Einige von euch haben es sicher schon gehört, denn der aktuelle "Passkrieg" schlaegt bereits auch international hohe Wellen.
Wie eine ganze Reihe andere Laender hat auch Vietnam sich mit fortlaufenden Provokationen seiten Chinas herumzuschlagen. Jetzt hat China aber mal wieder den Vogel abgeschossen in dem es in seinen seit Mai neu erhaeltichen Paessen für die chinesische Bevölkerung auf gut 40 Seiten dieser neuen Reisedokumente
seine angeblichen Territorien und Grenzen verzeichnet.
Diese von China eigens verzeichneten Grenzen sind nicht ohne, denn sie beinhalten neben einer Grenz-Einzeichnung im Himalaya, um die es bereits 1962 zum Krieg zwischen China und Indien kam zu Gunsten Pekings, so ganz nebenbei auch noch fast das komplette "Südchinesische Meer" (vietn.Ostmeer "Biển Đông" genannt) mit den seit langen umkaempften und umstrittenen "Parcel- u.Spratly" Inseln (Hoàng Sa u. Trường Sa).
Auf diese beiden Inseln, auf die neben China und Vietnam -die deren alleinige und gesamten Besitzansprüche verteidigen- erheben unter anderem aber auch noch die Philippinen, Brunei und Malaysia jeweils Ansprüche auf diverse Inselteile.
Man vermutet dort reiche Erdöl- und Erdgasvorkommen, was die Sache nicht weniger brikaer macht.
Das geschichtlich eigentlich festgehalten und geregelt ist, das die Inselgruppen nicht zu China gehören, interessiert das Land herzlich wenig und man beharrt dort auf eine völlig irrwitzige Schenkungsurkunde von Vietnam an die chinesische Republik von 1958.
In diesem Dokument verfasst vom damaligen Premierminister Phạm Văn Đồng an den chinesischen Premier Zhou Enlai geht es allerdings ausschliesslich um die Anerkennung der Seerechte Vietnams gegenüber China, wobei die Inseln gaenzlich unerwaehnt bleiben.
Das Vietnam und weitere der Anrainerstaaten die neuen, totalitaeren Ansprüche (immerhin 85% der 3,5 Mio Quadratkilometer des Meeres und saemtliche seiner Inseln) in den derzeitigen Ausweisen Chinas nicht so ohne weiteres hinnehmen -Manilas Außenminister warf Peking sogar eine grosse Verletzung internationalen Seerechts vor und Hanoi forderte eine Rücknahme und Korrektur- ist für mich mehr als verstaendlich.
Vietnam weigert sich nun zumindest die Paesse offiziell durch eine Abstempelung anzuerkennen und somit müssen Reisende aus China an den Grenzen ein separates Dokument beantragen, dass dann lediglich in den Pass gelegt wird und für die Zeit des Aufenthaltes als Visum dient.
"Kindisch" wie viele diese Antwort von Vietnam auf die neue Provokation Chinas nennen, sehe ich diese Sache ganz und gar nicht, sondern empfinde das im Gegenteil als besonnene und friedliche Lösung des Problemes - zumindest vorübergehend.
Willkommen auf meinem Blog
Auf dieser Seite findet ihr -in den verschiedenen Rubriken unter dem Titelbild- viele nützliche Infos rund um das Thema Vietnam und zudem jede Menge lustig-bis spannende Anekdoten aus meinem Alltag, als Schwiegertochter einer vietnamesischen Familie..
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Dienstag, 27. November 2012
Sonntag, 22. April 2012
(KEO) - Was gesagt werden muss
Vor einigen Tagen hatte ich eine sehr amüsante "Gute-Nacht"-Lektüre.
Ein Auszug aus der Publikation der Konrad-Adenauer-Stiftung hier in Vietnam.
Liest sich....abenteuerlich.
Leuten die bislang noch nicht mit Vietnam zu tun hatten, drängt sich beim Lesen sicherlich der Eindruck auf,
der Doktrin des Landes wäre ein Staat unter totalitärer Kontrolle ihrer Oberhäupter, die alles "Übel",
sprich jegliche Kontakte, Informationen oder Bindungen von der Aussenwelt zu filtern- oder gänzlich abzuschotten versucht.
Vergleichbar mit einem Land wie Nord-Korea
Weltoffenheit: fern - ferner- Vietnam und Deutschland, als fortschrittlicher Demokrat, der diese grausamen "Zustände" analysiert und den "Helfer" mimt.
