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Auf dieser Seite findet ihr -in den verschiedenen Rubriken unter dem Titelbild- viele nützliche Infos rund um das Thema Vietnam und zudem jede Menge lustig-bis spannende Anekdoten aus meinem Alltag, als Schwiegertochter einer vietnamesischen Familie..

Dienstag, 27. November 2012

Der "Passkrieg" mit China

Einige von euch haben es sicher schon gehört, denn der aktuelle "Passkrieg" schlaegt bereits auch international hohe Wellen.


Wie eine ganze Reihe andere Laender hat auch Vietnam sich mit fortlaufenden Provokationen seiten Chinas herumzuschlagen. Jetzt hat China aber mal wieder den Vogel abgeschossen in dem es in seinen seit Mai neu erhaeltichen Paessen für die chinesische Bevölkerung auf gut 40 Seiten dieser neuen Reisedokumente
seine angeblichen Territorien und Grenzen verzeichnet.


Diese von China eigens verzeichneten Grenzen sind nicht ohne, denn sie beinhalten neben einer Grenz-Einzeichnung im Himalaya, um die es bereits 1962 zum Krieg zwischen China und Indien kam zu Gunsten Pekings, so ganz nebenbei auch noch fast das komplette "Südchinesische Meer" (vietn.Ostmeer "Biển Đông" genannt) mit den seit langen umkaempften und umstrittenen "Parcel- u.Spratly" Inseln (Hoàng Sa u. Trường Sa).

Auf diese beiden Inseln, auf die neben China und Vietnam -die deren alleinige und gesamten Besitzansprüche verteidigen- erheben unter anderem aber auch noch die Philippinen, Brunei und Malaysia jeweils Ansprüche auf diverse Inselteile.


Man vermutet dort reiche Erdöl- und Erdgasvorkommen, was die Sache nicht weniger brikaer macht.

Das geschichtlich eigentlich festgehalten und geregelt ist, das die Inselgruppen nicht zu China gehören, interessiert das Land herzlich wenig und man beharrt dort auf eine völlig irrwitzige Schenkungsurkunde von Vietnam an die chinesische Republik von 1958.
In diesem Dokument verfasst vom damaligen Premierminister Phạm Văn Đồng an den chinesischen Premier Zhou Enlai geht es allerdings ausschliesslich um die Anerkennung der Seerechte Vietnams gegenüber China, wobei die Inseln gaenzlich unerwaehnt bleiben.


Das Vietnam und weitere der Anrainerstaaten die neuen, totalitaeren Ansprüche (immerhin 85% der 3,5 Mio Quadratkilometer des Meeres und saemtliche seiner Inseln) in den derzeitigen Ausweisen Chinas nicht so ohne weiteres hinnehmen -Manilas Außenminister warf Peking sogar eine grosse Verletzung internationalen Seerechts vor und Hanoi forderte eine Rücknahme und Korrektur- ist für mich mehr als verstaendlich.


Vietnam weigert sich nun zumindest die Paesse offiziell durch eine Abstempelung anzuerkennen und somit müssen Reisende aus China an den Grenzen ein separates Dokument beantragen, dass dann lediglich in den Pass gelegt wird und für die Zeit des Aufenthaltes als Visum dient.

"Kindisch" wie viele diese Antwort von Vietnam auf die neue Provokation Chinas nennen, sehe ich diese Sache ganz und gar nicht, sondern empfinde das im Gegenteil als besonnene und friedliche Lösung des Problemes - zumindest vorübergehend.