Willkommen auf meinem Blog

Auf dieser Seite findet ihr -in den verschiedenen Rubriken unter dem Titelbild- viele nützliche Infos rund um das Thema Vietnam und zudem jede Menge lustig-bis spannende Anekdoten aus meinem Alltag, als Schwiegertochter einer vietnamesischen Familie..
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Sonntag, 1. September 2013

Thành

Hallo ihr Lieben,

heute möchte ich euch von einem Menschen erzaehlen, den ich binnen Kürze
tief in mein Herz geschlossen habe. Es ist "unser" Künstler Thanh, dem wir von
Stars of Vietnam bei der Vermittlung und dem Verkauf seiner Bilder helfen.

Anfangs hatten wir nur sporadisch Kontakt und schrieben uns lediglich ein
paar nette Worte zwischen den Zeilen, in denen Fragen zu den Bildern geklaert
wurden. Da ich als einzigste im Team Vietnamesisch spreche hatte ich diese
"Aufgabe" -naemlich Infos für uns von Thanh zu bekommen- automatisch über-
nommen. Mit der Zeit wurde der Kontakt jedoch intensiver und wir begannen
uns auch ohne Bezug zu SoV zu schreiben.


Mittlerweile ist dadurch eine wundersame Freundschaft erblüht. Thanh ist mir
unglaublich ans Herz gewachsen und als er mir neulich sagte, ich würde ihm
unsagbar viel bedeuten und für ihn wie eine zweite grosse Schwester sein
(Thanh hat 2 "echte" Schwestern, eine etwas jüngere und eine in meinem
Alter, waehrend Thanh selbst ein Jahr jünger ist als ich) hat mich das
wirklich bewegt. Kurz darauf begann gewaehrte er mir schließlich einen
tiefen Einblick in sein Leben. Er erzaehlte mir von seinen Gedanken und
Gefühlen, von seiner Krankheit, seinen Wünschen und Traeumen.

Ich hoffe ihr versteht, dass ich das aus Rücksicht nicht alles hier breittreten
werde. Immerhin ist auch er abgesehen von seiner körperlichen Behinderung
ein völlig normaler Mensch dessen Privatsphaere man achten sollte und
den ich darum auch nicht für meinen Blogbeitrag "vorführen" möchte.
Ich kann euch einzig verraten, dass er von der Liebe und der eigenen,
kleinen Familie sprach, die er vermutlich niemals haben wird und das
seine Sehnsüchte, Wünsche und Traeume so laecherlich klein und banal für
jeden von uns erscheinen mögen- und für ihn doch so unerreichbar sind.


Er beschrieb mir wie es ist, ein Leben zu führen-, gefangen zu sein in einem
Körper -von dem einzig noch die Arme ein wenig ihren Dienst tun und der
sich immer weiter versteift und dessen Mittelpunkt 4 Waende sind, aus
denen es kein Entrinnen- und in denen es so gut wie keinerlei Zerstreuung
gibt. Einzig der Computer -ein Geschenk seiner Schwester verbindet ihn
mit der Ausenwelt. Unserer Welt -und uns, den Menschen ohne
Behinderung, für die all das, was Thanh vermutlich nie haben wird so
schrecklich normal und selbstverstaendlich ist, dass es eigentlich schon
wieder beschaemend ist.

Ich kann mich nurnoch schwach an dieses Gefühl erinnern, wie es sich
anfühlt Zuhause zu sitzen und zu warten, dass jemand vorbeikommt und
niemand taucht auf, weil sie alle beschaeftigt sind mit dem Leben, an dem
man nicht teilhaben kann weil man krank ist. Weil die Leute nicht wissen
wie sie mit einem umgehen sollen. Angst davor haben wie man aussieht.
Doch ich hatte Glück und konnte hin-und wieder ausbrechen und nach
einem Jahr war alles vorbei und ich wieder einer von allen. Thanh wird
niemals ausbrechen können und doch traegt er keinen Hass und keine
Wut in sich. Einzig die quaelende Frage nach dem Warum begleitet ihn
stetig. Aber nicht einmal diese Frage, auf die er wissentlich nie eine
Antwort erhalten wird konnte ihm seinen Wunsch zu Leben und seine
Traeume rauben und eines Tages nahm er -nachdem er einige wunder-
schöne Zeichnungen gesehen hatte- einen Pinsel und ein Zeichenlehrbuch
zur hand und begann sich selbst das Malen beizubringen.


Und was dabei einzigartiges herausgekommen ist könnt ihr auf seiner
Seite "Bilder des Herzens" auf Facebook bestaunen. Gerade einmal ein
Jahr ist es her, dass Thanh mit dem Zeichnen anfing und obwohl er nur
schwerlich einen Schritt allein tun könnte und sein ganzer Körper steif ist
und schmerzt bringt er Dinge auf die Leinwand, die einem sofort warm
ums Herz werden lassen und die das Fernweh und die Sehnsucht in einem
erwecken. Das Malen ist seine Passion und das sieht und fühlt man beim
Anblick seiner Kunstwerke auch!

