocknen nicht im Vorgarten wie sonst
aufhaengen konnte sondern dies wie gesagt oben im 3.Stock auf
einem Kleiderstaender tun musste. Der ist jedoch zu klein fuer
grosse Handtuecher oder Decken, wovon ich selbstverstaendlich
an diesem Unglueckstag- oder besser Ungluecksabend eine zu
trocknen hatte..

Demnach hing ich die noch feuchte Bettdecke kurzerhand ueber das
offene Treppengelaender, von dem aus es direkt runter in den
2.Stock- bzw sogar erkennbar noch bis hinunter auf die Treppe
ins Erdgeschoss geht. Ich kucke mal ob ich ein Bild fuer euch
von diesem Bereich im Haus finde, damit ihr euch darunter
etwas vorstellen koennt. Jedenfalls ist es sehr hoch und
natuerlich alles auch komplett gefliest. Sorgen musste ich mir
bis Dato der Katzen oder King Kong wegen trotzdem keine
machen. Die Tiger haben nie irgendwelche Anstalten gemacht,
da irgendwie rumhuepfen oder tollen zu wollen und mein alter
Herr (Kiko) hat schon als Baby von mir gelernt gekriegt, dass es da
wo's weit runtergeht auch gefaehlrich ist und er sich fernhalten soll.

Unsere Stubentiger haben das scheinbar jedenfalls ebenso begriffen,
aber wie das Leben manchmal so spielt..
Ich hing als erstes die Decke uebers Gelaender und machte mich dann
-begleitet von Bi's aufmerksamen Augen, der sich mit mir im Dach-
geschoss befand- daran, die restlichen Kleidungsstuecke auf den
dafuer vorgesehenen Staender zu haengen.

Blick ueber das offene Treppengelaender des dritten Stocks
Ploetzlich hoerte ich etwas platschen und dachte zuerst geistes-
abwesend, es sei ein nasses Handtuch-, oder aber die schwere
Zudecke ueber dem Gelaender gewesen, die nach unten ge-
plumpst war. Es musste wohl irgendetwas noch sehr feuchtes 
gewesen sein, wie sonst haette es so schwer sein koennen um
so einen lauten Platscher zu verursachen?!..dachte ich noch bei mir
bis mir auf einmal auffiel, dass Bi gar nicht mehr da war! Ich geriet
in Panik und bekam eine hoellische Angst, dass er es gewesen sein
koennte, der diesen Platscher verursacht hatte. Verzweifelt suchte
ich noch nach irgendeiner anderen banalen Erklaerung waehrend ich
von oben ins Treppenhaus hinab sah um zu sehen, was es gewesen
war. Zu meinem steigenden Entsetzen lag unten aber weder ein
nasses Handtuch noch sonst irgendetwas, was hinuntergeflogen war.
Die einzig schluessige Erklaerung blieb, dass es Bi gewesen sein
musste. Die Bettdecke musste ihm die Sicht versperrt haben-, er
an dieser hochgeklettert- und anschliessend von dort aus abgerutscht
sein, oder aber er war direkt darueber gesprungen, weil er wegen der
bloeden Decke den Abgrund dahinter nicht sah...!

Waehrend ich versuchte meine wild durcheinanderrasenden
Gedanken zu sortieren und Tung -der sich im Erdgeschoss aufhielt-
zurief ob Bi bei ihm waere, rief der auch schon von unten zu mir
herauf, was ich mit Bi gemacht haette, aber da hoerte ich sein
herzzerreissendes Geweine und Wehklagen schon selbst..
Im handumdrehen stuerzte ich hinunter in die Kueche,
wo Tung mit dem kleinen laut weinenden Bi auf dem
Schoss am Kuechentisch sass und mich immer wieder
fragte, was ich dem Kleinen denn nur getan haette und
was hier los sei. Es dauerte sicher eine kleine Ewigkeit
bis anh Tung meinem Geschluchze entnehmen konnte, was
ich selbst noch zu begreiffen versuchte, naemlich dass der
kleine Bi tatsaechlich ueber das Treppengelaender gestuerzt
sein musste!

Ich hatte keine Ahnung wo und wie er aufgeschlagen war,
wusste nur eines: er musste sich schwer verletzt haben und
wuerde das -wenn ueberhaupt- bestimmt nicht so ohne weiteres
ueberleben. Allerdings war es bereits Abend und die Praxis
von unserem Tierarzt des Vertrauens geschlossen und selbst
wenn..Roentgen, Not-OP...Fehlanzeige. Dazu waere die
Praxis nicht ausgestattet..Wir gerieten in Streit darueber ob
ich nicht dennoch nach der Notfall-Nummer suchen- und anrufen
sollte. Anh Tung wollte mich beruhigen und meinte Bi wuerde
das schon schaffen, er weine nur weil er sich ziemlich erschreckt-
und natuerlich ja auch ganz schoen weh getan haben musste.

