Willkommen auf meinem Blog

Auf dieser Seite findet ihr -in den verschiedenen Rubriken unter dem Titelbild- viele nützliche Infos rund um das Thema Vietnam und zudem jede Menge lustig-bis spannende Anekdoten aus meinem Alltag, als Schwiegertochter einer vietnamesischen Familie..
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Mittwoch, 11. Juni 2014

Das Ende der grossen Pause

Die war diesmal aus gutem Grunde: Die Gesundheit laesst die
letzte Zeit bei mir naemlich sehr zu wuenschen uebrig.
Im Moment lasse ich wirklich nichts aus. So habe ich mich
beispielsweise wochenlang von einem ziemlich widerlichen Virus
niederstrecken lassen-, mir den Finger gefaehrlich tief aufgeschnitten-,
und meine neueste "Errungenschaft" aus der Sammlung illustrer
Krankheiten und koerperliche Einschraenkungen ist eine gleicher-
massen (entschuldigt bitte das fehlende, scharfe "s") schmerzhafte-, wie
laestige-, bakteriell-bedingte Mittelohrentzuendung. (yeeeeeey!!) :) :)

Diese zieht sich wie der Virus zuvor schon seit einigen Tagen hin und
beeintraechtigt mein Allgemeinempfinden immens, da ich kaum etwas
hoere und ein permanentes Gefuehl von "raschelnder" Watte im Ohr habe.
Ihr wisst schon..so wie wenn man nach dem Baden Wasser im Ohr hat.
(Selbstverstaendlich nur vieeeel, vieeeel schlimmer!) ;)

Dieser miese, miese Umstand macht mich gelinde gesagt so wahnsinnig,
dass ich mich zwischenzeitlich sogar verhalte wie ein Mann-, sprich:
ich heule und jammere was das Zeug haelt -und das haelt derzeit
ununterbrochen (sehr zum leidwesen des echten Mannes im
Hause nebenbei bemerkt) ;) Waere ich nicht so sehr damit beschaeftigt
mich selbst zu bemittleiden, wuerde er mir richtig leidtun, der Arme..

Nicht einmal den alljaehrlichen -leider stets sehr kurzen- Besuch meiner
geliebten Mama habe ich diesmal unbeschadet ueberstanden. :(
Auch da lag ich bereits mit fortwaehrenden Schuettelfrost, Fieberschueben,
Schmerzen in der Leber (sofern die da tatsaechlich sitzt) ;) , Appetitverlust,
trockenem Mund, usw...usf.., flach und konnte nur schwerlich aufrecht
sitzen. Das hat dazu gefuehrt, dass meine Mama sich das Gro' der Zeit
allein mit ihrer Freundin (die sie gluecklicherweise mit dabei hatte)
durchschlagen musste.

Zumindest hatte dies den entscheidenden Vorteil, dass meine Mama auf
diese Weise Dinge sehen- und selbst erleben konnte, die sie unter unserer
"Aufsicht" so sonst nie zu Gesicht bekommen-, oder erfahren haette.
Denn fuer gewoehnlich bringen wir meine Leute von A nach B, versorgen
sie rundum und besonders mein Mann gibt sich normalerweise die grosste
Muehe, sie vor allen moeglichen Anblicken abzuschirmen, die wie er meint
nicht fuer ihre -oder im allgemeinen westliche Augen bestimmt sind.
Er ist da ein wenig eigen was seiner Auffassung nach unschoene Eindruecke
fuer andere sind..

Jedenfalls haben wir ihnen durch all dies ueber die Jahre aber scheinbar das
Gefuehl vermittelt, sie koennten hier keinen Schritt ohne uns tun.
-Ist natuerlich voelliger Quatsch! Warum auch nicht. Schon seit jahr-
zehnte stroemen -einzig mit Rucksack u. Reisefuehrer bewaffnete-,
ansonsten aber mindestens genauso "aufgeschmissene" Touristen ins Land,
deren Sprachkennstnisse ebenso wie die meiner Familie gerademal auf ein
"ich hab Hunger", "ich hab Durst", "Hallo" und "wie geht es dir"
 hinauslaufen. Wenn selbst solche Leute hier ueberleben-, sich sogar eigen-
staendig von Ha Noi bis runter nach Sai Gon durchschlagen koennen, dann
muessten laut Adam Ries(e) meine Leute ja wenigstens im Stande dazu sein,
sich hier gleich gegenueber allein ein Baguette kaufen zu gehen ;)

Was, -wie der etwas ungewollte, diesjaherige "Abenteuerurlaub" meiner
Mutter gezeigt hat-, im Uebrigen auch ganz wunderbar klappt. Komplett
ohne Tote, ohne Verletzte. Niemand wurde ausgeraubt und keiner ueberfallen
 oder aufs Kreuz gelegt. (Ich glaube so sagen wir in Bayern fuer "ueber den
Tisch ziehen", "auf's Ohr hauen" oder einfach jemanden reinlegen.)

Achtung Insider: "Macht ihr den Laden heut nochmal auf?!" ;)
Und so hat meine Mama diese Jahr im Grunde zum ersten Mal das echte
Leben in Viet Nam gesehen. Anders als Tungs Befuerchtungen:
Es hat ihr riiiichtig, riiiichtig gut gefallen!
Zum ersten Mal ist sie mit Farbe aus ihrem Urlaub bei uns gekommen.
(War das Resultat der unzaehligen -zu Fuss zurueckgelegten- Kilometer
aufgrund meiner krankheitsbedingten "Motorrad-Lenkens-Intoleranz" ).
Sie hat Kontakte zu meinen Nachbarn geknuepft (die noch nicht mal
Tung und ich haben) und zarte Marktfreundschaften geknuepft.
Kein Mensch hat versucht sie abzuzocken (worueber ich mich insgeheim
am meisten freue, da Abzocke bei anderen Expats, die genau wie ich
schon lange Zeit hier leben, offensichtlich an der Tagesordnung zu sein
scheint.

Geschieht denen aber ehrlich gesagt recht, denn wer so viele Jahre in
einem anderen Land lebt und sich dann nichtmal die Muehe macht ein
ordentlich-verstaendliches"Xin Chao" (geschweige den Hoeheres) auf
die Reihe zu kriegen, der wuerde von mir persoenlich auch (achtung
die eben gelernte-, bayerische Passage folgt) uebers Kreuz gelegt werden!
Jawoi'! Kreiz'kruazi'fix'nochamoi! So schaugts' naemi' aus!
(Ebenfalls eine bayerische Passage die sich jedoch aus Gruenden des
Jugendschutzgesetzes nicht uebersetzen laesst)      
Der diesjaehrige Aufenthalt hat jedenfalls betraechtlich dazu beigetragen,
dass meine Mama sich ein Leben hier bei uns immer mehr vorstellen kann.
Das waere natuerlich unser groesster Wunschtraum, der dann in Erfuellung
ginge. Heute haben wir uns sogar schon darueber unterhalten, welche
Maschine Mama denn dann kuenftig unter den Hintern kriegen
wuerde, weil da hat sie sich bei diesem Urlaub auch gemacht. :)

Waehrend sie bei ihrer ersten Reise zu uns stocksteif und angstverspannt
hinter mir auf dem "Sozius" sass und ausser verkniffenen "Aaahs" und
"Oooohs -das war jetzt aber knapp", keinen Ton ueber die Lippen gebracht
hat, ging das heuer ohne weitere, nennenswerten Verhaltensauffaelligkeiten
von statten. Teilweise hat Mama nicht mal noch registriert, dass wir
gerade auf dem Zweirad mitten durch den Feierabendverkehr duesen-
und mir darum munter und realaxed sitzend, irgendwelche Geschichten
erzaehlt. Falschfahrer, Gegenverkehr, falsch gesetzte Blinker und fast-
Zusammenstoesse dabei voellig ausser Acht lassend.  :))

So nun bin ich etwas abgeschweift, war der eigentliche Zweck des heutigen
Beitrages doch urspruenglich euch lediglich von den Gruenden der letzten,
langen Abwesenheitsperiode in Kenntnis zu setzen.. ;)

Ereignet hat sich auf alle Faelle trotz Krankheit eine ganze Menge in der
Zwischenzeit. Von daher gilt fuer den aktuellen Blogeintrag:

To be continued soon....