Ich würde mich unglaublich freuen, wenn ihr mal einen Blick auf seine Seite
werfen- und euch seine Bilder mit eigenen Augen ansehen würdet.
Vielleicht gefaellt euch ja das ein oder andere Werk und ihr haettet es gern
bei euch Zuhause an der Wand haengen, wodurch ihr gleich mehrere Fliegen
mit einer Klappe schlagen würdet. Zum einen haettet ihr ein wirklich einmaliges
Kunstwerk von einem aeusserst begnadeten, jungen Talent, dass seinen Preis
voll und ganz wert ist und zum anderen würdet ihr dazu beitragen diesen vom
Schicksal so gebeutelten Jungen das Gefühl zu geben, dass er etwas kann!
Sein grösster Wunschtraum ist es ein echter Künstler zu sein und wie kann man
einem Künstler besser verdeutlichen das seine Kunst Anerkennung und Wert-
schaetzung unter den Menschen findet, als dass seine Bilder einen reissenden
Absatz finden?! :)


So ganz nebenbei würdet ihr auf diese Weise ausserdem noch dazu beitragen
Thanhs Familie zu ernaehren und ihm die Versorgung mit seinen so wichtigen
und schmerzlindernden Medikamenten zu sichern, ohne die er wohl nicht einmal
noch faehig waere zu malen, sondern ans Bett gefesselt waere.
Die Seite mit seinen Gemaelden findet ihr unter:

Bilder des Herzens

Falls für euch selbst nichts dabei ist -was ich aber kaum glaube- dann seid
vielleicht trotzdem so lieb und unterstützt Thanh indem ihr seine Facebook-
Seite möglichst weitlaeufig teilt. Eventuell findet sich ja in eurer Freundesliste
dann der ein oder andere, der gern eines von Thanhs Bilder haette.
Zumindest könnt ihr so dazu beitragen Thanhs Werke einem noch breiteren
Publikum vorzustellen und selbst das waere und eine riesengrosse Hilfe.
Kein Geld der Welt wird Thanh mehr heilen können und die Versteifung seines
Körpers wird sich so traurig es ist unweigerlich fortsetzen, bis ihm eines Tages
selbst das einzigste verwehrt sein wird was er auf der Welt hat: das Malen.


Aber noch ist es nicht so weit und noch haben wir die Chance ihn wenigstens
für einen Augenblick glücklich zu machen und ihm Freude, Stolz und nichts
weniger als den einen grossen Wunschtraum im Leben zu erfüllen, ein echter
Künstler zu sein!

Mittwoch, 31. Juli 2013

Warum ich?! Die Geschichte von Quang und Ha

Hallo meine Lieben,

heute bin ich mal wieder für Stars of Vietnam unterwegs und möchte euch 2 Notfaelle vorstellen, die zur Abwechslung aber nichts mit unserem Heim oder den anderen Kindern zu tun haben.

Als wir jeweils die Geschichte dieser beiden Jungen gehört haben, haben wir uns jedoch dazu entschlossen, sie in unser Programm aufzunehmen, da beide zu den Aermsten der Armen gehören und ohne unsere vereinten Kraefte keine Chance im Leben haben werden.

Bitte lest ihr Schicksal und lasst uns anschließend gemeinsam dabei helfen,
diesen beiden unschuldigen und von der Gesellschaft und dem System vergessenen Kindern eine Zukunft zu schenken, -die nicht gepraegt sein wird von Armut, Krankheit, Trauer und Leid....


Trịnh Văn Quang

Der erste Junge den ich euch heute vorstellen möchte und der mir ganz besonders am Herzen liegt, da er aus meiner Heimatstadt Hai Phong kommt heisst Quang und ist 14 Jahre alt.
Er ist das dritte und letzte Kind seiner Eltern und wurde kurz nach der Geburt von seinem Vater mit der Bitte ins Kloster gebracht, die Mönche mögen ihn aufziehen und ernaehren, weil die Familie nicht genug Geld haette um auch Quang noch zu durchzufüttern. 

Ha früh-morgens beim Sammeln der Miesmuscheln
Nachdem der Vater den kleinen Quang im Kloster abgegeben hatte, zog die restliche Familie fort.
Trotzdem wurde die Situation immer schlimmer und der Vater begann nach und nach das gesamte Hab und Gut der Familie zu versetzen und musste erst die Nutztiere und das Land- und schließlich selbst das Haus der Familie verkaufen.

Danach verschwand Quangs Vater, woraufhin die zu dieser Zeit bereits kranke und geschwaechte Mutter den erst 4-jaehrigen und ebenfalls so kraenklichen Quang-, dass er die 1.Klasse abbrechen musste- aus dem Kloster, zurück in die Familie holte.
Ohne die Unterstützung ihres Mannes oder seiner Familie, die ihre Schwiegertochter laengst verstossen hatten und ohne eigenes Dach mehr über dem Kopf, blieb Quangs Mutter nichts anderes mehr übrig als zu ihren Geschwistern zu gehen und dort um einen Unterschlupf zu betteln.
Die eigenen Eltern konnte sie nicht mehr um Untestützung bitten, denn diese waren früh verstorben.

In der ersten Zeit wurde ihr der Unterschlupf durch ihre Geschwister sogar gewaehrt und Quang konnte mit 11 Jahren endlich wieder die Schule besuchen und die 1.Klasse beenden. In den folgenden 2 Jahren die Quang dort verbringen durfte, wurde er sogar beide Male Klassenbester. Doch waehrte das Glück nicht lange und kurz darauf mussten Quang, seine Mutter und seine beiden aelteren Brüder ihren Unterkunft -in der sie ohnehin lediglich geduldet wurden- raeumen und an die ursprünglichen Besitzer zurückgeben.

