Willkommen auf meinem Blog

Auf dieser Seite findet ihr -in den verschiedenen Rubriken unter dem Titelbild- viele nützliche Infos rund um das Thema Vietnam und zudem jede Menge lustig-bis spannende Anekdoten aus meinem Alltag, als Schwiegertochter einer vietnamesischen Familie..
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Dienstag, 30. Juni 2015

Về Quê - Besuch auf dem Land

Wer den Blog ueber die Jahre mitverfolgt weiss, dass ich nicht nur mit
meiner Schwiegermutter nicht immer ganz eins war, sondern es mir
besonders vor den Fahrten zur weitlaeufigeren Verwandtschaft auf dem
Lande stets besonders graute.

Aber im Jahr der Ziege sollte sich nicht nur die Beziehung zu Tungs
Mutter schlagartig verbessern, sondern die zur Dorfverwandtschaft
gleich mit...


Fuer gewoehnlich drueckte ich mich mit Ausfluechten wie Krankheit
oder erfundenen- bis hin zu absichtlich auf diesen Zeitraum gelegten
Terminen vor den alljaehrlichen Pflichtbesuchen in "Bắc Giang", dem
nord-oestlich der Hauptstadt "Hà Nội" gelegenen Heimatdorf,
der Familie meines Mannes.

Waehrend ich mir den Kopf zerbrach, wie ich mich auch heuer moeglichst
unauffaellig aus der Affaere ziehen konnte, kam bereits die drohende
Ansage von Tung: und wehe mir, ich wuerde nicht mit von der Partie sein!
Schon viel zu lange sei ich nicht mehr dort gewesen und gerade jetzt,
wo seine Mutter doch so guter Dinge waere, duerfte ich keinesfalls Zuhause
bleiben! Na klasse, dachte ich mir im Stillen.


Der junge Braeutigam im schwarzen Smoking
Man muss wissen, dass unter den etlichen Omas und Onkeln und
Cousins und Schwagern und Schwipp-Schwaegerinnen und so weiter
und sofort, ein mir ausserordentlich verhasster -ich glaube Ehemann
einer Cousine- war, der mich damals als ich noch voellig unbefangen
und unvoreingenommen die ersten Male mit aufs Land gefahren bin,
vor versammelter Mannschaft total runtergemacht und offen vor allen
beleidigt hat. So sehr, dass ich im Anschluss sogar Pipi in den Augen
hatte und die einzigste, die Partei fuer mich ergriffen- und mich (wie
eine Loewin ihr Junges) verteidigt hatte war Bi, meine geliebte
(Stief-)Tochter. Alle anderen haben gelacht und sich koestlich amuesiert
-und ich sie seither aus tiefsten Herzen gehasst!

Mein lieblings-"Schwager" (re.) und der "verhasste Cousin" (li.) geben sich gegenseitig die Ehre ;)
Nicht einmal Tung hielt es fuer noetig, das Wort fuer mich zu
ergreiffen und hat die Situation seither auch immer runtergespielt und
meinte "oooch, das sei doch nur ein Spass von A....(wie Arsch-entschuldigt
bitte die harsche Wortwahl) ;) gewesen und er haette eben ein wenig zu tief
ins Glas gesehen, oder aber ich muesste A (wie Arsch) verstehen, er kaeme
halt vom Land und haette einfach noch Vorurteile etc.

Verstaendnis?! -So, so. Haette im Gegenzug jemand von meiner
Familie Tung auch nur schief angesehen (da haette noch nicht mal
jemand etwas falsches oder unhoefliches sagen brauchen!), ich
schwoere euch, er haette nie wieder auch nur einen Fuss auf deutschen
Boden gesetzt, so gekraenkt waere er gewesen! Und ich sollte also
Verstaendnis haben und Nachsicht aufbringen fuer eine Person, die
mir vor versammelter Mannschaft ins Gesischt sagt, wie sch.....
Deutsche Frauen sind und was fuer Schla..... wir im Grunde genommen
waeren.

Blick vom Balkon auf den Hinterhof und einige Nachbarhaeuser
Verstaendnis konnte ich dafuer beim besten Willen nicht aufbringen,
allerdings den Anstand, mich nicht auf dieses Niveau herabzulassen
und ihm ebenfalls irgendwelche Beleidigungen entgegenzuwerfen.
Ich stecke beim Versuch eine gute und achtbare, vietnamesische
Schwiegertochter abzugeben bereits mehr als genug weg und schlucke
Dinge runter, die ich mir -nach den Jahren in Khanh's Familie und
der darauffolgenden Krebserkrankung- geschworen hatte, nie wieder
runterzuschlucken und wegzustecken! Lediglich des Protokolles wegen
Anstandsbesuche zu initiieren, die fuer mich eine solche Qual darstellen,
wuerde ich mir jedoch mit Sicherheit nicht mehr antun!