Meine Mama die ich ueber Skype anrief um nach Rat zu fragen
sah das genau wie ich aber etwas anders. Ihr stockte schier der
Atem als sie den Kleinen wimmern und schreien hoerte. Ich
sollte ihm Traumeel-Tabletten gegen den Schock verabreichen
so dass eventuell wenigstens verhindert werden konnte, dass er
an einem solchen starb. Recht viel mehr konnten wir ohne Tier-
klinik leider wohl auch nicht tun, wie auch meine Mutter traurig
eingestehen musste. Es hiess also ein weiteres Mal beten und
hoffen. "Bi" humpelte unterdessen in King Kongs Hundebettchen
wo ich ihn zudeckte und versuchte ihm ein wenig von dem Mittel
gegen den Schock unter die Leftzen zu schmieren.

Waehrend ich instaendig darum flehte Tung moege mal wieder Recht
behalten, sah ich ein Broeckelchen der Tablette die ich Bi eben
verabreicht hatte auf dem Boden vor dem Bettchen liegen und was
ich als naechstes erkennen musste als ich mich bueckte um das
Stueckchen aufzuheben war, dass sie blutrot verfaerbt gewesen ist,
woraufhin ich erneut schrecklich zu weinen anfing. Ich warf einen
Blick auf Bi's Mund und wahrhaftig: es war voller Blut! Er blutete
aus dem Mund. Sein sicheres Todesurteil, wie ich erschuettert dachte!
Und mir blieb nichts anderes als zuzusehen und fuer ihn da zu sein.

Bi und Nga wenige Tage spaeter
Er schlief eine Weile fest und atmete schwer. King Kong schlich
sich zu ihm und leckte ihn ueber den Kopf. Dann riefen wir nach Miu
und Nga damit diese sich zu Bi legten und ihm Trost und Naehe
spendeten und er da nicht so allein liegen musste. Wir hofften das
wuerde ihm Kraft geben.

Und wisst ihr was? Scheinbar hat es das auch! Denn nur wenige
Stunden spaeter stand Bi ganz zaghaft auf und ging: zur Futterschuessel
um ein paar Happen zu essen. Danach trank er ein wenig Wasser und
ging auf die Toilette um im Anschluss ein bisschen mit seiner juengeren
Schwester zu spielen! Ich konnte meinen Augen nicht trauen! Rang er
nicht eben noch mit dem Tode?! Es muss ein Wunder gewesen sein!
Aber voellig gleich was es war, er war ueber den Berg! Er war auf einen
Schlag wieder ganz der Alte und weder das Bein, dass er zuvor ange-
zogen hatte schien ihm noch irgendwelche Schmerzen zu bereiten,
noch entdeckte ich irgendeine Verletzung im Maul von der das Blut
haette stammen koennen. Innere Verletzungen hatte er ja aber
offensichtlich ebensowenig davongetragen, denn dann haette er nicht
bereits wieder essen, trinken, spielen und auf's Klo gehen koennen..

Meine Mama -die die ganze Nacht um ihn gebangt und ebenfalls um
ihn geweint hatte konnte es am naechsten Tag gar nicht fassen, als
ich ihr von seinem Zustand berichtete. Wir sind uns sicher, dass Bi
einen riesen Schutzengel gehabt haben muss und Tung ist der festen
Ueberzeugung, dass uns all die kleinen Ungluecke, die uns tag-taeg-
lich widerfahren -die am Ende aber allesamt dann doch noch
glimpflich ausgehen-, uns insgeheim vor einem einzigen, wirklich
grossen und schweren Schicksalsschlag bewahren und das wohl
irgendjemand von unseren Ahnen schuetzend die Hand ueber uns
haelt! Eine schoene Vorstellung, der ich mittlerweile auch grossen
Glauben schenke! Wir sollten nicht mit unserem Schicksal hadern
und uns fuer all die kleinen Dinge kraemen, die uns im Alltag
zustossen sondern fuer all die Dinge dankbar sein, die wir nicht
sehen koennen-, vor denen wir aber bewahrt wurden...