Seither haust die 4-köpfige Familie nun in einem kleinen, einsamen und abgelegenen Verschlag am Fuße der „Binh“-Brücke hier am Rande Hai Phongs.
Weil es Quangs Mutter zusehends schlechter geht und die Familie ohnehin kaum über die Runden kommt musste Quang -der seine Hausaufgaben über dem Mittagessen erledigte, um Abends nach der Schule Zeit zu haben den Boden zu bestellen und darauf Früchte zu ziehen (die er gegen kleines Geld verkaufen konnte, um damit die Familie ein klein wenig über Wasser zu halten) und der nebenher noch seine kranke Mutter versorgte-, die Schule inzwischen abbrechen.

Doch nichts würde er lieber tun, als diese weiter zu besuchen, auch wenn ihm der Anblick seiner Mitschüler -die in sauberer, neuer Kleidung zur Schule kamen und deren Eltern sie hinbrachten und wieder abholten, waehrend Quang lediglich in notdürftig zusammengeflickten Lumpen dort auftauchte und seinen 12 km weiten Schulweg allein- und zu Fuss bewaeltigen musste-, oftmals die Traenen in die Augen trieb..

Ha u.seine kleine Schwester Giang mit ihrer todkranken Mutter
Trotzdem ging Quang gern zur Schule denn er weiss, dass er ohne sie keine Zukunft haben wird und nur mit einem Abschluss in der Lage sein wird einen Job zu finden, der es ihm ermöglicht seine Familie zu versorgen und vielleicht eines Tages auch das benötigte Geld zusammen zu bekommen, um davon endlich seine schwerkranke Mutter behandeln zu lassen, die immer schwaecher wird.

Doch Quang ist kein Traeumer und so weiss er auch, dass ihm dies wohl ewig verwehrt bleiben wird....



Ein aehnliches Schicksal teilt der 12 jaehrige :

Nguyễn Văn Hà

aus Hai Duong (Juergens Heimatstadt), dessen Worte wie die eines Erwachsenen klingen, als er
den Reportern einer vietnamesischen Zeitung erklaert, dass er so schnell arbeiten will wie möglich, damit er bald genug Geld zusammenbekommt um seine sterbende Mutter ins Krankenhaus bringen- und dort behandeln lassen zu können.

Seine Augen sind die eines unschuldigen, 12-jaehrigen Kindes doch hat er schon früh erkannt, dass es eine riesige Verantwortung ist, die um Leben und Tod seiner geliebten Mutter entscheidet, die da im wahrsten Sinne des Wortes in seinen kleinen Haenden liegt und auf seinen schmaechtigen Schultern lastet.

Waehrend seine Altersgenossen sich noch einmal gemütlich in ihren Betten umdrehen, beginnt der lange Arbeitstag von Ha. Zu Fuß macht er sich Tag für Tag früh-morgens um 5 Uhr auf zu den Flüssen, um dort so schnell er kann mit blossen Haenden Miesmuscheln zu sammeln, um diese rechtzeitig gegen 7, 8 Uhr zum Markt tragen- damit er sie verkaufen kann.

Und erst wenn er auch wirklich alles verkauft hat macht er sich auf den Weg nach Hause, um dort ein paar wenige Mandarinen zu essen und sich dann im Anschluss um die Mittagszeit herum wieder auf den Weg zu machen um bis in die spaeten Abendstunden weiter zu arbeiten.
Es ist schon lang dunkel draussen, wenn sich Ha endlich auf den Heimweg macht.

Ha`s Mutter wird sterben, kann sie sich nicht bald der dringend lebensrettenden OP unterziehen
An guten Tagen bekommen sein Vater und er so bis zu 10 Kg Muscheln zusammen. Umgerechnet knappe 4 Euro kriegen sie dafür. An schlechten Tagen jedoch, reichen die gesammelten Muscheln
gerade einmal um das Essen der Familie für den Tag zu bezahlen. Sparen ist so fast unmöglich, doch das Krankenhaus und die Behandlung, die seine Mutter so dringend benötigt, sind teuer!
Aber der kleine Ha weiss, dass seine Mutter sterben wird, wenn er das Geld nicht irgendwie zusammenkriegt – dann werden ihre Nieren eines Tages einfach versagen..

Denn Ha`s Mutter leidet schon lange unter einer Nierenschwaeche und es ist sicher nurnoch eine Frage der Zeit, bis diese ganz aufhören zu arbeiten.
Trotzdem hat sie an der Seite ihres Mannes alles dafür gegeben Ha und seine kleine Schwester durchzubringen. Selbst unter grössten Anstrengungen und Erschöpfung versuchte sie dem keine Beachtung zu schenken und immer weiter zu machen, -wie heute Ha für sie...
Doch die Lasten wurden immer weniger, die sie zu tragen vermag war und mittlerweile geht es ihr so schlecht, dass sie sich nicht mehr auf den Beinen halten kann und hilflos im Bett liegen- und mitansehen muss, wie ihr noch so junger, unschuldiger Sohn seine Zukunft dafür geben muss, um die ihre vielleicht irgendwie retten zu können...
Und dabei will Ha`s Mutter doch eigentlich niemanden eine Last sein. Selbst die Wege ins Krankenhaus zur Dialyse, die ihr die gesammelten Spenden von Nachbarn zumindest bereits 3-Mal ermöglichen konnten, legte sie allein mit dem Bus zurück.
Doch eines Tages wurde die Anstrengung zuviel und sie brach zusammen und konnte nur durch das Herbeirufen der Ambulanz, durch einen fremden, der zufaellig des Weges kam, in der Notaufnahme mit Mühe gerade noch gerettet werden.