Alles im Zeichen der Meinungsfreiheit und Menschenrechte.
Man weiss ja immerhin, wie`s geht - oder?!
Was gesagt werden muss also, jedoch nicht gesagt werden darf, könnte man sagen, stimmt`s Herr Grass?! Denn der kann inzwischen bestimmt ein Lied (sein Lied) davon singen, welche Fachmänner -oh pardon! Sollte ich der Emanzipierung wegen wohl lieber die Fachfrauen sagen- die Deutschen bzgl. der Rede-u. Meinungsfreiheit doch sind - wie unvoreingenommen und unabhängig ihre Medien berichten.
Wie anders und befremdlich doch da Vietnam auf 3 Damen einer Politik wirken muss, bei der alle Zeichen auf Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden stehen.
Um diesen Frieden zu untermauern, gab`s sogar eine gemeinsame Währung mit den Nachbarn.
Selbstverständlich rein zum Zwecke der Sicherung des Friedens und der Demenstration von Weltoffenheit.
War doch so, oder?!
Gut, dass das jetzt ins genaue Gegenteil umschlägt und die einzelnen Staaten gegeneinander aufhetzt, konnte ja vorher niemand wissen..nicht wahr.
-Und erhitzte Gemüter und geschürter Hass aufeinander, teilweise gesät durch die mordernen Medien unserer Industriestaaten sind immerhin auch kein Grund, das Ganze abzublasen, da sind wir uns doch "Eins" mit "unserer" Führung.
Wenn dem nicht so wäre, würde natürlich anders entschieden. Denn dafür sind sie mitunter da, die freien-, demokratischen Staaten.
Natürlich gibt`s auch noch was oben drauf: Reisefreiheit für alle! -Oder naja, sagen wir "fast" alle.
Mindestens aber für unsere EU-Schwestern und Brüder.
Man(n) -die Frau wieder zuerst?!- ist ja soooooo weltoffen!
Selbst ein doppel-Pass kann künftig erworben werden, so weltoffen ist man!
Hat die Sache jedoch einen kleinen Hacken.
Multi-kulti ist zwar gut, allerdings nur solange es nicht tatsächlich umgesetzt werden muss -
und um das zu verhindern, haben sich die Damen und Herren Repräsanten der Allgemeinheit (Parteikader haben nur die anderen!) sich was ganz ausgefuchstes einfallen lassen:
Es gilt gewisse Voraussetzungen zu erfüllen!
So verhütet man erfolgreich, dass beispielsweise die vielen Gastarbeiter -die man sich einst ins Land gelockt hat- und zusätzlich der deutsche Otto-Normal-Bürger, wahrhaftig in den Genuss der Mehrstaatigkeit kommen.
Auf diese Weise wird man zudem ein ganzes Bündel eingebürgerter Imigranten los, die sich nichts-ahnend nach Verabschiedung des neuen Gesetzes vor einigen Jahren, einen Pass ihres Geburtslandes ausstellen liessen.
Damit "uns" hierdurch jedoch nicht die jenigen abhanden kommen, für die die neue Klausel im Grunde überhaupt erst gedacht war - abgesehen von allen anderen, versteht sich..,: nämlich die Elite (exakter formuliert ist: Kohle!), kann so eine Zwei-Staatigkeit lediglich nach positiv bewerteten "Antrag auf Beihaltung der deutschen Staatsbürgerschaft" genehmigt werden.
Für die Stattgebung eines solchen "Antrages auf Beibehaltung der deutschen Staatsbürgerschaft" (wunderbarer Titel, nicht wahr?!) ist der fiktive Nachweis "Fortbestehender Bindungen" nach Deutschland erforderlich.
Damit mutiert die ganze "Chose" zu einer "Ermessenssache" wodurch letztlich die Obrigkeit und ihre Ergebenen freie Wahl bei der Erteilung der Genehmigung für einen zweiten Pass haben und sich auf ihr "Wunschkandidaten" beschränken können.
Die Verordnung zur Bi-Nationalität in Deutschland demnach nach aussen "hui", innen "pfui".
Eine Mogelpackung die einzig einem Vorteile verspricht: Dem Staat.
Good old Germany: so very modern! So very weltoffen! So very liberal!
-So very anders als beispielsweise das Repressions-geplagte Vietnam!