Inzwischen ist der Unfall schon wieder einige Tage her und Bi
geht es tatsaechlich gut. Das einzige was ihm geblieben ist, ist
eine wahnsinns Anhaenglichkeit und Verschmustheit, aber
damit koennen wir ohne weiteres leben... :)

Donnerstag, 9. Januar 2014

Bange Stunden

Gestern war ich am fruehen Abend hier eigentlich gerade noch
ausgiebig im Hause zugange als mir einfiel, dass sich im alten Haus
ein paar Kisten befinden, die sich hervorragend zum verstauen des
ganzen Kleinzeugs eignen wuerden, das hier herumlag.


Also schwang ich mich gegen 18 Uhr auf's Motorrad. Ich wollte
schon los da kam King Kong angedackelt um zu sehen, ob er mich
zu einem kurzen Gassi-Gang bewegen konnte.
Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass er sehr grosses schau-
spielerisches Talent- und zudem superniedliche Rehaugen besitzt!
Auf diese Weise macht er es einem schier unmoeglich ihm einen
Wunsch abzuschlagen.  So stieg ich kurzerhand wieder ab um den
Zwerg eben ein paar Minuten flitzen zu lassen.
Das wollte ich gestern urspruenglich erst einige Stunden spaeter
vor dem "zu Bett gehen" tun und ich wuenschte ich haette... :(

Vor der Tuer lief er schnurstracks unsere Gasse hinunter und blieb
am Gartentor eines -wie ich leider erst jetzt weiss- neuen Rivalen
stehen. Aufgrund der Tatsache das die Meisten hier ziemliche
Kaelber halten die in der Regel schlecht sozialisiert sind-, King Kong
aber ein so kleiner Hund ist, konnte ich selten austesten, ob einer von
denen ihn nun beissen-od.sich mit ihm verstehen wuerde und musste
ihn vorsichtshalber hochnehmen.


Wegen meines -im Grunde genommen- Fehlverhaltens, ist mein
Vierfuessler nun selbst schlecht sozialisiert. Von Kindesbeinen an hat
er so quasi gelernt "Mama wird's schon richten" und fuehlt sich als
der Groesste und Staerkste auf der Welt und scheut so auch nicht
davor zurueck sogar wirklich die Groessten und Staerksten gleichmal
mit einem herablassenden Geknurre zu begruessen. Ein paar stecken
ein solch aufmuepfiges Gehabe von dem kleinen Grosskotz gelassen
weg -nehmen sie ihn in seinem Miniaturformat doch ohnehin nicht
als echten Konkurrenten oder gar als Bedrohung wahr-, andere stachelt
dieses extrem provokante Verhalten jedoch durchaus an.

Der ziemlich bullige Kerl von gestern gehoerte jedenfalls zu letzterer
Variante. Noch bevor ich eingreiffen konnte ist er King Kong
angegangen und hat sich in dessen Kehle gebissen!
Gottlob war die Besitzerin des hier typischen-, kniehohen Strassen-
hundverschnitts bereits zuvor schon aus der Tuere gekommen und hat
mit einem kraeftigen Schlag blitzschnell reagiert. Ihre geistesabwesende
Handlung hat meinem Baby wohl das Leben gerettet!


Haette sie nicht so schnell zugeschlagen und damit ihren staemmigen
Koeter im Bruchteil einer Sekunde von King Kong weggekriegt, waere
der Angriff sicher toedlich verlaufen, anstatt -wie sich heute heraus-
kristallisiert hat- in Anfuehrungsstrichen "nur" mit ein paar aeusserst
tief-klaffenden, sehr blutigen Wunden zur Linken und Rechten des
Halses und einer Prellung am Rueckgrad. King Kong hat augen-
scheinlich starke Schmerzen, ausserdem einen riesen Schock erlitten
und musste zeitweise auch den Kopf starr nach oben gestreckt halten.

Gleich nach der Attacke waren wir beim Tierarzt. Allerdings war in
der einzigen, richtig guten Praxis schon niemand mehr da und wir
hatten so lediglich noch die Quacksalberin zur Auwahl. Die verlangt
zwar horrende Preise, dreht einem dafuer aber oft Placebos an und
behandelt ansonsten auch nicht sonderlich gruendlich. Gestern hat
sie aber wohl Angst gehabt, dass mir der kleine Mann "hopps gehen"
koennte und ich sie dafuer zur Rechenschaft ziehe und somit
tatsaechlich zur Abwechslung mal -immerhin- ein ordentliches
Mittel zur Wundbehandlung und eine Spritze verabreicht.