(Ich nehm' jetzt aber erstmal meine Litanei an Arzneien. Darunter zum X-
ten Male irgendein Antibiotika, dass ich klugerweise durch die Start-
einnahme um 13 Uhr Mittags plus der 12-Stunden Faustregel die fuer
Antibiotika in der Regel gilt, folglich immer erst um 1 Uhr nachts
einwerfen kann. Wo ich jedoch schon eine gute Dreiviertelstunde drueber
bin, weil ich mich nach so langer Blogpause heute restlos mit euch
verplappert hab..) ;)

Fuer all diejenigen, die's bis hierher geschafft haben: euer Durchhaltever-
moegen ist bemerkenswert! Habt ne gute Nacht und eine schoene restliche
Woche. Geniesst die hochsommerlichen Temperaturen (der Winter kommt
frueh genug wieder!) und: auf bald ihr Lieben und treuesten Leser, die ein
so unzuverlaessiger Blogschreiber wie ich ueberhaupt haben kann!

P.s.: Dickes Ehrenwort das irgendeiner der kommenden Beitraege endlich
auch die Bilder unseres neuen Zuhauses beinhalten wird!

Over und out aus Hai Phong (bei schlappen 28 von 34 Grad Deutsch) ;) :p

Mittwoch, 26. Juni 2013

Buddhismus auf Umwegen ;)

Ein wirklich glaeubiger Buddhist, der seinen Glauben auch zelebriert ist man nicht
einfach, wie auch ein glaeubiger Christ nicht einfach ein glaeubiger Christ ist, der
seinen Glauben auch auslebt, sondern man muss es werden.
Und genauso wie der glaeubige Christ am Kar-Freitag ausschliesslich Fisch isst
und irgendwann beginnt zur Messe zu gehen, sich eine Bibel zuzulegen und zu beten,
gibt es auch im Buddhismus einige grundlegende Glaubensbekenntnisse, die man
auch ausleben kann.

Dazu gehören beispielsweise zum ersten und fünfzehnten des Mondkalenders in
die Pagode zu gehen und dort mit den Mönchen zu beten, oder zumindest zu Hause
die "Standard-Opfergaben", wie Raeucherstaebchen, evtl. eine Zigarette, frisches
Wasser für das Mini-Teeservice, Papier-oder auch Geistergeld genannt, frische
Früchte und eine Schale voll frischer Blütenköpfe auf den Ahnenaltar zu stellen.

Besonders unsere kleine Maus hat vollkommen begeistert mitgemischt :)
Der regelmaessige Gang zur Pagode gehört schon zur etwas höheren Stufe des
Glaubens bzw seiner Praktizierung und ebenso wie dies gehört zur fortgeschrittenen
Lebensweise des Buddhismus auch zum ersten und fünfzehnten des Mondkalenders
auf die Aufnahme von Fleisch zu verzichten, denn die wahren Glaubensmeister
-die Mönche-  leben nicht nur abstinent und enthaltsam,
sondern darüber hinaus auch noch vegetarisch.

Für uns "normalsterbliche" ist die Sache mit der Abstinenz und der Enthaltsamkeit
wohl eher schwieriger zu bewerkstelligen, von daher haben Tung und ich uns für
unseren naechsten Schritt zum glaeubigen Buddhisten erstmal auf den Verzicht von
Fleisch beschraenkt.

Dies allerdings leider noch nicht ganz, denn für Tung ist eine Mahlzeit, die kein
Fleisch enthaelt gar keine richtige Mahlzeit. Von daher bin ich schon wirklich
mehr als stolz auf ihn, dass er sich wenigstens dazu durchringen konnte,
vorlaeufig erstmal zu den beiden wichtigen Feiertagen, den ersten- und
fünfzehnten künftig auf Fleisch zu verzichten! Für mich zwar ein kleiner Schritt,
für ihn aber sicherlich fast vergleichbar mit DEM Schritt für die ganze Menschheit
hehe ;) Nein Quatsch, ich bin wirklich stolz auf ihn und er gibt sich ja auch ehrlich
richtig Mühe das durchzuziehen, auch wenn unser"erstes Mal" ein völliges Desaster
war :D

Unser erster Versuch noch mit Fischsauce aber immerhin.. ;)
Nachdem wir unser erstes fleischloses Mahl vermeintlich pünktlich zum letzten
fünfzehnten des Mondkalenders vollendet hatten und ein Foto dieser Mahlzeit
erhobenen Hauptes auf Facebook gepostet hatten, wies uns eine der Kommentatoren
unseres Bildes darauf hin, dass wir ja doch "Nuoc Mam", die Fischsosse auf dem
Tisch stehen haetten und es somit doch gar keine echte vegetarische Mahlzeit sei, da
diese aus getrocknetem und in eine Salzlacke eingelegten Fischen gefertigt würde...

Da hatte sie selbstverstaendlich recht! Der Sinn hinter der Sache waere ja eigentlich,
gaenzlich auf Lebensmittel zu verzichten, für die ein Lebewesen sein Leben gelassen
hatte..Da macht sich eine Sosse, die aus unzaehligen, getöteten Fischen besteht
natürlich nicht so gut... ;)

Das hatten wir gar nicht bedacht. Wir hatten uns zwar im Vorfeld informiert,
welche Lebensmittel nach Ansicht der Mönche das Praedikat "bedenkenlos"
verifiziert bekommen haben, allerdings haben wir uns da eher mit dem Thema Ei
beschaeftigt. :) Die Fischsosse hatten wir als blosse Beilage völlig ausser Acht
gelassen.

Sieht ja aber auch wirklich zum reinbeissen aus...und war es auch :)
Aber nicht nur das! Denn neben einem Würzmittel gefertigt aus etlichen,
toten Fischen, haben wir uns auch noch bei einer ganz anderen, entscheidenden
Sache vertan...Tags drauf -einem Sonntag- hörte ich naemlich aus Nachbars Haus
den wohlbekannten Klang des "Gock, gock, gock, gock, gock...", dazu Stimmge-
murmel und der vertraute Duft von Raeucherstaebchen stieg mir in die Nase...
"Was soll denn das?" fragte ich mich..

Der 15.te war doch gestern?!? Oder hatten wir uns etwa......riiichtig, wir hatten uns
darüber hinaus auch noch beim Tag vertan! Der 15.te war gar nicht gestern gewesen,
als wir unsere erste rein, -naja sagen wir fast rein- vegetarische Mahlzeit abgehalten
hatten, sondern erst heute...