Ein Land in dem Autoritäten avantgardistisch den Turnus vorgeben.
(Kommt mir jetzt irgendwie bekannt vor)
Unvorstellbar, dass dieses Land Einwanderungsgesetze haben soll die so viel trivialer sind,
als eine Konrad-Adenauer-Stiftung vermuten lassen würde und die in Anbetracht auf Globalisierung und auf das 21.Jahrhundert allgemein, den Deutschen einen gewaltigen Schritt vorraus sind.
Ein dauerhafter Aufenthalt im Land, frei von unüberwindbarer Bürokratie oder Maßstäben, die nur schwerlich erfüllt werden können.
Unkomplizierte Einbürgerungsmöglichkeit für Ehepartner von Vietnamesen ohne Sprachtestzwang und Aufgabepflicht der ursprünglichen Staatsbürgerschaft oder der Erforderlichkeit vorheriger Aufenthaltstitel...
Bleibt für mich als Fazit unterm Strich:
Steckt Deutschland nicht selbst noch in Kinderschuhen die vernab der freiheitlichen-, globalen- und gerechten Welt sind, als die es sich sieht und ist man sich unter dem Deckmantel nicht doch noch verdammt ähnlich?!
Wie wäre es mit einer Konrad-Adenauer-Stiftung im eigenen Lande die Damen und Herren?!
Bezüglich des Fallbeispiels der dualen-Staatenangehörigkeit hat "good old Germany" ganz schön was verschlafen (ein Schelm wer hier denkt, dass es gar kein "verschlafen" war)..
Willkommen in der Zukunft!

Good morning Việt Nam!
Ein Auszug aus der Publikation der Konrad-Adenauer-Stiftung hier in Vietnam.
Liest sich....abenteuerlich.
Leuten die bislang noch nicht mit Vietnam zu tun hatten, drängt sich beim Lesen sicherlich der Eindruck auf,
der Doktrin des Landes wäre ein Staat unter totalitärer Kontrolle ihrer Oberhäupter, die alles "Übel",
sprich jegliche Kontakte, Informationen oder Bindungen von der Aussenwelt zu filtern- oder gänzlich abzuschotten versucht.
Vergleichbar mit einem Land wie Nord-Korea
Weltoffenheit: fern - ferner- Vietnam und Deutschland, als fortschrittlicher Demokrat, der diese grausamen "Zustände" analysiert und den "Helfer" mimt.
Alles im Zeichen der Meinungsfreiheit und Menschenrechte.
Man weiss ja immerhin, wie`s geht - oder?!
Was gesagt werden muss also, jedoch nicht gesagt werden darf, könnte man sagen, stimmt`s Herr Grass?! Denn der kann inzwischen bestimmt ein Lied (sein Lied) davon singen, welche Fachmänner -oh pardon! Sollte ich der Emanzipierung wegen wohl lieber die Fachfrauen sagen- die Deutschen bzgl. der Rede-u. Meinungsfreiheit doch sind - wie unvoreingenommen und unabhängig ihre Medien berichten.
Wie anders und befremdlich doch da Vietnam auf 3 Damen einer Politik wirken muss, bei der alle Zeichen auf Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden stehen.
Um diesen Frieden zu untermauern, gab`s sogar eine gemeinsame Währung mit den Nachbarn.
Selbstverständlich rein zum Zwecke der Sicherung des Friedens und der Demenstration von Weltoffenheit.
War doch so, oder?!
Gut, dass das jetzt ins genaue Gegenteil umschlägt und die einzelnen Staaten gegeneinander aufhetzt, konnte ja vorher niemand wissen..nicht wahr.
-Und erhitzte Gemüter und geschürter Hass aufeinander, teilweise gesät durch die mordernen Medien unserer Industriestaaten sind immerhin auch kein Grund, das Ganze abzublasen, da sind wir uns doch "Eins" mit "unserer" Führung.
Wenn dem nicht so wäre, würde natürlich anders entschieden. Denn dafür sind sie mitunter da, die freien-, demokratischen Staaten.
Natürlich gibt`s auch noch was oben drauf: Reisefreiheit für alle! -Oder naja, sagen wir "fast" alle.
Mindestens aber für unsere EU-Schwestern und Brüder.
Man(n) -die Frau wieder zuerst?!- ist ja soooooo weltoffen!
Selbst ein doppel-Pass kann künftig erworben werden, so weltoffen ist man!