Durch das klasse Pulver sind die schlimmen Bisswunden heute
tatsaechlich schon am trocknen und verheilen und seinen Kopf kann
King Kong auch bereits wieder ganz normal halten. Bestimmt tut
es noch ganz schoen weh und etwas schreckhaf ist er ebenfalls im
Moment noch aber das ist ja nur natuerlich bei so einem Schreck
wie er ihn abgekriegt hat, der obendrein fast ins Auge gegangen
waere...Jedoch nur fast und so hat nach dem auswaschen der Wunden
und dem wechseln des Verbandes dann auch schon wieder die
Neugierde ueber den Schmerz gesiegt, als das Paeckchen von der
Zoohandlung in Ha Noi angekommen ist, ist er sofort aufgestanden
und hat kontrolliert ob's was Feines fuer ihn gibt :)

Ich kann euch gar nicht sagen wie erleichtert ich bin! Das waren
ehrlich bange Stunden bis es ihm heute endlich ein wenig besser
ging! Nicht auszudenken fuer mich, wuerde ich den kleinen
Scheisser verlieren. Hoffentlich ist ihm das fuer die Zukunft eine
Lehre gewesen und er wird kuenftig nun nicht mehr so frech zu
so viel groesseren Hunden als er selbst sein..Auf ein langes
Leben King Kong!

Mittwoch, 26. Juni 2013

Buddhismus auf Umwegen ;)

Ein wirklich glaeubiger Buddhist, der seinen Glauben auch zelebriert ist man nicht
einfach, wie auch ein glaeubiger Christ nicht einfach ein glaeubiger Christ ist, der
seinen Glauben auch auslebt, sondern man muss es werden.
Und genauso wie der glaeubige Christ am Kar-Freitag ausschliesslich Fisch isst
und irgendwann beginnt zur Messe zu gehen, sich eine Bibel zuzulegen und zu beten,
gibt es auch im Buddhismus einige grundlegende Glaubensbekenntnisse, die man
auch ausleben kann.

Dazu gehören beispielsweise zum ersten und fünfzehnten des Mondkalenders in
die Pagode zu gehen und dort mit den Mönchen zu beten, oder zumindest zu Hause
die "Standard-Opfergaben", wie Raeucherstaebchen, evtl. eine Zigarette, frisches
Wasser für das Mini-Teeservice, Papier-oder auch Geistergeld genannt, frische
Früchte und eine Schale voll frischer Blütenköpfe auf den Ahnenaltar zu stellen.

Besonders unsere kleine Maus hat vollkommen begeistert mitgemischt :)
Der regelmaessige Gang zur Pagode gehört schon zur etwas höheren Stufe des
Glaubens bzw seiner Praktizierung und ebenso wie dies gehört zur fortgeschrittenen
Lebensweise des Buddhismus auch zum ersten und fünfzehnten des Mondkalenders
auf die Aufnahme von Fleisch zu verzichten, denn die wahren Glaubensmeister
-die Mönche-  leben nicht nur abstinent und enthaltsam,
sondern darüber hinaus auch noch vegetarisch.

Für uns "normalsterbliche" ist die Sache mit der Abstinenz und der Enthaltsamkeit
wohl eher schwieriger zu bewerkstelligen, von daher haben Tung und ich uns für
unseren naechsten Schritt zum glaeubigen Buddhisten erstmal auf den Verzicht von
Fleisch beschraenkt.

Dies allerdings leider noch nicht ganz, denn für Tung ist eine Mahlzeit, die kein
Fleisch enthaelt gar keine richtige Mahlzeit. Von daher bin ich schon wirklich
mehr als stolz auf ihn, dass er sich wenigstens dazu durchringen konnte,
vorlaeufig erstmal zu den beiden wichtigen Feiertagen, den ersten- und
fünfzehnten künftig auf Fleisch zu verzichten! Für mich zwar ein kleiner Schritt,
für ihn aber sicherlich fast vergleichbar mit DEM Schritt für die ganze Menschheit
hehe ;) Nein Quatsch, ich bin wirklich stolz auf ihn und er gibt sich ja auch ehrlich
richtig Mühe das durchzuziehen, auch wenn unser"erstes Mal" ein völliges Desaster
war :D

Unser erster Versuch noch mit Fischsauce aber immerhin.. ;)
Nachdem wir unser erstes fleischloses Mahl vermeintlich pünktlich zum letzten
fünfzehnten des Mondkalenders vollendet hatten und ein Foto dieser Mahlzeit
erhobenen Hauptes auf Facebook gepostet hatten, wies uns eine der Kommentatoren
unseres Bildes darauf hin, dass wir ja doch "Nuoc Mam", die Fischsosse auf dem
Tisch stehen haetten und es somit doch gar keine echte vegetarische Mahlzeit sei, da
diese aus getrocknetem und in eine Salzlacke eingelegten Fischen gefertigt würde...