Na suuuper. Das war ja mal ein voller Erfolg! Wir zwei Backpfeiffen echt! ;)
Dafür haben wir aber vor wenigen Tagen unser zweites Mal richtig mustergültig
abgehalten. Die Hauptsache ist ja, dass wir uns überhaupt dazu entschieden haben,
dass von nun an in unseren Alltag einzubauen auch wenn es fürs erste nur 2 Tage im
Monat sind, sind es doch immerhin 2 Tage -bereits 24 im Jahr, das ist fast ein ganzer
Monat :) - an dem kein Lebewesen allein dafür leiden muss, dass wir unsere Maegen
füllen und darüber freue ich mich wirklich schon sehr und wer weiss...

Sogar Tung dem alten Fleischfresser hat`s ganz offensichtlich geschmeckt :)
Man kann an diesen beiden Tagen auch ins Kloster gehen und dort mit den Mönchen
die vegetarischen Speisen zubereiten oder sich einfach nur mit ihnen niederlassen
um gemeinsam fleischlos zu essen. Oder aber man kann sich unterrichten lassen in
der Kunst des vegetarischen Kochens -und darin sind die Mönche wirklich gut!
Mit einer speziellen Zubereitung von Soja, laesst sich im Grunde jedes Gericht,
für das Fleisch verwendet wird auch ohne dieses fast 1 zu 1 nachkochen. Man muss
also nichtmal auf seine Lieblingsspeisen verzichten und merkt quasi gar nicht,
dass man da gar kein Schnitzel auf dem Teller liegen hat, sondern ein Soja-Steak
dieses ersetzt und das kann ich sogar bezeugen, denn ich habe in etwas jüngeren
Jahren bereits 2 Jahre gaenzlich ohne Fleisch gelebt und da hat meine liebe Mama
-diese Seele von Mensch- mir die genialsten Köstlichkeiten wie Spaghetti-Bolognese,
ungarisches Gulasch, das eben erwaehnte Schnitzel usw usf gezaubert.

Mal kucken, wenn ich das auch hinkriege, dann bleibt Tung vielleicht dabei und
haengt jeden Monat auch noch ein paar Tage mehr mit dran... :)
Bislang ist er jedenfalls völlig begeistert von unserer neuen Lebensweise und meint
man fühlt sich vieeel, vieeel besser, wenn man mit gutem Gewissen gegessen hat.
Und beispielsweise so ein Tofu in Tomatensosse schmeckt ja auch einfach nur
genial :) Solltet ihr unbedingt auch mal probieren, denn neben einem reinen
Gewissen, tut man auch noch was für die Umwelt weil eine Mahlzeit ohne tierische
Zusaetze wesentlich zur Reduktion von Schadstoffen beitraegt!

Sonntag, 16. Juni 2013

Nur die harten kommen in den Garten - der Rest bleibt Zuhause und ...stickt :)

Wir Hai Phonger, besonders die Maenner aus unserer Stadt
sind eigentlich im ganzen Land berühmt, berüchtigt für ihre
Kaltschnaeuzigkeit, ihr Haerte, dafür vor nichts und niemanden
zurückzuschrecken und für ihre haeufig auftretende, aeusserst
ausgepraegte kriminelle Ader.

Sagt man, man stammt aus Hai Phong, geht sofort bei den
Gespraechspartnern ein ehrfürchtiges Raunen durch die
Runde, in etwa wie "wooooh, die Hai Phonger sind die
ganz harten Kaerle..mit euch ist nicht zu Spassen!"

Augen werden aufgerissen und selbst die grössten Klappen
verstummen schnell nach Bekanntgabe der Information,
dass man ein echter Hai Phonger sei.

Anh Tungs Bildersets..eines sogar mit echter, integrierter Uhr!
Rückt einem irgendwer zu sehr auf die Pelle, oder hat man
Schwierigkeiten mit irgendwem, kann einem von Sai Gon
bis nach Ha Noi ein Satz wie:
"Hey, ich kenne ein paar Typen aus Hai Phong", .auch
noch die letzten Störenfriede ganz schnell vom Hals
schaffen. ;)

Nun haben die meisten Hai Phonger Maenner allerdings
einen ganz neuen Trend für sich entdeckt, der so gar nicht
zu ihrem fiesen Ruf und eigentlichen Auftreten zu passen
scheint. Denn das neue Hobby, dem sich bereits eine
Großzahl der Hai Phonger Maenner verschrien hat
würde eher zu einer schwangeren, schwedischen
Hausfrau und Übermutter passen, die an einem kalten
Winterabend vor dem Kamin sitzt-, oder aber zu einem
lieben, verwitterten Großmuttchen, dass irgendwo in
den Südstaaten von Amerika auf ihrer Veranda in einem
Schaukelstuhl lehnt und........stickt!

Ja richtig gelesen! Nein kein Schreibfehler und sie tun es
wirklich! Unsere harten Kerle und Gangster sind derzeit
ganz vernarrt in die Stickerei von Wandbildern!
Kennt ihr diese Dinger, da wo ein Motiv auf einen
Gitterstoff vorgedruckt ist, das man dann mit verschieden-
farbigen Faeden nachsticht... :D

Im Büro meines Mannes beschweren sich haufenweise
die Sekraeterinnen, ihre Maenner würden sich bereits
vor Anbruch des Morgengrauens aus ihren Betten
stehlen, um ihrer Sucht, dem Sticken schon möglichst
früh am Tag nachgehen zu können.

So sieht der Schrecken entpackt aus..
Dieses neue Hobby, "thêu" genannt,dass aus China zu
uns herübergeschwappt ist (weshalb nur zu hoffen bleibt,
dass man keine ernsten Krankheiten damit davontraegt),
kenne ich noch aus meiner Kindheit in Deutschland.
Laut meiner Mutter muss einst sogar mein Vater einmal
süchtig danach gewesen sein, bis sie ihm eines Tages
ein fast fertiges Meisterwerk, an dem er monatelang
gearbeitet hatte, vom Amaturenbrett seines Wagen
gestohlen hatten. Seit diesem verhaengnisvollen Tag muss
mein Papa nie wieder Hand an sein Stickbesteck gelegt haben.
Wir haben nie darüber geredet...

Ich denke aber heute geht es ihm ganz gut damit.
Meine einzige Sorge diesbezüglich ist derzeit nur,
dass dieser Hype von Hai Phong aus letztlich um
die halbe Welt auch wieder zurück ins verschlafene
Bayern gelangen- und dort alte Wunden aufreissen
könnte..Hoffen wir einfach das Beste!

Für einen kommt jede Hilfe allerdings zu spaet.
Einer der Menschen die ich liebe hat sich in der
Arbeit angesteckt und ist bereits infiziert. Ihr habt
richtig geraten, es ist anh Tung. Vor wenigen
Tagen kam er mit seinem ersten Stickbesteck und
Set nach Hause und wollte sich so gleich ans sticken
machen... :( Zwar konnte ich ihn da mit den Worten,
das Motiv sei nicht schön nochmal vom schlimmsten
abhalten, zwischenzeitlich hat er sich aber gleich
2(!) neue Sticksets besorgt (Gott weiss wie er sich
die beschafft hat!) und ich habe die schreckliche
Befürchtung, er wartet nurnoch auf eine passende
Gelegenheit, gleich loszulegen...