Hat die Sache jedoch einen kleinen Hacken.
Multi-kulti ist zwar gut, allerdings nur solange es nicht tatsächlich umgesetzt werden muss -
und um das zu verhindern, haben sich die Damen und Herren Repräsanten der Allgemeinheit (Parteikader haben nur die anderen!) sich was ganz ausgefuchstes einfallen lassen:
Es gilt gewisse Voraussetzungen zu erfüllen!
So verhütet man erfolgreich, dass beispielsweise die vielen Gastarbeiter -die man sich einst ins Land gelockt hat- und zusätzlich der deutsche Otto-Normal-Bürger, wahrhaftig in den Genuss der Mehrstaatigkeit kommen.
Auf diese Weise wird man zudem ein ganzes Bündel eingebürgerter Imigranten los, die sich nichts-ahnend nach Verabschiedung des neuen Gesetzes vor einigen Jahren, einen Pass ihres Geburtslandes ausstellen liessen.
Damit "uns" hierdurch jedoch nicht die jenigen abhanden kommen, für die die neue Klausel im Grunde überhaupt erst gedacht war - abgesehen von allen anderen, versteht sich..,: nämlich die Elite (exakter formuliert ist: Kohle!), kann so eine Zwei-Staatigkeit lediglich nach positiv bewerteten "Antrag auf Beihaltung der deutschen Staatsbürgerschaft" genehmigt werden.
Für die Stattgebung eines solchen "Antrages auf Beibehaltung der deutschen Staatsbürgerschaft" (wunderbarer Titel, nicht wahr?!) ist der fiktive Nachweis "Fortbestehender Bindungen" nach Deutschland erforderlich.
Damit mutiert die ganze "Chose" zu einer "Ermessenssache" wodurch letztlich die Obrigkeit und ihre Ergebenen freie Wahl bei der Erteilung der Genehmigung für einen zweiten Pass haben und sich auf ihr "Wunschkandidaten" beschränken können.
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Bildquelle: Schekker.de |
Eine Mogelpackung die einzig einem Vorteile verspricht: Dem Staat.
Good old Germany: so very modern! So very weltoffen! So very liberal!
-So very anders als beispielsweise das Repressions-geplagte Vietnam!
Ein Land in dem Autoritäten avantgardistisch den Turnus vorgeben.
(Kommt mir jetzt irgendwie bekannt vor)
Unvorstellbar, dass dieses Land Einwanderungsgesetze haben soll die so viel trivialer sind,
als eine Konrad-Adenauer-Stiftung vermuten lassen würde und die in Anbetracht auf Globalisierung und auf das 21.Jahrhundert allgemein, den Deutschen einen gewaltigen Schritt vorraus sind.
Ein dauerhafter Aufenthalt im Land, frei von unüberwindbarer Bürokratie oder Maßstäben, die nur schwerlich erfüllt werden können.
Unkomplizierte Einbürgerungsmöglichkeit für Ehepartner von Vietnamesen ohne Sprachtestzwang und Aufgabepflicht der ursprünglichen Staatsbürgerschaft oder der Erforderlichkeit vorheriger Aufenthaltstitel...
Bleibt für mich als Fazit unterm Strich:
Steckt Deutschland nicht selbst noch in Kinderschuhen die vernab der freiheitlichen-, globalen- und gerechten Welt sind, als die es sich sieht und ist man sich unter dem Deckmantel nicht doch noch verdammt ähnlich?!
Wie wäre es mit einer Konrad-Adenauer-Stiftung im eigenen Lande die Damen und Herren?!
Bezüglich des Fallbeispiels der dualen-Staatenangehörigkeit hat "good old Germany" ganz schön was verschlafen (ein Schelm wer hier denkt, dass es gar kein "verschlafen" war)..
Willkommen in der Zukunft!

Dienstag, 17. April 2012
Modernes, weltoffenes Vietnam
Aktuell sitzen in der Haupstadt Hanoi 3 Blogger -allesamt Mitglieder des verbotenen Clubs freier Journalisten- auf der Anklagebank, denen in 421 Fällen Widersetzung gegen den Staat und die Verbreitung regierungsfeindlicher Propaganda vorgeworfen wird und denen im Falle einer Verurteilung Höchststrafen von bis zu 20 Jahren drohen.