Als Ha`s Mutter diese Geschichte den vietnamesischen Reportern erzaehlt, beschwichtigt sie erst und winkt dann ab: es gehe ihr gut..sie wolle nicht, dass ihre Kinder dies hören, damit diese sich keine Sorgen um sie machen. Dabei bemerkt sie nicht, dass Ha laengst hinter ihr steht und alles mitanhört. Traenen rinnen in Strömen über sein kleines Gesicht und als seine Mutter endet stürzt er auf sie zu und ruft dabei: „Du darfst nicht sterben! Du musst bei mir und Giang (der kleinen Schwester von Ha) bleiben! Ich lasse dich nicht sterben Mama!“ …..


Der Arikel über Ha und seine Familie erschien bereits vor geraumer Zeit. Ich kann mich erinnern, dass ich das damals sogar auf Facebook geteilt hatte. Umso erschütternder war für mich von Jürgen und seiner Frau (die ebenfalls Ha heisst) zu erfahren, dass auf diesen Beitrag keinerlei Reaktionen-, geschweige denn irgendeine Art der Hilfe aus der Bevölkerung kam!

Beide Jungs geben in einem Alter alles- und opfern ihre eigene Zukunft dafür ihre Familien zu unterstützen oder retten, in dem andere Kinder zur Schule gehen, mit ihren Freunden spielen und von ihren Eltern um-und versorgt werden.

Ihnen obligt eine Verantwortung, die keinem Kind bereits in so einem zarten Alter jemals obliegen sollte! Allerdings können sie es sich schlicht nicht leisten, diese Verantwortung nicht zu tragen und sich statt dessen um ihre eigene Zukunft zu sorgen, damit sie eines Tages wenigstens selbst diesen Kreislauf durchbrechen können....

Ihr habt in letzter Zeit hier bereits unglaubliches für die Kinder aus „unserem“ Heim geleistet und ich denke, wenn wir hier alle gemeinsam mit anpacken, werden wir es mit vereinten Kraeften sicherlich schaffen, auch diesen beiden Jungen die Chance auf ein Leben zu geben, in dem nicht beispielsweise der Gedanke um die Rettung des Lebens der eigenen Mutter die Hauptrolle spielt, sondern ganz normale Dinge, wie welche Note man in der letzten Klassenarbeit bekommen hat
und in dem sie die Möglichkeit haben werden, durch die Bildung die ihr ihnen mit euren Spenden oder vielleicht sogar einer Patenschaft für einen der beiden ermöglicht, irgendwann aus diesem Teufelskreis ausbrechen zu können...

Ich weiss, mit vereinten Kraeften werden wir das schaffen! Lasst es uns anpacken.....


(Wer helfen möchte, nimmt bitte Kontakt mit einem von uns, aus dem Stars of Vietnam-Team -auf Facebook Juergen Eichhorn, Peter Kaulfuß, Oliver Rieger oder mir selbst Sabrina Nguyễn auf, oder kontaktiert uns am besten direkt über die Stars of Vietnam Homepage!)


Freitag, 19. Juli 2013

Stars of Vietnam - Was kostet ein Menschenleben?

Dadurch das die Familie meines Mannes recht wohlhabend ist und
sich allein deshalb schon in meinem persönlichen Umfeld sehr viele
"besser Situierte" befinden, gibt es auf meinem Blog natürlich auch
sehr viel vom Leben auf der Sonnenseite Vietnams zu lesen.

In den grossen Staedten wie Sai Gon, Ha Noi und unter anderem
auch Hai Phong gibt es zwischenzeitlich eine nicht zu verachtende
Mittel- und Oberschicht unter den Vietnamesen, denen es wirklich
aeusserst gut geht und die ein sehr angenehmes Leben führen.

Truc 15 Jahre alt ist eines von "Jürgens Kindern"
Selbstverstaendlich betrifft das aber nicht ganz Vietnam und es
gibt somit nach wie vor auch eine ganze Reihe Menschen hier,
denen es ganz und gar nicht gut geht und die von einem Leben
wie dem der Mittelschichtler so weit entfernt sind, wie der Mond
zur Erde! Diese Leute leben in bitterer Armut und müssen jeden
Tag auf``s neue ihren Kampf ums nackte Überleben bestreiten,
weil es eine soziale Absicherung -wie beispielsweise in Deutschland-
in Vietnam schlicht bisweilen nicht gibt.

Besonders hart trifft es die jenigen unter ihnen, die auch körperlich
in Mitleidenschaft gezogen sind, wie die Erben von Agent-Orange.
Einem der wohl schlimmsten Kriegsverbrechen an der Zivil-
Bevölkerung!