Drückt mir die Daumen, dass wir das auch noch
überstehen, jetzt wo wir schon soviel zusammen
durchgemacht haben...Ich werde euch auf dem
laufenden halten. :D :D


Samstag, 16. März 2013

Häuschen, Häuschen du musst wandern (Nachbarschaftskrieg)

Wenn es was gibt, worin ein echter Löwenanteil an den in Vietnam lebenden Vietnamesen die ich bisweilen kennengelernt habe ehrlich gut ist, dann ist das mit viel Stolz und Selbstüberzeugung zu verkünden, wie toll und sozial die eigenen Landsleute hier doch miteinander umgehen.
Wieviel Respekt man im Umgang miteinander hat und wie Streitigkeiten ja nie-, niemals offen oder lautstark ausgetragen werden...(haha denkste! :p ) wie klasse man seine Kontakte, Beziehungen und die Gemeinschaft innerhalb der Nachbarschaft pflegt und so weiter und sofort... ;)

Und da schieben sie wieder... :)
Was bei diesen Ausführungen, derer die Vietnamesen auch nie müde werden selbstverstaendlich nicht fehlen darf ist, dabei noch zu unterstreichen, wie unfaehig, unsozial und kalt im Gegenzug doch wir "Kartoffeln", sprich die Langnasen auf diesem Feld sind! (das eigentl. niemand der laesternden Personen schon mal im Ausland war, um sich ein Bild davon machen zu können, ob wir Auslaender überhaupt tatsaechlich so sind, oder diese überhaupt auch nur einen einzigen Auslaneder kennen würden, aufgrund dessen Verhalten sie sich dieses Urteil evtl. haetten bilden können, tut aber nix zur Sache und der Überzeugung keinen Abbruch!) :D

Vorangehendes Thema ist in regelmaessigen Abstaenden mitunter Gespraechsstoff für leidenschaftliche Debatten zwischen meinem Mann und mir, da dieser die weitverbreitete Meinung seiner Mitbürger teilt, -ich im hingegen der Auffassung bin, dass sich Vietnamesen im Grunde nicht grossartig von Westlern unterscheiden, weil Mensch nun mal Mensch ist und diverse Gegebenheiten wie Eifersucht, Neid, Cholerik od. Sanftmut, Streben nach Macht oder Nachsicht, Freude, Leid usw. usw einfach in der Natur des Menschen liegen und vom Charakter des einzelnen abhaengig sind und sich von daher schlicht nicht auf div.Nationalitaeten festlegen lassen.

Folgend meiner Einstellung betrachte ich nun seit rund einer Woche also mit völlliger Genugtuung ein -für mich sehr amüsantes- für die Beteiligten wohl eher aeusserst nervenaufreibendes Schauspiel, dass sich direkt vor unserer Haustür abspielt.

Die "Lady in black" ist übrigens Auslöser allen Übels ;)
Was da stattfindet ist eine waschechte Nachbarschafts-Kleinkriegs-Posse. Krieg am Gartenzaun, könnte man sagen. Schauplatz des Geschehens hier allerdings unser ganzer, separat liegender Strassenzug mit allen hier lebenden Parteien und was des Deutschen liebster Streitgrund zu solchen Gelegenheiten -naemlich der Gartenzwerg- ist, ist hier: Unser Pförtner- bzw. Sicherheitsdienst-Haeuschen! :)

Und letzters wandert bereits seit einigen Tagen von einem Ort zum anderen..Aktuell stehts direkt neben unserer Haustüre, weshalb wir gerade vermutlich ein besonders hohes Maß an Sicherheit geniessen :p

 Aber der Reihe nach: Das Haus meiner Schwiegermutter, in das wir vor kurzem ja vorübergehend zurückgekehrt sind, liegt im "Khu Trai Cau". Das ist ein von der Hauptstrasse abgehendes, ruhiges und gehobenes Wohnviertel mit nochmals 3 internen Strassenzügen, in dem schnieke Haueser stehen, deren Besitzer zur besser verdienenden od.zumeist eher einflussreichen Schicht gehören, die sich zwischenzeitlich fast allesamt auch schnieke Autos zu ihren schnieken Haeusern gegönnt haben.

Haeuschen, Haeuschen du musst wandern... :p
 Weil die Strassen hier so schön breit sind und weil das parken der Autos im eigenen Wohnzimmer heutzutage auch total "nha que", also etwas "bauernhaft" und unmodern ist und natürlich auch zur allgemeinen Sicherheit, haben sich die Bewohner des Viertels vor ein od.zwei Jahren dazu entschlossen, gemeinsam ein paar Security Leute anzuheuern, die in verschiedenen Schichten, rund um die Uhr dafür sorgen,
dass nurnoch die Leute Zutritt zu unserem Block erhalten, die hier auch wirklich hingehören.

Da`s bei uns im Winter mitunter allerdings recht frostig werden kann und die Securitys (vietnamesisch "bao ve") ja zudem 7 Tage die Woche 24 Stunden am Tag anwesend sein müssen, haben sie sich ihr eigenes, kleines Blechhaeuschen -viereckig mit kleinem Fenster, einem Dach und einer Türe) mitgebracht und dieses ursprünglich direkt am Eingang des Viertels, da wo die Zufahrt in die Hauptstrasse mündet, aufgestellt.

Das widerum ist eigentlich die naheliegendste Lösung, weil auf diese Weise das komplette Gelaende abgesichert ist, man sofort sieht wann wer rein und rausgeht und darüber hinaus von Aussen gleich ersichtlich ist, dass dieser Bereich überwacht wird, was Langfinger und Randale vermutlich gar nicht erst auf dumme Gedanken kommen laesst.

Gleich parkt es wieder vor unserer Haustür ;)
Bis zum heutigen Tage schien auch jeder zufrieden darüber zu sein, wie das geregelt wurde.
Betonung liegt jedoch auf "schien", denn vorige Woche nun, gab`s Vormittags ein lautes Gedröhne und Geschepper und bei meinem Blick nach draussen sah ich, wie ein ganzer Haufen Halbwüchsiger gerade dabei war, das Pförtner-Haeuschen über die Strasse in Richtung unseres Hauses zu ziehen.

Nicht weit hinter diesem liessen sie es dann auch mitten auf der Strasse stehen.
Binnen Kürze bildete sich eine Traube wutentbrannter Anwohner um die Teenies und die zwei anwesenden Securitys, die ihnen machtlos ob deren Tat gefolgt waren und sofort entbrannte eine laute Diskussion die mich wisssen ließ, dass scheinbar die Eigentümer des ersten Hauses vorne Links nicht mehr gewillt waren, das kleine Blechhaeuschen, etwa auf Höhe ihres Domizieles noch laenger zu akzeptieren.

Schon gegen Mittag des vorigen Tages stand das Haeuschen nicht mehr an seinem angestammten Platz am Strassenrand unmittelbar zur Kreuzung, sondern "mittendrin statt nur dabei" genau IN der Strasse, so das Autos und Motorraeder links und rechts daran vorbeifahren mussten. Das hatte mich zwar ein wenig verwundert, allerdings dachte ich, das waere vielleicht die Idee der Securitys gewesen, evtl. um ein-u.ausfahrende Fahrzeuge besser kontrollieren zu können, oder so aehnlich.. ;)

Das Haus geradeaus hat übrigens einen Geist :)
Aber denkste! Jetzt stand das Teil jedenfalls Mitten in der Mitten wie der Bayer so schön sagt und die vielen dicken Autos unserer Nachbarn konnten nurnoch mit Mühe seitlich daran vorbeimanövrieren.
Mit jedem neuen Vehicel das vorsichtig versuchte vorüberzukommen, wurden die Stimmen des inzwischen grossen Menschenauflaufes lauter und wütender.