Anlässlich dieser Meldung der (selbstverständlich staatlichen) Zeitung "Ho Chi Minh City Law", haben mein Mann und ich uns nicht schlecht gewundert, als unser Stepcke neulich von der Schule kam und berichtete, die Lehrerin hätte ihren Schützlingen aufgetragen, als Hausarbeit jeweils einen eigenen, ganz persönlichen Blog anzufertigen.
Ein Blog? Für eine zehn-jährige?!
Und das auch noch in einem Land, in dem die freie Meinungsäusserung ausdrücklich nicht erwünscht ist?!
Das bloggen war immerhin im "Nahen Osten" mitunter Auslöser für den arabischen Frühling.
In Ländern wie China oder bislang auch in Birma, verschwinden immer wieder aktive und politisch-engagierte Blogger von der Bildfläche, werden unter Hausarrest gestellt oder für viele, viele Jahre und Jahrzehnte hinter "schwedische Gardinen" gebracht.
Vietnam steht seinen "grossen Brüdern" in dieser Angelegenheit eigentlich nicht in sonderlich viel nach.
Was (zur Hölle) veranlasst somit diese Lehrein einer vierten Grundschulklasse, den Kindern aufzutragen, eben das zu tun? Zu schreiben, was sie denkt?
Mal ganz abgesehen davon, dass wir es für völlig unangebracht halten, unser Kind mit einer Medie herumspielen zu lassen, mit der- und mit deren Auswirkungen sie in diesem Alter überhaupt noch nicht umzugehen vermag.
Zum Bloggen gehört meiner Meinung nach dann doch mindestens bereits ein Gefühl dafür, was man der Öffentlichkeit (immerhin der ganzen Welt!) für Informationen aus seinem Privatleben zur Verfügung stellen kann und sollte- welche man im Gegenzug besser das lassen sollte, was sie sind: nämlich privat und was für Konsequenzen die verkehrten Äusserungen unter Umständen mit sich bringen.
Von Internetmobbing, Verleumdungen und Attacken auf die eigene Person in dieser Altersklasse ganz zu schweigen.
Vielmehr beschäftigt uns aber die Frage, was für ein Sinn, bzw welche Motive hinter dieser Aufgabe stecken.
Eine befreundete Bloggerin, ebenfalls eines deutschprachigen Blogs aus und über Vietnam, hielt es neulich sogar für angebracht einen Kommentar zu einem ihrer Beiträge zu zensieren bevor er in die Veröffentlichung ging. Der Anlass war ihre Sorge einer allzu kritischen Meinungsäusserung von mir über unseren vietnamesischen Stammvater.
Wie legitim ist das? Steht es uns überhaupt zu, als Ausländer in diesem Land das System zu kritisieren oder anzuprangern und wie weit lehen wir uns dabei im Endeffekt wirklich aus dem Fenster?
Ich liebe mein Gastland. Vietnam hat wie jedes andere Land auf der Welt seine guten, aber leider nunmal auch seine schlechten Seiten.
Meiner Meinung nach hat Vietnam keinen Grund sich vor Kritik zu fürchten.
Ein Wandel weg von der Vetternwirtschaft wird sich auch so nicht aufhalten lassen.
Schon allein daher nicht, weil es bereits zum gewaltigen Sprung nach vorne angesetzt hat und sich somit der Welt öffnet - und wenn das Tor zur Welt offen steht, lässt sich auch ein Umschwung nicht mehr abwenden.
Das mein eigener Blog -wenn man das so sagen mag- politisch ebenfalls nicht immer ganz so korrekt ist, hat mir bisweilen trotzdem noch keinen Anlass zur Sorge gegeben, da er sich hauptsächlich mit privaten Dingen und Alltagserlebnissen auseinandersetzt.
Ist es insgeheim aber ein Spiel mit dem Feuer?
Und was ist mit anderen? Wieviel "Immunität" geniessen wir als Ausländer? Wie "unantastbar" sind wir?
Riskiere ich vielleicht-ohne es zu wissen- die Verlängerung meines Visums oder gefährde den geplanten Antrag auf die vietnamesische Staatsbürgerschaft?
Mir bleibt einzig zu hoffen, dass dem nicht so ist denn darauf zu verzichten, die Dinge beim Namen zu nennen, würde sich vermutlich nicht mit meinem Charakter vereinbaren lassen.
Was unsere Kleine anbelangt, haben wir die gewagte These aufgestellt, dass genau diese unschuldige und unbedachte freie Meinungsäusserung eines Kindes das Ziel sein könnte.