Doch dieses Jahr gab es offensichtlich kein Entrinnen und so biss ich
in den sauren Apfel und fuhr nach Jahren der Abwesnheit wieder mit
auf's Land, wo die groesste der Ueberraschungen seit meiner Rueckkehr
aus Deutschland auf mich warten sollte...

typische Maennerrunde mit Cousin A (re.) in weiss..
"Cun", eine der beiden Lieblingscousinen meines Mannes und meiner
selbst, die zwischenzeitlich im Ausland arbeitete, war ueber Neujahr
zu Besuch gekommen und hatte (und jetzt kommt's) ihren amerikanischen
Freund "Michael" gleich mitgebracht!

Und den fand verhasster Cousin A so toll und cool, dass dieser sich
staendig an mich wandte (diesmal wusste er sogar meinen Namen und
rief mich "Keo" statt "con Tay", was je nach Betonung und Hintergrund
mitunter auch ziemlich herablassend und beleidigend gemeint sein kann)
und bat mich am laufenden Band fuer ihn zu uebersetzen. Ich sprach
-abgesehen von ihm- ja beide Sprachen fliessend und war als notwendiges
Sprachrohr zwischen ihm und Michael ploetzlich wahnsinnig in seinem
Ansehen gestiegen! Endlich war ich nicht mehr allein! Jetzt war nicht
mehr ich der "Alien" unter den Anwesenden, sondern ein von allen
akzeptiertes und bekanntes, langjaehriges Familienmitglied. Mit einem
Schlag gehoerte ich fuer sie dazu, war ich endlich auch eine von ihnen
und das zeigten sie mir ab da auch. Nie hatte ich mich so wohl- und
angenommen in meiner Haut gefuehlt, wie an diesem Nachmittag bei
unserer Familie.



Von da an war "Michael" der Auslaender unter uns. Nicht mehr ich!
Was fuer ein herrliches Gefuehl. So lange hatte ich seit Tungs und
meiner Hochzeit vor bald sieben(!) Jahren unter der miesen Stimmung
und Abneigung derer gelitten, die eigentlich meine neue Familie sein
sollten und nun hatte sich das Blatt endlich gewandelt!

Als an diesem Nachmittag verkuendet wurde, dass wir gegen Ende
des Monats erneut anreisen sollten, um die Hochzeit von Cousin X
zu feiern, freute ich mich aufrichtig auf diesen erneuten Besuch.
Dieser wurde, wie der vorige zu Tet ebenfalls ein richtig schoener,
ausgelassener Tag, an dem wir endlos viel miteinander gescherzt,
uns gegenseitig geneckt (jedoch war nicht mehr ich das Ziel dieser
Neckereien) und endlos viel miteinander gelacht haben.

Schwager Hung bei seinem Staendchen zu Ehren des Brautpaares
Cun und Michael sind mittlerweile zwar zurueck in den Staaten ,
aber ich werde weiterhin als gewoehnliches Familienmitglied
behandelt und weiss , dass ich das nun auch wirklich bin....



Wir haben uns praechtig darueber amuesiert, als mein Schwager Hung, vor lauter 
Feuchtroehlichkeit, statt der Glueckwuensche zur Hochzeit versehentlich alles 
Gute zum Geburtstag wuenschte... :D 
Den wirklich lustigsten Clip von allen finde ich aber leider nicht mehr :(

Mittwoch, 6. Februar 2013

Der Frauenmangel in China - Ein ernsthaftes Problem für die Frauen Vietnams

Hallo meine Lieben,

über Facebook hat gerade jemand aus meiner Freundesliste einen sehr interessanten Link geteilt,
den ich euch nicht vorenthalten möchte.

Es geht um ein sehr heikles Thema, dass ich bereits vor einiger Zeit schon einmal hier im Blog in der Reihe über die Ahnenverehrung angeschnitten hatte. Im aktuell dritten- od. vierten Beitrag dieser Serie über Ablaeufe und Hintergründe der Ahnenverehrung mit Titel (Ahnenverehrung II - Das Kreuz mit den maennlichen Nachkommen), habe ich damals erklaert, warum es für Laender wie Vietnam und China (die eine fast identische Form der Ahnenverehrung ausüben) so unerlaesslich ist, ausgerechnet einen maennlichen Nachkommen zu haben.