Alle schrien wild durcheinander und mittlerweile wirkte das ganze eher wie das anprangern bei einer Hinrichtung auf einem Markplatz im Mittelalter, als unter einer ach so zivilisierten und sozialisierten Nachbarschaftsgemeinde in Vietnam. Haetts Eier und verfaultes Obst gegeben, waer das mit Bestimmtheit auch geflogen und erst als die herbeigerufenen Polizisten und der Vorsteher des Volkskomitees unseres Zustaendigkeitsbereiches eintrafen, kristallisierte sich ein Alphamaennchen unter dem aufgebrachten Mob heraus, der das Sprechen übernahm.

Eine Entscheidung wurde vom Vorsteher und der Polizei gefordert, als die jedoch nicht kam, wurden Stimmen nach einer Unterschriftenliste laut. Dann nach einer Vollversammlung der Bewohner des "Khu Trai Cau" plus sozusagenden "Gemeinderat", was im Anschluss so auch besiegelt wurde.

`09 mit meinem Bruder - noch fast Auto-frei
Die fand auch schon statt aber scheinbar ist man auch dort nicht zu einer von allen Parteien akzeptierten Lösung des Problemes gekommen, denn seither wandelt das kleine Security-Haeuschen taeglich von einer Stelle zur anderen und wird mind. 2-3 Mal am Tag geraeuschvoll durch die Strasse gezogen, was immerzu ein mind. ebenso geraeuschvolles Wortgefecht der Hausbesitzer mit sich bringt.
Das bevorzugteste Plaetzchen ist allerdings schraeg vor unserer Haustüre und das ist eine ganz glückliche Fügung des Schicksales für mich gewesen, hat mir das Haeuschen doch vorgestern Deckung vor meiner Schwiegermutter geboten, als ich mal wieder zu einer meiner mitternaechtlichen Touren mit King Kong aufbrechen wollte.

An diesem Tag war die unterwegs zu einer Tanzveranstaltung und wollte erst gegen 0 Uhr 30 wieder Zuhause sein. Um ihr nicht in die Arme zu laufen, machte ich mich deshalb um kurz nach 12 auf den Weg (die sieht das naemlich gar nicht gerne, wenn ich so spaet noch unterwegs bin, um nicht zu sagen, eigentlich darf ich es nicht solange wir wieder bei ihr im Haus sind).

Aber wie das Leben so spielt, kam der schwarze Jeep der sie abliefern sollte just in dem Moment in die Einfahrt gebogen, als ich mich gerade zur Tür herausgeschlichen- und leise das Schloss zugemacht hatte.
Mit einem Satz packte ich mir King Kong auf den Arm und hechtete fast gleichzeitig hinter das angrenzende Blechhaeuschen, dass mir Sichtschutz bot.
Knapp ist gar kein Ausdruck, aber ich bin unentdeckt davongekommen :D

Blick vom Balkon Richtung Einfahrt des Trai-Cau-Viertels
Mein abschliessendes Fazit ist jedenfalls, dass so richtig schöne, ordentliche Nachbarschaftspossen kein inner-deutsches Phaenomen- und die Vietnamesen uns Deutschen in der Beziehung gar nicht so unaehnlich sind (auch wenn sie das niemals freiwillig zugeben würden) :p
Ich bin schon gespannt, wo das Haeuschen heute wieder stehen wird :D

Samstag, 16. Februar 2013

Schaffe, schaffe, Haeusle baue :) Das Arbeitsleben der Vietnamesen

Fast haben wir es geschafft..Langsam aber sicher kehrt wieder Ruhe ein.
Die Familie ruft nicht mehr alle 5 Minuten, die Laeden machen langsam wieder auf, die Strassen füllen sich wieder und gegen Montag werden dann auch so ziemlich die letzten Nachzügler noch zurück an ihre Arbeitsplaetze kehren.

Ein herrliches Gefühl für mich als bekennende Tet-Hasserin ;)
Klingt für alle Vietnam-Liebhaber sicher fies, ist aber leider so. :)

Tet ist für mich definitiv einfach zu viel Stress.

Durch den eigenen Haushalt und die Tatsache, das dieser aber nur wenig Meter vom Haus meiner Schwiegermutter entfernt liegt, muss ich alle Aufgaben -die an Neujahr in Vietnam ohenhin schon nicht wenig sind- mal Zwei erledigen.
Das gestaltet das Ganze leider ein wenig nervenaufreibend für mich als Schwiegertochter und es bleibt im Grund keine Zeit, um die schönen Dinge an Tet zu geniessen.

Valentinstag <3
Ich bin so zumeist nur damit beschaeftigt zu rödeln und zu machen und sollte dabei noch möglichst darauf achten, dass nichts und niemand zu kurz kommt- und vor allem: ich waehrenddessen so aussehe, als gaebs nichts auf der Welt, was mir mehr gefallen würde ;)

Das sich das Prozedere zudem über eine Woche zieht, machts nicht leichter.

Ich muss hier jedoch anmerken, dass ich gaaanz, gaaanz tief meinen Hut vor vielen der Vietnamesen ziehe, für die eine 6-Tage-Woche eigentlich ganz normal- und eine 7-Tage-Woche ebenfalls nichts sonderlich aussergewöhnliches ist.
Darüber hinaus ohne den üblichen Jahresurlaub, den wir in Laendern wie Deutschland für ganz selbstverstaendlich halten und ohne den bei uns dann gar nichts mehr geht und denen es dann zu Neujahr -den naemlich einzig wirklichen "Urlaubstagen" in Vietnam- es normalerweise ja nicht gross anders ergeht wie mir.

Eine nicht geringe Zahl von ihnen buckelt und ackert das komplette Jahr durch (selbst wenn dabei mitunter nicht so viel rumkommt wie bei gleicher Arbeitszeit beispielsweise in Deutschland, aber stellt euch das mal vor! Das schlaucht wie Hölle, wenn man wirklich nie auch nur mal einen einzigen Tag dasitzen und die Füsse hochlegen kann!) und dann...die lang ersehnten Feiertage: denkste!
Da gehts gleich mit 3-4 facher Anforderung weiter!
An Tet legt hier keiner die Füsse hoch! Es sieht toll und friedlich aus und alle machen fröhliche Gesichter, aber dahinter steckt ein immenser Arbeitsaufwand!

Meine Schokolade..leider viel zu schön um sie aufzuessen ;)
Meckern und sich beschweren, hörst du hier aber niemanden!
Da hörst du keinen Ton. Aber der neue Trend, dass diejenigen, die es sich leisten können sich inzwischen zu Neujahr auf machen in die Nachbarlaender wie Thailand, Kambodscha, Singapur und Co zeigen glaube ich ein bisschen, dass es so manchen doch auch etwas zu viel wird.

Hierzu faellt mir gerade ein, dass auch meine Schwiegermutter angekündigt hat, dass sich unsere Familie naechstes Jahr dem Trubel entziehen- und Urlaub im Ausland machen wird. :)
Yeehaaw da freu ich mich schon!
Bleibt zu hoffe, dass das nicht wie so vieles anderes im letzten Moment wieder über den Haufen geworfen wird. ;)

Mitten in den Jahreswechsel ist dieses Jahr übrigens noch ein weiterer Feiertag gefallen, den wir in Vietnam bereits seit einigen Jahren gross begehen: Der Valentinstag. :)
Und den hat mein Schatz (ok, zugegeben diesmal mit Bi`s Hilfe) wie schon in all den gemeinsamen Jahren zuvor auch nicht vergessen. (vermutlich auch schwer, bei all der Werbung) ;)

Bislang hat er noch keinen einzigen Tag vergessen.. :)
Unternommen haben wir zwar nichts, war aber um ehrlich zu sein auch in beidseitigen Interesse :)

Ich hoffe ihr hattet ein paar schöne Tage, die ihr vielleicht mit euren Lieben in Hannover oder der Pagode in Leipzig, zusammen mit der vietnamesischen Gemeinde in Deutschland gefeiert habt und habt euch ausserdem einen gemütlichen, oder romantischen Valtentinstag gemacht.