Da hatte sie selbstverstaendlich recht! Der Sinn hinter der Sache waere ja eigentlich,
gaenzlich auf Lebensmittel zu verzichten, für die ein Lebewesen sein Leben gelassen
hatte..Da macht sich eine Sosse, die aus unzaehligen, getöteten Fischen besteht
natürlich nicht so gut... ;)

Das hatten wir gar nicht bedacht. Wir hatten uns zwar im Vorfeld informiert,
welche Lebensmittel nach Ansicht der Mönche das Praedikat "bedenkenlos"
verifiziert bekommen haben, allerdings haben wir uns da eher mit dem Thema Ei
beschaeftigt. :) Die Fischsosse hatten wir als blosse Beilage völlig ausser Acht
gelassen.

Sieht ja aber auch wirklich zum reinbeissen aus...und war es auch :)
Aber nicht nur das! Denn neben einem Würzmittel gefertigt aus etlichen,
toten Fischen, haben wir uns auch noch bei einer ganz anderen, entscheidenden
Sache vertan...Tags drauf -einem Sonntag- hörte ich naemlich aus Nachbars Haus
den wohlbekannten Klang des "Gock, gock, gock, gock, gock...", dazu Stimmge-
murmel und der vertraute Duft von Raeucherstaebchen stieg mir in die Nase...
"Was soll denn das?" fragte ich mich..

Der 15.te war doch gestern?!? Oder hatten wir uns etwa......riiichtig, wir hatten uns
darüber hinaus auch noch beim Tag vertan! Der 15.te war gar nicht gestern gewesen,
als wir unsere erste rein, -naja sagen wir fast rein- vegetarische Mahlzeit abgehalten
hatten, sondern erst heute...

Na suuuper. Das war ja mal ein voller Erfolg! Wir zwei Backpfeiffen echt! ;)
Dafür haben wir aber vor wenigen Tagen unser zweites Mal richtig mustergültig
abgehalten. Die Hauptsache ist ja, dass wir uns überhaupt dazu entschieden haben,
dass von nun an in unseren Alltag einzubauen auch wenn es fürs erste nur 2 Tage im
Monat sind, sind es doch immerhin 2 Tage -bereits 24 im Jahr, das ist fast ein ganzer
Monat :) - an dem kein Lebewesen allein dafür leiden muss, dass wir unsere Maegen
füllen und darüber freue ich mich wirklich schon sehr und wer weiss...

Sogar Tung dem alten Fleischfresser hat`s ganz offensichtlich geschmeckt :)
Man kann an diesen beiden Tagen auch ins Kloster gehen und dort mit den Mönchen
die vegetarischen Speisen zubereiten oder sich einfach nur mit ihnen niederlassen
um gemeinsam fleischlos zu essen. Oder aber man kann sich unterrichten lassen in
der Kunst des vegetarischen Kochens -und darin sind die Mönche wirklich gut!
Mit einer speziellen Zubereitung von Soja, laesst sich im Grunde jedes Gericht,
für das Fleisch verwendet wird auch ohne dieses fast 1 zu 1 nachkochen. Man muss
also nichtmal auf seine Lieblingsspeisen verzichten und merkt quasi gar nicht,
dass man da gar kein Schnitzel auf dem Teller liegen hat, sondern ein Soja-Steak
dieses ersetzt und das kann ich sogar bezeugen, denn ich habe in etwas jüngeren
Jahren bereits 2 Jahre gaenzlich ohne Fleisch gelebt und da hat meine liebe Mama
-diese Seele von Mensch- mir die genialsten Köstlichkeiten wie Spaghetti-Bolognese,
ungarisches Gulasch, das eben erwaehnte Schnitzel usw usf gezaubert.

Mal kucken, wenn ich das auch hinkriege, dann bleibt Tung vielleicht dabei und
haengt jeden Monat auch noch ein paar Tage mehr mit dran... :)
Bislang ist er jedenfalls völlig begeistert von unserer neuen Lebensweise und meint
man fühlt sich vieeel, vieeel besser, wenn man mit gutem Gewissen gegessen hat.
Und beispielsweise so ein Tofu in Tomatensosse schmeckt ja auch einfach nur
genial :) Solltet ihr unbedingt auch mal probieren, denn neben einem reinen
Gewissen, tut man auch noch was für die Umwelt weil eine Mahlzeit ohne tierische
Zusaetze wesentlich zur Reduktion von Schadstoffen beitraegt!