Frei nach dem Motto: Vertrauen ist gut - Kontrolle ist besser!
Ich meine was wird so ein Mädchen von 10 Jahren denn schon schreiben?
"Gestern bin ich mit meiner besten Freundin Thi Fahrrad gefahren. Sie hat von ihren Eltern ein brand-neuse Bike bekommen. Ganz in rosa und mit Fähnchen am Lenker. So eines will ich auch! Meine Eltern haben aber gesagt, dass wir uns das im Moment nicht leisten können und dann wieder auf die hohen Preise geschimpft. Daran sind nur "die da oben" verantwortlich, sagen sie. Wen sie wohl damit gemeint haben?!
Ist mir auch schnuppe. Jedenfalls kriege ich deswegen mein Fahrrad nicht." :(
Sicher würde sie einfach sagen was sie denkt. Frei jeglicher "Zensur" oder "Berrechnung".
"Meine Eltern, Tante, Onkel, Nachbarin oder grosse Schwester hat dies oder jenes gesagt oder getan.."
Der perfekte kleine Spion sozusagen und so ein "Online-Tagebuch" zudem die perfekte "Akte" über Gedankengut und Aktivitäten des Umfeldes des betreffenden Kindes.
Gerissen wäre es - ohne Frage.
Allerdings fast schon zu ungeheurlich, um wahr zu sein. Oder etwa nicht?!
Wir schliessen aber auch nicht aus, dass die Kleine lediglich mal wieder was in den falschen Hals gekriegt hat, oder die Geschichte sogar nur von ihr ausgedacht sein könnte, damit wir ihr das Anlegen solch eines Blogs gestatten, weil vielleicht Klassenkammeradinnen oder Freunde bereits so was haben.
Bleibt abzuwarten, was daraus wird. Sollte das Ganze nämlich tatsächlich der Wahrheit entsprechen, denke ich, dass sich sicherlich nicht wenig Eltern gegen sowas quer stellen würden.
Denn gänzlich ohne Mitspracherecht und Entscheidungsfreiheit ist Vietnam in diesen Tagen nicht mehr.
Anlässlich dieser Meldung der (selbstverständlich staatlichen) Zeitung "Ho Chi Minh City Law", haben mein Mann und ich uns nicht schlecht gewundert, als unser Stepcke neulich von der Schule kam und berichtete, die Lehrerin hätte ihren Schützlingen aufgetragen, als Hausarbeit jeweils einen eigenen, ganz persönlichen Blog anzufertigen.
Ein Blog? Für eine zehn-jährige?!
Und das auch noch in einem Land, in dem die freie Meinungsäusserung ausdrücklich nicht erwünscht ist?!
Das bloggen war immerhin im "Nahen Osten" mitunter Auslöser für den arabischen Frühling.
In Ländern wie China oder bislang auch in Birma, verschwinden immer wieder aktive und politisch-engagierte Blogger von der Bildfläche, werden unter Hausarrest gestellt oder für viele, viele Jahre und Jahrzehnte hinter "schwedische Gardinen" gebracht.
Vietnam steht seinen "grossen Brüdern" in dieser Angelegenheit eigentlich nicht in sonderlich viel nach.
Was (zur Hölle) veranlasst somit diese Lehrein einer vierten Grundschulklasse, den Kindern aufzutragen, eben das zu tun? Zu schreiben, was sie denkt?
Mal ganz abgesehen davon, dass wir es für völlig unangebracht halten, unser Kind mit einer Medie herumspielen zu lassen, mit der- und mit deren Auswirkungen sie in diesem Alter überhaupt noch nicht umzugehen vermag.
Zum Bloggen gehört meiner Meinung nach dann doch mindestens bereits ein Gefühl dafür, was man der Öffentlichkeit (immerhin der ganzen Welt!) für Informationen aus seinem Privatleben zur Verfügung stellen kann und sollte- welche man im Gegenzug besser das lassen sollte, was sie sind: nämlich privat und was für Konsequenzen die verkehrten Äusserungen unter Umständen mit sich bringen.
Von Internetmobbing, Verleumdungen und Attacken auf die eigene Person in dieser Altersklasse ganz zu schweigen.
Vielmehr beschäftigt uns aber die Frage, was für ein Sinn, bzw welche Motive hinter dieser Aufgabe stecken.