Jedem von euch nochmal ein glückliches, erfolgreiches und vor allen Dingen gesundes neues Jahr der Schlange!

Ab Montag muss mein Göttergatte wieder ins Büro und ab 17 (nach dem Mondkalender), können wir dann auch endlich wieder ein Lieferfahrzeug zum Transport einiger Möbelstücke und unserer restlichen Sachen nach Ha Noi anheuern. Darauf freuen wir uns schon wie kleine Kinder, denn im Moment haben wir ein total seltsames Gefühl von Heimweh nach der neuen Wohnung und das obwohl die noch komplett leerstand als wir dort waren und das ingesamt ja auch lediglich 2-3 Tage gewesen sind.

Hoffentlich wird unser neues Heim noch ganz fertig, bevor dann Mitte-Ende Maerz rum die ersten Besucher (mein Bruder mit Freundin) aus Deutschland für dieses Jahr anstehen. :)

Sonntag, 10. Februar 2013

2013 - Das Jahr der Schlange ist da!

So, seit gut 3 Stunden haben wir nun den Start ins neue Jahr (diesmal ist die Schlange dran) hinter uns gebracht.
Was es mit den 12 Tierkreiszeichen (12 con Giap) auf sich hat, welche Eigenschaften sie haben, welches dem euren entspricht, was somit eure Eigenschaften sind, wer zu wem passt usw, könnt ihr gerne wenn ihr möchtet auf der Seite "Mondkalender und Tierkreiszeichen" auf dem Blog nachlesen.

Feuerwerk in Hai Phong
Dort habe ich das alles ausführlich für euch zusammengestellt.
Etwas weiter unten ist auch ein "Rechner" (den findet ihr aber auch in der Menüleiste rechts auf der Seite),
der euch das ganze im Schnellverfahren und Kurzversion ebenfalls wiedergibt.

Unser reich gefüllter Ahnenaltar
Wir kaufen uns für gewöhnlich zum Neujahr immer kleine Büchlein, in denen unsere eigenen Tierkreiszeichen (anh Tung ist Pferd und ich bin Ratte) für die einzelnen Monate des neuen Jahres und die diversen Bereiche: Familie, Gesundheit, Beruf, usw separat aufgegliedert wird.

Beim Neujahrsgebet
Es ist erstaunlich, wie viele der Beschreibungen dann unterm Jahr tatsaechlich auch zutreffen und wie haargenau die Charakterbeschreibung unserer vietnamesischen Form der Sternzeichen ist.

Auf der Dachterasse
Einzig bei der Angabe, Ratte und Pferd oder dem deutschen Horoskop folgend: Löwe und Löwe (nochmal anh Tung und ich) würden nicht zusammenpassen, muss in beiden Laendern wohl ein Druckfehler unterlaufen sein ;)

Anh Tung und ich ins Gebet vertieft
Jetzt haben wir ihn also auch hinter uns gebracht, den Jahreswechsel..leider jedoch noch nicht das gesamte Tetfest, denn dass laeuft für uns nun noch ein paar Tage, die nochmals mit reichlich Stress verbunden sein werden, weil noch zig Pflichttermine auf dem Programm stehen.

Unser erstes gemeinsames Bild seit langem..
Zumindest ist wenigstens schon mal "Halbzeit" und die laeuten wir morgen mit einem Besuch in der Pagode ein. Ansonsten verlaueft das Tet Fest bisher typisch wie all die Jahre zuvor mit viel Arbeit, wenig Schlaf und punktgenau auf den Tag des Jahreswechsels (sprich heute) und den Neujahrstag selbst (morgen) einen ordentlichen Temperatureinbruch, nachdem wir vorgestern richtig schönes, warmes Wetter hatten, wars heute naemlich so richtig schön Tet-typisch a......kalt und niesselig.
Selbiges Spiel wird morgen ablaufen und danach gehts dann wieder rauf auf dem Thermometer :)

Papa und Tochter beim verbrennen des Geistergeldes
Darfs langsam ruhig auch, denn gleichzeitig mit Beginn des neuen Jahres, leiten wir hier in Vietnam ja auch den Frühling ein und der wird dann widerum den Umzug in die Hauptstadt Ha Noi mit sich bringen,
sobald der Trubel sich ein wenig gelegt hat und die Leute anfangen ihre Arbeit wieder aufzunehmen.
Ich bin wahnsinnig gespannt, wie`s wird und was uns dieses Jahr der Schlange, sonst noch so "bescheren" wird...

Sage und Schreibe unser aller-erstes Familienbild überhaupt! ^^

Euch allen und euren Lieben jedenfalls einen guten Start ins Mondkalenderjahr 2013 :)

Donnerstag, 7. Februar 2013

Auf Leben und Tod - Essen in Vietnam

In etwa 3 Tagen ist Neujahr bei uns und entsprechend läuft hier überall auch alles auf Hochtouren.
Die letzten Häuser werden gewienert und geschrubbt, die letzten "cây đào" (der klassische Neujahrsbaum) eingekauft, aufgestellt und mit dem traditionellen Schmuck behangen (blinkende Lichterketten und hauptsächlich in den Farben Rot und Gold bedruckte Münzen, Fischlein, Spruchbänder und Pfirsichblüten-Imitate), Geschenkkörbe abgeliefert und Anstandsbesuche gemacht, die Betriebe schliessen langsam aber sicher ihre Pforten, Gerichte vorbereitet - uund: ja und dazu: Hühner geschlachtet!

So extrem wie heute war`s aber noch nie. Schon den ganzen Tag hallen nämlich die Schreie und das gekrächze verängstigter Hühner im Anblick des Todes durch unsere Gasse..
Ein schreckliches Geräusch! 

In Vietnam verhält es sich im Grunde nicht anders wie in den westlichen Ländern zu Weihnachten oder an Thanksgiving (zu dt.dem Erntedankfest) in Deutschland, Frankreich, den USA oder sonstwo, wo es eben üblich ist, einen Truthahn, Schweinebraten, Schnitzel oder ähnliches zuzubereiten.
-Mit dem einen entscheidenden Unterschied, dass hier zumeist bei solchen Anlässen das Fleisch nicht tot, sondern noch lebendig gekauft- und dann Zuhause in Eigenregie geschlachtet wird.

Alltägliches Bild auf den Strassen Vietnams
Die Hühner werden vom Land als Geschenk mitgebracht oder frühmorgens auf dem Markt eingekauft und liegen dann für gewöhnlich mit zusammengebundenen Beinen in irgendwelchen Bereichen des Hauses-, dem Balkon oder einem kl. Vorgärtchen herum, bis ihr letztes Stündlein geschlagen hat und jemand (in der Regel die Frau des Hauses) mit einem scharfen Küchenmesser kommt und ihnen den Gar ausmacht.