Nicht einmal ein fast vollkommen ersteifter Körper kann Thanh von seiner Leidenschaft, dem Malen abhalten..
Agent Orange haben sicher so gut wie alle von euch schon einmal
gehört, aber was genau das eigentlich ist, wissen sicher eher nur
einige unter euch und das noch heute viele Menschen in Vietnam
-besonders unschuldige Kinder- an seinen Folgen leiden
vermutlich so gut wie niemand.

Vor etwas über 10 Jahren, genauer gesagt 2002 waren es jedoch
-nach Schaetzungen des "Roten Kreuzes"- noch rund 1 Millionen(!)
Vietnamesen, deren Gesundheit durch die Spaetfolgen des chem.
Entlaubungsmittels, dass die Amerikaner erstmalig 1965 zur
Entlaubung des Jungels und zur Vernichtung der Lebenmittelversorgung
einsetzten, um so die Vietcong aus der Reserve zu locken.

Die derzeitige Küche für 60(!) blinde und teilweise erblindete Kinder!!
Von dieser hohen Zahl Menschen, die 2002 noch immer unter
den Auswirkungen des Giftstoffes TCDD betroffen waren, befanden
sich zudem noch an die 100 Tausend(!) Neugeborene, die mit
Fehlbildungen auf die Welt kamen...und dies haelt bis in die
Gegenwart an! Auch heute werden noch unzaehlige Kinder mit
Missbildungen geboren, für die die USA jedoch keinerlei
Verwantwortung -oder gar finanzielle Entschaedigung- übernehmen.

Die vietnamesische Gesellschaft selbst, versucht dieses Leid
grösstenteils auszublenden. Teils weil die Mittel fehlen überhaupt
etwas zu tun, teils weil sie das neue schicke Bild Vietnams
zerstören könnten. So ist man froh, wenn man diese so stark
beeintraechtigten Kinder möglichst wegschliessen kann.
Aus den Augen, aus dem Sinn sozusagen. Nur wenige
Vietnamesen können diesen deformierten Kindern gerade in
die Augen sehen, oder sich gar taeglich mit ihnen in Form von
Versorgung und Förderung befassen.

Die Übergabe des Schecks mit dem Team aus Bozen, den Angestellten des Ristorantes und Jürgen (re im weissen Hemd) mit seiner Frau Ha (im schwarzen Kleid)
Es gilt ein enormes Defizit aufzuarbeiten und einer der sich dies
und vor allen Dingen die aktive Hilfe der Kinder, die
unschuldig Opfer eines Krieges geworden sind, der lange vor
ihrer Zeit stattgefunden hat aufs Banner geschrieben hat, ist
Jürgen Eichhorn, der dies mit tatkraeftiger Unterstützung seiner
Frau Ha tut. Die beiden, die gemeinsam mit ihrer kleinen Tochter
Maya in Hai Duong leben und dort ein italienisches Restaurant
und die Firma "Aea-Travels" leiten, geben alles dafür, diesen
Kindern möglichst viel Unterstützung zukommen zu lassen und
ihnen die Chance auf ein weitestgehend normales Leben
geben zu können...

Jürgen, der an einem Nachmittag vor 6 Jahren eigentlich gerade
auf dem Weg ins Zentrum von Hai Duong war, wurde von einem
Platzregen überrascht und suchte -noch nichts ahnend- Unterschlupf,
unter einem Vordach.
Als er da so stand..endlich im Trockenen, stürmten sie an ihm vorbei.
"Sie" das waren die Kinder...Blind, auf Krücken und in Rollstühlen,
flüchteten sie vor seinen Augen -ebenfalls überrascht vom Regen-
an ihm vorüber ins innere des Hauses. Die Neugierde hatte Jürgen
gepackt und er folgte ihnen durch ihr Heim, dem "Social Center in
Hai Duong" direkt in den Speisesaal. Doch was er da sah, berührte
ihn zutiefst: Ohne Tische, ohne Stühle, ja sogar ohne Essgeschirr
fanden sie sich dort ein, um ihr Mittagsessen in Empfang zu nehmen.

Eine der von Jürgen ins Leben gerufenen Klassen
An die Tausend Kinder müssen es gewesen sein, die dort so ohne
alles in dem bereits heruntergekommenen Speisesaal des Heimes
auf dem Boden kauerten um mit ihren blossen Fingern -und
ohne jegliche Hilfe- zu essen. Dieser Anblick war so herzzerreissend,
das er Jürgen nicht mehr losließ und er beschloß, dass etwas
geschehen musste. Er musste etwas tun um diesen Kindern zu helfen!

Und das tat er! Seit diesem setzt sich Jürgen mit all seinem Geld und
Herzblut dafür ein, dass es diesen Kindern besser geht. Für einige
von ihnen schaffte er ein neues Zuhause, er eröffnete 32(!)
Ausbildungsklassen in denen die Kinder unterrichtet werden und
errichtete Werkstaetten in denen es ihnen möglich ist zu erlernen,
eines Tages eventuell für sich selbst sorgen zu können..Er kauft ihnen
die notwendigen Medikamente und bringt sie zum Arzt, er kauft ihnen
Essen und Kleidung und unterstützt die angrenzenden Bauern mit Saatgut.