Eine befreundete Bloggerin, ebenfalls eines deutschprachigen Blogs aus und über Vietnam, hielt es neulich sogar für angebracht einen Kommentar zu einem ihrer Beiträge zu zensieren bevor er in die Veröffentlichung ging. Der Anlass war ihre Sorge einer allzu kritischen Meinungsäusserung von mir über unseren vietnamesischen Stammvater.
Wie legitim ist das? Steht es uns überhaupt zu, als Ausländer in diesem Land das System zu kritisieren oder anzuprangern und wie weit lehen wir uns dabei im Endeffekt wirklich aus dem Fenster?
Ich liebe mein Gastland. Vietnam hat wie jedes andere Land auf der Welt seine guten, aber leider nunmal auch seine schlechten Seiten.
Meiner Meinung nach hat Vietnam keinen Grund sich vor Kritik zu fürchten.
Ein Wandel weg von der Vetternwirtschaft wird sich auch so nicht aufhalten lassen.
Schon allein daher nicht, weil es bereits zum gewaltigen Sprung nach vorne angesetzt hat und sich somit der Welt öffnet - und wenn das Tor zur Welt offen steht, lässt sich auch ein Umschwung nicht mehr abwenden.
Das mein eigener Blog -wenn man das so sagen mag- politisch ebenfalls nicht immer ganz so korrekt ist, hat mir bisweilen trotzdem noch keinen Anlass zur Sorge gegeben, da er sich hauptsächlich mit privaten Dingen und Alltagserlebnissen auseinandersetzt.
Ist es insgeheim aber ein Spiel mit dem Feuer?
Und was ist mit anderen? Wieviel "Immunität" geniessen wir als Ausländer? Wie "unantastbar" sind wir?
Riskiere ich vielleicht-ohne es zu wissen- die Verlängerung meines Visums oder gefährde den geplanten Antrag auf die vietnamesische Staatsbürgerschaft?
Mir bleibt einzig zu hoffen, dass dem nicht so ist denn darauf zu verzichten, die Dinge beim Namen zu nennen, würde sich vermutlich nicht mit meinem Charakter vereinbaren lassen.
Was unsere Kleine anbelangt, haben wir die gewagte These aufgestellt, dass genau diese unschuldige und unbedachte freie Meinungsäusserung eines Kindes das Ziel sein könnte.
Frei nach dem Motto: Vertrauen ist gut - Kontrolle ist besser!
Ich meine was wird so ein Mädchen von 10 Jahren denn schon schreiben?
"Gestern bin ich mit meiner besten Freundin Thi Fahrrad gefahren. Sie hat von ihren Eltern ein brand-neuse Bike bekommen. Ganz in rosa und mit Fähnchen am Lenker. So eines will ich auch! Meine Eltern haben aber gesagt, dass wir uns das im Moment nicht leisten können und dann wieder auf die hohen Preise geschimpft. Daran sind nur "die da oben" verantwortlich, sagen sie. Wen sie wohl damit gemeint haben?!
Ist mir auch schnuppe. Jedenfalls kriege ich deswegen mein Fahrrad nicht." :(
Sicher würde sie einfach sagen was sie denkt. Frei jeglicher "Zensur" oder "Berrechnung".
"Meine Eltern, Tante, Onkel, Nachbarin oder grosse Schwester hat dies oder jenes gesagt oder getan.."
Der perfekte kleine Spion sozusagen und so ein "Online-Tagebuch" zudem die perfekte "Akte" über Gedankengut und Aktivitäten des Umfeldes des betreffenden Kindes.
Gerissen wäre es - ohne Frage.
Allerdings fast schon zu ungeheurlich, um wahr zu sein. Oder etwa nicht?!
Wir schliessen aber auch nicht aus, dass die Kleine lediglich mal wieder was in den falschen Hals gekriegt hat, oder die Geschichte sogar nur von ihr ausgedacht sein könnte, damit wir ihr das Anlegen solch eines Blogs gestatten, weil vielleicht Klassenkammeradinnen oder Freunde bereits so was haben.
Bleibt abzuwarten, was daraus wird. Sollte das Ganze nämlich tatsächlich der Wahrheit entsprechen, denke ich, dass sich sicherlich nicht wenig Eltern gegen sowas quer stellen würden.
Denn gänzlich ohne Mitspracherecht und Entscheidungsfreiheit ist Vietnam in diesen Tagen nicht mehr.
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