Dazu wird ihnen die Kehle durchgeschnitten, wobei das Blut dass dann aus der offenen Wunde strömt in einem Behälter aufgefangen wird, um daraus ebenfalls ein Gericht zu machen, dass sich "Tiết canh" nennt und schlicht eine Art Pudding aus geronnenem Blut ist, welcher mit etwas Basilikum, Fischsosse, Zitrone und ich glaube mit kleingehackten Nüssen (?!) abgeschmeckt wird und möglichst zeitnah gegessen werden sollte.
Der Verzehr dieser Mahlzeit, die ich noch nie zuvor probiert habe und es sicherlich auch nie tun werde (brrrr) soll angeblich besonders gut für die Gesundheit sein und vor diversen Krankheiten schützen.

Ich bin zwar eigentlich schon lange nicht mehr so zartbeseitet, trotzdem ist das grad gar nichts für mich.
Ich spiele auch mit dem Gedanken, wieder weitestgehend vegetarisch zu essen, wenn ich in Hà Nội bin
und anh Tùng nicht da ist.
Der ist nämlich der Fleischfresser bei uns. Bei ihm muss immer irgendeine Sorte Fleisch mit auf dem Tisch stehen bzw in den Gerichten verwendet werden, sonst ist es kein richtiges Essen für ihn.
Ich bin da aber gerade dabei, ihn über die religiöse Schiene etwas zu bearbeiten, denn er ist ja eigentlich sehr gläubig und würde seinen Glauben auch gerne mehr ausleben und zum richtigen Buddhismus gehört eben auch, keine Tiere zu töten und deren Fleisch zu essen. :)
Klappt allerdings derzeit nur mit mässigem Erfolg, aber ich bin zugegeben im Moment auch noch nicht wirklich richtig dahinter..Sobald wir umgezogen sind und etwas Ruhe eingekehrt ist, wird das aber umgehend wieder in Angriff genommen.

"Tiết Canh"
Ansonsten finde ich es an und für sich recht gut, dass man hier in Vietnam die Tiere und mitunter auch deren Tötung noch vor Augen hat und sich ansehen MUSS.
In den westlichen Ländern haben die meisten doch fast schon keine Ahnung mehr, woher ihr Schnitzel oder die Putenbrust aus dem Supermarkt überhaupt kommt und wie sie "zubereitet", sprich geschlachtet wurde.
Besonders den jungen Stadtkindern fehlt da zwischenzeitlich wohl völlig der Bezug und das hat zur Folge das Fleisch nicht mehr nur aus Notwendigkeit- sondern im Gegensatz sogar vollkommen maßlos und überzogen gefuttert wird. 

Die Unmengen an Wasser und Grundfläche, die für den Getreideanbau zur Futtergewinnung dieser Tiere zur Fleischgewinnung und für die Tiere selbst verschwendet werden, würde an anderer Stelle dringend benötigt.
Mal abgesehen davon, ist es auch jedes Mal ein Leben, dass ausgelöscht wird um unsere Gelüste zu befriedigen und da kann man selbst beispielsweise in der EU bei Leibe nicht von "artgerechter" oder "humaner" Haltung und Tötung der Tiere sprechen!

Anlass für die Jahre in meiner späten Jugend, in denen ich vegetarisch lebte war z.B. eine Reportage, in der mit versteckter Kamera das Treiben in einigen Schlachthöfen schonungslos dokumentiert wurde.
Aber wer sieht da schon gerne hin und setzt sich damit auseinander, dass das Fillet, dass da auf dem eigenen Teller liegt zuvor wie ein Stück Ware an einem Hacken aufgehängt übers Fliessband glitt, in einem Wasserbad oder mit dem Stock elektorgeschockt wurde und dann - ob tatsächlich betäubt oder nicht (das kontrolliert kein Mensch!) in einer Schrädermaschine oder automatisch betriebenen Rasierklinge landet..
Oder wie sich kleine, sonst so niedliche weisse, flauschige Lämmchen oder kleine Baby-Kälber panisch und in Todesangst versetzt wehren und zieren, wenn sie in die Schlachthallen gezerrt werden, wo sie den Tod bereits riechen können, um ihnen im Anschluss das Bolzenschussgerät zwischen die Augen zu halten, abzudrücken und bereits zu zerteilen beginnt, während ihre kleinen Körper noch zucken, denen gerade erst die Seele aus dem Hirn geschossen wurde...


Schweinetransport
Aber dann kommen sie in Länder wie Vietnam und kriegen ganz grosse, entsetzte Augen, wenn sie einen Käfig mit lebenden Hühnern auf dem Markt stehen sehen (die zuvor noch munter übers Feld geflattert sind und nicht in einer DIN A4 "grossen" Legebaterie eingepfercht waren)..
Oder wenn tote Schweine auf ein Motorrad geschnallt an ihnen vorbeiziehen, die sich ebenfalls morgens noch munter im Matsch gesuhlt haben und nicht in riesigen Hallen zur Massentierhaltung in winzigste Ställe mit zig anderen Schweinen gezwängt wurden, wo sie niemals in ihrem kurzen elendigen Leben auch nur echtes Tageslicht sehen werden..

Da ist man dann schockiert über die barbarischen Zustände in einem augenscheinlich noch so primitiven Land, in dem es in Wahrheit in diesem Bezug eigentlich um einiges besser ist (zumindest für die Tiere) aber nunmal nicht für unser Auge, weil die Situation im eigenen Land nach aussen hin ja so schön verpackt wurde.

Natürlich finde ich es nicht total geil, dass hier das Huhn noch vor meinem Auge geschlachtet wird, ganz im Gegenteil allerdings ist es doch insoweit besser, dass man eben gezwungen ist sich damit auseinander zu setzen und es sich vielleicht unter Umständen auch zweimal überlegt, ob`s heut Abend wirklich das Grillhähnchen sein muss, wenn man dazu erstmal ein Tier auswählen und somit über dessen Tod entscheiden muss und den Tötungsvorgang verursacht durch die eigene Wahl schliesslich auch vor dem eigenen Auge durchgeführt wird.
Bei so einem Anblick und der zugehörigen Geräuschkulisse, die aus Todesgekrächze und Angstgeflatter besteht, denkt man sich dann zumindest hin und wieder, dass es vielleicht auch was feines mit Käse überbacken oder so tut.. :) 

Ich will niemanden zum völligen Fleischverzicht verdammen, obgleich das selbstverständlich für mich am erfreulichsten wäre, aber es wäre immerhin schon ein Erfolg, wenn ich ein paar von euch mit diesem Beitrag wenigstens ein klein wenig zum nachdenken- und eventuell dadurch dann auch zum runterschrauben, des eigenen Fleischverzehrs anregen konnte. In diesem Sinne: Lassts euch schmecken ;)

Sonntag, 3. Februar 2013

Zurück in Hải Phòng

Nach unserem rund 3-taegigen sozusagen Abstecher nach Ha Noi, bei dem eigentlich
schon mal die Küche und ein Teil neuer Möbel kommen sollten, der dann allerdings
-wie so gut alles was diese Familie anfasst- lediglich in einen ziemlichen sinnlos-
Besichtigungstrip der neuen Wohnung ausgeartet war, sind wir nun wieder zurück
in Hai Phong.

King Kong auf dem Sims des Wohnzimmerfensters
Hier wollten wir den Geburtstag unserer Kleinen feiern, die dieses Jahr schon stolze
11 wurde und danach sollte wiederum eigentlich der Möbelwagen mit unseren
restlichen Sachen gepackt werden, um damit nochmal ab nach Ha Noi zu flitzen,
alles herzurichten und im Anschluss im Eilmarsch erneut zurück nach Hai Phong,
wo wir dann die Feiertage um Tet mit der Familie verbringen sollten.