Die Auflage der Decke betraegt lediglich 3cm, Baustahl ist nicht vorhanden und der Riss geht komplett durch..
Aber das wohl wichtigste: Er gibt ihnen Liebe und das Gefühl
ebenso wertvoll und liebenswert zu sein, wie jeder andere Mensch
auch und: Er laesst diese Kinder, die erblindet oder vom Agent
Orange und dem Leben so schwer gezeichnet sind vor allen Dingen
nicht im Stich!

Jahr für Jahr leiert Jürgen Spenden über ein Projekt aus Bozen über
20 Tausend Euro für die Kinder an, die unschuldig Opfer von Agent
Orange geworden sind. Doch obgleich so eine riesige Summe, reichen
diese Gelder natürlich bei weitem nicht aus, um so viele geschundene
Kinderkörper zu versorgen und so hat Jürgen jüngst -mit Hilfe von
ein paar guten Seelen- "Stars of Vietnam" ins Leben gerufen, für das
auch ich mich zwischenzeitlich einsetzte. Über Stars of Vietnam
sucht Jürgen nun Menschen, die bereit dazu waeren eine Patenschaft
für eines "seiner" Kinder zu übernehmen, oder -wem das aus
welchem Grunde auch immer- nicht möglich ist, vielleicht wenigstens
ein paar Euro für die Versorgung und Ausbildung der Kinder zu
spenden.

Die neueste Patin auf Besuch bei ihrem Patenkind in Hai Duong
Letzteres ist aktuell auch dringend erforderlich, da 60(!) der blinden
oder fast blinden Kinder von Jürgen derzeit in einem Haus leben,
dass sowohl aufs schlimmste verschimmelt-, aber zu allem
Überfluss zudem wirklich akut einsturzgefaehrdet ist! Das Haus in
dem also 60 Kinder Zuhause sind, kann jeder Zeit(!) über deren
Köpfen in sich zusammenstürzen. Die Gesundheit und im aergsten
Falle auch das Leben dieser Kids ist somit bedroht und sie
müssen schnellstens da raus! Bis Jürgen das Geld zusammen hat
um den Kindern eine neues Zuhause zu schenken, kümmert er
sich unter Hochdruck darum, dass diese "Ruine", die das Leben
und die Gesundheit von 60 unschuldigen Kinderseelen bedroht
zumindest gestützt und abgesichert wird, aber auch das kostet
Geld und hiervon nicht zu wenig.

Von daher waere ich jedem von euch unendlich dankbar, wenn
ihr das ganze was ihr eben hier gelesen habt kurz sacken lasst
und euch vielleicht dazu entschliesst Jürgen darin zu unterstützen,
dass Leben der Kinder zu retten und ihnen die Chance auf eine
echte Zukunft gebt!

Die 13 jaehrige Huong und ihre Freundin Ha, die als Baby von ihren Eltern einfach weggeworfen wurde..
Die Patenschaft für eines von "Jürgens Kindern" betraegt lediglich
laeppische 20 Euro im Monat...20 Euro Leute, das ist nicht mal 
1 € pro Tag ! Aber auch wenn ihr nicht soviel Verantwortung
übernehmen wollt oder tatsaechlich keine 20 Euro im Monat
aufzubringen vermagt, könnt ihr helfen. Jede Spende -und sei sie
noch so klein- ist willkommen, denn wenn jeder von euch sich
einen Ruck gibt und ein bisschen was dazulegt, wird das mit
Sicherheit genug werden, damit wir gemeinsam diesen Kindern
ein neues Zuhause schenken können! :)

Selbst für diejenigen unter euch, die für ihr Geld auch etwas
(materielles) in der Hand haben möchten gibt es eine Lösung,
denn unter den vom Agent Orange gezeichneten Kindern und
Jugendlichen befindet sich ein Junge namens Thanh, der
-obgleich sein kompletter Körper so versteift ist, dass ihm selbst
das gehen oder aufrecht stehen schwer faellt- sich als wahrer
Künstler entpuppt hat! Er zeichnet wirklich wahnsinns Bilder,
die so sicher selbst eine ganze Reihe Künstler ohne steifen Körper
nicht hinbekommen würden! Diese Kunstwerke sind ehrlich
einzigartig und jeder von euch, der eines von ihnen erwirbt, tut
nicht nur gutes für die Seele des jungen Künstlers, in dem er ihm
die Hochachtung zollt, die seine Gemaelde auch verdienen,
sondern traegt mit diesem Geld auch noch dazu bei, dass diese
Opfer eines Krieges, der nicht der ihre war sich selbst versorgen
können. Hilfe zur Selbsthilfe sozusagen und eines kann ich euch
sagen, diese Bilder sind jeden Cent ihres Preises auch wirklich
wert, aber seht sie euch am besten einfach an und urteilt selbst. :)

Die völlig verschimmelte Decke das Hauses in dem 60(!) Kinder leben.. :(
Alle unter euch, deren Interesse nun geweckt ist und die mehr
über die Kinder aus Hai Duong und Jürgen Eichhorn erfahren
möchten, bitte ich euch vorlaeufig auf der "Stars of Vietnam"-
Seite auf Facebook umzusehen und diese bestenfalls auch gleich
unter euren Freunden und Bekannten weitlaeufig zu teilen!
Die Stars of Vietnam Seite auf Facebook findet ihr unter:
https://www.facebook.com/StarsOfVietnam?fref=ts
Eine separate Homepage unter Wordpress befindet sich im
Moment bereits im Aufbau. Sobald diese fertig ist, werde ich
euch das aber umgehend hier mitteilen und euch die neue Seite
selbstverstaendlich auch verlinken.

