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Auf dieser Seite findet ihr -in den verschiedenen Rubriken unter dem Titelbild- viele nützliche Infos rund um das Thema Vietnam und zudem jede Menge lustig-bis spannende Anekdoten aus meinem Alltag, als Schwiegertochter einer vietnamesischen Familie..

Mittwoch, 14. November 2012

Komplizierter Besuch aus Schland

Wer "Meine Geschichte" bis jetzt mitverfolgt hat weiss, wer Kenny ist.
Kenny alias Khanh ist mein Exfreund, mit dem ich vor über 5 Jahren das erste Mal
nach Vietnam gekommen bin und über den ich bei dieser Reise dann meinen Mann
kennengelernt habe.

Diejenigen unter euch, die den "Fortsetzungsroman" über mein Leben bzw die
Geschichte wie ich zu und nach Vietnam kam bisher gelesen haben wissen ausserdem,
das Kenny meine erste grosse Liebe war und auch die erste Frau von anh Tung,
meinem Mann und darüber hinaus die leibliche Mutter von Bi, aus Khanhs Familie
stammt.

Anh Tung, ich und Khanh auf der Hochzeit von Khanhs Cousin
Genauer gesagt ist die Exfrau meines Mannes, die Cousine meines Exfreundes.
Eine ohnehin schon verzwickte Kiste, aber noch verzwickter wird sie, weil
Kennys Familie komplett gegen diese Verbindung zwischen meinem Mann und mir
ist und uns sogar einmal wahnwitziger Weise der "Inzucht" betitelt hat.

Khanh war mein erster richtiger Freund und die Beziehung hat bis ins Erwachsenenalter
gehalten und auch nachdem wir uns getrennt hatten -weil der Druck seitens seiner
Mutter auf ihn, sich eine richtige, vietnamesische Frau zu suchen und eine Familie zu
gründen zu gross wurde- pflegten wir eine sehr intensive und innige Freundschaft.

Mein Mann Tung und Kenny waren ebenfalls die dicksten Freunde - all das zumindest
bis mein Mann und ich uns ernsthaft ineinander verliebt hatten, denn ab da
bekam das freundschaftliche Band in unserem netten Dreiergespann einen derben Riss,
weil Kennys restliche Familie -die ja gegen diese Beziehung ist- komplett ihm die
Schuld dafür in die Schuhe schob, dass mein Mann und ich heute überhaupt erst
verheiratet sind.

Kenny, Tung, Bi und ich im Nov 07
Staendige Schuldzuweisungen und der Druck etwas zu unternehmen um Tung und mich
auseinander zu bringen sind natürlich nicht spurlos am armen Khanh vorüber
gegangen. Er musste staendig Stellung für irgendeins der Lager beziehen.
Seine Familie, oder die Freundschaft zu seinen beiden besten Freunden.

So wurde die Beziehung zwischen uns Dreien mit der Zeit ein wenig absonderlich
und ist inzwischen mehr eine Hass-Liebe untereinander.
Jeder hat mindestens im Ansatz ein Problem mit dem anderen, aber ich glaube
jeder von uns hat auch noch die guten, alten Zeiten im Kopf und empfindet die
Freundschaft als zu wertvoll um sie ganz aufzugeben.

Übers Jahr verteilt melden wir uns sporadisch beieinander und sobald einer im Land
des anderen ist, haengen wir staendig zusammen, obwohl das nie ohne trouble laeuft.
Seit Beginn der Beziehung mit meinem Mann wurden Lügengeschichten an diesen,
seine Mutter oder mich selbst herangetragen, die einzig dem Zweck dienen sollten
Unfrieden zu stiften um dadurch eine Trennung herauf zu beschwören.

Seit jeher die dicksten Freunde: Kenny und Tung in der Küche meiner Schwiegermutter
Anh Tung und ich sind uns nicht sicher, ob Kenny in diese Fehden verwickelt ist und
kraeftig mit mischt, oder nicht.
Ich persönlich glaube oder hoffe wohl eher, dass er eine saubere Weste hat.
Tung ist davon weniger stark überzeugt. Wir wissen es aber einfach nicht genau und
sind darum im Zweifelsfalle nun ersteinmal für den Angeklagten, wenn man so möchte.

Jedenfalls ist bis Dato im Grunde noch kein gegenseitiger Besuch ohne anschliessenden
Aufruhr von Statten gegangen, was ich wirklich sehr bedauerlich finde.
Mein Mann und ich hoffen nach wie vor noch auf den Moment, an dem auch Kennys
Familie "erwachsen" wird und diesen Unsinn einstellt.
Immerhin ist das Bi`s vollstaendige Verwandtschaft mütterlicherseits..
Schaetzungsweise werden wir darauf vergeblich warten, aber die Hoffnung stirbt
bekanntlich zuletzt und einen Versuch ist es der Kleinen zuliebe wert.

Heute Abend kam auf alle Faelle ein Anruf von Khanh, der gerade in Hai Phong
angekommen ist. Ich weiss nie ob ich mich darüber freuen- oder darüber schockiert
sein soll. Treffen werden wir uns die kommenden Tage mit Sicherheit, da Kennys
Onkel vor einigen Tagen einen Schlaganfall erlitten hat und im Krankenhaus liegt.
Ansonsten warten wir`s mal ab und lassen uns überraschen, wie sein diesmaliger
Besuch so verlaufen wird.
Zumindest bringt er mir bei jeder seiner Steppvisiten ein Gefühl von Heimat mit.

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