Donnerstag, 9. Mai 2013

Familienzuwachs

Nein Kind wird es noch keines und es hat auch diesmal wieder vier Pfoten.
Auf Facebook habe ich schon so einiges über sie berichtet und dabei völlig
vergessen, euch davon zu erzaehlen. :)

Ich hoffe hier achtet jeder nur auf die Katze..oder verpetzt mich nicht bei meinem Mann ;)
Unser neuer Familienzuwachs war naemlich ganz und gar nicht eingeplant
und kam lediglich durch eine Verkettung unglücklicher Umstaende zu
uns. Ursprünglich war das kleine Kaetzchen, das nun ebenfalls hier Zuhause
ist eigentlich das neue "Haustier" unserer direkten Nachbarn.

King Kong haelt nach seinem kleinen Schützling Ausschau..
Wie ihr schon im "Fensterln"-Eintrag von vor einiger Zeit sehen konntet,
liegt unser Wohnzimmerfenster sozusagen direkt im kleinen Vorgarten
des jungen Nachbarpaerchens, die damals King Kongs Freundin Mika
hatten, die leider eines Nachts auf mysteriöse Weise verschwand.. :(

Wer entdeckt wo sie sich hingekauert hat?!
Da die beiden eigentlich ziemlich tierlieb sind, hatten sie sich vor
etwa 2-3 Wochen ein neues Haustier angeschafft.
Ein winzig-kleines weiss-orange getigertes Katzenjunges.
Anh Tung und ich erfuhren davon durch fast 48-stündiges, nicht abreissen-
wollendes Geschrei. Anfangs "wollte" ich gar nicht wissen, woher es kam,
denn ich hatte die Befürchtung, dass sich da jemand lediglich einen kleinen
"Snack" nach Hause geholt hatte..
So traute ich mich erst nach fast 2 Tagen überhaupt nachzusehen,
wessen Kehle das verzweifelte Gekraechze entstammte.

Auf "Papas Schoß schlaeft es sich aber immernoch am besten"!
Das winzige Geschöpf kauerte auf dem noch relativ kalten Boden in
Nachbars Garten. Befestigt mit einer Kordel die ihr um den Hals
geschlungen-und die mit dem anderen Ende an einen kleinen Strauch
gezurrt worden war.

Miu entdeckt unsere kleine Gartenecke
Als die beiden an diesem Morgen zur Arbeit aufgebrochen waren,
wagte ich erneut einen Blick auf das Katzenbaby, da dem Geweine
nach sicher irgendetwas nicht in Ordnung war da drüben und
tatsaechlich: nach einer Drehung des Kaetzchens konnte ich erkennen,
dass es sich die rechte Pfote in der Schur um ihren Hals verhaeddert
hatte und dies ihr scheinbar nun ihr kurzes Beinchen abschnürte.

Ein Herz und eine Seele
Ein herzzerreissender Anblick den ich selbstverstaendlich nicht lange ertrug.
Irgendetwas musste ich unternehmen, aber was?!
Wer schon mal in Vietnam war weiss, dass
Gaerten und Haeuser hier hermetisch abgeriegelt- und für gewöhnlich
mit Stacheldraht, spitzen Stacheln, hohen Mauern und aufgesetzten
Glasscherben gegen mögliche Einbrecher gesichert sind.
So auch in diesem Falle.

Da musste ich drüber...
Das Pfötchen war unten schon abgeknickt und sah zwischenzeitlich
wirklich schrecklich aus. Die kleine Maus musste sicherlich höllische
Schmerzen haben und ich wollte nicht riskieren, dass das Bein evtl.
ganz abstarb, bis jemand nach Hause kam.

Auf so ner kleinen Miu schlaeft es sich doch fein, oder?! ;)
Ich überlegte fieberhaft, was ich unternehmen könnte..
Irgendwann viel mir glücklicherweise die Leiter ein, die ich erst tags
zuvor nach oben geraeumt hatte. Jetzt nachdem ich einen möglichen
Weg hatte, suchte ich kurzentschlossen eine kleine Schere, ein
Halsband aus King Kongs Kindertagen plus Leine zog mir festes
Schuhzeug an, packte alle Sachen in eine kleine Tasche und holte
die Leiter und ein paar alte "Badezimmerteppiche".

Auf Mamas Schoß allerdings auch.. :D
So ausgerüstet machte ich mich auf zu nachbars Garten, bzw dessen
Gartentüre und begann meinen Einstieg. Als ich die Eisenstacheln
umwickelt mit Stacheldrahtzaun auf dem Mauervorsprung über der
Türe überquerte, haette es mich fast nach unten gebrezelt, aber
dann wars geschafft und ich drüben. Wie ich spaeter -diesmal ohne
Leiter, da die sich ja auch der anderen Seite der Türe befand-
nach draussen kommen wollte, daran verschwendete ich nun keinen
Gedanken mehr sondern machte mich umgehend an die Befreiung
der Katzentatze.