Dieser im Grunde genommen, fast schon zwanghafte Bedarf an einem Jungen in der Familie, gepaart mit der chinesischen Ein-Kind-Politik, hat in China tatsaechlich zu einem ernstzunehmenden Frauenmangel geführt.

Die wenigen die es gibt, entscheiden sich in der Regel natürlich für die beste Partie, sprich wohlhabende-, gebildete-, junge und gut-aussehende Staedter und für den grossen Rest, den vielleicht etwas weniger gebildeten, aermlichen oder nicht so hübsch aussehenden Maennern vom Lande, bleibt schlicht und ergreiffend einfach aufgrund des Mangels nichts mehr übrig.

Es gibt wahrhaftig nicht mehr genug Frauen, im heirats-od.gebaerfaehigen Alter beim "grossen Bruder".

Diese Tatsache hat nun dazu geführt, dass sich die Chinesen sozusagen am "Bestand" der Nachbarlaender (der in selbigen allerdings auch eher ein "Bedarf" ist, weil es selbst dort derzeit eigentlich nicht genug junge Frauen und Maedchen gibt) "bedienen".

Hier "Werbung" für koreanische Ehemaenner..
Teilweise -zwar etwas fadenscheinig-, dafür aber ganz legal, beispielsweise über Anzeigen wie auf dem Foto oder "Ein-bzw Abkaeufe" der Maedchen und Frauen, bei denen die Chinesen in die Dörfer kommen, sich die "Ware Frau" zeigen lassen und im Anschluss mit den Eltern ihrer Auswahl einen Brautpreis vereinbaren,
grösstenteils jedoch illegal.

Bei diesen Aktionen werden die oftmals noch halben Kinder einfach aus den zumeist abgelegenen Bergregionen entführt und ins Nachbarland verschleppt, oder durch vorspielen falscher Tatsachen und Versprechungen über die Grenze gelockt, wo dann die Falle zuschnappt - und wer erst einmal in diese Falle getreten ist, für den gibt es so gut wie kein Entrinnen mehr.

Nur den wenigstens gelingt früher oder spaeter noch die Flucht.
All die anderen wehrlosen Opfer, die nicht mehr das Glück haben zu entkommen, werden dann als Braeute und Gebaermacshinen an chinesische Maenner verschachert.
Es soll sogar Faelle gaeben, in denen die vietnamesischen Frauen und Maedchen gleich für mehrere- oder im schlimmsten Falle gar für die gesamte maennliche Verwandtschaft, ihrer neuen chinesischen "Familie" als Braut und Brutkasten dienen mussten.

Viele erleiden aber auch das grauenvolle Schicksal, in einem der etlichen, heruntergekommenen Bordelle Chinas zu landen, wo sich ihnen Tag-taeglich dutzende von Maennern aufzwingen und sie vergewaltigen.

Und selbst für die geringe Anzahl derer, die es geschafft haben, aus den Klauen ihrer Peiniger zu entwischen ist das Martyrium deswegen noch lange nicht vorbei, denn zurück in ihren Dörfern, werden sie für gewöhnlich fortan geaechtet, weil sie ihre Unschuld bereits verloren haben.
Ob gewollt- oder ungewollt, durch eine Vergewaltigung, spielt für die zumeist noch stark konservativen Dorfgemeinden leider selten eine entscheidende Rolle.

In der kurzen Dokumentation, die ich vorhin darüber bei Facebook entdeckt habe, wird der Leidensweg zweier junger Vietnamesinnen wiedergegeben, denen es gelungen ist sich zu befreien und zu ihren Familien in Vietnam zurückzukehren.
Ausserdem wird über eine Frau berichtet, die sich dafür einsetzt den geschundeten Maedchen wieder in ein halbwegs normales Leben zu verhelfen.
Die versucht mit den jungen Frauen dere erlittenen Schicksalsschlaege zu verarbeiten und die zudem darum bemüht ist ihnen beizubringen, mit den Aechtungen umzugehen, die ihnen nach ihrer Rückkehr in ihre Heimat oftmals wiederfaehrt.

Aber seht euch den Clip am besten nun selbst an. Hier ist der Link:




Eure Keo

Mittwoch, 23. Mai 2012

Jungfrauen

“Es gibt auch eine Jungfraeulichkeit der Seele.” 


Es war meine zweite vietnamesische Hochzeit in Vietnam .