Und für all diejenigen unter euch, die gar nicht erst lang
überlegen müssen, sondern am liebsten gleich loslegen und helfen
wollen schicke ich euch jetzt an dieser Stelle auch noch Jürgens
Kontodaten, wobei ich euch bitte vertrauensvoll damit umzugehen!
Um die Überweisungsgebühren, die für Sendungen in Laender wie
Vietnam teils immens hoch sind, müsst ihr euch dank Jürgen keine
Sorgen machen, denn er hat euch die Möglichkeit eingeraeumt,
die eure Spende innerhalb Deutschlands zu taetigen. Jürgens selbst
wird diese dann widerum ebenfalls als Spende über seine Firma
nach Vietnam überweisen, wodurch euch keinerlei Gebühren
entstehen, denn auf diese Weise enfallen die hohen Überweisungs-
kosten und kein einziger Euro eures Geldes wird verschwendet.

Erstaunlich wozu blinde und fast erblindete Kinder faehig sind, wenn man sie nur etwas fördert..
Ihr habt mein Wort darauf und verbürge mich persönlich für Jürgen
und dafür, dass jeder einzelne Cent von euch zu 100% direkt und
vollstaendig einzig und allein für die Kinder verwendet wird und
ihnen in irgendeiner Form, sei es als Medikament, benötigte
Behandlung, Kleidung, Essen oder Bildung (ect, ect) zukommen
und helfen wird! Es werden weder irgendwelche "Verwaltungskosten"
-wie leider bei eig.allen, der grossen Hilfsorganisationen-, noch
Personal- oder "Sonstwas"kosten abgezogen oder verschwinden
irgendwo im undurchsichtigen Dickicht der Bürokratie..
Jeder Euro den ihr gebt und sei es auch nur ein einziger, den ihr
überweist, wird das Leben, die Gesundheit und die Zukunft dieser
liebenswerten, aber vom Leben und der Gesellschaft verstossenen
Kinder zu retten!

Hier ist die Bankverbindung für euch (wie gesagt mit der Bitte,
zumindest keinen Unfug damit zu treiben, solltet ihr euch gegen
eine Hilfe entscheiden - was ich aber mal nicht hoffen will) :)

Eichhorn Juergen
VR-Bank Rottal-Inn eG,
Kontonummer: 4209249
Blz: 740 618 13
Danke

Ein unschuldiges Kinderherz, dass ein Recht auf ein anstaendiges Leben hat, findet ihr nicht auch?!
Allein 200 Kinder sind es, die Jürgen aktuell zur Schule schicken
kann, etwas mehr als 200 weitere, die jeden Monat von ihm zum
Arzt gebracht- und mit Medikamenten versorgt werden. 60 von
ihnen brauchen dringend ein neues Heim...lasst uns gemeinsam
dazu beitragen, dass sie es kriegen und das Jürgen, der sich
stellvertretend für so viele von uns für diese armen Seelen einsetzt
und ihnen ein Leben schenkt dass auch lebenswert ist, all unsere
Hilfe und Unterstützung zu spüren bekommt und wir ihm so die
Mittel und die Kraft geben weiterzumachen und diese
Kinderherzen nicht im Stich zu lassen, wie so viele von uns es
leider tun.......

Leute, ich danke euch für eure Aufmerksamkeit und hoffe, ich
konnte zumindest im einen oder anderen von euch etwas
bewegen, so dass wir alle vereint etwas bewegen können,
denn es ist teilweise tatsaechlich nur diese eine Frage:

Geschundene Kinderseelen, die dank Jürgens -und hoffentlich auch bald eurer Hilfe wieder lachen können! :)

"Was KOSTET ein Menschenleben"?!

-...Es sind 20 Euro im Monat.....


Hier noch einige der Gemaelde von Thanh, dem Künstler der unter
den Folgen des Agent-Orange Giftes zu leiden hat und sich trotz
grosser Schmerzen und Schwierigkeiten nicht vom Zeichnen abhalten laesst.
(Die Bilder können auf Anfrage alle erworben werden):





Samstag, 8. Juni 2013

Eine weiß(s)e Entscheidung

Wer mich so auf der Strasse sehen würde, würde sicherlich nie und nimmer
glauben, dass ich in einem Land in Asien, fast unmittelbar am Meer- und
mit einer Durchschnittstemperatur von 35° aufwaerts, in den Sommermonaten
lebe.

Schuld daran ist meine Hautfarbe, die eher der eines Sahnetörtchens-,
als der eines Snickers oder Twix gleicht. :)

Interessanterweise stehe ich mit dieser Faerbung allerdings nicht allein da,
sondern ein ganzer Haufen meiner Mitbewohner hier in Vietnam traegt
diesen Teint und das auch noch mit voller Absicht.

Man könnte meinen das Bild sei im Winter entstanden..
Ja sogar mit purer Leidenschaft und sehr viel Engagement, denn wer möchte,
findet hier Produkte die angeblich die Haut weiß machen sollen wie Sandkörner
an einem unserer nahegelegenen Straende.