Unser Wohnzimmer und Essbereich mit Balkon
Aber selbstverstaendlich wurde auch daraus nichts, weil scheinbar vor Neujahr nun
keine Transportfahrzeuge mehr in die Innenstadt von Ha Noi dürfen.
Somit wird nun alles um etwa 2-3 Wochen nach hinten- also nach Tet verschoben.

Mein künftiger Ausblick aus dem Wohnzimmerfenster
Die schönste Überraschung kommt jedoch erst noch: Auf der Fahrt nach Ha Noi
teilte uns genau die Tante, deren Sohn für meinen Mann die gute Position in der
Bank vermitteln sollte mit, dass sie das nun aktuell doch nicht für so eine gute Idee
halten würde...

Teil d.Wohnzimmers, li.Küche u.Balkon re.2 Badezimmer u.2 Schlafzimmer +Balkon
Macht ja nichts, das war ja nur einer der Gründe, warum wir überhaupt auch erst
den ganzen Umzug in die Hauptstadt auf uns nehmen wollten! >:)

Bubu vor der Balkontüre zur Küche
Da mein Göttergatte aber seit jeher gewohnt ist, sich ins gemachte Nest zu hocken
und für den Fronarbeit so rein gar nichts ist, werde vorraussichtlich ich vorlaeufig
den Weg nach Ha Noi allein antreten und mein Mann zunaechst noch in Hai Phong
seiner Arbeit nachgehen und mich lediglich an den Wochenenden besuchen kommen,
bis auch er eine für ihn akzeptable und vor allem rentable Stelle in Ha Noi gefunden
hat.

Blick vom 2.Balkon aufs Elternschlafzimmer mit separaten Bad
Weil wir bislang noch kein eigenes Auto haben, ist der Weg von Hai Phong
nach Ha Noi aber alles andere als sonderlich angenehm und wird auf Dauer
auch ganz schön ordentlich ins Geld gehen.
Ich bin gespannt, wie oft sich das anh Tung dann überhaupt antun wird.
Von der derzeitigen Entwicklung sind weder er noch ich begeistert, aber es
scheint so,als müssten wir da nun durch. Das wird nochmal eine harte Probe für uns.

Das Kinderschlafzimmer
Wir sind eigentlich naemlich eines, von diesen "Gruselpaerchen", die wie siamesische
Zwillinge staendig nur aneinanderkleben und schon fast eine Metamorphose bilden.
In all den Jahren, waren wir wenns hochkommt 2 Naechte voneinander getrennt-
und auch die nur ungewollt.

Unsere Grosse beim Anschneiden einer ihrer Torten
Hinzu kommt für mich noch, dass ich in der letzten Nacht vor unserer Rückfahrt
nach Hai Phong das Gefühl hatte, die Bude würde wackeln. Nach anfaenglicher
und überraschender Unproblematik, was den 25.Stock und meine Höhenangst
anbelangt, scheiss ich mir nun zugegeben doch ganz schön ein da oben, in windigen
Höhen. Ansonsten ist die Wohnung aber wirklich sehr schön. Etwas blöde
geschnitten zwar, so dass bei 124 Quadratmetern die einzelnen Zimmer trotzdem
relativ klein ausfallen, aber dennoch schön.

Han im Kreise ihre Freundinnen
Auch für King Kong haben wir unmittelbar vor der Haustüre schon 2 neue Freunde-,
nein eigentlich sind es 4 mit den beiden Hunden in dem Restaurant, gleich über der
Strasse gerechnet, gefunden und auch sonst scheint die naehere Umgebung dort recht
nett zu sein.

Im "Zweikampf" mit einem der Jungs beim Spielen
Ruhige Strassen mit wenig Verkehr und zu meinem Erstaunen einem ganzen Haufen
an Gaerten, wo Gemüse, Obst, Salate und Blumen angepflanzt werden.
Nicht schlecht also, für unsere ausgedehnten Spaziergaenge.

Die Maedels in Position um gegen die Jungs anzutreten
Jetzt müssen wir nurnoch die Neujahrszeit überstehen, waehrend der es aber für
gewöhnlich jedes Jahr aufs neue bei uns Kracht, weil die Nerven blank liegen und
wir am besten überall gleichzeitig sein sollten und wenn das dann hoffentlich
einigermaßen schadlos überstanden ist, können wir den restlichen Umzug anpacken.
Eingekauft habe ich zumindest schon mal jede Menge, um uns das neue Heim
ordentlich gemütlich zu machen.

2 der ganzen 6(!) Geburtstagstorten, die es dieses Jahr für Han gab :)
Das einzige, was ansonsten bislang nach Plan verlief, war die Geburtstagsfeier,
von unserer kleinen Prinzessin, die am 31.01. nun schon 11 Jahre alt geworden
ist, was sie zuerst in der Schule gefeiert hatte und im Anschluss am Freitag
Abend nochmal Zuhause mit ihren Freundinnen und Freunden.
Es ist der Wahnsinn, wie schnell sie gross wird.
Damals, als ich in ihr Leben trat, war sie noch ein total winziges Zwetschlein mit
grossen, runden Kulleraugen, einem winzigen Stupsnaeslein und so richtigen
Stummelbeinchen- und Aermchen. So ein richtiges Baby einfach irgendwo noch.
Haha und jetzt waechst sie uns bald über den Kopf, wenn wir nicht aufpassen und
die Ernaehrung etwas reduzieren.. ;)

Naschkatzen
War ein richtig schöner und lustiger Abend, an dem sie DJ spielte,
waehrend ihr Maedels Gesaenge und Taenze vorgeführt haben, die sie
gemeinsam für sie einstudiert hatten, an dem wir uns alle gegenseitig mit Torte
eingeschmiert haben und zum Abschluss die Jungs gegen die Maedchen
draussen in Spielen angetreten sind. Ich habe schon lange nicht mehr
so viel gelacht wie da.

Meine kleine Grinsebacke :)
Ich bin gespannt, ob das mit Ha Noi was wird und ob wir uns dann auch
endlich mal dazu entschliessen werden, auch noch eines gemeinsam zu
bekommen..Immerhin sind wir diesen Juli bereits 5 Jahre verheiratet und es
wird langsam aber sicher mehr als Zeit, dass böse Gerücht -ich könne keine
Kinder zeugen- zu widerlegen, dass die Familie unserer beiden Ex-Partner
in die Welt gesetzt hatte, denn scheinbar nimmt meine Schwiegermutter,
dass noch dieser für vietnamesische Verhaeltnisse schrecklich langen Ehezeit
ohne Kinder auch langsam für bare Münze und wird mir gegenüber ablehnender,
wie ich finde.

Bi als DJ für eine der Tanzaufführungen
Kein Wunder, denn anh Tung ist ihr einziger Sohn und wenn sie nun
tatsaechlich anfangen sollte zu glauben, was die anderen ihr da ins Ohr
setzten, dann würde sie ihrer Meinung nach mit mir als Schwiegertochter
in der Familie nicht mehr die kleinste Aussicht auf den Stammhalter haben,
den maennlichen Nachkommen, der die Ahnenverehrung in der Familie
fortführen würde..

Unser Geburtstagskind (mitte)
Demnach ist es höchste Eisenbahn für uns, ihr das Gegenteil zu beweisen,
wenn wir nicht wollen, dass sie mich nicht über kurz oder lang ganz
als Schwiegertochter ablehnt.