Nein, nicht die eigene, sondern die einer nahen Verwandten . Die aelteste Enkelin, “nicht blutsverwandt” (!) mit meiner Frau, wurde , stark gegen den Willen ihrer Eltern, mit ihrem Freund ehelich verbunden. Schon bis hierhin ergeben sich kulturelle vietnamesische Gegebenheiten, deren Darstellung einige Kapitel in einem Buch fuellen koennen. Meine Frau und ich waren schon foerdernde treibende Kraft zu dieser hoffentlich in der Zukunft sich positiv weiter entwickelnden ehelichen Verbindung. Dem Zustandekommen ging ein fuer uns alle dramatisches, nervenaufreibendes Jahr voraus, mit zweimaligem “Ausbruch” des Maedchens aus der elterlichen Familie, der der Braeutigem als “zu arm” erschien. Wir beteiligten uns an der Organisation der Hochzeit selbst , mit Fotografen, Zeremonienmeister etc. und kommen fuer die Kosten auf. O-Ton : “Dann sind wir die wenigstens los.” 


Diesmal hatte ich , was mein Outfit angeht, auch fuer das Wichtigste bei solch einem Anlass in Vietnam fuer den Mann gesorgt : ein Paar sehr gut aussehende schwarze Schuhe von Deichman , Sonderangebot 45 Euro . Anzug mit Weste vom vietnamesischen Schneider von vor 12 Jahren war vorhanden. Der Feststellhaken vorne an der Hose musste nur unwesentlich erweitert werden. Die liebe Schwaegerin , Lehrerin, naeht auch , auf der uralten Singer sincere. Die Krawatte vom Nachbarn ausgeliehen. Und alles das fuer 2 ½ Stunden. Das war die “offizielle” Feier fuers Fussvolk. Gleicher Ablauf wie im Forum wohl schon von anderen beschrieben. Nicht in einer/m der Hochzeits”fabriken”/-tempel , sondern in einem Hotelrestaurant an der 131, Cách Mạng Tháng Tám, District 3, Sài Gòn mit 20 Tischen a 10 Personen.
In der Woche darauf gab es noch die festliche Uebergabe der Braut an das Elternhaus des Braeutigams, eine Feier hauptsaechlich fuer die Nachbarn.


Dabei stiess ich bei den Frauen der Familie im Zuge der Vorbereitungen immer wieder auf deren mehr amuesant untereinander behandeltes Tuschel-Thema. Das wurde mir dann schliesslich auch von meiner Frau genauer erklaert : ist das Maedchen noch jungfraeulich oder nicht ? Kann man das in der Familie untersuchen , ohne auf ganz alte Traditionen zurueckzugreifen wie : am zweiten Tage von der Familie des frischen Ehemannes einen Schweinskopf dargebracht zu bekommen, der noch die Ohren dran hat, wenn das Maedchen Jungfrau war, und diese abgeschnitten, wenn nicht … Das Thema wurde also mit Lachen behandelt, die beiden wurden dabei eher etwas wie Mittelpunkt fuer leichten Spott. Ich hatte das Glueck, dabei von alten, sicherlich nicht mehr praktizierten Sitten zu erfahren. Aber auch vietnamesische Frauen haben ihr Witze-Arsenal der untersten Schublade, aus der im Geiste das blut- (oder Kakaopulver mit rotem Farbstoff oder Schweineblut ) - beschmierte weisse Tuechlein der Vergangenheit gezogen wird. 

Danach machte ich mich auf der Ebene der obersten Schublade kundig. 

An einer 45 – Seiten langen Studie zum Master des Fakultaetbereichs “Menschliche Sexualitaet” aus dem Jahre 2005 an der Staatlichen Universitaet San Francisco ueber das Verhalten junger Vietnamesinnen und Vietnamesen gegenueber der “Jungfraeulichkeit” einer Braut. Und die Bedeutung fuer das Ansehen des Mannes und seiner Familie. Die Probanden fuer das Interview stammten alle aus der intellektuellen “Oberschicht” (Studentinnen und Studenten aus 6 Hanoier Universitaeten) in Hanoi und im Umfeld aus Hanoi , und damit scheint die Repraesentativitaet ohnehin eingeschraenkt. 

Ausloeser fuer das Interesse an der Problematik des Aspiranten war ein Vorfall in der Verwandtschaft sowie die Tatsache, dass jaehrlich fast 1 Million Abtreibungen in Vietnam vorgenommen werden, davon 300.000 bei unverheirateten jungen Frauen und Maedchen. 