Miu zumindest mit befreiter Pfote und sanft gebettet, nach meiner Hilfsaktion
Die sah wirklich schon mehr als übel aus. Das untere Drittel war
komplett umgeknickt, da war wohl nichts mehr zu machen.
Was ich zum damaligen Zeitpunkt noch nicht wusste war jedoch,
dass die Pfote gar nicht durch das abgeklemmt sein in der Kordel
um ihren Hals verursacht worden war, sondern sie der Frau,
die das Kaetzchen unseren Nachbarn verkauft hatte aus dem Arm
herunter auf die Erde gestürzt war, wobei das kleine, zarte Beinchen
gebrochen worden ist.


Im Anschluss wurde das dann einfach so gelassen, weshalb die
kleine Hexe jetzt auf einem halben Bein in L-Form herum humpeln
muss. Morgen sind wir allerdings bei einem neuen Tierarzt, den Tung
nach verzweifelter Suche in den letzten Tagen letztlich gefunden hat,
und bei dem wir abklaeren lassen, was der jetzt noch für sie tun
kann in dieser Angelegenheit.
Sollte er nichts für sie tun können, was ihr nicht erneute, höllische
Schmerzen bereiten würde, werden wir sie zu gegebener Zeit einmal
mit nach Deutschland nehmen, um sie dort einer richtigen OP zu
unterziehen.

Egal..Hauptsache schlafen.. ;)
Zwischenzeitlich scheint sie zumindest schmerzfrei zu sein und hat
sich wie es aussieht gut mit diesem Handicap arrangiert.
Sie klettert, springt und rast wie keine andere und steht da ihren
Artgenossinnen sicher in nichts nach..
Aber es hat sie noch um einiges schlimmer getroffen, was auch der
Grund war, warum sie dann letzten Endes überhaupt ganz bei
uns gelandet ist. Nach meinem kleinen Einstieg, bei dem ich sie
freigemacht-, mit frischem Wasser versorgt-, und ihr eine alte Short
von mir als weiche, warme Unterlage dagelassen- hatte, hatte ich
naemlich zunaechst versucht sie möglichst aus meinem Kopf zu
verbannen. Zu viel Mitleid ist hier nicht sonderlich gut, denn in den
wenigstens Faellen kann man wirklich etwas an der Situation der
Tiere verbessern. Wenn man da dann mit jedem Tier halb mitstirbt,
dem es schlecht geht, dann haelt man es hier nicht aus, denn dafür
gibt es einfach noch zuviel, das völlig falsch gemacht wird im
Umgang mit den Vierbeinern.

Augen so blau wie der ein Bergsee
Dank ihres herzzerreissenden Geschreis, konnte ich sie jedoch
nicht ernsthaft aus meinem Gedaechtnis streichen und klebte
am Ende doch alle viertel Stunde spaetestens am Fenster um zu
kucken, ob ihr was fehlte und ihr zumindest gut zuzureden, da sich
von meinen Nachbarn keiner auch nur 1 Minute mit ihr zu
befassen schien.

Miu`s Handicap..die abgeknickte "L"-Pfote
Als es dann so rapide mit ihr bergab ging, dass ich eines Morgens
zu Tung sagte, sie würde die kommende Nacht sicher nicht mehr
überstehen, bat Tung den jungen Thang (so heisst unser Nachbar)
von nebenan, sie uns heute "herüberzureichen", damit wir uns ein
wenig um sie kümmern könnten und der ging erfreulicherweise
darauf ein und gab sie Tung durchs Fenster hindurch.

Unser Schicksal
Jooooaaar....und seit diesem Tag ist sie jetzt hier :))
Uns war klar das sie binnen 1-2 Tagen sterben würde, würden
wir sie zurückgeben und so zögerten wir die Rückgabe immer
weiter hinaus, bis letztlich unser Nachbar von selbst sagte, er
würde sie nicht mehr haben wollen und der Verkaeuferin
zurückbringen, weil sie den beiden einfach zu schwach sei...
Das war anh Tungs Stichwort und er sagte ihm, das sie
auch bei uns bleiben könne.
Nachmittags gab mein Mann Thang dann noch etwas Geld
mit dem der Besitzerwechsel besigelt wurde und das einem
vietnamesichen Aberglauben nach eine Hilfe in der Aufzucht
des Kaetzchens sein sollte.