Mindestens genauso vernarrt wie wir Europaeer in ein schönes Braun auf unseren
Armen, Beinen und dem Dekoltee sind, sind die Asiaten naemlich in ein
Weiß, dass am Besten das von Schnee oder Wolken noch übertrifft.

So verwunderlich das Ganze für das westliche Ohr auch klingen mag,
so einfach und nachvollziehbar ist es erklaert, denn abgesehen davon,
dass sich die Farbe Weiß schlicht als Schönheitsideal etabliert hat,
hat der Hang zur Blaesse in Asien im Grunde genommen den selben
Hintergrund wie der Hang zur Braeune ins westlicheren Gefilden:

Sie symbolisiert einen gewissen Wohlstand.
Eine dunkle Hautfarbe... - Das haben doch nur die Bauern und Arbeiter,
die den ganzen Tag in sengender Hitze draussen-, dem Sonnenlicht
ausgesetzt das Feld bestellen- oder ihre Bauarbeiten verrichten müssen.
"Xe om"- sprich die Motorradtaxifahrer, die taeglich auf ihren Motorraedern
an jeder Ecke stehen und von Früh bis Spaet auf Kundschaft warten,
die zahllosen Strassenverkaeufer/innen der Imbiss-und Verkaufsstaende,
genauso wie die Flaschensammlerinnen, die fliegenden Haendler, oder
Marktfrauen.

....und nicht bei 40 Grad im Schatten :)
Allesamt Beschaeftigungen, in denen man sich viel im freien bewegt und
einen sehr niedrigen Umsatz hat, was widerum bedeutet dass dies die
eher aermliche bis bettelarme Bevölkerungsschicht Vietnams oder
Asiens allgemein ist.

Die jenigen, die zum besser verdienenden Teil der Menschen hier
gehören, haben hingegen zumeist Berufe, die sie in geschlossenen
Raeumen wie Büros und Banken ausführen können, in denen sie
sicher sind vor Dingen wie beissender Sonneneinstrahlung und
den Folgen die diese mit sich bringen, wie eben intensiver Braeune
oder vorzeitiger Hautalterung.

Bei letzterem Punkt ist man hier naemlich um einiges intelligenter
als drüben, wo man sich auch noch im Winter mehrmals die
Woche ins Solarium begibt, um mit künstlicher Farbe möglichst
das ganze Jahr wie "frisch aus dem Urlaub" aussieht, dafür aber
auch in Kauf nimmt mit 15 schon so auszusehen wie 35, weil
die Haut da nicht mitspielt und man rasend schnell altert.

Nicht umsonst sehen die meisten Asiatinnen auch mit über 30
eher noch aus wie 12, denn der Schutz vor zuviel Braeune
schützt immerhin auch vor zuvielen Falten, die viel zu früh
das Gesicht verunzieren. Die im Normalfall gesunde und
ausgewogene Ernaehrung und der Verzicht auf Tabak und
Alkohol unterstützen dies selbstverstaendlich noch,
aber einen Löwenteil kann man mit Sicherheit der fast schon
extremen und hartnaeckigen UV-Abstinenz zuschreiben.

Man versucht auch nicht einfach nur den Gang selbst in die
Sonne zu meiden, sondern zieht darüber hinaus auch noch
alle Register, muss man doch mal zu unbeliebter Stunde
nach draussen.

Sonnenschutz ist das A und O
So sehen vietnamesische Motorradfahrer/innen selbst
in der Mittagshitze, bei strahlendem Sonnenschein um die
35-40 Grad von der Aufmachung her eher aus als würden
sie zu einem Eishockey-Spiel unterwegs sein, ob zu einem
Strandausflug. :)

Helm oder Hut, Gesichtsmaske (die sich optisch mit einem
über die Nase gezogenen Tuch für einen Banküberfall
vergleichen laesst), ein langes Beinkleid und ein
langaermliges Hemd gehören sozusagen bereits zur
Grundausstattung eines jeden Motorradfahrers in Vietnam.
Bei einigen kommen dann noch Sonnenbrille und
"Prinzessinnen-Handschuhe" hinzu.
Das sind Handschuhe, die fast bis unter den Oberarm
reichen. Das der Nackenkragen ebenfalls aufgestellt wird,
um nur ja keinen Zentimeter freie Haut übrig zu lassen,
versteht sich vermutlich von selbst. ;)

Ja und wir "Tây"`s, wie sie uns hier rufen und was übersetzt
schlicht soviel heisst wie "Westler"?!
Uns halten sie mit Bestimmtheit für völlig übergeschnappt,
wenn sie uns so in Flip-Flops, Mini-Rock oder knapper
Short, mit kurzaermligen Oberteil mitten in der knallenden
Sonne an den Strand rennen sehen.
Das tut man hier übrigens naemlich auch nur nach
Sonnenuntergang - also an den Strand gehen meine ich.

Wenn die wüssten, dass bei uns die Regale in den Super-
maerkten statt mit Weißmachern mit halben
"Brandbeschleunigern" und Cremes gefüllt sind, die die
Haut angeblich um einige Nuancen verdunkeln- oder
die Braeune aus dem letzten Urlaub noch etwas in die
Laenge ziehen sollen und wir uns zudem auch noch
einen Frevel wie Solarien gönnen, dann würden sie mit
Sicherheit die Welt nicht mehr verstehen...und erst
recht nicht UNS :D :D