Historisch war Jungfraeulichkeit vor Eintritt in die Ehe ein “Muss” fuer die Reputation der Frau und ihre Eltern . Noch heute ist “saving woman’s life” , S. 5, ebenso eine diesen Zustand umschreibende vietnamesische Redensart wie “weise in drei Jahren, dumm in einer Stunde”.


Am zweiten Tag nach der Eheschliessung war es in einem bestimmten Teil Vietnams ueblich, dass die Familien zusammenkamen und die Braeutigamsfamilie mit einem Schweinskopf zum Schmaus aufwartete. Hatte sich in der Hochzeitsnacht herausgestellt, dass die Braut noch Jungfrau gewesen war, war der Schweinskopf vollstaendig, wenn nicht, wurde der “moralische Makel” durch abgeschnittene Schweinsohren oeffentlich gemacht. 

Die Studie stuetzt sich im historischen Teil oft auf Nguyễn Du’s konfuzianisch mitgepraegte Ansichten in seinem gewaltigen Werk der “Truyện Kiều” . Die opfert ihre Jungfraeulichkeit in dramatischem Konflikt in Abwaegung zur Treue zur Familie. Vers 3115: “Xưa nay trong đạo đan ba, Chữ trinh kia cũng co ba bảy đường,” , frei : “Es gibt mehrere Wege,eine Jungfrau zu sein; unter aussergewoehnlichen Umstaenden kann sich das aendern.”

S. 22 : Es gibt eine Jungfraeulichkeit der Seele.

Ich lege Interessierten als Quelle ans Herz :


Meine Sorge : in neun Monaten in den Spiegel zu schauen und mich “Uropa” murmeln zu hoeren. Dann sind wir “die ueberhaupt gar nicht los. Von wegen !”
(Und in 19 Jahren “Ururopa” … und in … in memoriam)

CATINAT

Donnerstag, 15. Dezember 2011

Traumfänger - Die Geschichte des Áo Dài

Traumhaft schön

Es ist wohl einer der Inbegriffe schlechthin, in unserer Vorstellung über Vietnam.
Für viele, zudem auch das Sinnbild der vietnamesischen Frau und dass, obwohl das Áo dài (was übersetzt "langes Gewand" bedeutet) und im Norden in etwa wie "ao zai" und im Süden wie "ao jai" gesprochen wird,
eigentlich gar nicht nur für Frauen ist..

Traditionelles Áo dài von Mann und Frau
Denn die vietnamesische Nationaltracht, die aus einem knie- oder knöchellangen, auf beiden Seiten bis über die Hüfte hochgeschlitzten Seidenkleid besteht, unter dem lange, weitgeschnittene und oftmals weiße, aber durchaus auch farblich abgestimmte Seidenhosen, getragen werden und die Anfang des 12. Jahrhunderts, erstmals unter dem Namen Áo tứ thân beschrieben wurde, ist ursprünglich auch die typische Tracht der Männer Vietnams.

Hochzeitsprozessin der Braut
Von letzteren wird das Áo dài, dass damals auf Hochzeiten, für gewöhnlich in roter Form von der Braut und in Blautönen vom Bräutigam aufgetragen wurde, zwischenzeitlich nurnoch zu bestimmten festlichen Anlässen, zur Wahrung der Landessitten getragen.In der Region Bắc Ninh, ist das noch häufiger zu beobachten.

Modernes Áo dài, in den verschiedensten Farben und Formen
Eine weitere Varinate des Áo dài, war das Áo mớ ba (Dreier-Kleid), dass man dann zu kühleren Temperaturen trug und das wie schon aus der Übersetzung hervorgeht, aus drei Kleidern bestand, die man übereinander trug. Für den Winter, gab es diese Version dann als Áo mớ bảy (Siebener-Kleid), bei dem 6-7 Lagen übereinander getragen wurden. Die Kombination der durchscheinenden Farben, kennzeichnten den Geschmack und Stil ihrer Trägerinnen.

Eine Mitarbeiterin der Vietnam Airlines
Frühere Versionen des Áo dài, Áo ngũ thân genannt, reichen zurück bis in das frühe 18. Jahrhundert und waren an das traditionelle chinesische Frauengewand Cheongsam angelehnt. Die heutige Form des Áo dài wurde jedoch in den 1930er Jahren von dem vietnamesischen Designer Cát Tường (nach dem auch viele Strassen benannt sind und über den ich an anderer Stelle noch ausführlicher Berichten werde) entworfen und zuerst Áo tân thời (modernes Kleid) genannt. Mitte der 1980er Jahre gelang dem Áo dài nach Jahren des Vergessens der erneute Durchbruch in der Modewelt Vietnams, als es 1982 bei einem Schönheitswettbewerb überraschenderweise bei einer Kandidatin auftauchte – die auch mit einigem Stimmenabstand gewann.