Papp-satt?! -DAS muss ein Miu-Kaetzchen sein.. :D
An dem Tag als sie zu uns kam ging es ihr aber tatsaechlich
schon so schlecht, dass Tung und ich bis zum heutigen Tag
einige Mühe hatten und haben, sie durchzubringen.
Das kaputte Pfötchen war da schon fast das geringste
Problem, denn sie litt unter sehr starken Durchfall, der bei
dem Fliegengewicht das sie ist schnell lebensbedrohlich
werden kann, hat vermutlich Katzenschnupen der ihr
zudem eitrige Augen und eine verklebte Nase verursacht,
sie hat Milben in den Ohren und war über- und über mit
Flöhen besetzt.

Er weicht ihr nicht mehr von der Seite
Zwar ist sie noch nicht ganz über den Berg, aber
zwischenzeitlich geht es ihr mindestens zeitweise riiichtig,
riiichtig gut dank Tungs liebevoller Fürsorge, da er derjenige
ist, der ihr 3 Mal taeglich eine ganze Spritze voll Medizin
in den Magen befördert obwohl sie versucht die Zaehne
zusammen zu beissen wie eine Eins, er ist auch derjenige
der ihr die antibiotischen Tropfen in die Augen tröpfelt
(und damit meine ich wirklich "IN" die Augen) und der ihr
den Popo waescht, wenn sie sich und alles andere mal wieder
vollgemacht hat.

Miu und Tung beim fernsehen
Bei uns siehts derzeit aus wie in einer Grosswaescherei,
denn saemtliche Bettlaken, Decken, Bezüge, Kissen,
Kleidungsstücke, usw wurden von ihr im Stundentackt
beschmutzt, so dass ich mit dem Waschen gar nicht mehr
hinterher komme und uns der Platz zum Trocknen der
Waesche ausgegangen ist.
Aber was solls...hauptsache wir kriegen sie durch und die
herrliche Freundschaft, die gerade zwischen ihr und
King Kong -unserem alten Einzelkind- entsteht, der
anfangs verstaendlicherweise gar nicht sehr begeistert war
von seiner neuen Nebenbuhlerin, kann weiterhin erblühen
und hoffentlich ein langes, langes Leben lang halten.


In den Momenten, in denen sie fit ist fetzen die beiden
bereits durch die Bude als haetten sie nie etwas anderes
gemacht, kugeln und "beissen" sich (wobei besonders
King Kong da über vorsichtig ist, dass er ihr nicht weh
tut dabei), tollen über uns und unter unseren Beinen
hindurch und spielen mit offensichtlicher Freude und
Enthusiasmus "Fangsti" und "Verstecksti"... :)
Die kleine "Miu" wie wir sie getauft haben hat unser
aller, aber besonders Tungs und King Kongs Herz
im Sturm erobert und haelt uns alle ganz schön auf
Trab und stellt die Bude und unseren Tagesablauf
völlig kopf. Für meinen geliebten Mann kam sie genau
zur rechten Zeit nach den Problemen mit seiner
Mutter und dem Tief in dem er sich aufgrund dessen
die letzten Wochen über befand.

Erstes anbandeln durch King Kong`s Angst vor Gewitter
Sie hat es geschafft ihm wieder ein Laecheln ins Gesicht
zu zaubern und unser Heim ist endlich wieder erfüllt
von herzhaftem Gelaechter und Freude und es ist
einfach ein Bild für Götter, wenn die freche Matz
mit gespielter "kalter Schulter" an King Kong vorbei-
spaziert, um sich vor seinen entsetzen Augen in seinem
Bettchen breit zu machen, oder von seinem Tellerchen
zu essen..Aber er laesst sie treu-und gutmütig wie er ist
gewaehren.

Mal sehen was der morgige Tag für uns bereit haelt..
Tung sagte es sei "duyen so", dass wir -die wir nie im
Leben daran gedacht haetten uns eine Katze anzuschaffen!-
nun bei "Miu" gelandet sind..oder besser, sie bei uns.
"Duyen so", das ist so etwas wie eine schicksalhafte
Begegnung, ein schicksalhaftes Ereignis. Etwas das
vorherbestimmt war und aus einem tieferen Grund geschieht
und allein wenn ich das Glitzern in Tungs Augen sehe,
wenn er sich mit ihr beschaeftigt denke ich, er hat sicher
recht...

(P.s.: Ein wirklich rieeesen, rieeesen-grosses Dankeschön an dieser Stelle an meine Mama, Manuela und ihre Maedels aus dem Forum für ihre guten Ratschlaege und engagierte Hilfe! Ohne euch haetten wir Miu heute sicher bereits nicht mehr!)