Willkommen auf meinem Blog

Auf dieser Seite findet ihr -in den verschiedenen Rubriken unter dem Titelbild- viele nützliche Infos rund um das Thema Vietnam und zudem jede Menge lustig-bis spannende Anekdoten aus meinem Alltag, als Schwiegertochter einer vietnamesischen Familie..

Montag, 27. August 2012

Eine wahrhaft missliche Lage

Nachdem mein Ausstieg als Übersetzerin in einem vietnamesischen Büro nun bereits mehr als zwei Jahre zurückliegt, in denen ich als freie Übersetzerin von zu Hause aus gearbeitet habe, wird es inzwischen mehr als Zeit, dass ich wieder in eine feste Anstellung zurückkehre.

Für mich selbst gestaltet sich die Suche- und für meine damaligen oder künftigen Arbeitgeber die Jobvergabe an mich- jedoch etwas schwierig, denn ich befinde mich solange ich die vietnamesische Staatsbürgerschaft noch nicht habe, in einer ziemlich komplizierten und schlechten Lage, denn:

in bei der Vergabe von Arbeitsplätzen müssen laut Gesetz zunächst einmal die eigenen Landsleute für die Stelle herangezogen werden, sofern es sich nicht um eine Arbeit handelt, für die evtl. das "know-how" von ausländischen Experten und Facharbeitern erforderlich ist

und zudem:

werden Arbeitsgenehmigungen laut den aktuellen Vorschriften sowieso auch nurnoch diesen erteilt!

Mein Problem hierbei ist, dass ich mich leider nicht zu dieser Gruppe zählen kann, da ich mit meinen knappen 24 Jahren, mit denen ich nach Vietnam gekommen bin um mit Tung leben zu können, in Deutschland vorher beruflich noch nicht so weit gekommen bin um sagen zu können, ich könnte hier irgendwen mit meinem ausserordentlichen Expertenwissen beglücken.. :(

Ich hatte in Deutschland zwar einen klasse Job mit spitzen Verdienst, aber von einer unverzichtbaren Fachkraft, deren Kenntnisse nicht auch zuerst bei einem vietnamesischen Arbeiter zu finden wären,
kann man bei mir wirklich nicht sprechen, wenn ich ehrlich sein soll.

Ich habe weder den Friedensnobelpreis erhalten, noch Menschenleben gerettet ;) ,
sondern war schlicht und ergreifend Serviceleitung und sozusagen die zweite stellvertretende Geschäftsleitung eines Gastronomie- und Freizeitbetriebes. Nichts weltbewegendes also..

Aber ob ich überhaupt irgendwann einmal in den Genuss der Staatsbürgerschaft meiner neuen Heimat kommen werde- und somit auch an eine Arbeitsgenehmigung liegt in den Sternen und hängt zwangsläufig für mich mal wieder von den deutschen Behörden ab, die ja damals im Grunde durch ihre Ablehnung unseres Visums auf Familienzusammenführung für mich entschieden haben, dass ich meinen Lebensmittelpunkt nach Vietnam verlegen muss - wenn ich nicht ohne meinen Mann leben möchte..
Ja und nun, hängt meine Zukunft irgendwie erneut von ihnen ab, denn ich kann die vietnamesische Staatsbürgerschaft eigentlich auch nur beantragen, wenn ich die deutsche auch behalten kann, denn alles andere wäre in meiner Situation unverantwortlich.

Ob mir aber das führen von 2 Pässen gestattet wird, entscheidet sich mit meinem nächsten Antrag auf Beibehaltung der deutschen Staatsbürgeschaft und dieser Antrag wird bei weitem kein Zuckerschlecken, da die Annahme einer neuen- ohne den Verlust der alten Staatsbürgerschaft in Deutschland meiner Meinung nach eigentlich quasi auch wieder nur für Experten, Topverdiener und eben die finanzielle und berufliche Elite des Landes vorgesehen ist.

Demnach ein Teufelskreis, aus dem es für mich ohne die Genehmigung dieses Antrages scheinbar kein Entrinnen gibt, aber das wäre Thema für einen separaten Blogbeitrag.
Heute wollte ich euch ja eigentlich lediglich von der neuen Chance erzählen, dass ich nun doch wenigstens fürs Erste wieder einen Beruf ausüben kann.

Anh Tungs Cousin hat sich nämlich bereit erklärt mich vorläufig in einem seiner Lokale als Geschäftsfürhung anzustellen. Ist zwar auch nicht so ganz legal, aber wenigstens machbar, weil es sich um den Betrieb der Familie handelt und man hier wenigstens noch seiner Familie mit seiner Arbeitskraft "helfen" darf,
ohne dass man das gleich als offizielle Arbeitsstelle deklarieren muss.

Von daher war auch die Vergütung für diese "Hilfe" noch kein tieferes Gesprächsthema zwischen der Tante, dem Cousin meines Mannes und mir denn meine "Hilfe" in diesem Restaurant soll im Prinzip auch erstmal eine "Hilfe" für uns sein (anh Tung und mich), um das Vertrauen von Tungs Mutter wiedererlangen zu können, bei der wir aktuell aus diversen Gründen ja etwas in Ungnade gefallen sind..

Die Chance darauf, dieses Vertrauen von ihr neu gewinnen zu können ist für uns unabdingbar für unseren weiteren beruflichen Werdegang, denn wir wollen uns über kurz oder lang selbstständig machen und zur Finanzierung hierfür sollte sie den Löwenanteil beisteuern..

Bevor es jedoch heisst gemeinsam auf eigenen Beinen zu stehen und reich zu werden (hehe),
heisst es nun erstmal für mich: buckeln!

Und das nicht zu kurz, denn der neue Job bringt einen 13 Stunden Tag mit sich (von 8:00 Uhr Morgens bis 14 Uhr und von 16 Uhr bis 23 Uhr) und das Ganze unglaubliche SIEBEN TAGE DIE WOCHE!

Neben einen Hauhalt für 3 Stockwerke, der Wäsche, einem Mann, einer Tochter und einem Hund die es zu versorgen gilt, wird das eine echte Mammutaufgabe!

Nächste Woche Dienstag, nach dem Feiertag wird es losgehen.

Mal sehen für wie lange ich das durchziehen muss und wie ich das meistern werde...

KEO