Bei der Wahl zur Miss Áo dài
Heutzutage, ist das Áo dài, in schlichtem Weiß gehalten, in erster Linie die "Schuluniform" der Gymnasiastinnen
Es findet, in Rot bis hin zu Rosa, weiterhin Verwendung als traditionelles Hochzeitsgewand der Frauen und wird in den verschiedensten Farben und Formen, auch von den weiblichen Gästen einer Heirat getragen. 
Das Áo dài wird zudem regelmässig, für die unterschiedlichsten Festlichkeiten und Zeremonien aus dem Schrank geholt und viele Firmen und Unternehmen (z.B. am Flughafen, in Restaurants oder Hotels), fordern das Áo dài oftmals auch als "Arbeitskleidung".

Schülerinnen auf dem Heimweg
Jede vietnamesische Frau, gleich welchen Alters, hat schon eines in ihrem Leben getragen und sicherlich so einige davon im Schrank hängen, wobei diese dann meist von einem Schneider, auf Passform gefertigt wurden.
Die Preise variieren in Vietnam, je nach Qualität des Stoffes und Aufwand bei der Fertigung, beispielsweise durch hochwertige Stickmuster und Aufsätze, zwischen 20- und mehreren hundert Euro.

Verschiedene Auslandsvertreter tragen Áo dài
Selbst im Ausland gibt es bereits einige spezielle Läden (in der Regel Asiamärkte), die Áo dàis in ihrem Sortiment führen und im Internet finden sich ebenfalls einschlägige Seiten, wie zum Beispiel das relativ Bekannte "Áo dài Vinh", die dieses wundervolle Kleidungsstück vertreiben.


Ein unkonventionelles Paar, in traditioneller Hochzeitstracht
Ich selbst habe schon damals in Deutschland, zu verschiedenen Tanzveranstaltungen, bei denen ich mitgewirkt habe, ein Áo dài getragen und später dann, auf Wunsch der Familie, auch zu meiner eigenen Hochzeit in Vietnam und zur Heirat von Freunden und Verwandten hier. Leider (oder zum Glück) gibt es nur sehr wenige Aufnahmen davon. Zwei habe ich aber für euch rausgesucht:

Ich, am Tag der standesamtlichen Hochzeit

Und dieses hier, auf dem ich mit "meiner" geliebten Oma zu sehen bin:

Mit meiner geliebten Ba Giong


Selbstverständlich musste ich aber nicht dazu "genötigt" werden, ein Áo dài zu tragen, sondern habe es natürlich gern getan, da auch ich ein grosser Fan, dieses Kleidungsstückes bin.
Leider wird mir als Europäerin jedoch immer dieser "Zauber" und diese unvergleichliche Anmut und Eleganz fehlen, die das Áo dài, an einer echten Vietnamesin ausmachen.


Die einzigartige Schönheit und Anmut der Vietnamesinnen


Zum Abschluss für heute, habe ich euch noch zwei ältere Bilder, der früheren Form des Áo dài`s, aus dem Internet besorgt:

Familie Anfang des 20. Jahrhunderts, in traditionellen Gewand
 Und das letzte Foto:

Frauen im Áo dài, der 1930er Jahre

Dienstag, 6. Dezember 2011

Blog-Info

Hallo ihr Lieben,
da ich aufgrund eines kleinen, technischen "Defizites", die Inhalte der verschiedenen Seiten nicht in meine "Tag-Cloud" einbinden kann, gibt es diesen "Querverweis", auf folgende Themen:
  • Fahrplan für eine Heirat in Vietnam
  • Ratgeber zum Ehegattennachzug
  • Beglaubigung
  • Legalisation
  • Apostille
  • Gesundheitszeugnis
  • Ledigkeitsbescheinigung
  • Meldebescheinigung
Infos hierzu findet ihr unter folgendem Link auf meiner Seite:


Zum Wörterbuch, gehts hier:


Alles Rund um den Mondkalender und die Sternzeichen in Vietnam, findet ihr hier:

Keo`s vietnamesischer Mondkalender

und ein kleine Sammlung an Sprichwörtern gibts hier: